Mein Nachbar Totoro
Was soll ich noch sagen, ich glaub mittlerweile bin ich eindeutig Ghibli Fan. Mit Totoro liefert Hayao Miyazaki wieder einen absolut zauberhaften Film, der nur so vor Liebe zum Detail und seinen Figuren strotzt.
Der Film ist nach Nausicaä und dem Schloss im Himmel wohl der mit der jüngsten Zielgruppe und vielleicht auch dadurch der kürzeste. Das ist aber auf jeden Fall auch notwendig, denn ohne eine Bedrohung für das Schicksal der Menschheit oder einen sagenumwobenen Ort, den es zu finden gilt, konzentriert man sich voll und ganz die kleinen Dinge im Leben, überspannt den Bogen aber nicht durch unnötig lange Exposition. Auch hier beweißt Ghibli wiedereinmal ihr perfektes Gespür für lebensnahe Charaktere und gefühlvolle Momente. Versinnbildlicht wird dies grandios durch die kleinen Rußmännchen gleich zu Beginn des Films, die man zu einem späteren Zeitpunkt der Road to Ghibli sicherlich noch einmal begrüßen darf.
Zeichnerisch wieder absolut wunderbar, weis vor allem das Design des großen bärenartigen Wesen Totoros und dem berühmten Katzenbus sich in das Hirn und das Herz des Zuschauers zu brennen. Hätte ich diesen Film als Kind gesehen, wäre mein größter Wunsch jetzt wohl ein Totoro Stofftier in Lebensgröße (auch jetzt würde ich zu so einem Geschenk wohl nicht nein sagen ). Besonders loben möchte ich noch den wiedereinmal phänomenalen Soundtrack. Selten habe ich Filme mit einer durchgehend so stimmigen und qualitativen musikalischen Untermalung gesehen.
Spannung und Drama sind natürlich etwas auf Kinder angepasst, wenn es um ihre Intensität geht und so fließt der Film vor einem eher wie ein glasklarer Bach an einem wunderschönen Sommertag. Ist man dafür gerade nicht bereit, sollte man wohl eher zu einem der erwachseneren Filme von Ghibli greifen. Wer sich aber drauf einlässt, wird auch hier wieder eine wunderbare Zeit verbringen.