Welchen Film habt ihr als letztes gesehen? IV

Im dritten Teil ist zwar auch Klamauk, aber das fällt mit der doch düsteren Shadow-Story eher weg. Und Keanu Reeves macht das auch echt gut.

Aber vielleicht sollte man nicht mich fragen, ich fand Knuckles schon in Teil 2 viel zu lustig und leichtgläubig (wie es aber irgendwie auch sein sollte).

Gegen Humor hab ich prinzipiell auch nichts, es waren halt eher die ganzen Popculture-Referenzen, die mich manchmal seufzen haben lassen. Da hätte ich einfach nicht so viele gebraucht.
Und zu Knuckles weiß ich eigentlich nur, dass er in der Sonic Boom-Serie zu einem „gutherzigen Idioten“ geworden ist und das scheinen sie hier fortführen zu wollen, nur halt mit dem Krieger-Aspekt dazu. Hat mich aber auch weniger gestört als das o.g., wobei Idris Elbas Stimme warscheinlich auch ein bisschen wieder gutgemacht hat. :beanjoy:

Na ja, Knuckles fällt in jedem verdammten Spiel neu auf Eggman/Robotnik rein. Er ist schon immer sehr leichtgläubig. Das war bei Sonic Boom schon ein alter Hut, es war in Sonic Adventure (1) schon nicht mehr neu, von daher … passt das :smiley:

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Transormers: Revenge of the Fallen

Man merkt dem Film an unglaublich vielen Stellen an, das der Autorenstreik genau in die Zeit fiel und nicht die Originalschreiber, die ja unter Anderem auch Drehbücher für Edge of Tomorrow, die Star Trek-Remakes, Top Gun Maverick oder The Ring schrieben an vielen kreativen Entscheidungen beteiligt waren, sondern eben Michael Bay da viele Lücken selbst gestopft hat. Mit zwei Comic Relief-Autobots und natürlich noch einmal einer ganzen Menge Bombast mehr als in Teil 1.

Mit stringenter Story hat das wirklich wenig zu tun. Trotzdem habe ich Spaß, und das nach bestimmt der fünften Sichtung noch.

Und der Linkin Park-Soundtrack haut wieder rein!

3.5/5

Sterben

Der Drama um eine dysfunktionalen Familie von Matthias Glasner hat hat mir durchaus gefallen. Toller Cast, der mit dem Drehbuch für einige Momente sorgt, z.B. das Gespräch zwischen Lars Eidinger und Corinna Harfouch. Trotzdem fand ich den Film zu lang mit den drei Stunden und wie es so mit in Kapiteln aufgeteilten Filmen ist, funktioniert die einen Kapitel besser als andere Kapitel.

Keine gute Laune-Film. Sterben zeigt aber auch wieder die andere Seite vom deutschen Kino, wenn man sonst immer nur über Schweiger, Schweighöfer oder Chantal im Märchenland redet.

Transformers 3

Dark of the Moon hat vielleicht die klassischste, aber auch die interessanteste Geschichte der Transformers-Filme.

Aber in erster Linie wurde der Film zur damaligen Zeit der fünfterfolgreichste Film nach aller Zeiten und spielte über eine Milliarde ein, weil die Leute ein Actionfeuerwerk sehen wollten. Und da hat Bay sich natürlich wieder selbst übertroffen mit viel CGI aber auch vielen handgemachten Explosionen. Ich meine Optimus vs Megatron oder Bumblebees letzte Aktion.

Und hier sieht man dann auch mal wie Menschen von den Decepticons einfach abgeschlachtet werden und wie Intrigen dazu führen können einer Seite zu misstrauen.

Rosie Huntington-Whiteley macht das wirklich gut für ihre einzige wirklich nennenswerte Kinorolle, aber sie ist einfach zu perfekt. Optisch, charakterlich, sportlich, taff usw. Da hat Mikaela besser zu Sam gepasst, aber Megan Fox war ja dann raus, nachdem sie Bays Arbeitsbedingungen mit denen unter Hitler verglich.
Mit Frances McDormand, John Malkovich, Alan Tudyk oder Patrick Dempsey hat man neben den bekannten Gesichtern wieder ziemlich populär gecastet.

