Der Sternwanderer
Ich mag die Bilder und vor allem die Musik.
Nach meiner Meinung ein schöner Fantasyfilm und teilweise etwas unterschätzt.
Es gab selten einen besseren Robert deNiro.
Oh ja! Ich muss jedes Mal wieder etwas lachen.
Roman J. Israel, Esq.:
Als Anfang meiner heute eingeleiteten Oscar-Phase.
Das schöne an dieser Zeit ist, dass ich jedes Jahr wieder Filme sehe, welche ich ohne diese Awards wohl nie ansehen würde.
So auch mit “Roman J. Israel, Esq.”, ein Film von dem ich bis gestern noch nie was gehört habe. Eigentlich schade, denn der Film ist gar nicht mal so schlecht. Er ist auch nicht grossartig, aber er behandelt ein Thema und eine Story, welche doch eher frisch und neu ist.
Im Zentrum der Geschichte steht Roman Israel, gespielt von Denzel Washington. Ein Anwalt, mit autistischen Zügen, einem Sinn für Gerechtigkeit, der aber in einem System steckt, welches ihn zunehmend zynischer werden lässt. Denzel spielt den Charakter sehr solide, aber in meinen Augen gibt die Rolle nicht genug her um den Film zu tragen. Ich denke primär liegt es daran, dass er innerhalb des Plotes bestimmte Fähigkeiten haben soll, welche ihm in seinem Job weiterhelfen, aber im ganzen Film sieht man ihn eigentlich immer nur das falsche machen. Er strahlt permanent Inkompetenz aus, und zu einem gewissen Grad scheint der Film das auch zu wollen, da der Charakter gleich zu Beginn in eine neue Situation geworfen wird, in welcher er sich nicht wohl fühlt. Das Problem ist, dass dem Zuschauer damit ein Grund fehlt zu glauben, dass der Mann tatsächlich kompetent sein sollte.
Der bei weitem interessantere Charakter in dem Film ist George Pierce, sein Boss, hervorragend dargestellt von Colin Farrell! Wenn es für die Darsteller in diesem Film Auszeichnungen geben sollte, dann finde ich eher, dass sie an Farrell gehen sollte. Sein Charakter ist interessanter, seine Darstellung subtiler und in meinen Augen auch komplexer als diejenige von Roman.
Abgesehen von den Schauspielern und dem eher ungewöhlichen Plot hat der Film aber nicht sehr viel zu bieten. Ein Paar Szenen haben richtig gute Atmosphäre und erreichen mit einigen netten Tricks auch gute Spannung, aber über weite Strecken hat der Film auch viele Stellen welche unnötig lang sind, wo der Regisseur das Gefühl hat, er müsse wirklich jeden kleinen Moment zeigen, wenn eine 40 Sekunden lange Montage wohl auch gereicht hätte.
Alles in allem ist es weder ein schlechter noch ein wirklich guter Film. Er hat seine Momente und Qualitäten, und alle beteiligten, von Drehbuchautor bis hin zu den Schauspielern, scheinen sich wirklich Gedanken zum Inhalt und der Philosophie des Filmes gemacht zu haben. Aber man darf halt nicht vergessen, dass ein Film den Zuschauer auch auf irgend eine Art unterhalten sollte.
Fazit: Gute Schauspielerische Leistung, vor allem von Collin Farrell, ein origineller Plot und gute Ideen, aber eine etwas harzige Umsetzung.
Die dunkelste Stunde - Darkest Hour
Regie: Joe Wright
Gary Oldman, Kristin Scott Thomas, Ben Mendelsohn, Lily James, Ronald Pickup, Stephen Dillane, Samuel West, David Schofield
Inhalt:
Mai 1940: Das anfängliche Kriegsglück der Nazis stürzt die britische Regierung in eine existenzielle Krise, Premierminister Chamberlain tritt zurück. Nur dem reichlich unpopulären Winston Churchill traut man zu, die scheinbar ausweglose Lage in den Griff zu bekommen. Er übernimmt das Amt, sieht sich aber bald von Öffentlichkeit und Regierungsmitgliedern bedrängt, mit den scheinbar unaufhaltsamen Nazis über einen Friedensvertrag zu verhandeln. Doch durch seine ausserordentliche Weitsicht und Integrität gelingt es Churchill dennoch, an seiner Überzeugung festzuhalten und für die Freiheit seiner Nation zu kämpfen.
Fazit:
Im Mittelpunkt von Wrights Heldensaga steht Gary Oldman mit einer Performance und einer Rolle, die nach dem Oscar für den besten Hauptdarsteller schreit. Neben Oldman werden die anderen Schauspieler fast nur zu Stichwortgebern.
Der Film ist handwerklich gut und ist in manchen Teilen eher ein Kammerspiel dabei liefert es gleichsam die Vor- und Hintergrundgeschichte zu Christopher Nolans „Dunkirk“.
In manchen Stellen glänzt der Film mit Pathos (die Ansprachen von Churchill im Parlament, War Room oder Radio) in anderen mit Kitsch zB: die U-Bahn Szene.
Wer Lust hat auf eine Geschichtsstunde im Kino ist bei diesem Film kurzweilig unterhalten.
Ich nehme an, du meinst Batman: Year One Steht jetzt auch auf der Watchlist. Danke
Gotham by Gaslight ist ganz gut, besonders das Setting und die Atmosphäre sind stark. Vielleicht lege ich mir mal die Comic Vorlage zu.
Als Fan von den Teen Titans, insbesondere Raven und - nach den Titeln von Jay Olivia - auch Damien Wayne, war Justice League vs. Teen Titans genau meins.
Ja. War da etwas durcheinander. gg
Ich gehe einfach mal davon aus, dass du „The Dark Knight Returns“ (die zwei Filme) schon kennst. Die gelten ja als das nonplusultra, was Batman Anime betrifft.
Ich hatte übrigens auch noch sehr viel Spaß mit „Justice League Dark“. Da ist Batsi zwar eher Nebencharakter, aber es ist einfach zu lustig, wie er da auf gewisse Sachen reagiert, die nicht in sein Weltbild passen. ^^
Jo, habe ich schon gesehen. Wobei ich ja sagen muss, dass The Dark Knight Returns nicht so meins war. Gute Story und so, aber einfach nicht so meins.
Justice League Dark habe ich mir letztes Jahr kurz nach Release angeschaut und war begeistert (wie bei Raven: bin ein JL Dark Fan). Die Reaktionen von Batman sind genial! Ist nach Under the Red Hood und Flashpoint Paradox meine #3 der DC Animated Movies. Hier geht es zu meinem Ranking.
Baby Driver
Fantastischer Film. Die Story ist nix weltbewegendes und hat man in anderer Verpackung schonmal gesehen.
Der Stil , die Musik und die Charaktere geben dem Film aber die richtige Würzung.
Der Film macht eines was ein Film meiner Meinung nach auch machen sollte, in erster Linie Spaß.
Durchweg unterhaltsam, aber nicht unbedingt der spannendste Film. Was er aber nicht sein muss.
Natürlich hat er seine dramatischen Momente und das er nicht unbedingt spannend ist heißt nich das er keine Spannung beinhaltet. Jamie Foxx bringt mit seinem Charakter eine gute Portion davon mit.
Die Musik ist übrigens überragend falls ich das noch nicht erwähnt hab.
8/10
Ich habe mir gerade “Better Watch out” angeguckt. Ein kleiner Tipp von den Kino+ leuten und ich war absolut begeistert…
Three Billboards Outside Ebbing, Missouri
Mitreißender, überragend gespielter (besonders von Frances McDormand und Sam Rockwell) Film! Nach der Pferdestallszene sind mir allerdings ein paar Klitzekleinigkeiten a bisserl negativ aufgefallen, die für mich die volle Punktzahl verhindern. Nix Schlimmes, ist trotzdem ein großartiges Ding.
Und was hab ich mich gefreut, mal wieder den „bow-legged motherfucker“ (OT Bunk) aus meiner Lieblingsserie The Wire zu sehen, auch wenn er mMn etwas zu kurz kam. Hätte gerne mehr von ihm sein dürfen. (Dafür hättense die überflüssige Dinnerszene mit Tyrion rausschmeißen können!)
Muss mir den am Montag auf jeden Fall noch in der OV angucken.
Three Billboards Outside Ebbing, Missouri (2017)
von Martin McDonagh
Wirkt irgendwie wie eine Buchverfilmung, wo ich zwar den Film nicht sonderlich gut finde, ich mir aber gut vorstellen könnte, dass das als Buch super funktioniert.
Die Grundstory und ihr Verlauf gefällt mir, auch hat der Film einige starke Highlightmomente, aber tonal (speziell das Reinspielen von Comedyelementen in den ernsten Szenen) ist der Film oftmals ein bisschen “off”. Hinzu kommt, dass einige Figuren von den Charakterzügen und -entwicklungen her wirken als stammen sie aus einem 800 Seiten Buch, dass auf einen 2 Stunden Film “runtergedampft” wurde.
6/10
Das Buch würde ich echt gern lesen. Und das mit der Charakterentwicklung ist mir besonders bei Dixon aufgefallen. Ging ein bisschen hurtig vom Saulus zum Paulus.
Definitiv.
Ist Ja witzig denn so oder so ähnlich wäre meine Kritik ausgefallen wenn ich den negativ Punkte mehr Aufmerksamkeit geschenkt hätte
Also kann ich die Kritik sogar nachvollziehen obwohl er bei mir besser abschneidet.
Körper und Seele - Testről és lélekről, englischsprachiger Titel: On Body and Soul (2017)
Regie: Ildikó Enyedi
Alexandra Borbély, Géza Morcsányi, Réka Tenki, Zoltán Schneider, Ervin Nagy, Itala Békés
Inhalt:
Mária und Endre arbeiten beide in einem Schlachthaus in Budapest, sie als Qualitätskontrolleurin, er als Finanzchef. Doch die Autistin und der halbseitig Gelähmte haben noch etwas gemeinsam - sie träumen jede Nacht identische Träume ( wo sie als Hirschkuh und er als Hirsch aufeinandertreffen). Sie fühlen sich auf seltsame Weise zueinander hingezogen und versuchen, sich kennenzulernen.
Fazit:
Gewinner des Goldenen Bären bei der Berlinale 2017 und ist nominiert als Bester fremdsprachiger Film bei den Oscars 2018 für Ungarn.
Als beste Hauptdarstellerin gewann Alexandra Borbély den Europäischen Filmpreis 2017.
Kameramann Máté Herbai ist nominiert bei den American Society of Cinematographers.
Sensibel und dennoch völlig unsentimental erzählt der Film die Geschichte einer zaghaften Annäherung. In sinnlich-intensiven Bildern stellt der Film das leise infrage, ob eine realisierte Sehnsucht denselben Reiz haben kann, wie die noch unerfüllte.
Der Film handelt nicht nur von der Liebe, sondern auch von Lügen und Korruption, falscher Verdächtigung und Vorurteilen, der Entwicklungsfähigkeit von Menschen und dem Leid von Tieren.
Getragen wird der Film von den beiden Hauptdarstellern, besonders von Alexandra Borbély. Dank ihres radikal zurückgenommenen Spiels und den roboterhaften Bewegungen wird ihre fragile Erscheinung zur Projektionsfläche.
Eine Tortur für zartbesaitete Menschen könnten 2 Szenen sein die blutig und direkt sind. Eine Kuh blickt uns direkt in die Augen. Dann wird sie in ein Gestell gesperrt, der Bolzenschuss ertönt, und der Metzger zerlegt das Vieh. Als wären diese authentischen Bilder aus dem Schlachthof nicht schon drastisch genug, steigt bald darauf die unglückliche Hauptfigur zu einem versuchten Liebestod in die Badewanne. Aus ihrer geöffneten Pulsader spritzt die Blutfontäne wie in einem Schocker von Dario Argento.
Körper und Seele ist ein magisches Arthouse-Highlight und ein geglückter Spagat zwischen minimalistischer Inszenierung und optischer Bildgewalt.
Komme auct grad aus Three Billboards Outside Ebbing, Missouri und kann dir ziemlich zustimmen.
Trotzdem ist der Film für mich ein echtes Brett, der den Spagat zwischen Drama und Komödie für mich viel besser hinbekommen hat, als z.B. Manchester by the Sea, der mir zu negativ war.
Nur Gott kann mich richten
Schonungslos,Hart,dreckig und kompromisslos
Der Film ist super. Mir gefiel er richtig gut. Moritz Bleibtreu und seinen Kollegen nimmt man ihre Rollen ab. Ich kann den Film nur empfehlen und hoffen er wird ein kommerzieller Erfolg. Daumen Hoch ohne Kino + hätte ich den Film wahrscheinlich erst sehr sehr spät gesehen.
8/10
Die Charakterentwicklung sorgt ja auch gerade in den USA für einen Backlash.
Der Text hier ist ein einziger Spoiler, also alle, die den Film noch nicht gesehen haben, sollten sich den Artikel erst später durchlesen:
Sehe ich ein bisschen anders.
Lily James als Elizabeth Layton (die Sekretärin) und Ben Mendelsohn als König George fand ich einfach sagenhaft und jede Szenen in denen sie vorkamen hatte ich das Gefühl das Gary Oldman einen ebenbürdigen Schauspielpartner hatte.
Versteh mich nicht falsch, seine Darstellung ist sicher hervorragend, keine Frage, aber sie war in meinen Augen immer dann am stärksten, wenn er auf andere Charaktere reagieren konnte. Die anderen Schauspieler sehe ich darum weniger als “Stichwortgeber”, als viel mehr zentrale Stützpfeiler für seine grossartige Darbietung.
Wonder:
Ein richtig, richtig altmodischer Film.
Die Struktur und wie der Film erzählt ist wirken irgendwie wie aus den 80ern, frühen 90ern, die einzelnen Plot-Momente sind daher auch immer sehr, sehr vorhersehbar, und der Film schämt sich auch kein bisschen, so richtig auf der offensichtlich sentimentalen Schiene zu fahren.
Und das ist sowohl die Schwäche und die Stärke dieses Filmes. Eine Schwäche ist es, weil ein Zuschauer, dem Kitsch, und sentimentales Geschmalze überhaupt nicht zusagt den Film wohl hassen wird. Denn es vergeht keine Viertelstunde, ohne eine Szene, bei welcher mit vollem Anlauf dem Zuschauer auf den Tränendrüsen rumgetrommelt wird.
Allerdings empfand ich persönlich es auch als die grösste Stärke des Filmes! Ich bin ab und an mal ein bisschen ein Softi. Und ich lasse mich auch gerne mal emotional abholen und manipulieren, wenn es gut gemacht ist. Und in diesem Film ist es gut gemacht!
Nicht wegen dem Skript umbedingt, aber viel mehr wegen der Schauspieler. Jeder der Schauspieler in diesem Film macht eine hervorragende Arbeit, gerade wenn es darum geht Emotionen zu zeigen. Jedes mal wenn ein Charakter weint (und ja, das geschieht sehr, sehr häufig) wirkt es völlig echt und ehrlich. Der Film trägt seine Sentimentalität völlig offen, und überhaupt nicht zynisch, sondern viel mehr mit einer warmen Ehrlichkeit, welche bei mir einfach eingeschlagen hat. Und wenn man bedenkt, dass die meiste Zeit eine Gruppe Kinder im Vordergrund stehen, dann ist das schon beachtlich.
Ausserdem, so sehr ich vorher auch auf dem Drehbuch rumgenörgelt habe, so muss ich sagen gibt es auch hier Dinge zu loben. Die Rolle der Erwachsenen sind fast durchgehend sehr gut geschrieben. Sie sind da, wenn sie da sein müssen (es wirkt nicht wie diese Film-Universen, wo das ganze Drama nur läuft, weil die Erwachsenen nach den ersten 10 Minuten plötzlich aus dem Plot verschwinden), aber sie sind auch keine Ex-Machina-Charaktere, welche die Kinder an der Hand halten und durch die Geschichte tragen. Sie wirken wie echte Menschen, welche ihre eigenen Probleme mit sich herum zu tragen haben, sich aber ihrer Pflichten durchaus bewusst sind.
Ausserdem hat die Geschichte eine sehr kreative Art, mit seinen jungen Charakteren umzugehen. Zuerst wirkt es, als werde der Fokus 100% auf August, dem Protagonisten liegen. Aber etwa 20 Minuten in den Film rein gibt es plötzlich eine Art Wechsel, welcher für den Rest des Filmes den Fokus auf mehr als nur einen Charakter verteilt. Und das ist hervorragend gemacht!
Wobei ich dann leider sagen muss, dass das Ende dann leider ein bisschen ein Fehlgriff ist. Der Film macht eine gute Arbeit damit, zu zeigen, dass um August herum noch einen andere Welt existiert, dass nicht alles sich nur um ihn dreht (ehrlich gesagt: Das ist ein recht zentrales Thema des Dramas). Und wenn man dann ein Filmende macht, welches derart überrissen wieder August ins Zentrum stellt, dann ist das in meinen Augen ein ziemlicher Fehler. Es wirkte, als hätten die Macher sowohl eine etwas komplexere Story erzählen wollen, und dann im Finale wieder in die 80er/90er Jahre zurückkehren wollen. Etwas verpasstes Potential, vor allem da das Ende eh etwas zu lange ist. Man schneide das Ende raus, und beendet den Film 15 Minuten früher, und dann wäre der Film besser.
Aber wie gesagt, das ändert nichts daran, dass mir der Film gefallen hat. Man muss zum Publikum gehören, welche es gerne etwas kitschig und sentimental hat, aber wenn man das mag, dann würde ich diesen Film eigentlich durchaus empfehlen.
Fazit: Ganz starke Schauspieler und eine sehr ehrliche und warme Ausstrahlung. Aber auch sehr kitschig und etwas uneben.