Welchen Film habt ihr als letztes gesehen? III

Es ist ewig her also vl bring ich es durcheinander, ich hab mich damals als die Serie bei uns raus kam sehr intensiv damit auseinander gesetzt. Wenn ich es richtig in Erinnerung hatte sollte die Serie laut Anno auch eine Kritik an der verweichlichten Jugend sein und er selbst sah sich als Shinji’s Vater.

:sweat_smile:
Also, so formuliert habe ich das noch nie gehört, denn das wäre doch drastisch harscher als ich es wüsste.

Ich glaube, was ich gehört habe ist, dass es eine Kritik an die Otaku-Kultur ist und an Jugendliche, welche sich aus dem Sozialen Leben zurück ziehen und isolieren.
Wobei „Kritik“ glaub etwas das falsche Wort ist. Glaub mehr eine Art Hilfestellung, wenn man bedenkt wie die Serie endet.
Und dann „End of Evangelion“ scheint dann wirklich die Kritik gegen die gleichen Leute zu sein… was ich auch verständlich fände. Anno machte eine Serie welche diesen Leuten zu zeigen versucht, warum es besser ist sich nicht von der Welt abzuschotten… und als Antwort erhielt er Morddrohungen von Animebesessenen Otaku, welche sein ehrliches Ende nicht mochten :man_shrugging:

Aber dass er sich im Prinzip als Shinji‘s Vater sah, das wäre mir neu. Wäre aber auch kein gutes Zeichen für Annos mentaler Zustand, denn Gendo ist explizit als kalter, schlechter Vater dargestellt… wäre ziemlich düster, wenn du dich selber in DER Rolle siehst :sweat_smile:
Was nicht heisst, dass das nicht stimmt, habe davon nur noch nie was gehört.

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Hab ich wohl durcheinander gebracht

Danke :grin::+1:

Ist das von der Beschreibung zu den Film-Remakes/Reboots/Reimagining (nur weil vom „Zweiten Teil“ die Rede ist)?

Von der original serie

Hm, ok…
Was meinen sie dann mit „zweiter Teil“? Zweite Hälfte der Serie?

Ich hab grad heftige Kopfschmerzen, ich geb dir den Link ok :sweat_smile:

Danke :grin:
Sorry, wollte die Diskussion gar nicht so voran treiben, passierte einfach :joy:

Alles gut, ich diskutiert ja gern, aber die Schmerzen wurden schnell stärker als erwartet. Vl meld ich mich nochmal dazu wenn sie abklingen :blush:

Dann erhol dich gut! Sicher nicht das beste Diskussionsthema wenn man Kopfschmerzen hat :sweat_smile:

Um das hier schnell abzuschliessen (und was du sicher nicht JETZT zu lesen brauchst):

Es wurden besonders Anime-Fans und ihre Lebensweise kritisiert.[1] Anno wollte zudem durch Gewalt- und Sexszenen ein Verständnis für das wahre Leben vermitteln und die Geschichte so weiterentwickeln. Außerdem sollten die Zuschauer, darunter besonders Kinder, abgehärtet und auf das Leben vorbereitet werden.

Du hattest also durchaus recht mit deiner Aussage, dass es als Kritik gemeint war UND auch wenn es nicht zwangsläufig sein muss dass er die Jugend als „verweichlicht“ ansieht, so schien er gewollt zu haben, dass es als Abhärtung gemeint war.

Mit „zweite Hälfte“ war alles ab Episode 16 gemeint, also der Teil ab dem der Anime eine starke, tonliche Änderung durchläuft.
Was auch Sinn macht, dass sich Anno da selber mehr drin sieht. Die Folgen ab dem Zeitpunkt sind viel mehr auf die Psyche von Shinji fokusiert als zuvor, und es gibt durchaus den Eindruck, dass da Anno mehr anfing persönliche Dinge zu verarbeiten als zuvor.

