Welchen Film habt ihr als letztes gesehen? III

Cashback:
Hatte den schon länger auf dem Schirm, weil er mir mal von einem Freund empfohlen worden ist. Und jetzt habe ich dazu gleich zweimal kurz hintereinander Empfehlungen dazu in diesem Forum gelesen, weshalb ich ihn jetzt mal nachgeholt habe und…
Meine Güte. Ich HASSTE jeden Moment dieses Filmes! Grau-En-Haft!
Der Protagonist ist ja wohl einer der creepiesten, unausstehlichsten und ehrlich gesagt ziemlich mysoginististen Protagonisten die ich seit langem gesehen habe. Dachte ausserhalb von 80er/90er Jahren Sex-Komödien und Slasherfilmen gibt es derartige Darstellungen von Protagonisten nicht mehr wirklich…
Ich meine, nehmen wir mal die positivste Interpretation des Narratives, dass das Zeitstoppen rein metaphorisch gemeint ist… dann haben wir einen Charakter, der einfach im Supermarkt rumläuft und notgeil alle Frauen angafft und in seinen inneren Augen auszieht… und sich dann einredet, dass er da irgend eine tiefgründige „Schönheit“ der Welt sieht. Nein, mein lieber Ben, du bist einfach nur notgeil. Da ist nichts wirklich tiefgründiges dran, das macht dich nicht zu einem Philosophen oder Künstler, es macht dich einfach zu einem pupertierenden Teenager… der aber (bezüglich seines Alters) hoffentlich bald mal aus dieser Phase rauswächst, denn gesund ist diese Einstellung gegenüber Frauen nicht, wenn du permanent mit einem solchen objektivizierenden Blick durch die Welt laufst.
Aber wie gesagt, das ist die positivste Interpretation des Filmes, diejenige welche ihn am besten dastehen lässt. Es gibt nämlich noch eine andere Variante, nämlich diejenige wo seine Zeitstopperei tatsächlich Realität ist (worauf bestimmte Dinge im Film hindeutet) in welchem Fall der Typ ein wiederlicher Sexualstraftäter ist, der in den Knast gehört. Denn, und ich hoffe dass muss hier nicht gesagt werden, wer in der Gegend rumläuft, Frauen gegen ihren Willen und gegen ihr Wissen auszieht, begrabsch und begafft… das ist ein Sexualstraftäter. Aber wie gesagt… da kann man wohl darüber diskutieren, wie „wörtlich“ man die ganze Zeitstopperei nehmen soll.
Einen guten Lacher hatte ich, als der Film langsam in die Schiene der „Romanze“ reinfährt, wo es einfach so unglaublich überdeutlich wird, wie unglaublich oberflächlich der Charakter ist! Ich meine, er weiss NICHTS über die weibliche Lampe des Filmes, in die er sich verguckt, aber was wir von ihm wissen macht recht deutlich, dass er einfach geil auf sie ist, weil er sich vorstellt, wie sie nackt aussieht. Romantisch.
Und dann haben sie das erste richtige Gespräch und es stellt sich heraus… ok. Sie mag Spanisch und hat einen Traum bezüglich Südamerika. That’s it. Das ist ihr Charakter, voll und ganz. Und das witzige ist: Das hat NULL Bezug auf IRGENDWELCHE Interessen des Protagonisten selber. Null, nichts. Er hat keine Affinität für Sprachen, er weiss nicht mal wie er ein Gespräch mit ihr übers Thema Spanisch oder Sprachen haben kann… das einzige woran er sich klammern kann ist, dass sieh halt einen „Traum“ hat (oh, wie tiefgründig, da hätte man nicht jede x-beliebige weibliche Lampe hinstellen können). Das ist so oberflächlich, so derart transparent, dass ich wirklich lachen musste darüber.
Und dann ist der Film auch noch viel, viel, viel zu lange. So viele Szenen sind einfach überflüssig und so in die Länge gezogen… und einmal mehr fällt da dann auf wie unglaublich exploitativ gerade viel der Nacktheit ist. Eine Szene bei einer Party mit einer Stripperin ist da unglaublich auffällig, wo man einfach zusehen muss, wie sich einer der Nebencharaktere an einem Striptranz aufgeilt und ihm ein ganzer Raum zujubelt, während uns die Kamera immer und immer wieder die schönsten Winkel auf die Stripperin gibt.
Aber hey… wenn ich mir die Aussage des Filmes so anschaue, dann bin ich sicher, das sind die Moment wo sich der Regisseur am meisten als „Artist“ sieht, denn offenbar ist es ja ein Zeichen tiefgründiger künstlerischer Seelen, nackte Frauen anzugaffen.

