Welchen Film habt ihr als letztes gesehen?

Heute gab es bei mir einen Flop und einen richtig guten Film.

The Fog - Nebel des Grauens
Phu, der Film ist richtig schlecht gealtert. Dieses gnadenlose Overacten wirkt in einem Horrorfilm leider ganz mies und zerstört eigentlich jegliche Atmosphäre. Ich hab mich zu keiner Sekunde gegruselt oder ein ungutes/beklemmendes Gefühl.
Nebenherlaufen kann man ihn mal lassen, aber man verpasst nichts, wenn man ihn nicht kennt.

5/10

Boston
Wow, der Film hatte mal nen richtig guten Spannungsbogen. Der hat mich wirklich von anfang bis Ende durchgehend gefesselt. Der Shootout war eventuell ein bisschen übertrieben, aber definitiv eine Empfehlung.

8/10

I, Tonya:
Faszinierende Sache.
Der Film zeigt die “echte” Geschichte von Tonya Harding… oder sowas in die Richtung.
Die Inszenierung ist zum Teil fast hysterisch überrissen, völlig überdreht… aber auch bewusst, denn was auch immer man sieht kann nicht wirklich der Wahrheit entsprechen, da man die Geschichte nur aus der Sicht der beteiligten Charaktere hört, welche natürlich alle alles andere als zuverlässige Erzähler sind.
Umso erstaunlicher ist die Tatsache, dass man nach dem Film auf Youtube gehen kann, und sich gewisse Momente aus dem Film in real anschauen kann… und es ist einfach eindrücklich, wie sehr sich der Film in diesen wenigen Momenten für die man reale Filmaufnahmen hat versucht, die Szenarien so realitätsgetreu nachzustellen.
Das grösste Lob geht hier an Margot Robbie, welche eine umwerfende Darstellung zeigt. Die Emotionen wirken echt, der Charakter ist komplex und schwierig, und sie bringt jeden Moment perfekt rüber. Sie ist eine Anwärterin für den “Beste Hauptdarstellerin”-Oskar, und ich hoffe sie gewinnt ihn auch (auch wenn die Konkurrenz dieses Jahr verdammt hart ist!).
Allerdings ist an dem Film nicht alles perfekt oder so gut wie es sein könnte. Die Schwachstelle ist die Mitte. Denn da verliert sich der Film völlig in einen längeren Abschnitt, in welchem plötzlich eine Gruppe schusseliger, dummer Comedie-Charaktere das Ruder in die Hand nehmen, und die Story völlig entgleisen.
Und dies mag seltsam klingen, denn für den PLOT sind dieses Charaktere zu dem Zeitpunkt durchaus wichtig. Aber für die Geschichte, für die Themen die der Film behandeln will, und vor allem für die Entwicklung der Protagonistin hätte man diese Szenen kurz und knackig halten sollen, und den Fokus auf Tonya Harding halten müssen!
Und das macht der Anfang und der Schluss des Filmes, aber in der Mitte fehlt dem Film völlig der rote Faden. Und das ist doppelt ärgerlich, da man zum Schluss das Gefühl erhalten sollte, dass Tonya mit gewissen Problemen in ihrer Karriere zu kämpfen hatte, für welche sich der Film nie wirklich die Zeit nimmt sie zu etablieren. Und diese Zeit wäre durchaus vorhanden gewesen… hätte man sie nicht mit den falschen Charakteren verbracht.
Der Grund warum ich hier so brutal mit diesem Mittelabschnitt umspringe ist die Tatsache, dass der Film wirklich das Potential gehabt hätte ein ganz grosser, ganz brillianter Film zu sein. So wie er jetzt ist ist es ein wirklich guter Film, mit viel Emotionen und Unterhaltungswert… aber er nimmt die Stufe zum einmaligen Meisterwerk nicht.

Fazit: Toller Schauspielerische Leistung und Umsetzung historischer Momente. Die Mitte verliert sich aber leider mit dem Fokus auf die falschen Charaktere.

Der weiße Hund von Beverly Hills - White Dog (1982)
Regie: Samuel Fuller
Paul Winfield, Burl Ives, Kristy McNichol, Jameson Parker, Paul Bartel

Story:
Als die junge Schauspielerin Julie Sawyer nachts mit ihrem Auto einen weißen Hund anfährt, hat sie keine Ahnung von den Folgen. Sie pflegt ihn wieder gesund, entdeckt aber bald, dass das Tier ein „White Dog“ ist, speziell darauf abgerichtet, farbige Menschen zu attackieren und zu töten. Sie sucht die Hilfe von Keys, einem afro-amerikanischen Tiertrainer, der den Hund umerziehen soll.

