Welchen Film habt ihr als letztes gesehen?

Thor: Tag der Entscheidung

Waren die beiden Teile davor auch schon so albern?
Musste auf jeden Fall öfter mal lachen.Aber wirklich ernst nehmen kann man den Film nicht,auch wenn ick meinen Spaß mit ihm hatte.
Finde es nur schade,dass Tom Hiddleston als Loki irgendwie verschwendet wird.Fand ihn in Thor 1 und Avengers 1 richtig gut.Aber jetzt wurde er mal eben zu einem Sidekick degradiert.Schade eigentlich.
Ansonsten ganz nettes Popcornkino,wenn man die Marvel Filme mag.

Nope. -.-

Hatte ick auch nicht so in Erinnerung.
War teilweiße echt schon fehlplatziert.

Dabei hätte man gerade bei Thor,Filme machen können,die eher düsterer sind.
Aber der Drops ist jetzt wohl leider gelutscht :roll_eyes:

Das hat mich halt auch geärgert. Die hatten mit den anderen beiden Teilen eine eigene Athmosphäre gefunden und der dritte jetzt ist so eine peinliche Klamauknummer.

Mir war der dritte Teil auch etwas zu albern. Ich mochte die beiden Thor Teile von der Stimmung eigentlich sehr gerne.

Hey Leute ich suche den Film, den Dennis an der Stelle 41:30 beschreibt. Es handelt sich um einen Horrorfilm in dem Menschen sich in menschengroße Insekten verwandeln.
YouTube Link Almost Daily

Bone Tomahawk:
Ziemlich außergewöhnlicher Western, der ein paar Überraschung bereit hält. Und Kurt Russell passt sowieso perfekt in das Genre.
7/10

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A Beautiful Day

Genau das richtige für Marvel-Kriegsverweigerer. Könnte man am ehesten als den Taxi Driver dieser Generation umschreiben. Klare Empfehlung für Leute die auf Nicolas Winding Refn und Joaquin Phoenix stehen. :hammer:

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A Quiet Place

War mit einem Kumpel gerade im Kino, dementsprechend frisch sind meine Eindrücke und mein Fazit, Eines vorneweg, ich saß schon lange nicht mehr so angespannt in einem Kinosessel :supa:

Jetzt möchte ich noch ein paar positive und leider auch negative Aspekte ansprechen und begebe mich in die Spoiler Zone.

Kinder in solchen in Filmen sind Problemherde, gut, dass man dann noch eines in diese Welt setzen will, eine schmerzhafte Geburt und ein schreiendes Baby sind einfach perfekt für dieses Szenario :kappa: Mir fehlte da wirklich eine Szene, bei der zumindest die Eltern ein wenig diese Entscheidung besprechen, wenn nicht gar hinterfragen. Zu den älteren Kinder im Film: Ich behaupte nicht sie sind unrealistisch dumm, aber bei gewissen Sorg- und Arglosigkeiten konnte ich mir einen Facepalm nicht verkneifen.
Der Nagel in der Treppe…alter, man markiert die Treppe auf den Stellen, die nicht knarzen, da dieser Nagel davor nicht da war, wie kommt er auf einmal dahin? Und wenn ich schon mit meinem Wäschesack an irgendwas hängen bleibe, schaue ich mir die Stelle sicherheitshalber noch einmal an. Und wenn ich schon da rein laufe, dann warne ich eventuell danach die Leute, die auch diese Treppe benutze (zum Glück ist niemand mehr reingelaufen, bei dieser Slapstick Einlage hätte ich wohl laut lachen müssen).
Und ich kann mir zwar denken, dass die Kreaturen die Menschen überrannt haben müssen (leere Städte, vom Militär keine Spur), aber den Menschen war sehr wohl bekannt, dass die Wesen ein außerordentlich gutes/empfindliches Hörvermögen haben, aber niemand kam auf die Idee (bis auf die taube Tochter), dass ihre große Stärke vllt. auch ihre größte Schwäche sein könnte? Etwas unbefriedigend.
Ein paar Jump scares hätte man sich sparen können.

Atmosphärisch fand ich den Film unheimlich stark, selten einen Kinosaal so still und gebannt gesehen. Allein schon die erste Szene war krass, wie der Vater panisch hin rannte, aber man am Gesichtsausdruck der Mutter erkannte, dass es zu spät ist. Schauspielerisch durchweg gut, möchte aber mal wieder besonders Emily Blunt hervorheben, die Szene mit dem Nagel, die Wehen usw. das war unfassbar intensiv. Die letzte halbe Stunde (ich wusste bis vor dem leider etwas abrupten Ende nicht, dass es das Finale war) war ein nicht enden wollender Höllentrip…also im positiven Sinne. Emotional war ich auch ganz gut dabei was das Schicksal der Familie angeht und ich war nie so wirklich sicher wer den Film überlebt und wer nicht (außer vllt. beim Vater, da gab es etwas For Shadowing.

Spoilerfreies Fazit:
Man sieht es kommen, wenn die Dinge aus dem Ruder laufen, da lässt das Drehbuch die Figuren altbekannte Fehler machen. Dennoch sind diese Szene wirklich aufregend und fesselnd inszeniert. Auch die ruhigen Momente konnte mich überzeugen.
Lange nicht perfekt, aber empfehlenswert 7,5/10

Edit: Blurren funktioniert nicht, hab die Spoiler Tags mal fett markiert, sry :simonugh:
Edit 2: Blurren ist gefixt.

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Nein, die vorherigen Teile waren nicht so albern. Sie hatten Humor, aber hey… machen wir doch aus jedem Film „Guardians of the Galaxy“.
Und ja, Loki ist verschwendet. Dieser Charakter hätte die Perfekte Charakterentwicklung gehabt, wenn man ihn am Ende von „Thor 2“ nicht zurückgebracht hätte…

Aber das spreche ich hier gleich nochmals an, in meinem nächsten Review :smiley:

Avengers – Infinity War:

Als im Jahre 2012 der erste “Avengers”-Film rauskam war ich erst sehr skeptisch. Denn es scheint so eine Wahrheit der Filmgeschichte zu sein: Superheldenfilme funktionieren dann, wenn du einen Protagonist und einen Antagonisten hast, und sobald man mehr reinklatscht fängt das ganze an auseinander zu fallen (es sei denn, man heisst Christopher Nolan, natürlich). Und dieser Film will gleich eine ganze Reihe Helden aus anderen Filmen zusammenschmeissen? Das muss doch in die Hose gehen!
Und dann überraschte mich Marvel und brachte einen der stärksten Superhelden Filme raus welche ich bis dahin gesehen hatte! Irgendwie ist es ihnen gelungen die Charaktere aus den anderen Filmen zu nehmen, und ein Actionspektakel mit viel Herz und Persönlichkeiten zu kreieren.
Und von da an nahm Marvel ihren Siegeszug auf, und setzte einen Film an den anderen, und auch wenn bei weitem nicht alle Filme Meisterwerke waren, so hielt sich die Qualität dennoch durchschnittlich erstaunlich hoch. Die Macher schienen klar zu wissen, was sie machten.
Und dann wurde “Infinity War” angesagt… und bei mir setzte sich wieder die gleiche Skepsis ein.
Das kann nicht funktionieren. Unmöglich. Es sind zu viele Charaktere, die Filme des Franchises sind tonlich zu unterschiedlich, dies wird der Film sein, welcher Marvel an seine Grenzen kommen lassen wird.

Aber wie soll ich es sagen…
Irgendwie haben sie es geschafft diesen Film zu vermutlich einem der besten (wenn nicht dem besten Film) der gesamten Reihe zu machen.
Wirklich unglaublich, ich bin einfach nur weggeblasen von den letzten 150 Minuten Kino! Was für eine Show!

Wie schon beim ersten Avengers-Film wurde schlicht und ergreifend die richtigen Faktoren ins Zentrum gestellt: Die Charaktere!
So sehr dieser Film ein Action-Spektakel ist (und die Action macht gefühlt etwa 50% des Filmes aus) so wird immer sichergestellt, dass der Zuschauer versteht, wer jetzt gegen wen kämpft, man gibt sich Mühe (und das mit Erfolg), dass jeder Kampf ein eigenes Feeling hat, und die Eigenschaften der involvierten Charaktere kreativ eingesetzt werden, und jeder Kampf erfüllt einen Zweck innerhalb des Plotes.
Die Action sieht einfach grandios aus und so absurd und überdreht es zum Teil wird, so sehr hat man auch tausende kleine Momente, die einfach nur “cool” oder “episch” oder “abgefahren” sind, ohne ironisch zu sein!

Was hierbei auch hilft ist die unglaublich brilliante Art, wie der Film den Ton wählt!
Zu Beginn springt man recht flink zwischen den einzelnen Charakteren der unterschiedlichen Heldenfilme hin und her und wechselt dort auch immer geschickt den Ton um sich dem jeweiligen Sub-Franchise anzupassen. Und dann fängt man an die Franchises Charakter für Charakter zusammen zu mischen, und lässt dabei die unterschiedlichen Arten von Humor und Drama geschickt Schritt für Schritt vermischen… und zum Schluss hat man plötzlich alle Charaktere zusammen in einem Film, mit einem einheitlichen Ton, ohne dass man gemerkt hat, wie das überhaupt passiert ist! Das Fingerspitzengefühl das hier gezeigt wurde ist einfach umwerfend!

Die Schauspieler geben alle hervorragende Darstellungen! Schlecht ist keiner.
Allerdings gibt es ein Paar, welche über die tolle Leistung aller anderen hinauswachsen, und dadurch Szenen hervorbringen, welche so derart emotional geladen sind, dass ich kaum glauben konnte dass dies in einem Film steckt, der eigentlich primär aus unterhaltsamer Action besteht.
Robert Downey Junior gibt seine bisher beste Darstellung von Tony Stark! Was der Mann mit diesem Charakter gemacht hat ist einfach fantastisch und was das Skript ihm in diesem Film abverlangt ist einfach unglaublich. Wer bisher immer noch gedacht hatte, dass die Marvel-Charaktere alle platt und klischeehaft sind, der hat… nun, ehrlich gesagt, der hat bei den bisherigen Filmen einfach nicht sehr aufmerksam hingeschaut, aber wenn man es spätestens in diesem Film nicht mitbekommt, was für Facetten Tony Stark hat, der scheint wirklich nicht aufgepasst zu haben.
Chris Hemsworth als Thor zeigt auch eine extrem brilliante Leistung, und auch hier wieder hat einige emotionalen Momente, welche den Film einfach über stumpfe Action hinwegheben.
Das gleiche gilt für Chris Pratt und Zoe Saldana! Unglaublich genial!

Das grösste Lob geht hier aber klar an Josh Brolin, in der Rolle des Thanos!
Thanos ist ein schwieriger Charakter. Bisher hat man kaum etwas von ihm gesehen, einiges über ihn gehört, aber im Prinzip schien er einfach ein machtgeiler Koloss zu sein, ohne gross interessant zu sein.
Dieser Film stellt jedoch wirklich ALLES auf den Kopf im Bezug auf ihn!
Wenn mir jemand vor diesem Film gesagt hätte, dass Thanos einer der interessantesten Charaktere dieses Filmes sein würde, dem hätte ich nicht geglaubt. Aber es ist so.
Thanos ist einer der Hauptcharaktere dieser Geschichte, und hat einige der emotional geladensten Momente des Filmes, und das ist dank einer Mischung aus wirklich gutem Drehbuch und einer hervorragenden Darstellung von Josh Brolin.

Hier muss ich aber ganz kurz auch eine der wenigen Schwächen des Filmes ansprechen. Ich mache eine Spoiler-Warnung hin, aber der Abschnitt enthält nicht wirklich Spoiler. Ich rede so drum rum dass Leute die den Film gesehen haben vermutlich wissen wovon ich rede, und die die ihn nicht gesehen haben nur eine Idee der Konzepte erhält. Dennoch enthält der Abschnitt “Spoiler” im Sinne, dass er halt Erwartungen im Leser wecken kann, die ihr vielleicht nicht haben wollt, wenn ihr in den Film geht. Darum, seid gewarnt.

