Welchen Film habt ihr als letztes gesehen?

Mag ja sein. Dennoch wirkte es unglaubwürdig auf mich.

Ich bin da bei dir. Ich nehm dem Typen (also Autor) das extreme Fansein einfach ab, und finde mich da auch wieder. Auch wenn das Buch nicht so toll geschrieben ist, ich mag es gerne.
Für mich kommt da ehrliche Begeisterung rüber, die ich sehr nachvollziehen kann.

Dass der Chara in Buch (und im Film) das alles so gut kennst, ist ja auch in der Geschichte selbst begründet.

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Na gut, das ist ein Punkt, wo man dann schauen muss, ob Fansein genügt, um ein Buch zu schreiben oder einen Film zu machen. Wenn die Vermittlung nicht ganz gelungen ist, bringt das größte Fanwissen nichts. ^^ Ich kann dementsprechend die Kritik nachvollziehen.

Kurzes OT zu Ready Player One:
Was das Buch angeht finde ich die Review von TheDom ganz beschreibend. Falls jemand nur den Film gesehen hat - zumindest die Synopsis finde ich ganz hilfreich, um den Unterschied zu sehen.

Er hat auch eine zum Film gemacht mit Bezug zum Buch, die schaue ich aber erst jetzt.

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Wohl gemerkt hat mich sein Schreibstil aber auch überhaupt nicht gestört. Ich weiß nur, dass der vielen sauer aufgestoßen ist. Keine Ahnung, ob die deutsche Übersetzung (die ich nicht kenne) da schlimmer oder besser ist, als das Original.

Ich hab das Buch 2011 kurz nach Veröffentlichung gelesen, und werde es jetzt nach dem Film noch mal tun. Mal gucken, wie mir der Stil jetzt gefällt.

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Pirates, von 1968 kann ich empfehlen,
Captain Blood mit Errol Flynn ist einer der ersten guten Piratenfilme der auch heute noch gut schaubar ist.

Die Frau die singt – Incendies
Anfangs habe ich mich etwas schwer getan, weil wenig erklärt wird und vieles im film einfach stattfindet. Auch hätte ich es lieber gehabt wenn ich als zuseher die perspektive eines der protagonisten eingenommen hätte. Nichts desto trotz hat sich ein sehr intensiver film entsponnen bei dem ich es auf jeden fall bereue dass ich ihn so lange vor mir her geschoben habe.

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Die letzte Versuchung Christi - The Last Temptation of Christ (1988)
Regie: Martin Scorsese
Harvey Keitel, Willem Dafoe, Barbara Hershey, Harry Dean Stanton, David Bowie, Irvin Kershner, Verna Bloom, Peter Berling

Inhalt:
Martin Scorsese setzt sich in seiner Verfilmung des gleichnamigen Romans von Nikos Kazantzakis ( Alexis Sorbas ) mit der Person Jesus von Nazareth, seiner Verkündigung und seinem Kampf bis zur Kreuzigung auseinander. Dabei wird Jesus in seiner Menschlichkeit dargestellt - in einer als langer Traumsequenz ausgemalten „letzten Versuchung“, sich der göttlichen Bestimmung zu entziehen.

Eine kleine Kostprobe aus dem guten und eigenwilligen Soundtrack von Peter Gabriel.

Fazit:

Religion spielt in nahezu jedem Film von Martin Scorsese zumindest eine gewisse Rolle. Ehe er sich für das Filmstudium an der Universität von New York einschrieb, plante der Sohn italienischer Einwanderer ins Priesteramt einzutreten. Diese Auseinandersetzung mit Jesus, der Versuch, das Menschliche und das Göttliche zu vereinen und neu zu interpretieren macht diesen Film so einzigartig und wichtig.
Das geringe Budget kommt der Produktion zugute den die Handlung und Figuren können sich in den kargen Kulissen entfalten, aus denen Kameramann Michael Ballhaus einige betörende und hochintensive Bilder destilliert, die mit Peter Gabriels meisterhaftem Musikscore ergänzt wird.

Seinerzeit war das Werk skandalumwittert und wurde als blasphemisch tituliert, ohne dass die (vor allem kirchlichen) Kritiker den Film gesehen hatten.
Hier ein Foto aus dem Jahr 1988 von einer Sondervorführung im Gartenbaukino in Wien die unter Polizeischutz stattfand.