Dark of the Moon hat für mich viel von dem alten Transformers-Spirit der Cartoons und sowohl die finale Schlacht als auch die Entwicklung der Charaktere lassen das Fanherz höher schlagen und ich kann mich zufrieden von LeBeouf, Turturro, Duhamel oder Dunn Abschied nehmen.

Hier ist der Linkin Park-Soundtrack mit Iridescence vielleicht sogar noch besser eingesetzt als in den Vorgängern mit What I’ve done oder New Divide.

4/5

Angesichts der emotionalen (Über)Reaktion im Thread zu den besten Animationsfilmen habe ich mir heuer nochmal Prinzessin Mononoke und Chihiros Reise ins Zauberland angesehen.

Prinzessin Mononoke

Ich kann verstehen, dass der Film so weit oben gesehen wird. Die Animationen sind hochwertig, die Regie ist stringent und der Montagerhythmus ist hervorragend. Inhaltlich bin ich, gemessen an den Kritiken, aber immer noch nicht überzeugt. Die Geschichte wird doch sehr pathetisch erzählt, mitnichten im japanischen Kino nicht ungewöhnlich und viele andere japanische Zeichentrickfilme haben das vorher bereits genauso getan. Das sehe ich auch nicht als wirkliches Problem. Und dennoch wirkt es auf mich unecht oder viel mehr forciert, der ökologische Aspekt ist mir zu plakativ. Mir fehlt da Seele und ich spüre dafür Kalkül und Geltungsdrang, fast so als wollte man einen zweiten Nausicaä erschaffen. Letztgenannten Film (Zählt der überhaupt zu den Filmen des Studios oder war das noch Topcraft?) halte ich für deutlich eindrucksvoller und ehrlicher.
Leider konnte ich meine Meinung zu Prinzessin Mononoke nicht großartig ändern, er gehört für mich weiterhin zu den überbewerteten Filmen Ghiblis und kommt in meiner persönlichen Ghibli-Rangliste erst an fünfter Stelle. Es ist nur ein sehr guter Film, aber kein Meisterwerk.

Chihiros Reise ins Zauberland

Das wäre in meinem persönlichen Ghibli-Ranking dann der dritte Platz. Auch bei diesem Film kann ich nachvollziehen, warum er so gut wegkommt. Jedoch treten hier nahezu die gleich Probleme auf, die ich auch mit Prinzessin Mononoke habe. Hier vielleicht sogar noch stärker. Der Film gefällt mir inhaltlich sogar recht gut, dafür hat er für mich größere Schwächen im Pacing und in der Regie, so dass er unsauber erzählt wird. Zudem tritt der Inhalt immer wieder hinter einem Streben nach Kunst zurück. Dieses Kunst sein wollen ist für mich aber nicht positiv, sondern eben prätentiös. Es ist wie mit Coolness. Man kann cool sein nicht erlernen oder nachahmen, sondern man muss „das gewisse Etwas“ besitzen.
Somit konnte auch dieser Film sich in meiner Gunst nicht wirklich verbessern. Ich empfehle ihn natürlich trotzdem immer gerne und denke, dass man ihn, wie auch Prinzessin Mononoke gesehen haben sollte, wenn man auch nur ein bisschen Interesse an Zeichentrickfilmen hat.

Transformers: Age of Extinction

Der dauert halt jetzt wirklich fast drei Stunden - und das obwohl er mit Abstand am wenigsten Handlung hat.

Eigentlich fängt das Soft-Reboot ganz gut an, wir haben hier Mark Wahlberg als gescheiterten Erfinder, der immer in Geldnot ist, seine Tochter Nicola Peltz, die hier ganz klar mit Hotpants und im letzten Highschooljahr in eine Megan Fox-Rolle springen soll, ihren wagemutigen Freund Jack Reynor, den Marky Mark natürlich nicht kennt und dann sogar noch weniger mag und mit T.J. Miller ein Comic Relief, der das ja schon häufiger gut gemacht hat.

Sie finden also ein paar Jahre nach der Schlacht von Chicago den völlig ramponierten Optimus Prime, werden dann aber von der Regierung um Kelsey Grammer und Titus Welliver verfolgt, die alle Transformers und Leute die ihnen helfen fangen oder töten wollen, dafür haben sie sogar einen interstellaren Kopfgeldjäger gerufen, der irgendwie aber auch ein Transformer zu sein schein.
Gleichzeitig hat Stanley Tucci aus den Resten der Decepticons einen neuen erschaffen, er merkt nur zu spät, das er diesen nicht kontrollieren kann.
Später kommen dann auch noch recht viele riesige Dinobots zum Einsatz und die Jagd und Schlacht geht über drei Kontinente.

Jo, das hört sich jetzt tatsächlich nach mehr Substanz an, als es dann im Endeffekt ist, denn gefühlt sind 20 Minuten am Anfang, 40 Minuten im Mittelteil plus die letzten 40 Minuten ausnahmslos Actionkino und alles fliegt einem um die Ohren. Also noch weitaus mehr als im letzten Teil und da hat die Schlacht in Chicago zum Beispiel die Schlacht in New York aus Avengers ganz klein aussehen lassen. Denn hier haben wir einfach unzählige Autobots, Decepticons, Dinobots usw. mehr. Dazu kommen jetzt auch noch riesige Raumschiffe mit Waffen und natürlich findet Mark Wahlberg auch noch eine Big Fucking Gun mit der er sofort problemlos umgehen kann und sogar mit den Transformers mithält.

Natürlich ist die Schauspielerin von Stanley Tuccis rechter Hand Li Bingbing und die entscheidende Schlacht ist in Hongkong, so hat man dann in China sicherlich auch noch ein paar Dollar mehr gemacht. Denn auch dieser Teil war wieder der erfolgreichste Film des Jahres, hat die Milliarde geknackt und hat einfach mal so Filme wie Hobbit 3, Guardians of the Galaxy, Days of Future Past oder Interstellar locker hinter sich gelassen.

Leider ist in dem Jahr auch Chester Bennington von uns gegangen, weshalb es keinen Linkin Park Soundtrack gibt und leider ist der Song von Imagine Dragons auch nicht so stark.

Alles in Allem halt nur auf die Fresse, nur Geballer, nur Bombast! Und dafür ist er dann leider etwas zu lang, aber ich war halt drauf eingestellt.

3/5

John Wick 4

Irgendwie überzeugt der mich nicht. Vllt liegt es am alten Fernseher, aber ich find es optisch ermüdend. Es ist immer alles dunkel mit fancy bunten Lichtern und alles reflektiert. Riesige architektonisch überladene Räume und im Endeffekt rate ich zum Teil mehr was passiert als das ich es wirklich sehe :beansad:

Das die Story wild ist hatte ich ja erwartet, mit der Optik hab ich nicht gerechnet :sweat_smile:

Heute dann die anderen beiden Filme aus dem Animationsfilmduell aufgefrischt.

The Lion King

Technisch immer noch schön anzuschauen. Subjektiv würde ich sagen, dass dieser Film und der etwas jüngere Prinzessin Mononoke ziemlich gleichauf liegen. Die Qualität der Zeichnungen und Animationen ist bei beiden Filmen auf einem sehr hohen Niveau. Einige Bewegungen wirken mir hier schon fast zu sauber und weich.
Inhaltlich ist eine Variation des Hamletstoffes nicht unbedingt die spannendste Geschichte. Dafür werden die wichtigen Wendepunkte effektvoll und behutsam inszeniert. Die Regie ist sehr formelhaft und dadurch in den Sequenzen ohne dramatische Wendungen ein wenig langweilig.
Und ja, ich muss sagen, dass auch hier teilweise von prätentiös gesprochen werden kann, sofern man es so scharf formulieren will. Hier und da merkt man mehr als deutlich, dass Disney aus dem Stoff mehr rausholen wollte, als dieser eigentlich bietet.
Ob dieser Film tatsächlich besser als Prinzessin Mononoke kann ich jetzt gar nicht mehr sagen. Beide Filme gefallen mir in etwa gleich gut und unterhalten mich auf einem fast identisch hohen Grad.

