Wenn Du krepierst, lebe ich ! - Autostop rosso sangue (1977)
Regie: Pasquale Festa Campanile
Franco Nero, Corinne Cléry, David Hess, Joshua Sinclair, Pedro Sanchez
Inhalt:
Walter und Eve Mancini sind auf dem Heimweg von einem Kurzurlaub mit dem Campingwagen. Dem Paar geht’s nicht sonderlich gut, er säuft, sie will damit nicht mehr zurechtkommen. Die Verhältnisse klären sich anders als gedacht, dafür sorgt ein Psychopath und Gewaltverbrecher, den sie am Straßenrand auflesen - wobei alles nicht bloß anders, sondern immer noch schlimmer kommt, als man denkt …
Fazit:
Ich habe schon viele Filme gesehen in meinem Leben doch diesen Film habe ich erst jetzt nachgeholt. Der Film lässt mich ein wenig ratlos zurück. Ob er gut oder schlecht ist kann ich gar nicht sagen. Er löst aber viele Emotionen in mir aus. Wut, Verachtung, Widerwillen, Mitleid und Überraschung.
„Ein geschmackloses Machwerk voller Perversitäten“
, sagt die Cinema.
„Ein allein auf Sex und Gewalt ausgerichtetes schäbiges Spekulationsprodukt, das wahllos gesellschaftliche Randgruppen denunziert“
, schrieb das Zweitausendeins Filmlexikon.
Man kann dem Film leicht einen bösartigen, abfälligen Umgang mit Randgruppen ( es kommen ein schwules Gangsterpärchen und eine jugendliche Motorradgang, die allesamt übles im Sinn haben vor ) unterstellen, übersieht dabei aber, dass der Film überhaupt niemanden in einem guten Licht erscheinen lässt. Campaniles Roadmovie ist ein pessimistischer Abgesang auf die Ideale der Flower Power Generation.
Vieles in diesen Film ist zynisch und unangenehm bis zum überraschenden Ende.
Campanile zelebriert eine irritierende Ambivalenz zu seinen Figuren in vielen kleinen Details, lässt ihre Motive aber im Unklaren und bezieht nie klar Stellung.
Es gibt sogar eine kleine Reminiszenz an Spielbergs Film Duell von 1971.
Franco Nero (Django) spielt hier eine der unsympathischsten Rollen in seiner Karriere. David Hess (Last House on the Left) spielt seine übliche Rolle eines Psychopathen souverän. Corinne Clery (Moonraker - Streng geheim) sieht nicht nur unverschämt gut aus, sondern weiss auch schauspielerisch zu überzeugen.
„Wenn du krepierst, lebe ich“ ist Cinema Italiano vom Feinsten und selbst nach nunmehr über vier Jahrzehnten immer noch ein faszinierender Film. Spannend und atmosphärisch wird man dabei Zeuge von unverhohlenem Sadismus und psychischer Folter.
Nur so am Rande. Irgendwie hab ich auch den Eindruck gewonnen, das die Macher von Hitcher, der Highwaykiller diesen Film als kleine (große) Inspirationquelle genommen haben.
Der Trailer: