Ich fasse mal die vergangene Woche zusammen:
Going in Style
Kann man durchaus mal anschauen, auch wenn ihm das gewisse Etwas fehlt, das mich bei anderen Filmen von und mit Zach Braff noch deutlich mehr abgeholt hat. Kurz gesagt: Durchschnittlich, vorhersehbar, komplett harmlos. Und das bei dem Cast. Schade, da hatte ich mir deutlich mehr versprochen.
06/10
Atomic Blonde
Mein Hauptproblem: Der Film kommt absolut nicht in die Gänge. Wenn er es dann endlich geschafft hat, bekommt man zwar hervorragend inszeniertes und visuell nachvollziehbares (ja, ich schaue in deine Richtung, Jason Bourne) Actionkino. Allerdings musste man sich bis dahin schon durch eine unnötig verschwurbelt erzählte Geschichte, unzählige neonüberstrahlte Locations und einen penetranten (wenn auch mitunter coolen) Soundtrack quälen. Unterm Strich bleibt hängen: Eine richtig geile Szene aus den besten 15 Minuten des Films, der Rest leider unter seinen Möglichkeiten. Hab vieles schon wieder vergessen.
07/10
A Long Way Down
Sonntag-Nachmittag-Bügelfilm, läuft halt so nebenbei durch. Cast gut, Prämisse gut, Story etwas uninspiriert abgehandelt und der einzige Charakter, der mich wirklich interessiert hätte, bekommt eine selten dämliche “Auflösung”. War vermutlich mein Fehler, bei so einem Film etwas tiefgründigeres zu erwarten.
05/10
The Invitation
Mit der Unwissenheit des Zuschauers spielend ist The Invitation zunächst eine Ansammlung von ziemlich vielen “socially awkward situations”, die ich im wahren Leben um jeden Preis zu vermeiden versuche. Leider gibt er sein Geheimnis anschließend relativ schnell und bereitwillig zum Besten und verliert im Mittelteil deutlich an Spannung. Hier und da noch ein bisschen zurückhaltende, einlullende Charakterentwicklung, ohne dass so wirklich was passiert. Zum Glück zieht er dann am Ende nochmal richtig an und setzt die Paukenschläge an den richtigen Stellen.
07/10
The Raid
Hammergeile Non-Stop Action, voll in die Fresse auf engstem Raum mit Körperteilen, Feuerwaffen und anderem Gerät, ohne dass man auch nur eine Sekunde nachdenken müsste. Wäre sowieso nur wenig Zeit dafür. Die wenigen Anwandlungen einer tatsächlichen “Story” sind so nebensächlich wie entschuldbar.
08/10
Paddington
Der Animationsstil ist zu Beginn etwas gewöhnungsbedürftig, wenn man sich aber darauf eingelassen hat, bekommt man wahnsinnig viel Liebe zum Detail gepaart mit einer sympatischen Geschichte um den Zusammenhalt in der Familie und einer Prise britischem Humor. Herzallerliebst.
8,5/10
Der lange Weg der Hoffnung (First They Killed My Father)
Sehr gefällig von Frau Jolie inszeniert wird hier eine Epoche näher beleuchtet, über die ich mir im Vorfeld nicht im Geringsten bewusst war: Die Machtübernahme der Roten Khmer 1975 in Kambodscha. Dementsprechend muss ich dem Film zugute halten, dass er mich auf diesen Teil der Geschichte aufmerksam gemacht hat.
Leider enden da aber schon die positiven Aspekte des Films, denn er ist vor allem eines: Verdammt zäh.
Gezeigt wird das Geschehen ausschließlich aus der Sicht eines 7jährigen Mädchens, das mit seiner Familie fliehen muss. Dabei bekommt man konsequent auch nur die Informationen, die auch das Mädchen bekommt oder mitbekommt. Das ist zum einen ein löblich ungewöhnlicher Ansatz, zum anderen aber auch ziemlich anstrengend, da ich als Zuschauer schon etwas mehr möchte als ausschließlich die kindlichen Eindrücke oder für Kinder aufbereiteten Infobrocken. Was genau passiert da? Wo gehen die Personen hin? Was geschieht überhaupt mit Personen, die nicht (mehr) zu sehen sind?
Das führt dazu, dass man zwar konsequent bei den hervorragenden Kinderdarstellern bleibt, aber nach ca. einer Stunde dann doch genug hat und auf die Uhr schaut, zumal auch nicht sonderlich “viel” passiert. Zu diesem Zeitpunkt geht der Film aber noch weitere 75 Minuten.
Die Prämisse hätte etwas gestraffter sicherlich deutlich besser funktioniert.
06/10
Blood Simple
Manchmal habe ich die Befürchtung, dass ich der Filme überdrüssig bin. Allzu schnell fühle ich mich gelangweilt, verspüre den Drang, schon nach wenigen Minuten aufs Handy zu schauen. Zu viel in zu kurzer Zeit gesehen, nichts nimmt mich mehr so richtig mit…
Und dann kommt mal wieder so ein Film, der mich eines besseren belehrt und mir zeigt, dass es da draußen noch Filmperlen gibt, die mich von der ersten bis zur letzten Minute fesseln.
Kurz gesagt: Coens will be Coens, egal von wann. Auch wenn sich die Hauptcharaktere oftmals ausgesprochen dämlich verhalten, bekommt man hier spannende Atmosphäre und intensive Szenen oder Bilder von Anfang bis Ende. Nicht nur, dass ich keine einzige Sekunde verpassen möchte und neben dem Handy sogar den Raum um mich herum vergesse, der Film entlässt mich mit Eindrücken, die dauerhaft im Kopf hängen bleiben werden.
8,5/10