Auch wenn ich trotzdem sagen muss:
So sehr die Serie auch einen Wandel durchmachte während der Produktion, für mich wirkt das Gesamtkonstrukt am Ende dann doch sehr kohärent, was Themen und auch Ton angeht.
Ja, der Ton wird düsterer… aber nicht auf unglaubwürdige Art, sondern mehr auf die Art einer Abwärtsspirale der Verzweiflung in den Charakteren…

Bin dann gespannt nach dem letzten Film nachzulesen, was Anno von diesen neuen Teilen hält… und ob wir in zwei Jahrzehnten mit einem neuen Reboot/Remake/Reimagining rechnen müssen, wenn Anno entscheidet, diese Version sei auch nicht so wie er sie eigentlich wollte :sweat_smile:

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Lawrence of Arabia

Ein zeitloses Meisterwerk der Filmgeschichte. Pure Kino-Magie in überwältigenden Bildern. 220 Minuten und keinen Moment zu lang.

Gesehen in Wien in 70mm.Extra den Urlaub drumherum geplant :slightly_smiling_face:


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Fred Ward ist ein weiterer Schauspieler aus meiner Kindheit den ich sehr mochte und der am 8 Mai verstorben ist. Er war jetzt kein Mega Superstar sondern eher ein profilierter Darsteller der 2 Reihe mit natürlich ein paar Ausnahmen.
Wie sagte sein Publizist Ron Hoffman beim verkünden der Todesnachricht so treffend:

„Das Einzigartige an Fred Ward war, dass man nie wusste, wo er auftauchen würde, so unberechenbar waren seine Karriereentscheidungen“

Mein erster Film mit ihm war eine wunderbare Zeitreisegeschichte mit dem Namen:

Timerider – Das Abenteuer des Lyle Swann (1982)
Regie: William Dear
mit Fred Ward, Belinda Bauer, Peter Coyote, Richard Masur, Tracey Walter, Ed Lauter, L. Q. Jones

Inhalt:
Motorradfahrer Lyle fährt durch die Wüste, als plötzlich seine Funkanlage verstummt: Er ist in ein geheimes Testfeld der US-Army geraten, und ein Strahlenbündel hat ihn ins Jahr 1877 katapultiert.

Der Film ist eine spaßige und harmlose Mischung aus Western und Science Fiction die natürlich schön trashig ist, welche sich nicht sehr ernst nimmt und trotz einiger Ungereimtheiten sehr gut funktioniert.
Hat mich als Kind wunderbar unterhalten und funktioniert bei mir heute auch noch.

Remo Williams: The Adventure Begins - Remo – unbewaffnet und gefährlich (1985)
Regie: Guy Hamilton
mit Fred Ward, Joel Grey, Kate Mulgrew, Wilford Brimley

Inhalt:
Streifenpolizist Ed (Fred Ward) wird mit einer neuen Identität versehen und als Agent Remo auf einen kriminellen Industriellen angesetzt. Zuvor weiht ihn Meister Chiun (Joel Grey) in asiatische Kampfkünste ein. Dank purer Körperbeherrschung kann Remo bald Kugeln ausweichen und jeden Gegner mit bloßer Hand erledigen.

Einer dieser Filme wo ich wieder zum Kind werde und das meine ich positiv.

Remo ist einer der unterhaltsamsten Action-Abenteuerfilme, die jemals aus den 1980er Jahren hervorgegangen sind, wenn man Wissenschaft und Logik mal aussen vor lässt.
Eigentlich als erstes Kapitel eines Franchise entwickelt worden, wurde diese Vorhaben mangels Erfolg an den Kinokassen leider wieder eingestellt.

Nichts gegen Fred Ward aber der wirkliche Star im Film ist Joel Grey der den koreanischen Kampfmeister Chiun erstens durch eine tolle Maske und zweitens durch eine spaßige Performance einfach klasse verkörpert.

Hier auch die tolle Musik von Craig Safan.

