Lake Mungo
Der wurde mal bei Red Letter Media im Nebensatz erwähnt, kam auf meine Liste, lag SEHR lange dort und wurde jetzt mal abgehakt.
Bin absolut begeistert
Australische Mockumentary über den Tod einer jungen Frau im Creepypasta-Style. Ich muss zugeben, dass ich dafür empfänglich bin. Also wenn an irgendwelche Fotos gezoomt wird und plötzlich erkennt man Personen die eigentlich Tod sind bekommt mich das irgendwie. „Lake Mungo“ spielt aber bewusst damit, baut eine durchgehend melancholische und bedrückende Atmosphäre auf und baut immer wieder Twists ein, spielt mit Erwartungen und weiß emotional zu berühren.
Die Illusion hier eine Fernsehdokumentation zu sehen ist nahezu perfekt. Handwerklich ist der top. Die Tonabmischung war teilweise allerdings etwas gewöhnungsbedürftig und die Musik zu laut über den Monologen.
Meiner Meinung nach und vollkommen unironisch und ohne Übertreibung gibt es hier den besten Jumpscare, den ich je gesehen habe. Das ging richtig ins Mark und löste sich dann in Gänsehaut und Adrenalin auf. Man hätte ich gerne einen Pulsmesser gehabt…
Dass mich Horror noch so bei den Eiern packen kann, kommt eigentlich kaum noch vor.
Warum wird nicht mehr über den gesprochen?
Der wilde Roboter
DreamWorks Animationshit des Jahres und sicherer Oscar-Gewinner im nächsten Jahr war einer der Hypes des Jahres und wurde oft mit Pixar-Filmen in ihrer Glanzzeit verglichen.
Es gibt wenig Kritikpunkte: Das Pacing ist großartig, die Animationen sind hervorragend, die Sprecher grandios, Witz und Herz sind nicht zu verleugnen… das gewisse Extra, den Grund warum alle ausrasten konnte ich nicht finden.
Ich war überrascht, wie konventionell das alles ist. Der Film ist unfassbar manipulativ und kitschig, was Emotionen angeht; ist sich unschlüssig, ob er nun die harte Natur oder ein Märchen erzählen will und spricht keine wirklich neuen oder mutigen Themen an.
Um das klarzustellen: Ich bin kein zynischer Klotz. Wenn ein Roboter mit großen Augen eine kleine kleinwüchsige Baby-Gans aufzieht damit sie in den Süden ziehen kann, dann berührt mich das natürlich. Mir war das Tränen-Drücken aber halt zu kalkuliert.
Nachdem Pixar und Disney Animation zuletzt eine Gurke nach der anderen geliefert haben, war der Hunger nach einem einfach wirklich guten Animationsfilm so hoch, dass man einfach mal kollektiv in Jubelarien ausgebrochen ist.
Wer nur „Wholesomeness“ sucht und mal eine Träne verdrücken will, kann aber tatsächlich nix falsch machen mit „Der wilde Roboter“. Was daran genauso gut oder gar besser sein soll wie „Pixar“ in der besten Zeit, ist mir jedoch nicht ersichtlich.