Deadpool 2:
Wie schon “Deadpool”, wirklich lustig, eine Menge netter Gags und unterm Strich völlig doof und idiotisch… auf eine sehr gute Art und Weise.
Diese Filme haben die Formel geknackt wie man einen Charakter wie Deadpool richtig umsetzt. Der Humor passt absolut perfekt und definiert Deadpool auf eine Art, die völlig den Comics entspricht (soweit ich das beurteilen kann… ich bin nicht der grösste Comicbuch-Fan). Das Geheimniss dazu sind sowohl das sehr gut geschriebene Drehbuch (wobei hierbei zu erwähnen ist, dass es vor allem die Witze innerhalb des Drehbuches sind, aber dazu später mehr), sowie ein Schauspieler, welcher diese Rolle gut verkörpern kann, und hier ist halt Ryan Reynold die wirklich ideale Besetzung. Er trägt den Film auf eine völlig ideale, und irgendwie selbstverständliche Art, und nichts machte das für mich deutlicher als die End-Credits, wo man handgezeichnete Comic-Karrikaturen des Charakters sieht, und realisiert, dass Ryan Reynolds Deadpool aus dem Film und das kleine, simple, absurde Comic-Männchen in den Zeichnungen wirklich effektiv genau gleich rüberkommen.
Aber wie schon der erste Film hat dieser Film auch seine Schwächen und die sind wirklich recht ähnlich. Auf der einen Seite hat es damit zu tun dass, so sehr der Film sich auch lustig macht über all die Konventionen des Genres, so getraut er sich dennoch nicht wirklich aus diesen Konventionen auszubrechen. Wenn du nur den PLOT der beiden Deadpool-Filme anschaust, und sie darauf runterbrichst, was eigentlich inhaltlich passiert, dann merkt man schnell, dass diese Film theoretisch genausogut auf nicht-ironische Superhelden passen würde. Und für mich war das bei ersten Film schon eine Enttäuschung, und hier beim zweiten Film jetzt fast noch ein bisschen mehr, vor allem da der Film die Vorlage die Konventionen zu brechen wirklich klar vorgesetzt bekommen hat. Die Filme wirken mutig und konsequent da sie Splatterfeste für Erwachsene sind, und Ab-18-Einstufungen erhalten, aber wenn man sich einmal von der Inszenierung entfernt, dann bieten sie leider wirklich nicht viel mehr als Standard-Kost… sogar eher etwas weniger, da Standard-Superheldenfilme in der Regel versuchen inhaltlichen wenigstens ein BISSCHEN etwas zu ändern, da sie sich nicht hinterm Style verstecken können.
Ein anderes Problem mit diesem Film ist für mich die Tatsache, dass “Deadpool 2” wesentlich mehr Charaktere zu haben scheint, welche das Deadpool-typische Augenzwinkern fürs Publikum dabei haben. Im ersten Film war es Deadpool, der Charakter, welcher sich bewusst war dass das Ganze ein Superhelden-Film ist und darum etwas absurd. Dann gab es noch seinen Kumpel aus der Bar, den Taxifahrer und eventuell seine Blinde Mitbewohnerin, welche etwas zu abgefahren waren um in ein anderes Superhelden-Universum zu passen. Die Tatsache, dass sich die restliche Welt um Deadpool herum so ernst nahm war etwas, was den ersten Film so witzig machte.
In diesem Film jedoch haben die meisten Charaktere, inklusive dem Badass “Cable” den einen oder anderen Moment, wo sie etwas zu absurd rüberkommen um in einen anderen Film als “Deadpool” reinzupassen.
Diese zwei Negativpunkte wirken vielleicht etwas zu kritisch dafür, dass der Film wirklich primär eine oberflächliche, stylische Actionkomödie sein will, aber ich hätte mir wirklich gewünscht, dass sich dieses Franchise nach dem so erfolgreichen ersten Teil ein bisschen weiterentwickelt und dass die Qualität der Witze auch auf den Rest des Skriptes rüberspringen könnte. Aber dem war leider nicht so.
Aber die Witze und der Humor sind wirklich gut, und darum kriegt dieser Film von mir trotzdem eine Empfehlung, da er schlicht und ergreiffend gute Unterhaltung ist, und genau die Qualitäten hat, die schon den ersten Film so verdammt gut gemacht haben.
Fazit: Starker Humor und ein perfekter Protagonist und Hauptdarsteller.