Der Stoff, aus dem die Helden sind - The Right Stuff (1983)
Regie: Philip Kaufman
mit Ed Harris, Barbara Hershey, Dennis Quaid, Scott Glenn, Fred Ward, Sam Shepard

Inhalt:
Die Geschichte des amerikanischen Testpiloten Chuck Yeager, der 1947 als erster die Schallmauer durchbrach, verbunden mit der der sieben ersten Astronauten des amerikanischen Raumfahrtprogramms von 1959 bis 1963.

Als Kind fand ich den Film viel zu langsam und langweilig. Ich erwartete ein weiteres Weltraummärchen a la Star Wars oder Star Trek und verstand den Film nicht.

Heute finde ich den Film großartig und mit einem tollen Ensemble wurde dabei ein wirkliches Epos geschaffen.
Regisseur Philip Kaufman verzichtet weitgehend auf ein reines Heldenstück. Vielmehr konzentriert man sich auf die Zerrissenheit der Männer zwischen Gefahr, Ruhm, Männergesellschaft und ihren Familien. Es ist das Einbringen des Menschlichen in die Charaktere, das diesen Film einzigartig macht.
Zusätzlich zeigt der Film die Prozesse hinter dem Weltraumprogramm auch mit einem Schuss Ironie.

Die Musik von Bill Conti wurde mit dem Oscar ausgezeichnet und das vollkommen zurecht.

Fortsetzung folgt, mit noch mehr tollen Filmen mit Fred Ward.

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Endlich mal einer der es versteht!

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Komme gerade aus „Batman“ und war überrascht, wie schnell die 3 Stunden dann doch vergangen sind.
Hat mir ziemlich gut gefallen. Sogar die deutsche Synchro war gut, mir ist zumindest kein Sprecher negativ aufgefallen (im Gegensatz zu gestern bei Dr. Strange).
Bin gespannt, ob da noch mehr kommen. Wurde ja schon etwas angeteast.

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The Godfather

Eine weitere Lücke geschlossen. Prinzipiell hat mir das Setting sehr zugesagt, so wie auch bei The Sopranos schon (auch wenn unterschiedliche Jahrzehnte), aber die Story war leider eher so meh. Die ganzen, bekannten Zitate kamen gefühlt in den ersten zehn Minuten und dann war Don Vito auch schon fast raus aus dem Film.
Mal schauen, ob ich mir den zweiten Teil demnächst auch noch ansehe. Der soll ja besser sein, glaube ich.

P.S. Marlon Brando hätte auch gerne etwas weniger nuscheln dürfen.

Ist ein Problem das dieser Film hat.
Alles was man aus Popkultur weiss ist das Zeugs das im ersten Drittel kommt.
Die ganze Geschichte ist eigentlich extrem gut und gelungen, wenn man den Film aber heute sieht dann erwartet man halt das falsche. Denn es ist nicht Brandos Film, sondern Pacinos… aber so wie der Film in unserer Kultur erinnert wird kriegt man das oft falsch mit.
Ging mir zumindest so, als ich ihn damals voll einigen Jahren zum ersten Mal sah.

Mein Tipp:
Ihn etwas sitzen lassen und dann irgendwann nochmals schauen, wenn die Erwartungen nicht mehr so von unserer Popkultur verfälscht sind, sondern man weiss worauf man sich einlässt.
In meinen Augen ist das einer dieser Filme der besser wird, wenn man ihn wiederholt sieht.

Der zweite Teil ist auch sehr gelungen. Ich halte ihn nicht für „besser“, sondern eher für eine perfekte, qualitativ gleich hoche, würdige Fortsetzung.

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Der Film spielt in einer fiktiven amerikanischen Stadt, die glaube ich aus vielen Städten der USA jeweils Teile nimmt. Dieses „wir fahren aus einer großen Metropole raus und sind dann direkt in der Wüste“ gibt es glaub ich in den USA auch in dieser extremen Form nicht. Ich meine auch mal gehört zu haben, dass vieles auch von Baltimore inspiriert (oder auch gedreht wurde), weil das damals (vielleicht auch heute noch?) die Stadt mit der höchsten Mordrate in den USA war. NY ist aber auch mit drin.