Thanos hat einen Moment im Film, in welcher sein Charakter wirklich klar gezeigt wird, wo man sieht, wer er ist und was er bereit ist zu tun. Das Problem hierbei ist, dass der Schockmoment dieser Szene dadurch ruiniert wird, dass all seine vorherigen Szenen sehr, sehr deutlich machen, was in diesem Moment passieren wird. Diese Szene hat einen langsamen Aufbau, nimmt sich Zeit… und das wäre unglaublich stark gewesen, wenn nicht gleich von Anfang an klar gewesen wäre, wie sie ausgehen wird. Ich habe das Gefühl, wenn man Thanos schon vor diesem Film mehr kennen gelernt hätte, und nicht dieser eine Film so auf diesen Moment hingespielt hätte (z.B. wenn die Hinweise auf diesen Moment schon in anderen Filmen angespielt worden wären), dann hätte dieser Moment vielleicht noch stärker sein können.

Oder auch nicht. Ich weiss es nicht, und ich würde lügen wenn ich behaupten würde, dass die Vorhersehbarkeit des Momentes diesen ruiniert hätte. Vielleicht ist der Moment auch darum so stark, weil der Aufbau so langsam ist, und man als Zuschauer weiss, dass das Resultat unaufhaltsam ist…

Der Moment ist auf jeden Fall verdammt gut, und dass ich dieses kleine Problem hier als Problem aufliste obwohl ich nicht mal sicher bin, dass es eines ist… nun, das zeigt wie verdammt gut der Film sonst ist!

Darum lasst mich schnell zu zwei legitimen Problemen kommen, die ich mit dem Film habe.
Captain America, den ich eigentlich immer als einen interessanten Charakter empfunden habe, obwohl das die meisten Leute nicht so sehen, ist in diesem Film wirklich recht langweilig und uninteressant. Er hat kaum etwas zu tun und man hätte ihn fast völlig aus dem Film rausnehmen können, ohne gross etwas zu merken. Es spricht aber auch für den Film, dass er der einzige Hauptcharakter ist, welcher etwas zu kurz kommt.
Der Film enthält ausserdem noch zwei Charaktere, die nicht drin sein sollten. Der eine ist Loki, dessen perfekte Charakterentwicklung schon damit ruiniert wurde, dass er zum Schluss von “Thor 2” wieder zurückkommt… in “Thor – Ragnarock” wurde schon auf seinem tollen Charakter rumgetrampelt und in diesem Film wird einmal mehr gezeigt, wie unnötig und verschwenderisch es war, dass man seine Geschichte nicht in “Thor 2” schon abgeschlossen hatte. Der zweite Charakter will ich nicht spoilen, aber der erscheint in einer Szene, in welcher er einfach daneben wirkt und so scheint als sei es reiner Fanservice. Der Film wäre besser gewesen ohne ihn drin zu haben.

Aber wie schon erwähnt:
Die Tatsache, dass ich in einem 150 Minuten langen Film nur solch kleine Details habe, die ich in die negative Sparte schreiben kann ist ein absolutes Wunder.
Der Film ist einfach eine Klasse für sich, und er fühlt sich genauso an wie er sollte: Wie ein Werk in welchem alle bisherigen Filme zu einem Gesamtbild zusammengefügt werden. Der Film passt tonlich, er getraut sich endlich mal wieder so richtig dramatisch und ernst zu werden, er versucht (erfolgreich) seinen Charakteren Tiefe zu geben, die Action ist wahnsinnig genial und wer wie ich über die letzten 10 Jahre auf diese Art von Film gewartet hat und alle anderen Filme gesehen hat, und die Charaktere liebt, der wird mit diesem Film eine solche Ladung an Qualität und Kreativität und Emotionen erhalten, dass man gar nicht anders kann als befriedigt aus dem Kino zu kommen.

Fazit: Der Film ist so gut wie er nur sein kann. Ich ging hinein und hoffte, einen guten Film zu sehen der mich befriedigt, und habe einen Film erhalten, der mich richtig gehend weggefegt hat!

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Wenn du die Spoilertags in eigene Zeilen vor und nach dem Spoilerpart schiebst sollte es klappen mit dem blurren. Muss man immer nen bisschen manuell nachhelfen.

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Danke :herz:
Aber früher musste man das nicht machen :eddy:

Ja, ist erst seit diesem “Update” oder was auch immer das war…

Avengers 3
Es reicht jetzt auch mal.
Die Actionszenen war nur durchschnittlich, die Erzählung passte besser zu einer Serie und neue Ansätze wurden wieder verworfen. Allerdings konnte Thanos überzeugen. 6/10 Punkte

PS:Immerhin hat Sam Jackson mitgespielt.

Invinity War, siehe dazu Kino + Thread.

Würde dem Film eine 3 von 5 geben.

Avengers - Infinity War
Ich mag die Charaktere sehr gerne, und erstaunlicherweise kommen sie in dem Film nicht zu kurz. Thanos ist auch ein guter Böser.
Allerdings hätte ich den Film viel besser gefunden, wenn es nicht Marvel wäre und man weiß, es kommen noch zig Filme mit denen.
In den Endszenen hat mir Pepper total gefehlt - das hätte für mich Impact gehabt.
3,5 von 5 (bei letterboxd)

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Und der Preis „Traurigster Film des Jahres“ (bis jetzt) geht an…Sieben Minuten nach Mitternacht (A Monster’s Call)

Diese kleine Perle hat mich kalt erwischt, vor allem wegen dem unfassbar toll gespielten Jungen! Die Prämisse ist generell schon ernst und traurig, da kommt ein Baummonster gerade recht. Mir hat der Film echt gut gefallen, auch die schön-gezeichneten Geschichten, die das Monster erzählt, waren toll inszeniert. Auch wenn es keine großen Überraschungen gab. Ich wusste bereits zu Beginn, auf was das Monster eigentlich hinaus will, trotzdem hat mich das Ende kalt erwischt. Vor allem der eine Satz, da krieg ich jetzt noch Gänsehaut: Conor held tightly onto his mother. And by doing so, he could finally let her go
:disappointed_relieved:

Empfehlung geht auf jeden Fall raus, aber seid auf einige herzzerreißende Szenen gefasst. Hat mich übrigens ein wenig an den grandiosen Film Pan’s Labyrinth erinnert, der mir damals jedoch noch besser gefallen hat als A Monster’s Call.

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Ich hab den Film gefunden :grin:
Es handelt sich um einen Fernehfilm namens Zeit des Grauens. Das tolle ist, dass die deutsche Fassung komplett auf YouTube zu sehen ist.
Beweis:
Hier
ist die Stelle an der der Lehrerin die Stacheln aus dem Rücken wachsen, genauso wie Dennis es beschrieben hatte.

Teil 1
Teil 2

Ich werd mir den Film sowas von reinziehen :beangasm:

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A Silent Voice

“A Silent Voice” - im japanischen Original “Koe no Katachi” genannt - ist ein 2016 (außerhalb Japans 2017) erschienener Animationsfilm, der aktuell neben Makoto Shinkais “Your Name” in aller Munde ist, wenn es um zeitgenössische Animes geht, die man bedenkenlos empfehlen kann. Ich habe mir diesen Film nun ansehen können und bin alles in allem sehr angetan, auch wenn es hier ein paar Problemchen gibt, die beispielsweise “Your Name” etwas besser umschiffen kann.

In “Koe no Katachi” geht es um die Schüler Shōya Ishida und Shōko Nishimiya. Shōko ist neu an der Schule und hat es nicht ganz leicht, sich an die neue Situation zu gewöhnen. Dabei geht es vor allem um ihre Gehörlosigkeit und die Art, wie ihre Mitschüler damit umgehen. Schon bald fangen die Ersten damit an, über sie zu lästern und sie zu triezen. Shōya ist dabei am unverfrorensten und behandelt Shōko ohne jegliche Scham wie einen minderwertigen Menschen. Doch eines Tages geschieht etwas, was Shōya selbst in die Rolle des Gemobbten positioniert. Shōko wechselt daraufhin die Schule, sodass Shōya alleine zurückbleibt.