Fazit:

Samuel Fullers ("The Big Red One“) Spätwerk ist einer der ungewöhnlichsten und auch unbequemsten Vertreter aus dem Genre der Tierhorrorfilme.
Der Film geriet bereits kurz nach seiner Fertigstellung ins Kreuzfeuer der Kritik und zwar auf eine solche Weise, dass Paramount den Film in den USA nicht veröffentlichte.
Die Filmhistorikerin und Bürgerrechtlerin Robin Coleman berichtet in ihrem überaus lesenswerten Buch "Horror Noir“, dass Paramount eigentlich so etwas wie Spielbergs "Weißer Hai“ haben wollte, nur mit einem anderen Tier. Aber außer dem Adjektiv „White“ im Titel gibt es keine Gemeinsamkeiten zwischen dem ersten Blockbuster der Filmgeschichte und der von Samuel Fuller kreierten Parabel. Verärgert darüber, habe sich Paramount nicht weiter um den Film gekümmert. Als aber dann der Aufruhr um den Film immer größer wurde, zog die Produktionsfirma den Film zurück. Zwar wurde er in Europa gezeigt, wo er u. a. in Cannes positive Kritiken erntete, doch in den USA wurde er erst im Jahr 2008 veröffentlicht.

Der Film ist kein reiner Horrorfilm sondern vermischt Thriller und Drama Elemente miteinander. Fullers Verfilmung ist kitschig, plakativ, streckenweise naiv und etwas formelhaft. Was aber nichts daran ändert, dass es sich lohnt, sich auf diesen Film einzulassen! Denn seine einfachen Formeln gehen meistens auf, und lassen eine brauchbare Parabel zu, wenn man die Idee der Geschichte seziert.
Fullers Inszenierung ist angenehm unaufgeregt, da sie den Zuschauer zielgenau oft zum Beobachter macht. „Der weiße Hund von Beverly Hills“ ist eine gelungene und sehr sehenswerte antirassistische Parabel, deren Ende den Zuschauer ebenso nachdenklich, traurig wie wütend zurücklässt.

und dann noch die Musik von Ennio Morricone :heart:

3 „Gefällt mir“

Mørke aka Todeshochzeit (8.5/10)

thriller der wirklich sehr vieles richtig macht. wo die us-filmindustrie schon jahrzehnte versagt schaffen es die dänen erneut ein film mit tollem drehbuch auf die beine zu stellen. kein cgi-blödsinn sondern einfach eine packende story. bravo.

das remake von the fog ist leider auch nix besser. der alte hat zumindest noch eine art angestaubten charm. die serie von “the fog” ist zwar auch kein brüller aber ansehbar.

Kann ich mir gut vorstellen.

Lady Bird (2017)
von Greta Gerwig

Greta Gerwig ist für mein Gefühl mit dem grundsätzlichen Aufbau von Lady Bird ein großes Risiko eingegangen. Sie konzentriert sich nämlich für so ein durchaus auch anspruchsvolles Drama gar nicht so sehr auf einen bestimmten roten Pfaden, der dann möglichst ausführlich beleuchtet wird und hinter dem der Rest der Geschichte zurücktreten muss. Am ehesten könnte man noch die Mutter-Tochter-Beziehung in dieser konventionellen Rolle sehen.

Stattdessen sehen wir in relativ kurzer Abfolge eher eine Sammlung von einzelnen gleichberechtigten Momenten, Ereignissen und Anekdoten im Leben von “Lady Bird” - mal ernst, mal witzig, mal bedeutend, mal weniger wichtig, alles verbunden durch relativ viele Zeitsprünge. Das hat einerseits zur Folge, dass der Film sehr kurzweilig daherkommt und ein hohes Tempo hat, was sicher auch die Zeit des Erwachsenwerdens gut widerspiegelt.

Andererseits birgt es natürlich die Gefahr, dass die emotionale Tiefe und Charakterzeichnung darunter leidet. Das besondere an dem Film ist aber, dass das Gegenteil der Fall ist: Beides funktioniert gleichzeitig, da der Cast durch die Bank weg großartige Leistungen abliefert, alle verfügen sowohl über ein gutes Gespühr für Timing in witzigen und genauso in dramatischen Momenten. Außerdem schafft es das Skript oftmals Witz und Dramatik in ein und derselben Szene unterzubringen. Somit ist Lady Bird genauso ein Film mit komplexen (auch im Negativen) aber immer liebenswürdigen Charakteren und einer zu jedem Zeitpunkt nachvollziehbaren Mutter-Tochter-Beziehung.

Insgesamt für mich ein toller Mix aus Coming-of-Age-Drama und Comedy und ein Erfolg auf ganzer Linie für Greta Gerwig.

8/10

P.s. Ich hab so das Gefühl, dass wir in vielen zukünftigen Filmen einen “Priester mit Nebenjob Football-Coach” als Charakter sehen werden.

P.p.s. Aus dem neuen A24 Podcast. Ein Gespräch zwischen Barry Jenkins & Greta Gerwig:

5 „Gefällt mir“

Gestern Abend in der Preview zu Game Night mit Rachel McAdams und Jason Bateman gewesen. Plot: Ein Spieleabend gerät bei einem Live-Action-Murder-Mystery-Spiel außer Kontrolle.

Kurz gesagt: witzige Idee (auch wenn nicht unbedingt völlig neu, siehe The Game), ordentlich gefilmt und gespielt, ich mochte den Soundtrack. Kann man machen, muss man aber nicht im Kino sehen.

Und ich habe mich erneut in Rachel McAdams verliebt. Sie ist auch der Haupt-Pluspunkt des Films :slight_smile:

6-7/10

1 „Gefällt mir“

Interessant, mir gefiel gerade dieser Aspekt sehr.
Hättest Du es besser gefunden, wenn McDonagh Dixon auch einen save-the-cat-moment gegeben hätte?
Das fand ich - in Anbetracht des Films insgesamt - schon sehr plump zu Beginn, als Mildred den Käfer rettet.

Geiler Film, 9/10.

Downsizing

Ich muss sagen, dass er mir gefallen hat. Matt Damon, Christoph Waltz und Hong Chau spielen klasse und mMn nimmt der Film die Thematik ernst und streut hin und wieder an den richtigen Stellen ein bisschen Humor ein. Gerade im 2. Teil zieht es sich dann doch vielleicht ein wenig, da hätten (knapp) 2 Stunden auch gereicht.

7/10

Moonlight

Gestern gesehen und der Film hat mir durchaus gefallen. Besonders Episode 1 und 2 empfand ich besonders stark. Die Geschichte in der Schule (Episode) als Außenseiter war nun nichts Neues. Nichtsdestotrotz wäre im letzten Jahr für mich immer noch Manchester By the Seas vor La La Land und auch Moonlight gewesen. :smile:

Three Billboards outside Ebbing, Missouri

„In Bruges“ ist einer meiner Lieblingsfilme udn auch „Seven Psychopaths“ fand ich von McDonagh ganz gut - aber auch abgedreht. Mit „Three Billboards outside Ebbing, Missouri“ schafft er es wieder mich in den Bann zu ziehen. Story, Charaktere, Darsteller, Sprüche und das Setting sehr geil. Den Soundtrack und die Musik hatte ich schon in einem anderen Thread gelobt.

Die Szene , in der sich Willoughby erschießt hatte mich schon kalt erwischt. Gerade das er es noch am selben Abend durchzieht - und dazu noch der Brief… Der zweite Brief an Mildred war dann auf der anderen Seite so grandios. " Dear Mildred, Dead Man Willoughby here." Wie er sich erklärt und dann noch die zweite Monatszahlung zugibt. Herrlich.

Am Ende saß ich dann im Kino und dachte mir cool, jetzt wollen Dixon und Mildred noch auf einen Roadtrip gehen? Dann war doch leider schon zu Ende. :stuck_out_tongue:

2 „Gefällt mir“

The Foreigner

tatsächlich habe ich mich schon sehr auf diesen jackie Chan Film gefreut, mag ich solche einer gegen Alle Filme immer ganz gerne und jackie Chan in einer guten Rolle ist gleich ein doppeltes Plus. Der Film hat mir dann auch sehr gut gefallen, obwohl ich auch zugeben muss, das der Film hier und da mal etwas mehr Tempo vertragen hätte. Trotzdem immer noch schön zu sehen das Jackie Chan noch feuer in den alten Knochen hat, auch wenn die Handkanten verständlicherweise nicht mehr ganz so smooth aussehen, wie noch vor 20 Jahren. ^^

1 „Gefällt mir“

Three Billboards Outside Ebbing, Missouri

Einer der intensivsten Filme, die ich je gesehen habe. Ich saß teilweise atemlos und mit stark klopfendem Herzen im Kino. Hat unglaublich viele verschiedene Gefühle in mir ausgelöst und trotzdem fand ich das große Ganze sehr stimmig.

