Bright:
Ziemlich verschenktes Potential, wäre wohl die beste Beschreibung für diesen Film.
Ich mag die Prämisse. Die Idee unsere Welt in unserer heutigen Zeit zu zeigen, aber mit der Idee dass es in unserer Welt Orks und Elfen und Fantasy-Zeugs gibt… das ist eine nette Idee und das Design der ganzen Welt gefällt mir eigentlich ganz gut.
Leider macht der Film so rein gar nichts aus seinem Potential. Der eigentliche Plot könnte genauso gut ein Standard-Plot aus irgendeiner Fantasy-Welt sein, und das Rassismus-Thema das im Zentrum steht ist derart übertrieben deutlich dargestellt, so völlig ohne Fingerspitzengefühl, dass ich jegliches Interesse daran verlor, innerhalb kürzester Zeit.
Der Film ist auch überhaupt nicht elegant strukturiert und aufgebaut. Es gibt permanent Elemente, welche einfach völlig aus dem Nichts kommen, nur um irgendwie Punkt A und Punkt B zu verknüpfen, ohne Eleganz.
Zum Beispiel gibt es einen Charakter, welche über weite Strecken kein Englisch redet, und man denkt, dass er kein Englisch versteht. Und darum kann dieser Charakter auch nicht genau erklären, wer er ist und was genau vor sich geht. Und dann, zu Beginn des dritten Aktes, entscheidet er sich plötzlich dass genug Zeit vertrödelt wurde, und fängt plötzlich an Exposition zu trällern, ohne wirklichen Grund, warum es jetzt plötzlich geht.
Oder in der End-Phase, in einer Szene, steht plötzlich, aus dem Nichts, eine Reihe Nebencharaktere am Rande der Szenerie, und machen etwas, um eine der Charakter-Entwicklungen zum Ende zu führen. Kein Witz, diese Typen stehen einfach plötzlich dort, nur um dieses Element abzuschliessen.
Der Film ist eh sehr schlecht geschnitten. Innerhalb der Szenen fehlt oft jeglicher Rhythmus und Timing, und der strukturelle Schnitt des gesamten Filmes ist auch nicht gelungen, vor allem im Bezug auf die Action-Szenen. Es gibt in der Mitte des Filmes zwei Action-Szenen, welche sich beide in einem düsteren Nachtklub abspielen, und dazwischen gibt es nur eine kurze Dialog-Szene. Diese beiden Szenen hätte man gut und gerne zu einer zusammensetzen können, wesentlich kürzen können, um somit dem Film etwas mehr Fluss zu geben.
Das Drehbuch stellt sich auch sehr ungeschickt an, seine Fiktionale Welt aufzubauen.
Zu Beginn kriegt man doppelt und dreifach eine ganze Menge Erklärungen an den Kopf geschmissen, damit auch ja der hinterletzte Zuschauer begreift, wie diese Welt funktioniert…
Und dann gibt es dennoch plötzlich Aspekte der Welt, welche kaum erklärt werden, und welche gegen Ende bei mir für ziemlich viel Verwirrung sorgte, weil ich einfach keine Ahnung, hatte wie genau die Welt funktionieren sollte, im Bezug auf diesen bestimmten Aspekt.
Ausserdem gibt es eine ganze Menge Charaktere, welche einfach überflüssig sind und kaum etwas zu tun haben. In der Mitte des Filmes gesellt sich eine dritte Person zu unserem Buddy-Duo… und dieser Charakter hat rein gar nichts zu tun, hat null Präsenz und wird vom Film dennoch plötzlich so behandelt als sollte man sich um sie sorgen.
Keine Ahnung, der Film ist wirklich nicht sonderlich gut.
Wenn ich etwas loben wollte dann wäre es wohl wie gesagt das Konzept, und dann vielleicht noch die Schauspieler. Will Smith spielt Will Smith, und wenn man schonmal einen Film mit ihm gesehen hat, dann weiss man genau was einen erwartet.
Die beste Arbeit macht wohl Joel Edgerton, welcher durch eine Menge Make-Up arbeiten muss, und dennoch eine Menge subtiler Emotionen rüberbringen kann.
Aber auch hier stellt sich den Schauspielern das Drehbuch in den Weg, denn der Film hat einfach auch ein Ton-Problem. Der Film scheint nie genau zu wissen, ob er jetzt ein düsteres Fantasy-Drama in unserer heutigen Zeit sein will, oder ein Buddy-Adventure-Movie mit lustigen One-Linern. Das wird so absurd, dass gewisse Dialog-Momente so bizarr rüber kommen, dass ich erst im Nachhinein realisierte, dass es sich hierbei um einen lustigen Spruch hätte handeln sollen… und das obwohl man Will Smith in der Hauptrolle hat, ein Mann der sowas sonst extrem gut kann.
Fazit: Coole Prämisse und gute Schauspieler in den Hauptrollen. Der Rest ist aber wirklich schwach, vor allem das Drehbuch und der Schnitt.