Also ist die Szene generell deplatziert, egal in welche politische Richtung sie deutet? Sie hat keinen Platz in einer solchen Romanze verdient?
Will mir kein Urteil über die Intentionen des Autors oder die Verbreitung faschistischer Ansichten im Italien der 80er erlauben, deswegen nur mal meine Wahrnemung während des Films (wenn mich meine Erinnerung nicht täuscht; ist schon nen Monat her).
Für mich war die Szene mehr eine Konstruktion im Film um einen Nebenplot und wichtige Aussage des Films in Gang zu bringen. Versuchs mal kurz zu machen:
Mussolini-Bild + Aussage Hauptfigur (HF) = Implikation: Umgebung der Hauptfigur teilweise mit faschistischer Ideologie (zumindest in der Wahrnemung der HF)
->
[spoiler]
Beginn des Films / Charakters: HF trägt Kette mit Davidstern unter dem Hemd (versteckt)
->
Auftreten / Kennenlernen von Armie Hammers Figur (AH): AH trägt Kette mit Davidstern über dem Hemd (sichtbar)
->
Auseinandersetzung mit der eigenen Identität -> Charakterlicher Wandel der HF
->
Später im Film: HF trägt Kette mit Davidstern über dem Hemd (offen)
Wenn man in meinen Worten Judentum durch Homosexualität ersetzt, wird die Parallele zum Hauptthema des Film “Coming-Out” glaube ich deutlich. Ich habe es auch so interpretiert, als wollte man deutlich machen, dass es nicht um Homosexualität im speziellen gehen muss, sondern diese Entwicklung (eigene Identität finden und ausleben) für viele Dinge übertragbar ist.[/spoiler]
Die politische Richtung ist mir Wurscht …da aber die Kommunisten sich das Monopol auf die Kunst und die intellektuelle Verwertung ungefragt an sich gerissen haben ( auch kein rein Italienisches Problem) ist die Richtung zumeist einseitig.
Aber im Grunde ja…wäre die gleiche Argumentationskette wenn es politisch andersherum wäre.
Nö, eigentlich darf Kunst alles, vermischen, provozieren, nur eben nicht verfälschen um narzisstische Befriedigung zu erhalten …stelle auch deine Position zur Diskussion , stelle dich und Jubel sie nicht unter positionier dich …
Es ist propaganda, zwar keine die einem wie die Filme von Leni Riefenstahl ( obwohl ich die auf einen abstrahierten reflektierten Blickwinkel mag) die einen sofort erkennen lässt …um so perfider und kalkulierter ist das ganze.
Ja … die Konstruktion und vorgeschobene Intention stimmt aber das ist ja nicht mal meine Kritik.
Auch wenn man kritisieren könnte das ein wenig viele Minderheiten zusammen gepanscht werden um die Botschaft auch jedem vollhonk ins Hirn zu hämmern …dreifach vierfach geknotete Parabeln halten besser.
Nein, weiss nur das der Autor seine Probleme mit Film und Regisseur hatte, wenn ich das Interview finde poste ich es hier…glaube es war ihm zu seicht und banal …da sein Buch wohl explizieter und provokanter daher kommt.
Und was sagst du zu Guadagninos vorherigen Filmen?
Finde das Interview nicht, es war älter …jetzt scheint er seine Bedenken abgelegt zu haben, denn alle Interviews die ich finde sind nach den Nominierungen entstanden die man jetzt angezeigt bekommt …falls ich es finde wird es nachgereicht
Nur A Bigger Splash den ich ok fand auch wenn er auf ’ Der Swimmingpool ’ schielte .
Der „schielte“ nicht nur
Dass das Buch wesentlich expliziter sein soll, hatte ich im Übrigen auch gelesen.
Ist dann vielleicht jeweils stark vom eigenen Empfinden abhängig. Hab das jedenfalls nicht als negativ und aufdringlich empfunden. Aber fand auch den Film als ganzes wirklich hervorragend - nichts sensationell neues von den Story her, aber eben fantastisch umgesetzt - wenn man den in der richtigen Stimmung sieht (denke er kann sehr schnell als unglaublich prätentiös wahrgenommen werden).
Konntest du denn wenigstens die Szene genießen und wertschätzen, als Michael Stuhlbarg einfach mal “nen Captain Phillips pulled”? Das war doch ganz großes Kino…
Spider Man Homecoming (second run):
Spiderman Homcoming ist Popcorn Kino auf höchstem Niveau. Der neue Peter Parker gefällt mir sehr gut, auch wenn er manchmal wie ein Eichhörnchen auf XTC wirkt :). Dazu bietet der Film den besten und glaubwürdigsten Bösewicht im Marvel Cinematic Universum. Fantastisch verkörpert von verkörpert Micheal Keaton. Die beste Szene des Films ist eindeutig das zweideutige Gespräch mit Peter Parker auf dem Weg zum Prom. Der Film durchgehend gut die Wage zwischen Spaß und Ernst und hat mir mal wieder ein paar unterhaltsame Stunden geboten. Spiderman Homecoming gehört zu den wenigen Marvel Filmen, die ich auch nach dem zweiten ansehen als gelungen empfunden habe.
In meinem Rating bekommt der Film eine 8.0/10.
Ich stimme dir in allem zu, nur würde ich aus meiner Perspektive noch hinzufügen, dass mir das Ende wieder zu „banal“ und marvel-like war. Aber ich habe ihn auch erst 1x gesehen, vielleicht täte mir ein 2tes Mal auch ganz gut
Deswegen habe ich auch Popcorn Kino geschrieben. Ist halt kein Three Billboards Outside Ebbing Missouri :).
Nur ein kleiner Nachtrag zu der Diskussion…
Mein Blick ist ein sehr spezieller auf den Film, und sollte euch im besten Fall kaum beeinflussen…Kann nachvollziehen wenn man ihn so sieht wie er vllt Vordergründig gemeint ist.
Ein Film das ein Thema behandelt egal welches, was instant bei allen und in der öffentlichen Wahrnehmung als kaum kritisierbar daherkommt…wird von mir umso kritischer und analytischer betrachtet …sehe die Selbstverständlichkeit und das durchwinken von Themen sei es Homosexualität, Sexismus, Rassismus uvm. als diskriminierend an …jede Bewegung/Minderheit hat das Recht auf eine Analyse, Kritik, oder das hinterfragen in alle Richtungen verdient…
Wieso wurde das Thema aufgegriffen?
Wird es politisch benutzt?
Versucht jemand/Gruppen seine eigene Agenda mit rein zu weben?
Und viele mehr…
Bin der Meinung das gewisse Themen zu wichtig sind um nur als Spielball benutzt zu werden …
Also bevor ich den Film, Buch oder Nachricht nicht für mich analysiert und hinterfragt habe, kann er in der öffentlichen Wahrnehmung noch so wichtig sein für irgendeine Minderheit, denen sie selber nicht angehören … das meine ich mit durchwinken, nicht alles ist automatisch gut nur weil das Thema behandelt wird.
Da von Seiten der Kreativen/Produzenten oder anderen das Bewusstsein besteht das wenn man ein Thema aussucht welches kaum kritisierbar ist …Indoktrinierung und unterjubeln von Ideologien zu 99 % vereinfacht da jede Kritik mit einem Schlagwort abgeschmettert werden kann…
Also besonders wenn sie Augenscheinlich doch nur gutes im Sinn haben und der Film oder Kunst ja für eine Bewegung/Minderheit spricht und alles eigentlich doch der Bewegung nur gut tun kann …umso aufmerksamer sollte man hinterfragen …
Find ich auch vollkommen legitim. Sehe ich teilweise ähnlich. Du benutzt mir nur zu viele Fremdwörter…
Nein, Scherz am Rande, mir ist nur die Mussolini-Szene ebenfalls im Gedächtnis geblieben, weil ich die einfach ein wenig „odd“ empfand, wie der Franzose sagt. Der Film und die Beziehung ist so frei von Konflikten und plötzlich kommt diese Szene daher. Daher finde ich den Ansatz etwas auch kritisieren zu dürfen, obwohl es ja so wichtig und verständnisvoll für eine Gruppierung ist oder von einer breiten Masse geliebt wird, so spannend.
Ich mag den Film, aber ich bin auch nicht 100%ig im Reinen mit ihm.
Und irgendwie freue ich mich gerade diebisch auf nächste Woche, wenn Black Panther Thema wird.
Könnt ihr Ede in einen dunklen Raum setzen, ihn über Black Panther reden lassen und das ganze dann “Black Ranter” nennen?
#Black Rain
habs zwar schon zwei mal oder so gesehn, hab aber noch mal bock drauf gehabt.
und um ehrlich zu sein:
man braucht sich bloß das Cover und das VER*** geile INTRO anschauen:
Allein das sagt schon genug aus, finde ich
Der Film hat einfach die perfekte Mischung aus Style und Substance.
Gute Schauspieler, Andy Garcia, Michael Douglas, Ken Takakura und Kate Capshaw als Joyce
Am Anfang ist der Stil in Osaka so diesig, dunkel, neblig, und auch die Michael Douglas und Andy Garcia sind auch verloren in der Stadt.
Und als sich dann langsam die Situation wendet, und sie einen Tipp von Joyce bekommen, ändert sich der ganze Stil.
Die Farben werden wärmer, God-rays werden verstärkt eingesetzt und die Farbtöne Orange&Rot fangen an zu überwiegen.
Ich meine, gibt es einen besseren Ort für warme Farben, als eine Schwerindustrie-Fabrik?!
Und dann der Shootout auf dem Weinberg, als die Oyabun sich treffen…
Die Farben werden klar, deutlich und die Bilder werden endlich scharf.
Kurzzeitig könnte man meinen, Ridley Scott hat vergessen, dass er nicht Blade Runner filmt, so ähnlich ist der Stil in der Mitte für 3-5 Minuten. Aber das hab ich auch gefeiert.
Und lasst uns nochmal auf die God-rays zurückkommen.
Oida.
Und ansonsten noch geile Shots, die mir aufgefallen sind:
(Hier merkt man eben, dass die zwei als Amerikaner so gar nicht in das Bild passe)
Bei sowas geht mir echt einer ab.
Das Framing, die „Linienführung“, der Style und dann noch dazu der Inhalt…
Kennt jemand vielleicht ähnliche Filme?
Witzig, die Frage schießt mir auch direkt immer in den Sinn, wenn ich an den Film denke.
Denke aber das du den schon kennst …
„kennen“ schon, im sinne von „gehört haben“
Mensch, hammer, Mickey Rourke spielt da mit!
Ist notiert
Einzig allein vom Stil und der „Epicness“ her könnte ich noch Michael Mann’s „HEAT“ anführen