Thinner - Der Fluch

YouTube (geliehen)

Einer der besseren Stephen King Verfilmungen.
Der stark übergewichtige Anwalt Billy Halleck ist eher ein Winkeladvokat, der eines Abend bei einer Autofahrt (von seiner Frau „abgelenkt“) eine ältere Frau überfährt. Da er dabei durch gute Beziehungen nicht angeklagt wird, wird er von ihrem noch älteren Vater mit einem alten Zigeuner-Fluch belegt. Er wird immer dünner. Egal wie viel er isst. Darauf hin macht er sich an die Arbeit, den alten Mann zu finden und ihn dazu zu bringen, den Fluch wieder aufzuheben.

Ein durchaus trashiger aber unterhaltsamer Film mit einem passenden und bitteren Ende.

4/5

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The Card Counter

Starker Film mit Oscar Isaac. Der kann momentan eigentlich machen, was er will, wenn es schlecht wird liegt es nicht an Ihm. Kann aber alle beruhigen, The Card Counter ist ein eher ruhiges Drama über William Tell, der als Soldat in Abu Ghuraib gedient hat und danach wegen der Folter an Gefangenen selbst ins Gefängnis musste. Dort hat er sich das Kartenzählen beigebracht und nach seiner Entlassung zieht er von einem Kasino ins nächste, um sich mit Spielen ausreichend Geld zum Leben zu verdienen. Solange er klein gewinnt, bleibt er auch unter dem Radar der Kasinobetreiber und das Kartenzählen ist kein Problem. In einem Kasino trifft er dann bei einem Vortrag seines ehemaligen Vorgesetzten Major Gordo (Willem Dafoe) auf den Jungen Cirk (Tye Sheridan), dessen Vater auch in Abu Ghuraib war und der genau wie William ins Gefängnis musste. Vorgesetzte wie Gordo, welche die Folter befohlen hatten, wurden aber nicht bestraft. Und Cirk arbeitet an einem Plan zur Rache an Gordo. William will Ihn nun aufhalten und ihm zeigen, dass das Leben weitergeht.

Interessant ist, wie Oscar Isaac seinen William Tell als eine Art umgedrehten Serienkiller inszeniert. Man könnte leicht den Eindruck bekommen, er ist einer, wenn man sieht wie er methodisch bei jedem seiner Stops sein Motelzimmer herrichtet. Aber im Endeffekt ist er nie richtig aus dem Gefängnis rausgekommen, weder Abu Ghuraib, das hier in Form von verzerrten Rückblicken inszeniert wird, noch danach aus dem Militärgefängnis, in das man Ihn gesteckt hat. Wenn er dann Cirk gegenüber erzählt, wie das war, dann läuft Isaac echt zur Höchstform auf. Wer aber irgendwelche Racheaction erwartet, ist hier komplett falsch. Hier geht es um Trauma und deren Verarbeitung (für William und auch für Cirk), Schuld und Vergebung, aber auch darum, wie man „danach“ weiterlebt.

Und irgendwie passt da nichts besser dazu, als ausgerechnet die Spielbereiche der Kasinos mit den Pokertischen oder den Slotmaschinen. Wenn man diese sieht, sollen die eine angenehme Umgebung suggerieren, in der man gerne Zeit verbringt, aber durch die Künstlichkeit wirken die Räume am Ende genauso Leer wie die Zelle, die William nicht verlassen kann.

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Licorice Pizza

Ich fand ihn fürchterlich zäh und ausnahmslos alle Darsteller unsympathisch. Ich sollte wahrscheinlich auch noch irgendwas fühlen, aber mein Herz und Hirn haben keine Reaktion gezeigt.

:man_shrugging: