Memories (Blu-Ray)
In Magnetic Rose folgen wir dem Raumschiff „Corona“, einem Schrottsammler, der eines Tages einem Notsignal folgt. Was man im Weltraum lassen sollte, weil das immer in einem Horror-Szenario endet. Heinz und Miguel gehen auf das fremde, riesige Schiff, während Ivanov und Aoshima an Bord der „Corona“ bleiben. Auf dem riesigen Schiff finden Heinz und Miguel heraus, dass dieses einer früher bekannten Operndiva gehörte, die sich wohl nach dem Tod Ihres Mannes hierhin zurückgezogen hat, um Ihre Erinnerungen quasi zu konservieren.
Dummerweise ist der Computer des Raumschiffs mit der Diva verschmolzen und der Rest, im Bezug auf die Erinnerungen, könnte tatsächlich direkt von Satoshi Kon stammen, der bei dieser Episode ja der Haupt-Autor war.
Bei Stink Bomb erleben wir einen normalen Tag bei dem kleinen Labormitarbeiter Nobuo Tanaka, der sich morgens noch seine Grippeimpfung abgeholt hat, obwohl er wissen müsste, dass das eigentlich zu spät ist, wenn man schon erkrankt ist. Er fährt trotzdem mit Fieber ins Labor, wo Ihn Kollegen darauf hinweisen, dass im Büro des Chefs ein neues Medikament liegt, dass Ihm helfen könnte.
Das neue Medikament ist aber dummerweise kein Fiebermittel, und so macht sich ein hilfloser Nobuko auf nach Tokyo, während sich auf seinem Weg eine Katastrophe anbahnt, die auch das Militär nicht aufhalten kann. Diese Episode hat reichlich Klamauk dabei, trotz des eigentlich recht harten Themas, denn Nobuo denkt, dass alle außer Ihm Bewusstlos sind, aber Ihm wird gar nicht klar, dass die Menschen und Tiere nicht wieder zu sich kommen werden. Denn das „Medikament“ war ein für das Militär entwickeltes Abwehrmittel, dass dummerweise eine Reaktion mit seiner Grippeimpfung hat.
Und dann Cannon Fodder, die optisch experimentellste Episode der drei Filme. In einer Stadt, die von Mauern umgeben ist, hängt Leben und Einkommen der Menschen vom Betrieb von riesigen Artilleriegeschützen ab, Wir folgen dabei eigentlich einer Familie, bestehend aus Mutter, Vater und Kind beim täglichen Leben und bei der Frage, auf was die eigentlich schießen, denn einen Feind bekommt man nie zu sehen.
Abschließend hat die Disc auch noch ein paar Extras, interessant war das „Making of“ zum Remaster, bei dem darauf eingegangen wurde, dass 1995 recht einfaches CGI eingesetzt wurde (vor allem bei „Magnetic Rose“) und wie sich das auf das Remaster ausgewirkt hat.
Es ist schön, dass auch solche eher nischigen Werke in der Anime-Nische den Weg nach Deutschland finden. (Bevor sich jemand beschwert, Anime ist nicht mehr so nischig wie noch in den 1990ern, aber Memories ist schon innerhalb des Mediums ziemlich nischig.)