Asterix erobert Rom

Gut, der Asterixfilm, der auf keinem Comic basierte und der erst im Nachhinein zu einem Comic wurde, der aber bis heute nicht zur eigentlichen Reihe gezählt wird.
Technisch kann der Film natürlich nicht mit den Ghiblis oder dem Disneyfilm mithalten. Auch zur Entstehungszeit waren diverse andere Zeichentrickfilme diesem Film technisch überlegen. Die Regie muss ebenfalls hinter den anderen Filmen zurückstecken. Das Pacing hingegen empfinde ich als sehr gelungen, der Film erzählt dauerhaft kleine Episoden, die sich jeweils unterscheiden und den Film sehr kurzweilig machen. Inhaltlich empfinde ich den Film sogar am stärksten. Er ist zwar nur eine kleine Parodie der damaligen französischen Gesellschaft und des damaligen Zeitgeists, seziert diese aber gekonnt und pointiert. Natürlich ist das ein höchst subjektiver Blick darauf, aber gerade Humor kann gar nicht anders bewertet werden. Daraus erschließt sich mir ein Film, der nicht mehr als purer Cartoon bzw. Comic Strip sein will. Quasi ganz im Geiste des Ursprungs der Asterixcomics, die zuerst nur seitenweise im Pilote veröffentlicht wurden.

Simplicity is the key to brilliance.

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Trois couleurs: Bleu

Gestern das Blau der Drei-Farben-Trilogie von Krzysztof Kieślowski im Kino gesehen. Zu Beginn des Films endet eine Autofahrt in einem schweren Verkehrsunfall, bei dem Julie (Juliette Binoche) überlebt, ihr Mann und auch kleine Tochter aber versterben. Ein Film über Trauer und das Vergessen. Ich muss gestehen, dass ich zu Beginn ein wenig schwerer hineinkam, vielleicht lag es auch an die Müdigkeit. Nach und nach, hat mich der Film aber in den Bann gezogen. Die Geschichte um Julie und ihren Weg, die Inszenierung von Kieślowski, das Schauspiel von Binoche und wie für so viele wahrscheinlich auch der Soundtrack von Zbigniew Preisner.

Ob Weiß und Rot nun auch noch ins Kino kommen, weiß ich gar nicht. Ich hätte nun aber Lust die Tricolore zu vervollständigen.

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Zwei für Eins 9/10
1990 (noch) DDR kurz vor dem Fristende vom Währungsumtausch finden ein paar Leute Millionen von DDR-Mark und versuchen diese jetzt noch schnell zu D-Mark zu machen.
Der Film hat sehr mit mir resoniert und ich hoffe, dass mehr solcher Filme werden gemacht. Er zeigt sehr gut die Gefühlslage in der DDR nach der Wende. Einerseits die Freude über die gewonnene Freiheit, andererseits die Einsicht, dass man von der BRD nicht als gleichwertig angesehen wurde und wird. Gute Schauspieler, Humor der nicht zu aufdringlich ist, nachvollziehbare und sympathische Figuren. Gab wenig für mich daran auszusetzen.

Das kostbarste aller Güter 7/10
Kurz vor dem Ende des zweiten Weltkriegs findet eine Holzfällerfrau ein aus einem Deportationszug geworfenes Baby und versucht es gegen den Widerstand ihres Mannes aufzuziehen, sowie es vor dem Rest des Dorfes zu verheimlichen.
Ich würde es als eine Art modernes Märchen bezeichnen. Viel Herz, tolle Animationen im typisch französischem Stil, die Geschichte jetzt wenig besonders und die Figuren auch eher eindimensional. Aber kann man definitiv sich mal anschauen.

Smile 2: Siehst du es auch? 2/10
Also der Anfang vom Film war mega. Es gibt auch viele visuell interessante Szenen und die Musik war auch gut (erwartungsgemäß bei dem Komponisten). Aber meine Fresse gehen mir diese „Woman gets craaaaazzzzyyy“-Horrorfilme mittlerweile auf den Sack. Vielleicht liegt es daran, dass ich auf Grund meiner Arbeit zu viele schlechte von denen gucken musste. Aber ich verstehe auch grundsätzlich nicht, was Leute daran toll finden zwei Stunden dabei zuzuschauen, wie eine Frau psychisch und physisch gefoltert wird. Also ich verstehe es schon, Verachtung für Frauen und so. Aber ich empfinde bei den Szenen einfach nur ein sehr unangenehmen Gefühl bis hin zu regelrechter Abscheu.
Manche Stellen waren für mich echt nicht auszuhalten. Und das nicht wegen der zugegeben sehr guten Gore-Effekte. Sondern weil so viele Menschen so unfassbar schlimm zu der Protagonistin sind. Ich weiß auch nicht, was ich aus dem Film mitnehmen soll außer purem Nihilismus. Und das Ende ist ja so feige mal wieder. Damit man möglichst viel „offen für Interpretation“ lassen kann aber eigentlich ist man nur zu faul zu sagen, was tatsächlich passiert ist. Absolut keine Empfehlung von mir für alles nach der Titeleinblendung. Außer ihr steht auf Ryona i guess.

