Ich habe den neuen nicht gesehen, aber mir ging das beim ersten Jurassic World ähnlich. Er hat mir im Kino viel Spaß gemacht und anschließend konnte ich den meisten negativen Kritiken trotzdem zustimmen. Deswegen ist mir mein Ersteindruck meistens auch viel wichtiger als meine spätere Meinung.
Cargo
Zombie Film auf Netflix. Kann man gut machen. Zombies stehen nicht im Vordergrund sondern viel mehr das Überleben von Vater und Tochter. Dabei weiß der Vater jedoch, dass er bald sterben wird. Und so ist auf der Suche nach einer neuen „Familie“ für seine Tochter. Ein Film mit der ein oder anderen harten Szene.
3/5
Geht mir ähnlich und hatte mal eine Diskussion mit meinem Bruder hinsichtlich Bewertung von Filmen, wo das dann mehr oder weniger unser Ergebnis war: was hast du direkt nach dem Film gedacht oder gefühlt. Ich differenziere das mittlerweile nach einigen Tagen mit mir selbst nochmal aus, regelmäßig gibt es dann ein +/- 1 in der Bewertung.
Beispiele:
- Avengers Infinity War: war nach dem Film mega geflasht und in dem Moment war das eine 9/10. Im Nachhinein hat sich das ein wenig ernüchtert > 8/10.
- Passengers: fand ich schon direkt nach dem Film nicht so besonders, wurde später dann eher schlimmer (6/10 > 5/10)
- mother!: fand ich besonders atmosphärisch Klasse, im Nachhinein ebbt die Begeisterung auch ab 8/10 > 6/10
- The Last Jedi: nach dem ersten mal Schauen unsicher und zwiegespalten (7/10), nach dem zweiten und dritten Mal hat das positive überwogen (8/10). Jetzt gerade tendiere ich eher zu einer kritischen Betrachtung (6/10).
Miller’s Crossing (1990)
Regie: Joel Coen
Gabriel Byrne, Albert Finney, John Turturro, Marcia Gay Harden, Jon Polito, J. E. Freeman, Steve Buscemi, Michael Jeter und man entdeckt auch Regisseur Sam Raimi und Frances McDormand in kleinen Rollen
Inhalt:
1929, im Osten der USA. Der irische Gangsterboss Leo (Albert Finney) ahnt nicht, dass sein Handlanger Tom (Gabriel Byrne), ein Verhältnis mit seiner Geliebten Verna (Marcia Gay Harden) hat. Als der rivalisierende italienische Gangsterboss Johnny Caspar (Jon Polito) den Kopf von Vernas Bruder verlangt, weigert sich Leo, auf die Forderung einzugehen. Ein blutiger Bandenkrieg beginnt und Tom steht plötzlich zwischen allen Fronten…
Carter Burwell komponierte den Score. Hier das eindringliche und erhabene Eröffnungsstück.
Fazit:
Viele Kritiker feierten den Film, und auch, wenn sich das an der Kinokasse nicht entsprechend niederschlug, reifte er über die Jahre zum modernen Klassiker. Dabei ist das ein sehr komplizierter und komplexer Film, keiner, der sich so "wegschauen“ ließe, sondern sehr viel Konzentration erfordert. Die Coens bezeichneten ihn als "Männerfilm“ oder auch als Film über "Männer mit Hüten“.
Der dritte Film der Brüder Ethan und Joel Coen ist eine zynische Gaunerballade.
„Miller’s Crossing“ hat eine schöne düstere Atmosphäre im Stil eines Film Noir, die nostalgischen Brauntöne, die geschliffenen Dialoge, einige urkomische Einfälle und die an Comics erinnernde Übersteigerung absurder Gewaltszenen.
Tolle Ausstattung die einen direkt in diese Zeit katapultiert, vergleichbar mit den großen Mafia-Epen der 80er Jahre (Once upon a Time in America , The Untouchables).
Kameramann Barry Sonnenfeld arbeitet mit Tele-Optik und Tiefenschärfe, nutzt gedeckte Farben und stilvolle Halbschatten.
Grandiose Darsteller, allen voran Gabriel Byrne als Hauptfigur Tom Reagan, der als cleverer Mann im Hintergrund alle Fäden zieht und dabei nie aus der Rolle des coolen, beherrschten, geheimnisvollen Einzelgängers fällt. Um ihn scharen sich allerhand schräge und niederträchtige Gangstergestalten, die alle durch die Bank super besetzt sind, z.B. mit dem verstörenden John Turturro und dem genialen Albert Finney.
Insgesamt ist „Miller’s Crossing“ ein kleines Meisterwerk, das leider oft übersehen wird. Diese ganz spezielle Mischung aus aus Film Noir, Drama, Krimi, Gangsterfilm und ein bisschen schwarzer Komödie überzeugen und machen "Miller’s Crossing“ zu einem der besten Gangsterfilme unserer Zeit.
Der Trailer:
Oha, ich hab mir mal Ari Asters Shorts angesehen und die sahen alle sehr interessant aus und jetzt kommt deine Kritik Jetzt bin ich umso gespannter
King Arthur King of the sword
Habe einen FIlm zum einschlafen gesucht, die Wahl fiel dann auf King Arthur, somit habe ich wirklich nichts erwartet. Wurde dann aber mehr als positiv überrascht. Der Film macht richtig Spaß, bietet kaum Längen und sieht einfach super stylisch aus. Die Optik ist echt schön. CGI zu Beginn leichter crap, aber dass kann man verschmerzen. Den Cameo Auftritt von Beckham fande ich jetzt nicht schlimm, hätte ihn wahrscheinlich auch nicht erkannt, wenn ich es nicht gewusst hätte.
Guter Film, macht Spaß.
3,5/5
In einem ganz süßen, kleinen, altmodischen Kino mit vielleicht acht anderen Kinogästen:
Hereditary
Die Prämisse hat schon mal ganz gut gepasst, fanden meine Begleitung und ich.
Und dann?
Getrost nach dem Motto: “OMG bester Horrorfilm des Jahres, erinnert an Der Exorzist, hat ähnliche Deutungsmuster wie The Shining etc.” waren die Erwartungen hoch. Und wurden zum Teil erfüllt. Es erwartet euch ein Familiendrama mit einigen Horrorelementen, die vor allem im letzten Drittel des Films schneller und öfter vorkommen. Die schauspielerische Leistung (v.a. Toni Collette) ist wirklich gut, die Kulisse, Atmosphäre, Ausstattung, Soundkulisse und Story-Aufbau sind echt gut gelungen, es gab einige Schocker (und auch unvorhersehbar!) und echt spannende Szenen.
Aber bevor jetzt alle vermuten, dass ich den Film in den Himmel lobe - weit gefehlt. Teilweise wurden so typische Horrorelemente und Twists eingesetzt, die man schon oft im gleichen Genre gesehen hat. Außerdem enttäuscht das Ende dann doch sehr. Man(n) muss sich Hereditary wirklich nicht anschauen, macht aber auch keinen Fehler, wenn man es dann doch tut. Aber leider, leider wurde mir keine außergewöhnliche Kost serviert - vielleicht habe ich auch einfach schon zu viel in dieser Richtung gesehen. Und was ich gar nicht nachvollziehen kann: Wieso zur Hölle (haha kleiner Scherz am Rande) wird die Schauspielerin des kleinen Mädchens so gelobt und hervorgehoben? Das Mädel sieht vielleicht etwas creepty aus, hat aber, wenns hoch kommt, vielleicht so 10 Sätze im Film. Sorry, aber das war jetzt keine außerordentliche Glanzleistung mMn.
Wer Lust auf einen eher langsamen, aber wirksamen Film hat, der ein krasses Familiendrama aufzeigt und sich gerne gruselt, kann Hereditary eine Chance geben. Muss aber auch nicht sein, wie bereits erwähnt.
Edit: Meiner eigenen Kritik muss ich noch hinzufügen, dass die verschiedenen Deutungsebenen gelungen sind. Auch die vielen kleinen Zeichen bzw. Hinweise im Film lassen auf den Ausgang der Handlung schließen. An eine Deutungsebene wie im grandiosen The Shining kommt der Film jedoch nicht an.
Cargo:
Mal wieder ein Zombie-Film, diesmal mit Martin Freeman in der Hauptrolle.
Ein spezieller Film. Viele Dinge sind sehr gut gemacht, andere wiederrum nicht so.
Fangen wir mal mit der, in meinen Augen, grössten Schwäche an. Dem Subtext.
Zombiefilme haben eine sehr, sehr lange Tradition was Filme angeht, und jeder der sich schonmal ein bisschen mit dem Genre und der Geschichte des Genres auseinander gesetzt hat wird wissen, dass die Evolution der Zombiefilme stark mit der Evolution Gesellschaftlicher Themen zu tun hat. Angst vor dem Kommunismus, Kommentare zum extremen Konsumverhalten unserer Gesellschaft, die moderne Angst vor Super-Pathogenen… Zombiefilme haben schon die diversesten Themen aufgegriffen.
Das Ding ist, dass die besten dieser Filme den Kommentar subtil einfädeln. Romeros “Dawn of the Dead” hat klare Kommentare auf unsere Konsumgesellschaft, dies ist jedoch sehr natürlich mit dem Plot verschmolzen, sodass man nicht unbedingt draufgestossen wird. “Cargo” auf der anderen Seite hat ebenfalls seine Sozialkritischen Themen. Die sind jedoch sehr offensichtlich und wirken in vielerlei Hinsicht sehr, sehr aufs Auge gedrückt. Mehr Subtilität wäre hier sicher besser gewesen.
Ein anderes Problem das ich mit dem Film habe ist der Teils sehr, sehr billige Umgang mit Props oder Action in bestimmten Szenen.
Der Film wirkt in vielerlei Hinsicht sehr, sehr billig gemacht, und oft merkt man regelrecht, dass ein Schnitt oder eine Kamerafahrt extra so gemacht wurde, dass man sich sparen kann gewisse Dinge zu zeigen. Am störendsten ist dies, wenn ein Charakter mit etwas interagieren soll, dass off-screen ist, und man einfach merkt dass kein wirklicher, physischer Kontakt zu dem anderen Gegenstand oder Charakter existiert. Z.B. wenn ein Charakter einen Zombie mit einem langen Pfahl ersticht, der Zombie aber nicht im Bild zu sehen ist, und man ganz klar bemerkt, dass der Stoss mit dem Pfahl keinen wirklichen Kontakt zu etwas herstellt. Das wirkt einfach billig und unsauber.
Aber wie gesagt hat der Film auch viel Gutes zu bieten. Zum einen mal wieder, wie immer, Martin Freeman. Der Mann ist einfach ein wirklich guter Schauspieler, und am meisten glänzt er in Rollen, in welchen er der “Every-Man” spielt, welcher in extreme Situationen gesteckt wird, wie in diesem Film. Martin Freeman trägt als Protagonist hervorragend durch den Film, und das Schicksal seines Charakters ging mir wirklich sehr nahe, sodass die emotionalen Szenen wirklich einen starken Einfluss hatten. Vor allem das Ende ist sehr rührend und in meinen Augen wirklich gut gelungen, da der Film sehr schön darauf hinbaut.
Ein weiterer positiver Aspekt ist zweifelsohne die Art wie der Film geschrieben ist. So sehr der Subtext Subtilität vermissen lässt und dem Zuschauer offenbar nicht zutraut seine eigenen Schlüsse zu ziehen, so ist der Rest des Filmes erstaunlich sparsam mit direkten Erklärungen und Expositionen und überlässt das Storytelling über sehr weite Strecken einfach den Bildern. Das ist schlicht und ergreifend ein Lob Wert, denn der Film nutzt das Medium in seinen absoluten Stärken.
Ich denke unterm Strich würde ich den Film auf jeden Fall empfehlen. Es ist ein Film, der die Limite seiner Resourcen zwar oft klar zeigt, und der seine Message etwas subtiler hätte rüberbringen können, der aber auch wirklich gute Qualitäten hat und sich auf jeden Fall genug von anderen Filmen dieses Genres abhebt.
Fazit: Guter Hauptdarsteller und gutes visuelles Geschichtenerzählen. Produktionstechnisch aber etwas limitiert.
Solo: A Star Wars Story
Hab nach Episode 8 das schlimmste befürchtet und bin ohne jegliche Erwartungen an den Film gegangen.
Ich war doch positiv überrascht.
Kurzes Fazit:
2 Stunden sehr gute Unterhaltung mit einigen starken Szenen. Fans der alten Trilogie kommen auf ihre Kosten.
Ehrenreich spielt Solo anders als erwartet sehr solide. Vor allem der Synchronsprecher ist äußert gut gewählt.
Disney sollte jedoch nun die Bremse ziehen, bevor das Franchise an die Wand gefahren wird. Langsam macht sich eine Sättigung breit…
7/10
Dein Schicksal in meiner Hand - Sweet Smell of Success (1957)
Regie: Alexander Mackendrick
Burt Lancaster, Tony Curtis, Susan Harrison, Sam Levene, Barbara Nichols, Robert Carson
Inhalt:
Lügen, Intrigen und Manipulation - diese Fähigkeiten weiß der einflussreiche Zeitungskolumnist J.J. Hunsecker (Burt Lancaster) meisterlich einzusetzen. Doch er muss sich nicht selbst die Finger schmutzig machen: Der skrupellose Presseagent Sidney Falco (Tony Curtis) ist bereit, für seine Karriere alles zu tun, was Hunsecker von ihm verlangt. Als sich Hunseckers Schwester Susan in einen brotlosen Jazzmusiker verliebt, soll Sidney das Glück der beiden zerstören…
Der tolle Soundtrack von Elmer Bernstein :
Fazit:
Der Film verschenkt keine Minute - die Charaktere wirken von Anbeginn zwiespältig und vieldeutig, dass es eine Freude ist. Zudem bringen die Darsteller das auch rüber. Man hat Tony Curtis weder vorher noch nachher so gut erlebt und auch Burt Lancaster liefert eine Glanzleistung ab.
Die Außenaufnahmen sind stimmungsvoll modern, die Kameraarbeit ist superb, das Skript spannungsreich, der Jazz-Soundtrack von Elmer Bernstein und gespielt von Chico Hamilton ist meisterhaft.
Die Schwarzweißfotografie von James Wong Howe ist hier eine Augenweide. Nahezu jede Einstellung ist ein Kunststück bis auf den heutigen Tag ein Hochgenuss.
Eine messerscharfe Medienkritik mit zynischen Dialogen und moralischen Abgründen.
Wie kein zweiter Film zeichnet Dein Schicksal in meiner Hand die Gier nach Erfolg als Krankheit der amerikanischen Seele.
Der Trailer:
Hier eine Kritik von The New York Times :
Das Poster ist ja der Hammer!
Deep Impact (Zum ersten Mal angeglotzt)
Um es positiv auszudrücken: Er ist der bessere Armageddon. Man könnte aber auch sagen Armageddon war noch schlechter.
Die Story ist schnell erzählt: Wie bei Armageddon bedroht ein Komet die Erde und eine Truppe aus Astronauten soll hingurken und mit Atombomben das Teil zerlegen. Parallel geht’s auf der Erde rund, da eine Art unterirdische Arche gebaut wurde in der nur ein kleiner Teil der Menschen Platz hat.
Oftmals hanebüchen und dämlich, in Grundzügen aber eigentlich solider Katastrophenfilm. Wenn man nichts besseres zu tun hat, kann man den schon gucken. Läuft derzeit bei netflix.
Wenn ich daran denke wie oft ich den Film schon gesehen habe wundert es mich irgendwie wie der Film bisher an einem vorbei gehen konnte
Stimme dir aber grundsätzlich zu. Deep Impact ist besser als Armageddon, aber ich guck den Film irgendwie immer wieder gerne. Hab halt 'ne Schwäche für Katastrophenfilme.
Ich auch Dachte eigentlich auch die ganze Zeit dass ich Deep Impact schon mal gesehen habe und dann ist mir beim reinschalten gestern Abend aufgefallen, dass ich den noch gar nicht kannte.
Hab auch ein faible für Katastrophenfilme, hab aber irgendwie Armageddon als den besseren abgespeichert, Effekte mäßig sowieso, muss aber sagen dass Armageddon und Deep Impact nicht wirklich zu den Filmen gehören die ich gerne öfters gucke, da gibt es andere Katastrophenfilme …
Ok, dann eine andere Frage …
Dante s Peak oder Volcano ?
Also hier ist meine Antwort ganz eindeutig, bin gespannt wie eure ausfällt…
Dante’s Peak, allerdings muss man miteinbeziehen, dass ich Volcano nur ein einziges Mal vor Jahren gesehen habe und ich mich kaum noch an den Film erinnern kann.
Das hätte ich genau so geschrieben.
Evtl. sollte ich beide Streifen mal wieder gucken
@bladerunner - bei den Effekten gebe ich dir recht. Da wirkt Deep Impact teilweise schon echt lächerlich. Allerdings haben die halt auch viel mehr davon auf der Erde gehabt mit Wasser und so. Das ist ja heute oftmals noch “schwierig”.
Von der Grundstory finde ich Deep Impact aber wesentlich gelungener als diese “Bohrleute fliegen ins All” Geschichte. Von Heulsuse Willis mal ganz abgesehen.
Aber genau das ist mein Problem, denn ein Katastrophenfilm steht und fällt mit den Effekten, da die Story ja eher zweckmäßig simple ist ( was auch in dem Kontext auch gut ist) …muss ich über Atmo und Setting, Effekte abgeholt werden …
Drum sind mir die 70er Katastrophenfilme näher.
In der 90er Katastrophenfilm renaissance war Twister ein Highlight
Ganz klar Dante s Peak
Mir komischerweise auch, obwohl da die Effekt oft wirklich lächerlich sind.
Ich habe vor geraumer Zeit die “Airport” Reihe geschaut und hatte mit denen wahnsinnig viel Spaß.
Hätte jetzt gerade Lust mir den Streifen “Die Höllenfahrt der Poseidon” anzugucken!