Das hat nichts mit Prüdheit zu tun. Ich mag eine Menge Filme welche explizite, unzensierte Nacktheit haben. Und es ist auch nichts schamvolles daran, menschliche Nacktheit als etwas ästhetisch schönes zu sehen.
Aber gib ich habe wirklich schon lange keinen Film mehr gesehen, der DERART versuchte mir weisszumachen, dass sexuelle Objektifizierung von Frauen etwas romantisches ist. Oder dass es etwas ist, was für Frauen schmeichelhaft sein soll, denn zum Schluss stellt sich heraus,
dass Ben eine Menge Bilder seiner weiblichen Lampe gemacht hat und diese jetzt ausgestellt hat… inklusive Bilder mit ihr IN UNTERWÄSCHE!
Ohne sie zu fragen. Ohne sie zu warnen! Er macht einfach so eine Ausstellung rund um Darstellungen mit ihr, inklusive in eher intimen Situationen (wo wir übrigens nicht wissen, wie und wann er die gemacht hat, aber da ihre Beziehung noch frisch ist und sie soweit man es gesehen hat noch nie Sex hatten muss man davon ausgehen, dass sind Bilder die er gemacht hat, als er sie wie er es mit Frauen gerne macht, in seinem Kopf ausgezogen hat), und sie findet dass dann so unglaublich romantisch…

Aaaaaarrrrg…
Wirklich, fand den Film unerträglich. Wenn ihn Leute mögen, dann ist gut. Geschmäcker sind unterschiedlich… ich kann nur beim besten Willen nicht verstehen, was an dem Ding positiv oder romantisch sein soll. Und in den Momenten wo ich mich nicht aufregte war es mir einfach langweilig.

Fazit: Nope. Finde den Film kann man sich getrost schenken.

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Puh ist auf jeden Fall auch ne valide Sicht der Dinge. Ich habe ihm bzw. dem Film aber tatsächlich die Unschuldige Geschichte abgenommen, dass es ihm nur um die Kunst und die Schönheit der Frau an Sich ging. Ich fand den Film ja auch nicht perfekt, wenn man den künstlerischen Aspekt aber nicht Achten kann oder will, sondern einfach nur das was man sieht für bare Münze nimmt, kann ich durchaus verstehen, warum der Film dann so abgewatscht wird. Ggf. bin ich da aber auch einfach nicht sensibel Genug und schaue dann über manche Punkte auch einfach unwissentlich hinweg.

Everything Everywhere All At Once zum zweiten Mal. Heute Abend eher spontan gewesen, da ich eigentlich erst morgen gehen wollte. Aber nachdem ich gesehen hab, dass der Saal heute recht gut gefüllt war um 19:30 Uhr, wollte ich die Eindrücke anderer mitnehmen.

Und was soll ich sagen? Der Film hat mir beim zweiten Mal sogar noch besser gefallen. Da wo am Donnerstag noch visuell alles auf mich eingeschlagen hat, konnte ich viele Szenen noch mehr genießen und hatte mein Spaß - besonders auch wieder die Kampfszenen Waymond mit Kaugummi und Gürteltasche, Evelyn mit dem Schild, der Kampf mit den Butt-Plugs, Jobu Tupaki’s erster Auftritt. Pure Freude, auch gute Lacher im Saal. Auch finde ich, dass die Erklärungen von dem Allen doch gut gelungen ist, auch wenn andere zu viel Exposition sehen. Das erste Mal hakte es bei mir an einer Stelle, aber jetzt war alles nachvollziehbar. Gerade dieser verse-jump ist einfach so ulkig und genial. :smiley:

Am meisten hab ich mich darauf gefreut mich total auf die Familien-Story einzulassen. Gerade auch durch die Nutzung von drei Sprachen, den ganzen Bilder war das nicht so einfach zu folgen. Ich hab auch nochmal bemerkt, dass innerhalb von zwei Tage doch schon die ein oder andere Szene mehr im Hinterkopf hatte als andere. Finde die Geschichte aber auch so wundervoll umgesetzt und in dieses Multiversum integriert. Erstmal ist das Evelyn, die selbst mit ihrem Lebensweg unzufrieden ist, und dies Waymond auch spüren lest. Da geht sie erstmal den Weg. Auf der anderen Seite ist Joy, die auch mit all dem - und ihrer Mutter zu kämpfen hat. Was ich so über soziale Medien lesen konnte, wird all dies auch von all denen, die so in der USA aufgewachsen sind als chinesische Einwandererfamilie gelobpreist. Gerade auch mit dem Einsatz von Kantonesisch und Mandarin wären hier farbige Untertiteln wie in Pachinko cool gewesen. :grin:

Sonst muss ich noch den Soundtrack von Son Lux loben. Beim zweiten Mal, auch nochmal mehrere Runden bei Spotify. Da sind so viele gute Tracks dabei, kurze, aber einfach passende und toll. Es muss nicht immer das sechs bis zehn Minuten Stück sein.

Ansonsten hoffe ich, dass in der kommenden Award-Season noch oft an EEAAO bedacht wird. Michelle Yeoh ist grandios, man lacht mit ihr, man leidet mit ihr. Einfach tolle Präsenz. Ke Huy Quan auch mit einem fantastischen Comeback und holt aus der Rolle auch alles raus. Vergessen darf man aber auch nicht Stephanie Hsu. In einem Interview sagten die Daniels, dass die Geldgeber erst fragten, ob man da nicht auch jemand bekannteres bekommen könnte. Die Daniels sagen: Bestimmt, aber Hsu wird das abreißen. Recht hatten sie. Auch der Rest des Casts von Jaime Lee Curtis, James Hong und bis zu den ganzen Gesichtern, die immer und immer wieder auftauchten (es sind sogar die beiden Martial-Arts-Choreographen Brian und Andy Le dabei, 3x darf man raten, welche Rollen :smiley:).

Für mich sind es wirklich 5 von 5 Wackelaugen.

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Den Film hab ich Mal vor 10 Jahre oder so auf Tele 5 gesehen. Ich habe auch nichts gecheckt, ich glaube ich muss mir den auch nochmal rein ziehen. :simonhahaa:

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Everything Everywhere All At Once (Kino)

Wow, ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal in so einem völlig absurden, überdrehten, handfesten, herzzerreißenden, liebevollen, unterhaltsamen, fantasievollen und mitreißenden Film saß. So ein Fall von „Was wollt ihr im Film haben? - Ja!“. Oder halt tatsächlich den Filmtitel als Antwort. :smiley:

Wieder daheim hab ich meiner Freundin gleich gesagt, ich brauch ihr gar nicht zu erklären versuchen, wie der Film war oder um was es ging, da kann ich nur scheitern - oder wir sitzen zwei Stunden später noch da. :sweat_smile:

Der ganze Saal war super drauf, obwohl er gar nicht sonderlich voll war (schätze, weniger als 25% der Plätze belegt). Die Gags haben regelmäßig gezündet, selbst die Art von Humor, bei der ich in anderen Filmen gerne mal als Einziger lache.

Auch sonst hat an dem Film einfach so viel gepasst, da haben sich andere bei weniger komplexem Material schon deutlich mehr verrannt. „Mehr“ deshalb, weil mir EEAAO im letzten Viertel leidet etwas zu sehr zerfaserte und zu viel Tempo rausgenommen hat. Aber das Filmerlebnis hat das nicht groß geschmälert. Besonders überrascht war ich von Michelle Yeoh. Ich bin bei weitem kein Fan, habe ihre Filmographie nicht annähernd im Kopf, habe ihre Auftritte aber eigentlich immer äußerst positiv wahrgenommen. Aber was sie hier abgeliefert hat, ist wirklich aller Ehren wert. :+1:

Großes Lob auch für das Skript, diesen ganzen Wust an Handlungen, Charakteren, Orten und Ebenen auch nur annähernd nachvollziehbar zu gestalten, ist echt eine Wahnsinnsleistung.

Es gäbe noch so viel mehr, was man hier loben und hervorheben könnte, aber auch dann sitze ich in zwei Stunden immer noch hier. :sweat_smile:

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Zum ersten Mal Starship Troopers gesehen mit Simon und Eddie im Audioflick nebenher… Ich weiß nicht so Recht was ich da gerade gesehen hab. Sollte das ernst sein oder so ne Mischung ? :sweat_smile:

Erst diese lustige wir sind bald auf dem College gedöns und dann absurde Gewalt. Irgendwie hab ich da einen Scharm drin gesehen, weiß aber nicht so Recht warum er mir doch gefallen hat.

Ich würde das ganze Satire nennen. Die Reihe hat sich nie ernst genommen. Es wurde nur immer hinein interpretiert. Zum Glück wurde die Indizierung mittlerweile aufgehoben :sweat_smile:

Ich schaue gerade zum insgesamt zweiten mal „Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers“!

Den Namen „Exegol“ konnte ich glaube ich damals schon irgendwann in seiner inflationären Nutzung nicht mehr hören… ^^

P.S.

Bisher aber unterhaltsamer als bei der ersten Sichtung! :slight_smile:

Das könnte ich nicht! :sweat_smile:
Einen Film beim ersten Mal schauen mit Laberkommentar daneben? Macht ihn das nicht etwas kaputt? Bei wiederholtem mal kann ichs verstehen. Aber beim ersten Mal hätte ich da Angst mir was entgehen zu lassen.

Aber ja, der erste Teil ist definitiv Satire! Spätestens zum Schluss wo Barney Stinson mit SS-Umhang in die Szene kommt lässt es sich nicht mehr verneinen :joy:

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„Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers“ auf Blu-Ray.

Ist ok.

Ich glaube ja immer noch das die neue Trilogie besser gewesen wäre wenn J.J. Abrams sie einfach komplett hätte konzipieren dürfen.

Hat jedenfalls Spaß gemacht mal wieder alle „Star Wars“ Filme zu gucken! :slight_smile:

Jetzt brauche ich da aber auch erstmal wieder eine Pause!

Haha! :slight_smile:

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Die Hexen von Eastwick (1987) [Sky Ticket]

Ziemlich schräge (schmutzige) Fantasy Komödie mit einem wie üblich abgedrehten Jack Nicholson über drei Frauen auf der Suche nach dem perfekten Mann :smiley:

Die Dynamik der 3 Frauen (Cher, Susan Sarandon & Michelle Pfeiffer) hat mir gut gefallen.
Ein richtiger 80’s Film.

Und Michelle Pfeiffer war so schön, dass es wehtut.

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Toller Film! :slight_smile:

Also, ich finde, es funktioniert zumindestens ganz gut mit Filmen, bei denen ich kein großes Interesse hatte. Aber ich höre mir auch Commentaries zu Filmen an, die ich noch gar nicht kenne und dann auch nicht dabei schaue, von daher… :beanjoy:

Normalerweise würde ich das nicht machen, aber da ich überhaupt nicht auf Aktion stehe ist das schon OK. Habe ja auch Rambo 2 und Spiel ohne Regeln gesehen, welche ich sonst nicht beendet hätte. Gibt wohl einen Grund warum ich diese Filme bisher nicht geschaut hab :sweat_smile:.

Durch die Kack und Sachgeschichten und eben dieses Angebot von Audioflick habe ich es jetzt mal in Angriff genommen.

War erstaunt das bei Disney+ die Szenen doch schon hart waren und man Nippel gesehen hat

Verhoeven fürht halt seine nicht zimperliche und zynische Medienkritik, die er schon bei Robocop angesetzt hat in Starship Troopers auf die Spitze.
Er macht sich halt, nicht einmal subtil, über Propaganda, Medien und diesen Hurra-Krieg-Patriotismus mehr als lustig, deswegen hab ich auch nie nachvollziehen können, dass ein guter Teil des Publikums, die satirische Ebene nicht kapiert hat.
Wahrscheinlich eh genau der richtige Film für die jetztige Zeit, wo Aufrüstung unter jubelndem Beifall beschlossen wird.

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Everything Everywhere All at Once (Achtung - potenzielle Spoiler!)

Die beiden Regisseure Daniel Kwan und Daniel Scheinert, die sich gerne als „Daniels“ bezeichnen, haben mit ihrem letzten gemeinsamen Film „Swiss Army Man“ bewiesen, dass sie auf verrückte Ideen und Genre-Achterbahnfahrten stehen. Mit ihrem aktuellen Film „Everything Everywhere All at Once“ gehen sie noch zehn Schritte weiter und kreieren ein Multiversum-Abenteuer, das allem voran eine wahnsinnig unterhaltsame Liebeserklärung an das Filmemachen ist.

Im Zentrum der Geschichte steht Evelyn Wang (Michelle Yeoh) und ihre Familie, die gemeinsam einen Waschsalon betreiben und dabei nur von Aufgabe zu Aufgabe hetzen. Das Essen muss gekocht und der alte Vater (James Hong) versorgt werden, die Tochter (Stephanie Hsu) kommt mit ihrer Partnerin vorbei, die Steuererklärung ist längst fällig, für den Abend soll eine Party organisiert werden, die Kund*innen wollen ihre Wäsche abholen, der Automat spuckt kein Kleingeld mehr aus, der Ehemann (Ke Huy Quan) schlägt einen Ausflug vor, die Nudeln müssen dringend vom Herd, das Telefon klingelt, neue Leute stürmen in den Salon - und Evelyns Kopf platzt beinahe. Während ihr Ehemann plötzlich irgendetwas von einem Paralleluniversum erzählt und die Finanzamtangestellte (Jamie Lee Curtis) von ihr Antworten fordert, die Evelyn ihr nicht geben kann, realisiert sie, dass etwas Seltsames passiert. Die Paralleluniversen scheint es wirklich zu geben und sie fangen nach und nach an, allesamt auf Evelyn einzuprasseln.

„Everything Everywhere All at Once“ nimmt sich viel vor und macht die erste Stunde nichts anderes, als das Publikum mit Dialogen, Bildern, Evelyns Problemen und Verweisen auf andere Universen zu überfordern. Dabei legt der Film ein ähnlich rasantes Tempo vor wie „Uncut Gems“ von den Safdie-Brüdern, bis er plötzlich die Handbremse zieht und nur wenige Minuten später damit anfängt, mit Genres und visuellen Spielereien zu jonglieren. Trotz all diesen anfänglich stressigen Szenen wird man bestens unterhalten, weil die Daniels es immer wieder schaffen, nuancierte Comedy Bits einzustreuen, damit man auflacht und sich der Absurdität all dessen bewusst wird.

Und dann geht „Everything Everywhere All at Once“ so richtig los. Evelyn hüpft von Paralleluniversum zu Paralleluniversum, weil es eine bestimmte Gefahr gibt, und muss lernen, sich in all dem Chaos zurechtzufinden. In jedem Universum sieht und lernt sie etwas Neues, das ihr am Ende helfen soll, aus brenzligen Situationen in ihrem Heimatuniversum zu entkommen. Doch anstatt bestimmte Universen gezielt anzusteuern, wird sie immer wieder in witzige, groteske und abgedrehte Welten geschmissen: wir sehen Menschen mit Hotdog-Fingern, wie sie sich nach Zuneigung sehnen, Menschen, die als Piñatas an Bäumen hängen, und etliche Universen, in denen Evelyn andere Leben lebt. Dabei scheint die Kreativität der Daniels kein Ende nehmen zu wollen. Alles ist bunt, schnell, verspielt, verrückt und voll von Anspielungen auf andere Filme.

Schauspielerisch schöpft „Everything Everywhere All at Once“ aus den Vollen. Michelle Yeoh legt eine unfassbare Performance hin und überzeugt in jeder Genre-Passage. Sie switcht nahezu mühelos zwischen unsicher, witzig, ernst, emotional, actiongeladen und überfordert. Ke Huy Quan ist ebenfalls eine Wucht. Er spielt locker drei verschiedene Rollen gleichzeitig und jede davon ist grandios umgesetzt. Seine Actionszene mit der Gürteltasche ist ein Augenschmaus. Auch Stephanie Hsu wird hier toll eingesetzt und hat mehrere richtig starke Momente. Vor allem ihre Präsenz weiß zu überzeugen. Selbst Jamie Lee Curtis bekommt als Nebenfigur viel zu tun und kann einen ordentlichen Eindruck hinterlassen.