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oder antisemitische Proteste in den USA
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"Die letzte Versuchung Christi“ ist auch heute unbedingt sehenswert, sowohl für religiöse Personen als auch für Skeptiker, Agnostiker oder Atheisten.
Es ist kein Film der Blasphemie, sondern ein hochpersönliches, hingebungsvoll gespieltes, radikales, leidenschaftlich entschlossenes und noch immer brisantes Meisterwerk.

Hier noch ein Interview mit Martin Scorsese:

Zum Schluss noch der Trailer:

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Bang Gang (2016)

Holla, die Waldfee.
Man empfindet die eigene Jugend zwar auf einmal etwas prüde, aber Eva Husson hat hier eine ganz besondere Geschichte inszeniert, die nichts für zugeknöpfte Menschen ist. Wer gut mit Französisch vertraut ist, dem empfehle ich den Film mit Untertitel, da die Synchronisation ein wenig lieblos wirkt.
Die Darsteller wirken für mich überzeugend sowie das Porträt der jugendlichen Szenerie. Es wird nicht stumpf drauf gehalten, hier sind die sexwütigen Teenager, sondern Husson erzählt sehr elegant und in wunderschönen Bildern, wie kompliziert das Leben mit 16 sein kann. Denn es geht um Teenager, die sich ihrer eignen Sexualität schon sehr bewusst scheinen, doch nicht ohne Konsequenzen und ohne anzuecken. Einstellungen, Musik, Ton hat für mich die Stimmung der Jugendlichen im Film sehr gut transportiert.

Bei mir Punkten sowieso ruhige und elegante Filme, die abseits vom Mainstream Geschichten erzählen, daher 8/10.

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Sehr schöne Review, und Hintergrund Geschichte über einen tollen Film :+1:

Hast du’ Das 1. Evangelium – Matthäus’ von Pasolini gesehen ? In Matera gedreht fast nur mit Laiendarsteller und verwendete ausschließlich aus der Bibel überlieferte wörtliche Zitate… ein starker Film.

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A Silent Voice

Ein wirklich sehr, sehr schöner Anime FIlm. Es ist für mich ehrlich gesagt ein wenig unerklärlich dass er nicht für einen internationalen Preis nominiert wurde. Denn das hätter er mindestens verdient gehabt. (zumal die Konkurenz im letzten Jahr halt wirklich nicht besonders war)

Ich fasse mich kurz.
Es ist ein ruhiger, aber sehr emotionaler Film der die Themen Mobbing und Behinderung behandelt. Die Charaktere wachsen einem schnell ans Herz und auch das Geschehen nimmt einen gut mit, sodass man hier und da mal eine Träne verdrückt.
Defintiv sehenswert, steht in meinen Augen Your Name oder diversen Ghibli Größen im Bezug auf die Qualität in nichts nach.

Ja kenne ich. Bedenkt man das Jahr der Entstehung 1964 ein sehr außergewöhnlicher Bibelfilm und seiner Zeit voraus. Der sehr positiv aufgenommen wurde. Ich glaube der Film wurde sogar vom Vatikan geadelt und mit einem Prädikat versehen.
Und das bei der Vita von Pasolini ( Homosexuell , Kommunist und Atheist ).
Das war Scorsese nicht vergönnt. Viel hat nicht gefehlt und seine Karriere wäre nach diesen Film hinüber gewesen.

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The House

Tut niemandem weh mit ein paar guten Gags, perfekt beim Auskatern…

Aber mussten sie wirklich Amy Poehler beim Pinkeln zeigen?

5/10

Wenn dir solche Filme gefallen kann ich dir nur Das Gespenst von Herbert Achternbusch empfehlen. Der hat damals auch ähnliche Reaktionen hervorgerufen (Probleme mit der Freigabe in Deutschland, in Österreich wurde er sogar Beschlagnahmt).

Ist etwas zäh, lohnt sich aber trotzdem.

Nun jetzt auch endlich mal Ready Player One gesehen.
Fand ihn ok. Hab allerdings auch nicht so viel erwartet. Er ist zwar immer noch ein ziemliches Referenz Abgewichse, aber dennoch sparsamer als in der Buchverlage. Da fand ich das echt zu viel und aufgesetzt.
Im Film wirkt es im großen und ganzen ziemlich stimmig. Lediglich die Charaktere sind dort überhaupt nicht konsequent und glänzen hier und da mit kleinen Logikfehlern. Artemis und Parcival battlen sich beim ersten Aufeinandertreffen mit Fachwissen um zu beweisen, dass sie die absoluten Profis in Sachen Halliday sind und quasi jede noch so kleine Einzelheit seines Lebens kennen. 5 Minuten später, in dieser Bibliothek, wusste Artemis angeblich nichts von dem Date, das Halliday hatte? Oder dass einer der selbsternannten Experten nicht mal Shining gesehen haben, obwohl es ja doch ein sehr wichtiger Teil in Hallidays Filmleben ist… solche Unsauberkeiten hätte ich von Spielberg tatsächlich nicht erwartet…

Unterm Strich war er ganz unterhaltsam und hat das Buch, auch wenn er teilweise hart abweicht, ganz ok umgesetzt.

Wenn man nicht all zu hohe Erwartungen hat, kann man sich den schon mal geben.

6/10

Danke für deinen Tipp. Nur Herbert Achternbusch ist für mich ein rotes Tuch , da fehlt mir komplett der Zugang. Viel zu avantgardistisch für mich.
Auch die Filme von zB. Christoph Schlingensief , Rosa von Praunheim oder VALIE EXPORT sind nix für mich. Auch bei einem Helge Schneider Film brauche ich nach 20 Min. ne Pause.

Eine gewisse Hassliebe verbindet mich zum Werk von Peter Greenaway. Da gefallen mir so manch Facette aus seinen Filmen speziell die Zusammenarbeit mit seinem Hauskomponisten Michael Nyman. Oder die Kraft und Schönheit der Bilder die er findet für seine Themen von Kunst, Sex, Gewalt, Religion und Tod.

A Quiet Place (2018)
von John Krasinski
Mit Emily Blunt, John Krasinski, Noah Jupe, Millicent Simmonds

Ey will jemand ein ‚A‘ kaufen? pssst nicht so laut “ will jemand ein ‚A‘ kaufen?

Wieso konnte man nicht die mischpoche aus dem’ Florida Project’ in diese Welt verfrachten …wartet …Nur ganz kurz …ich stelle es mir gerade vor…
Ohhh wäre das schön…ohh, ok genug geträumt, kommen wir zum Film.

Ein wirklich guter Horror-Thriller :slight_smile:
Die Prämisse Ist der Film, keine Twists, keine unnötigen verschachtelungen, keine Erklärungen…straight, simpel, gut.

Ein Kritikpunkt, der Score …
Fand den zu (über)dramatisch, für diese leise mit Spannung geladene Welt, hat mich immer mal wieder rausgerissen.

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Ready Player One:
Ein bisschen ein seltsamer Film.

Auf der einen Seite hat er mir extrem gut gefallen, da die Macher extrem beweisen, dass sie sich mit der Materie auseinander gesetzt haben und selber ein Herz für Popkultur-Medien und vor allem Videospiele haben. Das macht den Film für mich automatisch sympatisch, denn leider hat man in der Vergangenheit schon genug Filme gesehen, welche versuchten die gleiche demographische Gruppe anzusprechen, ohne sich jemals mit dem Thema auseinander zu setzen.
Im Prinzip würde ich den Film fast ein bisschen mit “Hugo” vergleichen, denn es ist eine cineastische Liebeserklärung an ein ganz bestimmtes Medium, und man geht weit zurück um die Ursprünge des Mediums zu beleuchten, während man die Vergangenheit gleichzeitig in den Kontext der Moderne setzt.
Viele nette Spielereien wie zum Beispiel die Visualisierung des “Inventars” der Spieler, und wie sie ihre “Items” daraus hervorholen, sind wirklich sehr schön und kreativ umgesetzt, und sowieso ist der Film voller wirklich cooler visueller Momente.

Auf der anderen Seite hat der Film aber auch so seine schwächen.
Er ist nicht immer sehr gut gepaced, und wie fast alle modernen Filme zieht er sich zum Schluss extrem. Ein oder zwei “Finale” weniger hätten es auch getan.
Auch der Anfang ist nicht sehr elegant gelöst. Die ersten zehn Minuten sind so mit nervigem Erzähler-Voice-Over vollgestopft, dass man sich fragen muss wie sowas einem Spielberg passieren kann. Vor allem da mehr als die Hälfte der Exposition sehr, sehr einfach genau so gut visuell hätte dargestellt werden können.
Und zu guter Letzt finde ich auch dass die Story so seine schwächen hat. Die “Antagonisten” sind ausserhalb der Spielewelt einfach viel zu mächtig. Die cleverere Idee wäre gewesen die Action rein auf die Game-Welt zu reduzieren und die Konflikte der realen Welt subtiler darzustellen… aber schlussendlich laufen beide Stränge auf sehr überzeichnete und actionlastige Plotlines heraus, was nicht eine sehr elegante Lösung ist.

Dennoch würde ich den Film gerade Leuten empfehlen, welche sich auch gerne mit Videospielen auseinander setzen. Der Film nimmt sein Thema durchaus ernst und scheint klar von Leuten gemacht worden zu sein, welche zumindest im grossen Ganzen ein Verständtniss für das Medium haben. Alleine die ersten zehn Minuten, so sehr sie auch durch Exposition dargestellt werden, enthalten eine Menge sehr gelungener Anspielungen auf die moderne Situation der Videospiele, welche ziemlich deutlich von jemandem geschrieben worden sind, der seine Hausaufgaben gemacht hat.

Fazit: Kein perfekter Film, aber dennoch gut. Gerade für ein Videospiel-versiertes Publikum.

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Dann leis das Buch, da wird so mancher Kritikpunkt etwas besser gelöst.

Kann dir aber bei deiner Kritik am Film zum Großteil zustimmen.

Ich habe den Film gestern auch gesehen und kann dir ehrlich sagen, dass der Film sich von der Buchvorlage deutlicher unterscheidet. Das Grundkonstrukt wurde übernommen, aber für den Film mussten viele Änderungen vorgenommen werden, die aus Film-Branchensicht oder Lizenzgründen nicht anders umzusetzen waren.

Ich schreib das einfach mal im Spoiler etwas ausführlicher, für die Leute, die es interessiert:

  • Im Buch findet zum Beispiel fast online statt. Ein gutes Beispiel daran ist einfach die Tatsache, dass Parzivals Freunde, man erst im letzten viertel oder fünftel des Buches in der Real-World beschrieben werden. Art3mis hätte dann sogar nur eine Screentime von <10 Minuten gehabt. Sowas kann man keinen Schauspieler verkaufen, weshalb im Drehbuch viel mehr in der realen Welt passiert.

  • Sozialkritik wird im Bauch auch subtiler dargestellt. Bestes Beispiel ist Aech. Im Buch steht, dass es ein männlicher, weißer Charakter ist und am Ende, beim ersten Treffen Parzival merkt, dass sein bester Freund eigentlich eine lesbische, schwarze junge Frau ist, die sich männlich und weiß gemacht hat in der Oasis, damit Sie ernst genommen wird.

  • Interessant war die Tatsache, dass Sie im Film aus den Charakteren Daito und Shoto Geschwister gemacht haben. Im Buch denkt man in der Oasis, sie sind Geschwister, aber am Ende kommt raus, dass Sie nur zwei Japaner sind, die sich in einer Selbsthilfe-Gruppe für Oasis-Suchtis getroffen haben. Diese Änderung wurde wohl gemacht, da im Buch Daito in echt umgebracht wurde. Indem Sie aus Daito auch in Echt, den jüngeren Bruder gemacht haben, konnten Sie den Mord umgehen und den Film familiärer gestalten.

  • Der Anfang im Buch ist auch sehr viel Erklärung zur Welt. Was die Oasis ist, wer Sie entwickelt hat, die die moderne Welt Funktioniert und wie die Situation von Parzival aussieht. Aus diesem Grund war abzusehen, dass im Film auch auf diesen Schritt zurück gegriffen wurde. Jedoch wurde es im Film noch mehr zusammengepresst, als im Buch. Scheinbar hatten die Macher sehr mit der Laufzeit zu kämpfen.

Was man gemerkt hat, die Macher hatten spürbar mit der Laufzeit des Filmes zu kämpfen. Ich glaube auch hier und da Situationen gefunden zu haben, die raus geschnittenen Szenen geschuldet sind.
Z.B. wird er im Film 2x “Sie” genannt und man fragt sich warum er gesiets wird von seinen Freunden, bis dem Buchkenner einfällt, dass er nicht “Sie” genannt wird, sondern “Z” (englisch), als Abkürzung zu Parzival. Es war scheinbar nicht die Zeit das zu erklären und man geht halt die Lost in Translation ein.

Gestern:

Die fast vergessene Welt
Joa. Für einen faulifauli Faultier-Tag war das ein ganz netter Quatsch.

Paul - Ein Alien auf der Flucht
Puh… Was für ein zäher Klumpen Mist. Nee. Finger weg!

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