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Nosferatu (2024):
Der Film hat auf jeden Fall eine ganze Menge zu bieten. Was vermutlich am wenigsten verwundert ist, dass ich an der technischen Seite nichts auszusetzen habe. Robert Eggers Filme sehen immer toll aus und haben eine fantastische Soundkulisse. Und „Nosferatu“ ist da nicht anders. Der Film ist ein Schmaus für die Augen und Ohren und Eggers Stil passt extrem gut zu dem Gothischen Horror, den der Film erzeugen will. Was den Film visuell so interessant macht ist, dass er in vielen Szenen fast monochromatisch daher kommt. Nicht „schwarz/weiss“, sondern eher „schwarz/eine Farbe“, abhängig davon, was in der Szene gerade die Lichtquelle ist. Andere Filme haben ähnliches auch schon gemacht, aber in der Regel wird das mit extremen Farbfiltern erreicht, was die Bilder dann künstlich und sureal wirken lässt. „Nosferatu“ scheint diese Farben und Kontraste schlicht und einfach mit der Beleuchtung zu erreichen. Ich habe null technsiches Know-How, ich rede hier also nicht darüber, wie es TATSÄCHLICH gemacht wurde, ich rede davon wie die Bilder auf micht wirkten. Er sieht wie eine perfekte moderne Umsetzung dessen aus, was die Filme früher mit Schwarz/Weiss erreichten.
Was auch gut zu gefallen weiss sind die Schauspieler. Lily-Rose Depp als Ellen Hutter spielt fantastisch. Sie bringt eine Verletzlichkeit in die Rolle welche für ihren Charakter essentiell ist, aber auch in den wichtigen Momenten eine Dominanz und Authorität welche Eggers neue Storyelemente hervorragend trägt. Und Bill Skarsgard macht mit Graf Orlok das, was er schon mit Pennywise gemacht hat: Er gibt einer bekannten Figur einen neuen Twist, der ohne Zweifel sehr ikonisch werden wird.
Die Geschichte lehnt sich sehr stark an die Story die man bereits kennt. In vielerlei Hinsicht ist es eine Kopie des 1922 Filmes. Der Film hat eine grosse Neuerung, und das ist die Verbindung der weiblichen Hauptrolle und dem Graf. Die wird hier massiv ausgebaut, sodass Elen Hutters Charakter eine viel, viel zentralere Figur wird. Diese Neuerung hat mir erst nicht so gut gefallen, aber je länger ich darüber nachdachte und einige Interpretationen zu dem Film gelesen habe, desto besser gefällt mir, was Eggers hier gemacht hat. Das Filmmonster wird zu einer Verkörperung einer sehr menschlichten Angst der Protagonistin und die Mythologie des Vampires wird hier auf eine ganz neue Art interpretiert.
Mein grösstes Problem mit dem Film ist, dass Eggers in meinen Augen zu wenig überlegt hat, wie gewisse Aspekte der neuen Story die vorhandenen Plotpunkte beeinflusst, wodurch er narrative Probleme kreiert, die in meinen Augen voll auf diese Neuerungen zurückzuführen sind. Vor allem das grosse Finale macht in diesem Film plötzlich nicht mehr wirklich Sinn.

Denn vergleicht man diese Version mit der 1922-Version, dann stirbt im Original Orlok weil ihn die Hingabe der jungen Maid überrascht, er deswegen zu lange bei ihr verweilt und nicht realisiert, dass die Sonne bereits aufgeht. Im neuen Film macht diese Erklärung aber keinen Sinn. Orloks Plan ist, dass sich die Maid ihm hingibt und dass er danach bei ihr verweilt. Und Ellen macht genau das, was Orloks Plan war. Mit anderen Worten: Die Sonne hätte ihn nicht überraschen sollen. Für Orlok geht alles genau nach Plan, genau wie er es wollte und trotzdem passiert etwas „überraschendes“ für ihn? Der Sonnenaufgang? Hätte er das nicht mit in seine Planung einbezogen, dass er mit seinem „Rendez-Vous“ mit Ellen fertig gewesen wäre, zum Zeitpunkt wo die Sonne aufgeht? Wenn in einer Story alles nach dem Plan des Antagonisten geht, und der Antagonist trotzdem verliert, dann zeugt das von einem dummen Antagonisten. Und ich glaube nicht, dass wir Orlok als dumm interpretieren sollten…

Und ist etwas schade, dass für mich das Ende so nicht funktoniert hat, denn dieses Ende ist definitive als eines der Highlights dieses Filmes gedacht, da ist es ein Problem, wenn man dabei von Plotlöchern iritiert wird.
Und ein zweiter Kritikpunkt den ich habe betrifft die Umsetzung. Der Film hat viel zu viele unnötige Jump-Scares! Die brauchte es hier wirklich nicht, sie sind unnötig, sie nervten mich primär und sie passen einfach nicht zur dichten, düsteren Stimmung die der Film kreiert. Der mit Abstand beste Abschnitt des Filmes ist, als Thomas vom Dorf zum Schloss hochgeht und dort zum ersten Mal mit dem Grafen interagiert. Der ganze Abschnitt ist unbehaglich und unheimlich, mit einer dichten, beängstigenden Atmosphäre und man kann sich richtig in Thomases Angst hineinversetzen… und das ganze hat keinen wirklichen Jump-Scare! Ist alles ruhig, langsam und schleichend. Ich wünschte mir, dass der Rest des Filmes das so gehalten hätte, aber leider haben viele Szenen immer mal wieder den einen oder anderen „BUHHHH!!!“-Moment. Und was es zusätzlich eigenartig macht ist die Tatsache, dass Eggers in seinen Filmen sonst auf solches Zeugs verzichtet. Er ist ein Meister der Atmosphäre und hat solche Dinge nicht nötig.
Insgesamt hat mir der Film also gefallen, aber er hat definitiv Schwächen, die sich durch den ganzen Film ziehen und das ganze Konstrukt etwas nach unten ziehen. Nicht Eggers bestes Werk, aber in meinen Augen ist es trotzdem ein Film, den man im Kino sehen soll, wenn es möglich ist.

Fazit: Einige Plotlücken und unnötige Jump-Scares, aber insgesamt tolle technische und atmosphärische Umsetzung mit sinnvollen neuen Änderungen zu einer klassischen Story.

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Gestern mal Rebel Ridge auf Netlfix nachgeholt.

Versteh nicht ganz warum der so gefeiert wird, ist in Ordnung, mehr aber auch nicht.
Also mir hat irgendwie der Hintergrund gefehlt warum er sich so extrem für seine Cousin einsetzt.
Schön das dort die Strassen auch immer so leer sind nur und nur wenn es gerade notwendig ist, sind auch andere Leute unterwegs.

5/10

Ultra Force 2 (Yes, Madam) DVD

Zweitsichtung

Ich finde, dass der Film einen zu großen Fokus auf die drei Kleinganoven setzt. Da hätt ich mir noch mehr Screentime von Michelle und Cynthia gewünscht. Die beiden rocken das Ding. Das Finale ist großartig. Bei einigen Stunts zuckt man schon zusammen :grinning:

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Transformers: The Last Knight

Bei einem solchen Film kommt kein Spoilertag, auch wenn ich versuche fast alles nochmal zusammenzufassen

Also im Vergleich zu The Last Knight waren alle vorherigen Teile sehr bodenständig.

Den hab ich jetzt tatsächlich auch zum ersten Mal gesehen, die erste Trilogie ja schon mehrfach und den ersten mit Mark Wahlberg zumindest zwei Mal.

Natürlich haben wir hier Michael Bay zum fünften Mal auf dem Regiestuhl und er lässt auch wieder mal nicht nur die Fetzen fliegen. Aber die Drehbuchautoren haben sich jetzt komplett geändert und ich habe keine Ahnung was die genommen haben. Zumindest sind es drei und es fühlt sich auch so an als hätte jeder seine eigene Story geschrieben und eine KI, die 2017 noch in kleinsten Kinderschuhen steckte hat die Plots dann irgendwie verbunden.

Also ich weiß gar nicht, ob ich da noch halbwegs irgendwas zusammenbekomme. Irgendwie ist am Anfang ein Kampf zwischen Transformers und Menschen, irgendwie ist aber auch ein (wahrscheinlich Vorfahre) von John Turturros Figur da und kann sich mit dem Anführer auf Waffenstillstand einigen. Er bekommt dann einen Stab, der dann irgendwie auch bei König Artus eine Rolle spielt, Merlins (natürlich gespielt von einem Vorfahren von Stanley Tuccis Figur aus dem letzten Film) Magie kommt natürlich auch von Transformers-Technologie.

Im jetzt: Mark Wahlbergs Figur hat sich irgendwo mit einigen Transformers versteckt und kann nicht geortet werden, auch seine Tochter und ihren Freund hat man einfach rausgeschrieben.
Auf der Erde sind mittlerweile obwohl Optimus die Erde verlassen hat sehr viele Decepticons am wüten, deshalb gibt es eine paramilitärische Truppe um unseren alten Bekannten Josh Duhamel, die es mit ihnen aufnehmen.

Mark Wahlberg findet dann eine Medaillon in einem Transformer, das nur er herausnehmen kann wie Artus einst Excalibur, denn wie ihm Anthony Hopkins mit seinem Transformer-Butler in England dann berichtet ist er der letzte Ritter der Tafelrunde. Irgendwie hat sich auch noch ein kleines Mädchen samt Wall-E-Transformer ins Flugzeug geschlichen und hat einen guten Draht zu den Transformers, sie kann auch unglaublich gut reparieren. Es gibt außerdem noch eine adlige Geschichtsprofessorin, die dann auch zu Anthony Hopkins’ Vortrag gebeten wird. Natürlich ist sie eine Witwicky-Erbin und nur die beiden gemeinsam können das Unheil aufhalten.

Das Unheil kommt in Form von Optimus Prime, der von seiner Schöpferin Quintessa eine Gehirnwäsche bekommen hat und nun als Sentinel Prime zurück auf die Erde kommt. Dort wird dann sofort alles dem Erdboden gleich gemacht, bis auf einmal Bumblebee wieder reden kann und als Sentinel die Stimme hört, wird er wieder zu Optimus, kurz bevor er ihn getötet hätte.

Dann tun sie sich auch noch mit Megatron und den Decepticons zusammen um gegen Quintana und ihre Raumschliffflotte zu kämpfen. Denn der Erdkern ist Unicron, das mächtigste Wesen des Universums, das sie befreien möchte.

Jo, ratet mal wer gewinnt? Na klar, Mark Wahlberg und die Baronesse schwingen sich nach ihrem ersten Kuss in den Kampf und schaffen es genügend Unruhe zu stiften um Optimus und Bumblebee Quintessa überraschen zu lassen.

Ja, es gibt eine Post-Credit-Scene aber da der danach erschienene Film ja irgendwie davor spielen soll, habe ich keine Ahnung welchen Einfluss diese nimmt.

Ich hab keine Ahnung was ich alles hier vergessen habe, aber es ist wie ein Fiebertraum.
Trotzdem ist auch dieser Teil für mich keine Katastrophe und durch die überbordende Action kann der wirklich unterhalten, weil man ja vorher auch genau das haben möchte. Die Story ist natürlich absolut wild, wer schon die Vorgänger weit drüber fand, der sollte hier auch die Finger weglassen, der übertrifft alles. Aber wer einfach nur sehr gutaussende Mecha-Action mit hanebüchenem Drumherum sehen möchte, der ist hier richtig.

3/5

Butterfly Effect

Amazon (gekauft)

Hab den jetzt erst das zweite mal gesehen. Fand den damals ziemlich gut und hatte ein bisschen Angst, dass er das nicht mehr einhalten kann. Aber das war unbegründet. Immer noch ein ziemlich fantastischer Film der ziemlich harte Sachen erzählt.

5/5

PS: Zum Ende, ist halt wieder das Kino-Ende. Das andere hab ich mir dann mal bei YouTube angeguckt. Ja, ist das deutlich krassere und konsequentere.