Das japanische Animationsstudio Kyoto Animation liefert mit “Koe no Katachi” einen gelungenen Animationsfilm ab, der interessante Akzente setzt. Dieser Film zeigt auf eine sehr nachvollziehbare Weise, wozu Mobbing führen kann und dass mit körperlichen Behinderungen nicht zu spaßen ist. Die zahlreichen Charaktere wachsen einem als Zuschauer ans Herz, sodass man vor allem im letzten Drittel mehrfach überrascht und kalt erwischt wird, wenn plötzlich etwas Unerwartetes passiert. “Koe no Katachi” legt im Verlauf der Handlung großen Wert auf die Charakterentwicklung nicht nur einer Figur, sondern gleich der ganzen Gruppe. Glücklicherweise fühlen sich die Veränderungen dabei natürlich und plausibel an - kein Spaziergang bei solch einem komplexen Thema und der Anzahl an Charakteren.

“Koe no Katachi” kann in seinen 129 Minuten eine Menge Genres abdecken: Slice of Life, Romance, Drama, Charakterstudie und Coming of Age. Durch die starke Kombination aus tollen Bildern und einem eindringlichen Soundtrack fühlt man sich direkt an alte Genrevertreter wie “Kanon”, “Clannad” oder “Suzumiya Haruhi no Yūutsu” erinnert - allesamt natürlich ebenfalls aus der Kyoter Animeschmiede.

Der Animationsstil kann hierbei als sehr weich und die Bilder als pas­tell­far­ben bezeichnet werden. Aus diesem Grund fällt dieser Film weitaus weniger detailverliebt und realitätsnah als Shinkais “Your Name” aus, was der wundervollen Atmosphäre jedoch keinen Abbruch tut. Im Gegenteil - das Weiche verleiht der komplexen Charakterkonstellation etwas mehr Leichtigkeit und Raum.

Die Paradedisziplin von “Koe no Katachi” ist aber eindeutig die fantastische Musikuntermalung. Sanfte Klavierklänge, eine subtile und gedämpfte Akustikgitarre, sowie etliche andere Mittel erzeugen eine einnehmende und großartige Atmosphäre. Hut ab!

Wenn man mich nun fragt, was mir an diesem Animationsfilm nicht so gut gefallen hat, dann muss ich auf zwei Punkte verweisen. Erstens: “Koe no Katachi” ist mit über zwei Stunden eine gute halbe Stunde zu lang geraten. Gerade im Mittelteil gibt es für meinen Geschmack zu viel Leerlauf und zu viele Wiederholungen. Der ganzen Handlung hätte es nicht viel Konsistenz genommen, wenn man hier und da zehn, zwanzig Minuten gekürzt hätte.

Zweitens: Natürlich, wie kann es auch nur anders sein - “Koe no Katachi” kommt ebenfalls an der einen oder anderen Stelle ohne gängige Anime-Klischees und Tropen nicht aus. Überschwängliche Gesten, murmelgroße Tränen, ewiges Drumherumgerede und kitschige Szenen sind auch bei diesem Animewerk an der Tagesordnung, auch wenn sie sich in der ersten Hälfte eher im Zaum halten. Manchmal will man als Zuschauer einfach lauthals rufen, was die einzelnen Figuren zu tun haben, damit dieses Hin und Her einfach mal aufhört und alle sich lieb haben.

Unter’m Strich ist “Koe no Katachi” aber ein rundes Paket, das sich vor dem aktuellen Platzhirsch “Your Name” nicht sofort zu verstecken braucht. Ans Herz wachsende Charaktere, ein genialer Soundtrack und ein respektvoller Umgang mit den Themen Mobbing und körperliche Behinderung machen diesen Animationsfilm sehenswert.

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