Die größte Überraschung ist für mich aber, dass die Daniels und ihr überschaubares VFX-Team es geschafft haben, mit einem Budget von ca. 25 Millionen Dollar einen so bildgewaltigen Film zu machen. Es gibt Momente in „Everything Everywhere All at Once“, in denen innerhalb weniger Sekunden zwischen mehreren Dutzenden von Sets und Kostümen gewechselt wird und als Zuschauer*in denkt man sich nur: „Wow, für diese eineinhalb Sekunden musste man Michelle Yeoh extra in ein aufwendiger Kostüm stecken, ein Set kreieren, Leute reinstellen und irgendeine visuelle Spielerei vollführen.“ Es ist teilweise völlig absurd, was dieser Film da veranstaltet, um visuell zu unterhalten. Nicht zu vergessen sind auch die praktischen Effekte, die toll aussehen und viel Liebe zum Detail beweisen. Die Actioneinlagen sind super choreographiert, viele handgemachte Effekte sind so simpel wie sie cool sind und zwischendurch würde man den Film am liebsten in Zeitlupe sehen, um einzelne Szenen überhaupt wahrnehmen zu können. Wer den Film gesehen hat, sollte sich unbedingt die Making-Of Videos auf YouTube ansehen. Die Daniels gewähren darin einen Einblick in ihren Schaffensprozess und zeigen, dass man mit kleinem Aufwand Szenen erschaffen kann, die mehr Eindruck hinterlassen als ganze 250 Millionen-Dollar-Blockbuster.

Die einzigen Punkte, die ich an „Everything Everywhere All at Once“ bemängeln würde, sind folgende: im letzten Drittel geht dem Film kurzzeitig die Puste aus und er tappt ein wenig auf der Stelle. Manch eine Konversation zwischen Evelyn und einer bestimmten Person hat sich wie eine Wiederholung angefühlt und der Film holt zwei, drei Mal aus, bis er zum Finale kommt. Außerdem so sehr ich die Gags und die kreativen Spielereien auch mochte, fand ich einige wenige Ideen doch etwas zu drüber und übertrieben lächerlich. Das ist natürlich Geschmackssache, aber stellenweise packen die Daniels auf eine verrückte Idee eine weitere verrückte Idee und das Ganze kann dadurch den Slapstick-Bogen überspannen.

Unter’m Strich ist „Everything Everywhere All at Once“ aber ein sensationeller Film, der einen im Kino so flasht wie kein anderes Werk seit langem. Die Schauspieler*innen sind wunderbar, die Effekte voll von Farben und Ideen, die Action ist herrlich abwechslungsreich inszeniert und die emotionalen Momente kommen nicht zu kurz. Man müsste ein Stein ohne Wackelaugen sein, um diesen Film nicht in seine Topliste des Jahres zu packen.

5 „Gefällt mir“

Killer’s Bodyguard 2 (Prime)

Was für Mist. Looney Tunes Reynolds, nur keiner der Witze funktioniert und die Motherf***er-Quote von Jackson und Hayek nervt einfach. Dazu kommt ein dämlicher Plot vom Bösen. Herrjeh.

Rocketman

Amazon (geliehen)

Mit den Eltern geguckt. Die fanden ihn gut, ich ihn immer noch gut

4½/5

3 „Gefällt mir“

47 Meters Down Uncaged

Zumindest spannender als Teil 1 und an sich auch eine sehr gute Idee, aber die Mädels gingen mir nach 2 Minuten auf die Nerven und diese Musikuntermalung ist schrecklich.

Am Ende wird die Tochter von Sylvester Stallone ganz interessant gefressen, das war das Highlight.

1.5/5

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The Northmen

The Northman ist glaube ich der männlichste Film seit 300.

Er ist zwar nicht so ein andauerndes Testosteron-Feuerwerk wie Zack Snyders Adaption des Spartaner Comics, aber wenn es martialisch wird, dann richtig.

Der Film hat jedoch auch seine Längen und so ganz rund ist er dann eben auch nicht, gerade wenn es um das Verweben von der realen und der übernatürlichen Welt geht, weiß man am Ende auch nie so recht, was man nun glauben soll.

Am Ende hätte The Northman durchaus auch 15-20 Minuten kürzer sein können, wobei ihm dann vielleicht auch die stoische Ruhe abhanden gekommen wäre, die der Film ausstrahlt.

In jedem Fall ist der Streifen absolut sehenswürdig, trotz oder gerade wegen seiner Ecken und Kanten.

3,5/5


Das Haus der geheimnisvollen Uhren (2018)

Ist ein echt netter Kinderfilm, den man auch ohne Kinder genießen kann, sofern man sich drauf einlässt, dass alles etwas übertrieben und zugleich Zahnlos ist. Die Tropes sind schnell erkennbar aber alles in allem tut er nicht weh. Nein ich würde mir hier auch gerne noch einen zweiten Teil zu ansehen.

3,5/5

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