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007 - Der Mann mit dem goldenen Colt (1974) - Blu-ray
James Bond gerät in das Visier von Francisco Scaramanga, dem weltbesten Killer. Ich wünschte wirklich hier wäre Sean Connery noch Bond gewesen und nicht Moore, mit dem ich als Bond null warm werde. Der Typ ist einfach ein Pausenclown und seine Darstellung von Bond nur noch eine Karikatur dessen. Christopher Lee gegen Sean Connery hingegen wäre wirklich ein Duell auf Augenhöhe gewesen. Lee 's Scaramanga zählt auch heute noch mit zu den charismatischsten Bond-Schurken und im Falle von Moore übertrumpft er den 00-Agenten sogar noch. Ansonsten versuchte man hier auf der damals aufkommenden Eastern-Welle mitzuschwimmen, drückt uns erneut unnötigerweise den nervigen US-Bullen aus dem Vorgänger auf’s Auge und Scaramanga erweist sich als fortschrittlicher Zeitgenosse, der in Solarenergie investiert, was heutige Regierungen teilweise nichtmal gebacken bekommen und lieber den Ölscheichs und Kohle-Lobbyisten in den Arsch kriechen. Insgesamt immer noch einer der stärksten Moore-Bonds, auch wenn ich von Moore in der Rolle nie ein Fan werden werde.
7/10

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Red Heat

Einfach sehr gut gemachte Culture Clash Action von Walter Hill mit Arnold Schwarzenegger und James Belushi in den Hauptrollen. Arni muss als sowjetischer Polizist nach Chicago um einen Straftäter zu überführen, der aus Sicht der dortigen Polizei nur ein Verkehrsvergehen begangen hat, aber in Wahrheit ist das ein großer Drogenboss aus Moskau, der unter Anderem vor seiner Flucht in die USA den Partner von Arni erschossen hat. Aber eigentlich hat der Gangster so gar keine Lust wieder nach Moskau zu fliegen, also kann er actionreich entkommen und ein Katz- und Mausspiel beginnt.

Ich finde Belushi und Schwarzenegger haben eine tolle Chemie, Arni dieser trockene sehr disziplinierte Russe und Jim als Cop, der nicht immer alles nach Vorschrift erledigt. Da gibt es einige recht spannende …-Vergleiche welches Land denn nun besser ist und einige typische 80er-Actionfilm-Sprüche.

Außerdem gefällt mir Gina Gershon in dem Film wirklich sehr gut.

Und wenn Arni in seinem Hotelzimmer ausversehen den Porno anmacht und dann nur kopfschüttelnd „Kapitalismus“ sagt und sich wegdreht, dann will man sofort mehr davon.

3.5/5

3 „Gefällt mir“

Breaking

Das schockierende an der ganzen Thematik ist natürlich, das dieser ganze Fall auf einer wahren Begebenheit beruht.
Ein Marine-Veteran ist ein körperliches wie psychisches Wrack, als er seine Veteranen/Invalidenrente abholen möchte, verweigert das Amt die Zahlung und lässt ihn medienwirksam in Handschellen abführen.
Kurz später geht er mit einem Rucksack in eine Bankfiliale und schiebt einer Angestellten einen Zettel rüber auf dem steht er habe eine Bombe.
Er fordert die zwei Angestellten nun auf die Presse zu kontaktieren und fordert gleichzeitig einen Vermittler der Polizei. Außerdem hält er Kontakt zu seiner Tochter, die bei ihrer Mutter lebt.
Denn eigentlich möchte er nur seine Geschichte erzählen - und seine 892 (Originaltitel) Dollar.

John Boyega macht das sehr gut und Michael K. Williams in seinem letzten Film als Vermittler ebenso, dann auch noch Connie Britton, die investigativ versucht herauszufinden, warum das alles passiert.

Sehr spannender Plot, leider streckt sich alles durch die vielen Telefonate und wenig sonstige Handlung ziemlich, 110 Minuten hätte ich hier nicht gebraucht. Ansonsten ist das mit verschiedenen Rückblicken und durch die punktuelle Aufarbeitung von Connie Britton recht clever gelöst.
Das Ende ist dann doch natürlich krass, wenn auch vorhersehbar, auch wenn ich die reale Tat nicht kannte.

Er zieht sich ein wenig, ist aber ein durchaus gelungenes Regiedebüt von Abi Damaris Coburn.

3/5