Habe gerade kürzlich die „Cube“ Filme durchgeschaut…
Cube (1997):
Immer noch ein Film den ich sehr mag. Er ist absolut nicht perfekt. In der Mitte hat es eine lange Szene wo die Charaktere ihre Vermutungen zum Cube abgeben, welche weniger nach echtem Dialog klingt, und mehr nach einer direkten Symbolik-These des Filmes.
Aber insgesamt funktioniert der Film einfach. Die Charaktere sind in meinen Augen extrem gut geschrieben, haben Nuancen und unterschiedliche Fassetten, welche die Story nach und nach erkundet und offen legt. Die Atmosphäre ist extrem gelungen und trägt die einfache Prämisse extrem gut. Und obwohl man sich praktisch die ganze Zeit nur in einem Raum befindet (oder halt einfach verschiedenen Variationen des gleichen Raumes) wird es mir dennoch absolut nie langweilig.
Ausserdem hat der Film nach wie vor fantastische Effekte und sieht sehr gelungen aus. Vor allem die praktischen Gore-Effekte sind extrem gelungen und sitzen perfekt.
Fazit: Sehr gelungener, kleiner SciFi-Thriller.
Cube 2 - Hypercube (2002):
Eine Fortsetzung zu „Cube“ zu machen war schon von Anfang an nicht die schlauste Idee. Der erste Film steht solide alleine, und die Tatsache, dass man nicht mehr erfährt als das, was einem der Film offeriert ist ein Teil davon, was den Film so gut macht. Eine Fortsetzung zu machen ist also eh fraglich…
Und wenn man sich dann noch entscheidet SO eine Forstetzung zu machen… nun, dann kann man es auch gleich bleiben lassen.
Dieser Film ist absoluter Quatsch. Unglaublich schlecht.
Im Gegensatz zum ersten Film, wo die Räume sehr mechanisch und realistisch umgesetzt sind, so haben wir hier einen dieser früher-2000-er Filme, wo man CGI entdeckt hat und einfach alles damit machen wollte. Und das funktioniert hier einfach nicht. Die Fallen haben null reale Präsenz und darum kommt nie irgendwelche Spannung auf. Und die Idee mit dem „Hypercube“ ist auch Quatsch. Denn im Gegensatz zum ersten Film wo man das Gefühl hatte, die Charaktere haben tatsächlich eine Chance, wenn auch nur eine Geringe, die Logik des Würfels zu erfassen, so hat der Hypercube einfach keine Logik die es zu ergründen gibt… weswegen auch hier wieder keine Spannung aufkommen kann.
Dinge passieren einfach. Keine Regeln, nichts Nachvollziehbares… der Film verschwendet einfach eine Menge Zeit mit Szenen welche null aufeinander aufbauen, und nicht aufeinander aufbauen KÖNNEN, weil es die Prämisse einfach nicht zulässt.
Und die Charaktere… Mann, die Stärke des ersten Teiles ist hier eine absolute Schwäche. Die Charaktere sind platt, uninteressant und absolut auf einen, zwei Charaktereigenschaften runterzubrechen.
Immerhin muss ich sagen: Der Teil ruiniert mir den ersten Teil nicht, weil er so absolute vom Original abgeknüpft ist und so wenig damit zu tun hat, dass es im Prinzip sein ganz eigener Film sein könnte… ein Film, den man gut ignorieren kann.
Fazit: Quatsch. Schlecht gemacht, ohne Spannung, einfach nur Zeitverschwendung.
Cube Zero (2004):
Ein Prequel zum ersten Teil.
Definitiv besser als der zweite Teil und narrativ auch viel, viel enger an das Original geknüpft als der zweite Teil.
Was halt nicht gerade super ist, weil das Original wie gesagt keine wirkliche Erweiterung braucht.
Und dieser Film zeigt wirklich sehr, sehr viel, was die Logistik und die ganze Umgebung und den Zweck des Würfels angeht. Und erklärt auch Elemente des Originales, welche ich nicht erklärt haben wollte.
Dennoch hat mir der Film einigermassen Spass gemacht. Er hat zwei solide Protagonisten, welche den Plot einigermassen tragen können, einige gute Nebencharaktere, und dann halt doch eine Story welche spannend und unterhaltsam ist. Ausserdem getraute sich dieser Film auch wieder, ein bisschen mehr Spass zu haben als der zweite Teil. Einige etwas lockerere Momente, kleine verspielte Elemente, was mir gut gefallen hat.
Allerdings hat der Film auch die mit Abstand schlechteste Schauspielerische Leistung der ganzen Serie. Lustigerweise von dem namentlich grössten Schauspieler dieses Filmes. Michael Riley spielt einen exzentrischen Weirdo aus der Oberetage des ganzen Konstruktes und seine Darstellung ist etwa so, als wenn man die nervigsten und überdrehtesten Elemente von Johnny Depps Schauspielerei eingekocht hätte, jeglichen Charm rausgezogen hätte und das ganze durch Jeremy Irons im „Dungeons and Dragons“ Film der 90er durchgefiltert hätte… sowas nerviges habe ich schon lange nicht mehr gesehen.
Der Film ist insgesamt ganz ok. Er hat einige nette Überraschungen und wieder viel mehr praktische Effekte und überzeugenden Gore. Wirklich ein „must see“ ist er nicht, aber definitiv besser als der zweite Teil.
Fazit: Ganz ok. War unterhaltsam und hat wieder ein bisschen mehr der Qualitäten des Originales.
Fazit zur Reihe:
Solle keine Reihe sein. Ehrlich, der erste Film soll einfach alleine stehen. Der zweite Teil ist so irrelevant für das Gesamtkonstrukt und so schlecht dass man ihn überspringen kann. Und der dritte Teil erklärt einfach viel zu viel, auf eine Art welche den ersten Teil nicht wirklich besser macht.
Den ersten Teil würde ich empfehlen, den Rest kann man sich sparen.