Ich kann keine Wertung abgeben, er hat das Lob und alle Auszeichnungen aber definitiv verdient.

6 „Gefällt mir“

Es ist wieder Freitag-Filme-Abend bei amazon prime:

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Baby Driver und Spiderman: Homecoming sind im Korb. Gute Sache!

Bei mir war es auch Baby Driver. Da freue ich mich richtig drauf! :smiley:

1 „Gefällt mir“

Bed of The Dead (0/10)

nach 20min ausgemacht. totaler müll

Guardians of the Galaxy 2

Ich bin absolut kein Marvel Fan, einfach zu durchschaubar, zu sehr nach Schema X, zu unoriginell und das ganze jeden Film im Loop.
Und Guardians of the Galaxy folgt dem ganzen in vieler Hinsicht, die Motivation des Gegenpartes ist einfach lächerlich simpel, es gibt Star Wars 8 eske Szenen wo du denkst “Okay…das sollte jetzt wohl kreativ witzig sein… glaub ich” und natürlich sind die Hauptprotagonisten unantastbar, wir sind ja schließlich nicht bei GoT.

Andererseits hat er vor allem 2 Seiten die den Film für mich aus dem sonst so, ja ist es… absolut starren Universum herrausziehen.

Nr.1 die Witze ziehen, zum Großteil. Entgegen meinem Einführungssätzen gibt es von diesen Szenen sehr wenige. Sie sind da, aber vernachlässigbar und für mich war der Humor absolut treffend. Drax hat mich fast bei jedem Satz zum lachen gebracht. Einzig die Pac-Man Szene (vielleicht 1-2 Groot Szenen) haben mich meine Augenbrauen erheben lassen.

Nr.2 Ich fiebere mit, absolutes Novum für mich für Marvel Filme, diese Personen sind normalerweise absolut neutrale Personen für mich. Und Marvel schafft es äußerst selten für mich eine vernünftige Bindung zum Protagonisten aufzubauen. Aber hier haben sie mich gepackt zum Beispiel im Gegensatz zu Dr. Strange z.B. (Stichwort Yondu)

8/10

freue mich auf den nächsten

Bronson

Moderner Klassiker

9/10

7 „Gefällt mir“

Red Sparrow

Ich habe mich im Vorfeld null über den Film informiert und hatte einen actiongeladenen Agententhriller erwartet. Sowas wie Bourne in weiblich, Atomic Blonde mit Jennifer Lawrence oder Salt in gut. Damit liegt man bei Red Sparrow aber komplett falsch!
Hier geht es weniger um Action und Schusswaffen, sondern um die Waffen der Kommunikation, Manipulation und Sexualität. Das ganze wird sehr ruhig und gemächlich erzählt, wobei man immer wieder von äußerst realistischen und überraschend heftigen Gewaltspitzen aufgerüttelt wird. Zu diesen gehören neben Folterszenen auch gleich mehrere Vergewaltigungsszenen, wer mit der Darstellung letzterer im allgemein Probleme hat, sollte also mit Vorsicht an diesen Film herangehen. Ich könnte mir auch vorstellen, dass der Umgang des Films mit diesem Thema dem ein oder anderen bitter aufstoßen könnte.

Unterm Strich ist Red Sparrow für mich ein recht ungewöhnlicher, sehr gut inszenierter Film in einem kühlen und berechnenden Ton, der nicht zuletzt dank der fantastischen Schauspieler auch über die etwas zu lange Laufzeit unterhalten kann. Nur den dämlichen russischen Akzent (nicht nur in der dt. Synchro, auch im O-Ton!) hätten sie sich sparen können.

7,5/10

The Limehouse Golem

Das Setting trifft genau meinen Nerv (ich vermisse Penny Dreadful schmerzlich), die Ausstattung ist sehr ansehnlich und mir hat es gerade gegen Ende sehr viel Spaß gemacht, in der simpel und eindeutig scheinenden Story nach tieferen Ebenen zu suchen, zumal man dann tatsächlich etwas finden kann. Ein bisschen viele Klischees hier und da, etwas verwirrend erzählt durch unvermittelte oder unvorteilhaft geschnittene Rückblenden, aber im Grunde doch etwas mehr als nur solide.

7/10

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