Ich mache mal einen kleinen Rundumschlag der letzen Wochen. Alternativer Titel: Die 7er-Riege
Zodiac
07/10
Auch wenn ich Fincher sehr mag und der Film wirklich an allen Ecken und Enden ganz klar seine Handschrift trägt, wollte Zodiac bei mir nicht so recht zünden. Die Dialoge sind mir viel zu schnell und wirken wie vorgetragen, die Handlung ist dafür aber zu gemächlich und am Ende zieht es sich wie Kaugummi, weil die Auflösung zu offensichtlich präsentiert wird, der Film aber noch 45 Minuten weiter geht. Wenn ich es mal mit anderen Filmen mit “Detektivarbeit” abseits der Polizei vergleiche (und sogar beim gleichen Schauspieler bleibe) dann hat mich z.B. Spotlight deutlich mehr gepackt.
Wonder Woman
07/10
Da hatte ich mehr erwartet. Standard Superhelden-Originstory mit Standard Fish-out-of-Water-Trope. Dazu fürchterliches CGI und ein fürchterlicher 3. Akt. Ja, es ist erfrischend die Geschlechterrollen mal vertauscht und eine starke weibliche Hauptfigur zu sehen, aber erstens macht das allein für mich noch keinen guten Film und zweitens werden alle starken weiblichen Rollen außer Wonder Woman nach den ersten 20 Minuten für den Rest des Films einfach komplett ignoriert. Kann man mal anschauen, hebt sich für mich aber nicht sonderlich von anderen Comicverfilmungen der letzten Zeit ab.
Guardians of the Galaxy 2
07/10
Ich war schon kein besonders großer Fan vom ersten Teil und auch der zweite reißt mich nicht vom Hocker. Zumal hier das Timing deutlich weniger stimmt als im ersten, die Sache mit dem (zugegebenermaßen richtig tollen) Soundtrack mittlerweile gefühlt jeder 2. Film macht und bestimmte Figuren/Beziehungen einfach nur nervtötend sind. Immerhin gibt es einen überraschend emotionalen Einschlag.
Brick
7,5/10
Eines muss man dem Film lassen: Er ist verdammt ungewöhnlich. Einen knallharten Thriller mit Drogen, Gewalt und Mord konsequent in ein Highschool-Setting zu verpflanzen ist eine super Idee und funktioniert überraschend gut. Nur leider hatte ich ein bisschen Probleme mit der Hauptfigur, die sich gerne mal in einem Moment unglaublich clever und im nächsten Moment unglaublich dämlich anstellt. Außerdem merkt man die Diskrepanz zwischen den Settings dann irgendwann doch, spätestens wenn es um die Auswirkungen des Handelns der Figuren geht.
Buster’s Mal Heart
7,5/10
Kleiner, feiner Mystery-(Mindfuck)-Streifen. Rami Malek in seinem Element, denn meiner Meinung nach ist seine Figur hier nicht sehr weit von seiner Paraderolle in Mr. Robot entfernt. Die nichtlineare Erzählweise macht Spaß, die schauspielerischen Leistungen sind sehr gut und der Stil des Films trifft bei mir einen Nerv.
Außerhalb der 7er-Riege:
Blade Runner 2049
9,5/10
Eine mehr als würdige Fortsetzung eines unfassbar lange zurückliegenden ersten Teils, was ja heutzutage leider eine Seltenheit geworden ist. Ja, die Story ist etwas dünn, aber Denis Villeneuve schafft es in Verbindung mit dem hervorragenden Score, dass sich mir Einstellungen und Situationen schon nach nur ein mal schauen ins Hirn gebrannt haben. Mein Film des Jahres.
Chinatown (1974)
Ohne Wertung, aber dicker Daumen nach oben. Wie könnte es bei einem jungen, sympathischen und cleveren Jack Nicholson auch anders sein? Handwerklich ist der Filme für diese Zeit einfach beeindruckend.