Als Fan des Franchises wollte ich mir den Film nicht entgehen lassen, trotz der sehr gemischt ausgefallenen Kritiken.
Letztendlich würde ich sagen, der Film ist okay. Nicht perse schlecht, aber auch nicht gerade überragend. Ich denke, dass die Macher es zumindest ganz gut geschafft haben das Konzept eines Uncharted-Spiels (bzw. dessen Handlung) auf einen Film zu übertragen. Wenn man die Spiele gespielt hat erkennt man da schon einige Parallelen. Dennoch ist die Handlung ein wenig flach. Ich will jetzt auch nicht behaupten, dass die Spiele eine unglaublich komplexe Handlung hatten, aber ich finde schon, dass die Handlung in den Spielen mehr Charme hatte, Charaktere besser etabliert und vor allem auch vielschichtiger dargestellt wurden, als es in diesem Film der Fall war.
Zumal man sich auch darauf einstellen sollte, dass die Charaktere anders als in den Spielen präsentiert werden. Am auffälligsten ist in diesem Falle Victor Sullivan wenn ihr mich fragt. Im Film ist er eigentlich nichts anderes als ein treuloses Arschloch, der halbwegs gut mit Worten umgehen kann. Sully hat mit Sicherheit seine Schattenseiten, aber den Victor Sullivan aus den Spielen würde ich so niemals beschreiben. Davon abgesehen finde ich den Cast auch nicht sehr passend gewählt. Ich kann Nathan Drake einfach nicht in Tom Holland erkennen und Sully nicht in Mark Wahlberg. Einzig Sophia Ali als Chloe Frazer würde ich sagen war okay.
Ein Aspekt den ich auch ansprechen will sind die Setpieces und der allgemeine Look. Uncharted ist wohl am besten für seine atemberaubenden Setpieces bekannt. Aus einem abstürzenden, brennenden Fluzeug fallen, in einem Zug aufwachen, der im Himalaya von einer Klippe hängt, dass sind so die Momente, die einem bei Uncharted im Kopf bleiben. Der Film hat in diesem Punkt leider wenig eigene Kreativität bewiesen und teilweise ganze Setpieces 1:1 kopiert. Man könnte zwar argumentieren, dass am Ende der Hubschrauber-Kampf mit angeketteten Schiffen etwas neues ist, aber auch das ist für mich persönlich eher ein Mischmasch aus Momenten in Uncharted 1 und 4. Auch ansonsten merkt man, dass man sich sehr stark an Uncharted 4 orientiert hat, was zugegebenmaßen auch ein sinnvoller Schritt ist, da das der aktuellste und soweit ich weiß auch der erfolgreichste Teil ist, also das Spiel, das die meisten Leute auch kennen. Ich weiß nicht wie ich es am besten beschreiben soll, aber der Film sieht halt so aus, als hätte man den Grafikstil des Spiels auf den Film übertragen.
Die Musik ist auch so 'ne Sache. Ich persönlich liebe den Soundtrack der Uncharted-Spiele. Gerade Teil 2 hat einen fantastischen Soundtrack, der jeden Raum mit Atmosphäre überschüttet hat. Der Film kann da nicht mithalten. Die Musik tut zwar ihren Zweck aber so eine dichte Atmosphäre wie in den Spielen wird hier nicht aufgebaut.
Positiv muss ich aber erwähnen, dass der Film keine großen Längen hat. Das Tempo ist gut getroffen, man durchlebt keine großen Längen und auch der Humor passt würde ich sagen. Dadurch ist der Streifen zumindest nicht anstregend anzusehen. Tatsächlich würde ich behaupten, dass er ganz gutes Popcorn-Kino ist. Also ein guter Film, bei dem man mal abschalten und sich berieseln lassen kann. So gesehen würde ich dem Film 5/10 Schatzkarten geben.
War okay, die Bücher Spiele sind besser.
PS: Ich mochte Nolan Norths Cameo-Auftritt im Film. Zwar wär’s mir lieber gewesen von ihm mehr zu sehen, aber hey immerhin war er dabei und hat mich zum Schmunzeln gebracht.