The Cloverfield Paradox:
Ok, machen wirs einfach…
Der Film spielt in einer RAUMSTATION wo wissenschaftliche EXPERIMENTE durchgeführt werden. Eine Reportage am Fernseh zu Beginn erwähnt, dass diese Experimente zu RISSEN und ÜBERSCHNEIDUNGEN im RAUM/ZEIT GEFÜGE führen könnte und Verbindungen zu PARALLELUNIVERSEN öffenen könnten, wo man auf MONSTER UND DÄMONEN treffen könnte. Und der Film heisst “CLOVERFIELD PARADOX”…
Sorry, wenn man zuvor zwei bestimmte Filme gesehen hat, dann weiss man gleich von Beginn an, was in dem Film passieren wird, und was genau der Punkt und die “Twists” des Filmes sein werden… und wenn man die anderen zwei Filme NICHT kennt, dann dürfte dieser Film völlig an einem vorbeigehen, da er praktisch nur im Kontext der anderen zwei Filme existiert. Das heisst egal, für wen der Film gedacht ist, es existieren schonmal massive Probleme mit der Prämisse alleine, weil man entweder von Anfang an gespoilt ist, oder aber nicht versteht was das Ganze genau soll.
Ist der Film wenigsten gut gemacht?
Ahhhhhhmmmm… Nope. Völlig diletantisch! Der Fokus sollte auf der Crew der Raumstation liegen, aber die Leute haben NULL Persönlichkeit! Der Film scheint auch keinen Bock zu haben ihnen welche zu geben. Die ERSTE Interaktion zwischen den Charakteren ist gleich ein stress- und spannungsgeladener Streit zwischen zwei Mitglidern, nachdem das Intro dem Zuschauer zeigt, dass sie schon seit hunderten Tagen im Weltall sind. Ich wiederhole: Die ERSTE INTERAKTION die man sieht, wo man viele der Crew zum ersten Mal richtig sieht und alle überhaupt zum ersten Mal reden hört, ist EIN STREIT! Man kennt die Leute nicht, man weiss nicht, ob die immer schon Arschlöcher waren oder dies nur der Stress ist, man weiss nicht ob die Konflikte persönliche Hintergründe hat… NIX. Der Zuschauer erhält rein gar nichts um sich emotional zu binden.
Und auch später kriegt man nie irgendwelche Persönlichkeiten mit, im Bezug auf die Leute. Einer der Charaktere ist der Protagonist. Der andere hat eine Mentale Krankheit, welche dafür sorgt, dass er nur in Witzen kommunizieren kann, sogar wenn man ihm Stücke seines Körpers abschneidet (nein, kein Scheiss: DAS ist der ganze Charakter eines der Crewmitglieder: Er macht Witze…) und der Rest der Crew hat noch weniger an Persönlichkeit.
Immerhin, das Ganze hat EINEN Vorteil: Durch die Tatsache, dass man keine Zeit mit Charakteren verschwenden muss, und die Prämisse des Filmes darin besteht, dass ein Experiment die Realität kaputt macht, kann der Plot sich voll und ganz darauf konzentrieren, bizarren und abgefahrenen Scheiss zu bauen. Die Prämisse erlaubt für eine Menge Kreativität im Zusammenhang mit der Raumstation und den Charakteren und die Momente in welchen es richtig abgefahren wird kommt der Film recht zum Leben und sorgt für oberflächliche, strunzdumme aber kurzweilige und kreative Unterhaltung. Und da die Charaktere so platt sind und man sich eh nicht darum kümmert mit ihnen irgendeine Bindung aufzunehmen kann es sich das Skript auch erlauben sie völlig irrational und unlogisch handeln zu lassen, nur damit man zum nächsten Plotpunkt springen kann.
Leider gibt es von diesen kreativen Mindfuck-Szenen viel zu wenig, und aus einem mir unerklärlichen Grund springt man immer mal wieder runter auf die Erde zu einem Nebencharakter, dessen Sidequest rein gar nichts zum Film beitragen… Diese Momente erinnerten mich stark an Sean Beans Charakter im “Silent Hill” Film. Völlig unnötig und mit einem sehr störenden Effekt im Bezug aufs Pacing.
Der Film ist einfach diletantisch gemacht. Die positiven Aspekte sind viel zu selten und auch wenn sie funktionieren, so sitzen sie in einem absoluten Vakuum, da weder der Plot noch die Charaktere wirklich dafür sorgen, dass man jemals einen echten “Film” sieht. Lediglich eine Reihe zusammenhangsloser und leerer “Momente”.
Fazit: Sehr, sehr schlecht gemachter Film. Unterhaltsam in vereinzelten Momente, aber wirklich unerklärlich wie professionelle Filmemacher derart essentielle Aspekte eines Filmes übersehen oder ignorieren können…