Hab mir gestern zum wiederholten Male
#12 Angry Men
angeschaut, und was soll ich sagen…
Immernoch ein fucking geiler streifen!
Hatte irgendwie vor einigen tagen schon den plötzlichen drang mir den zu geben, das ganze aber auf die seite geschoben.
Dann hat aus dem nichts Chris Stuckmann ne review darüber gemacht, und ich dacht mir nur so „WTF ey“
Dieser komische Zufall hat mich dann dazu bewegt ihn mir gestern nochmal zu geben.
Und mensch, hab ich mich gefreut auf die „altbekannten“ Twists, Wendungen, Entdeckungen und auf die Momente, in denen die charaktere umschwenken und sich einer nach dem anderen überzeugen lässt.
Es geht in diesen knapp 90 Minuten stets um den Jungen, aber er wird ganz am anfang kaum und nur für wenige sekunden gezeigt, trotzdem ist er das „Zentrum“ der Handlung.
Wie Henry Fonda die leute nach dem anderen überzeugt, und für seine meinung eintritt (auf englisch: He stands his ground.), einfach famos.
Wie die ganzen 12 Geschworenen keine Namen haben, sondern für ihre „Überzeugungen“ und durch ihre Motive/Taten charakterisiert werden, der eine ist Arbeiter, der andere ein ‚schmieriger‘ Salesman, der andere kommt auch aus den Slums, und wieder einer hat einen zuerst verdeckt und dann offenen rassistischen unterton, ohne, dass der Rassismus direkt dem Zuschauer ins die Fresse gerprügelt wird, wird er behandelt (man weiß ja garnicht, als was er den jungen sieht, als Hispano, Italiener, Spanier, anders gläubigen oder Juden, vieles ist möglich).
Und dann noch Lee J Cobb, der in seiner ganz eigenen, typischen und lauten Weise spricht, die man sehr gut versteht und einprägsam ist, aber nie negativ auffällt und auch nicht deplaziert wirkt.
Er spricht einfach so mit der Begründung „I’m Lee J Cobb!“, wie Stuckmann’s schon gut beschrieben hat.
Und wie Henry Fonda ihn ausspielt und manipuliert.
Ich kann mich nicht entscheiden, wer mein „Lieblingscharakter“ ist, mir gefallen vor allem gigantisch:
Natürlich Henry Fonda als #8.
Aber auch der alte Herr, der ihm einen Vertrauensvorschuss gewährt, ist wunderbar geschrieben.
Dann der Arbeiter mit den zurückgekämmten Haaren, der Henry Fonda gegenübersitzende Herr, der in den Slums aufgewachsen ist.
Auch der Börsenmakler, der den ganzen Film über relativ gelassen, fast schon „emotionslos“ (und ich sage das in keiner schlechten weise, denn genau das ist ja auch gefragt!) und immer logisch denkend agiert. Auch er lässt sich am Ende umstimmen von den Fakten und steht zu dem, was er die Ganze zeit über „gepredigt“ oder eben verkörpert hat.
Phenomenal, fantastisch ()
Ganz klare 5/7 Punkten, ohne wenn und aber.