Doodlebug (1997)
von Christopher Nolan
3min Short. Auch mit dem Hauptdarsteller aus Following. Ganz cool. Von der Idee her typisch Nolan.
Following (1998)
von Christopher Nolan
Ein sehr interessanter Film, der sehr schön beweist, dass es nicht viel mehr braucht als eine interessante Geschichte, um auch mit wenigen Mitteln einen guten Film zu machen. Hinzu kommt, dass auch die Schauspieler ihre Sache ganz gut machen und die Inszenierung in Schwarz-Weiß tut ihr übriges. Anfangs wirkte es noch eher wie psychologisches Drama, entwickelt sich dann aber recht schnell mehr zu einer Crime-Story. Speziell beim Drehbuch merkt man meiner Meinung nach am deutlichsten, dass es ein Nolanfilm ist. Obwohl der Film mit 70min relativ kurz ist, lässt er sich speziell in der ersten Hälfte eigentlich genug Zeit um speziell den Protagonisten ein bisschen besser kennenzulernen. In der zweiten Hälfte zieht das Tempo dafür dann deutlich an und es geht gegen Ende hin Schlag auf Schlag.
Insgesamt erinnerte mich der Film mit seinen Twists & Turns gegen Ende teilweise stark an The Prestige, in anderen Teilen (wie unten näher ausgeführt) an Inception. Sehr interessant diese Entwicklung von Nolan Gedankenspielen da zu verfolgen.
Ich hatte anfangs lange die Vermutung, dass es auf eine “gespaltene–Persönlichkeiten–Auflösung” hinauslaufen wird – wenn es auch Szenen gab (wie die Kennenlernszene im Café), die dagegen sprachen. Aber speziell Momente, wie, als er die Kreditkarte/Rechnung mit seiner eigenen Unterschrift unterschreiben soll, ließen bei mir die “Alarmglocken” angehen. Als gegen Mitte klar wurde, dass dem nicht so ist und am Ende aufgelöst wurde, dass sowohl der Hauptcharakter als auch die Dame nur manipuliert wurden, um einem ausgefuchsten Plan von Cobb zu dienen, hab ich mich gefragt, ob diese Finte am Anfang vielleicht absichtlich von Nolan so ausgelegt worden ist, um die Aufmerksamkeit vom eigentlichen “Trick” von Cobb wegzuleiten – ähnlich wie das - glaube ich - von Michael Caines Figur in “The Prestige” bei der Erklärung eines Grundschemas eines Zaubertricks (Versprechen/Turn/Prestigio) gesagt wird.
Ich fands jedenfalls größtenteils sehr frisch und spannend. Da muss sich Nolan auf jeden Fall nicht mit verstecken – ganz im Gegenteil.
Fun Fact 1:
John Nolan ist nicht nur der Onkel von Christopher & Jonathan, sondern auch Schauspieler, der sowohl hier als auch in Batman Begins & The Dark Knight Rises eine kleine Rolle hat.
Fun Fact 2:
Es gibt eine interessante Parallele zwischen Inception & Following. In beiden gibt es einen Charakter namens Cobb, der im Grunde ein anzugtragender Einbrecher (“Just because you broke into people’s homes doesn’t mean you need to look like a fucking burglar.”) ist, der nicht nur in das Objekt (Wohnung bzw. ‘Mind’/Traum) einbricht, um Wertsachen bzw. Informationen zu stehlen, sondern um den “Eigentümer” des jeweiligen Objektes zu manipulieren. Leider hab ich jetzt keine weitere Parallelen gefunden – wäre echt cool, wenn es tatsächlich derselbe Charakter gewesen wäre.
7/10