Welchen Film habt ihr als letztes gesehen?

Mission Impossible Fallout

Nach den ganzen positiven Stimmen, hatte ich richtig Lust ihn mir nun anzuschauen. Das positive Feedback entpuppte sich als richtig. Mission Impossible macht Spaß, das liegt überwiegend an den schönen Bildern und handgemachten Action Szenen. Den Toilettenkampf habe ich mir inzwischen locker 4 mal angesehen, einfach ein purer Genuss. Cruise macht das, was er kann. Action, Action, Action., einfach krass was der Mann alles kann. Cavill hat mich in der Rolle positiv überrascht, hätte ich nicht gedacht.

Dennoch ist Fallout more of the same. Der Film bedient sich dem klassischen Mission Impossible Rezept und weicht von diesem auch kaum ab. Die Story mit all den ganzen Twist kann man leider nicht sonderlich ernst nehmen. Wer Lark ist war mir zum Beispiel sofort nach 5 Minuten klar. Einige Spielereien fande ich noch ganz gut gemacht (Täuschung um an den Handycode zu kommen), irgendwann übertreibt es der Film mMn aber einfach mit Twists und Täuschungen.

Zudem blieben einige Nebencharaktere sehr blass, da wäre mehr drin gewesen und da hätte ich mir auch mehr von gewünscht ( Vanessa Kirby als Alanna Mitsopolis zum Beispiel.)
Die Jagd am Ende wirkte dann für mich ein wenig aufgesetzt, war nicht zwingend notwendig, sah zwar schön aus, aber weniger logisch und konsequent. Ist aber wohl eine generelle Krankheit von Actionfilmen, bei The Commuter ähnlich, die Schlussaction hätte es nicht gebraucht.

Mission Impossible macht vieles richtig, er macht vor allem Spaß. Deshalb werde ich ihn mir in nächster Zeit noch das ein oder andere mal anschauen. Er ist jedoch kein perfekter Mission Impossible, der hätte er sein können, die Puzzleteile waren nämlich da. Leider traut er sich dort zu wenig. Vom nächsten Teil erhoffe ich mir einfach, dass er vielleicht mal etwas anderes macht und von der typischen Formel ein wenig abweicht.

3,5/5 würde ich ihm vorerst geben, wenngleich er bei mir eher eine 3,8/5 ist. Dann müsste man vielleicht auf 4/5 aufrunden. Beim 2. mal sehen vielleicht :slight_smile:

2 „Gefällt mir“

Danke! Sehe ich sehr ähnlich. :slight_smile:

hab letztens ANON geschaut ist ein Science-Fiction-Thriller
vor kurzem erst raus gekommen
schaut echt hübsch aus und man kann sich den mal anschauen wenn man auf das genre steht ^^

Ich habe gestern dann auch die Phantastischen Tierwesen und Grindelwalds Verbrechen angeschaut und kann in allen Punkten eigentlich @ForboJack zustimmen. Insbesondere der Look und die Charaktere haben mir sehr gut gefallen. Auch das wirklich nicht alles haarklein erklärt wird bzw. aus dem ersten Film wiedergekaut wird fand ich sehr erfrischend und sollte von viel mehr Filmen umgesetzt werden. Man aknn dem Zuschauer meiner Meinung nach mehr Auffassungsgabe zustehen als das momentan von den Filmstudios gemacht wird.

Was für mich der größte Kritikpunkt ist, ist die Hauptstory. Man merkt das diese auf mehrere Filme ausgelegt wird (z.B. an dem noch schnell riengequetschten Kliffhänger am Ende) wodurch sich die Story nur sehr langsam entwickelt. Es geht in diesem Film aber noch in ordnung, da man halt die Interessanten (Neben-)Charaktere und deren Entwicklung hat die mir sehr gut gefallen hat. Aber ein wenig sind Charaktere wie Newt schon verschenkt in der großen Dumbledor vs Grindelwald Story. Ich denke Newt würde viel eher in einen Abenteuerfilm wie die indianer Jones filme passen. Die Idee kam mir gestern beim Schauen des Films und ich stelle mir das ungefähr so vor:

Newt Scamander bereist die Welt um für sein Buch: “Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind” zu recherchieren. Dabei sprüt er seltene Tierwesen auf, trifft auf seiner Reise aber auch auf zwielistige Gestalten (Tierhändler, Kriminelle, etc) die ein mächtiges/besonderes Tier ausnutzen wollen. Newt kann das nicht zulassen und versucht das Tier vor den Bösewichten zu finden und zu retten. Dabei muss er spuren finden und deuten (was er ja auch nach seiner Ankunft in Paris gemacht hat) mit Tierwesen interagieren und Gegner überrumplen/besiegen.

So ein Film hätte mir viel besser gefallen, was aber nciht bedeutet das der Film so wie er jetzt ist schlecht ist. Ist nur mal so ne Idee von mir

2 „Gefällt mir“

Ich glaube das haben auch viele erwartet, als zum ersten Mal angekündigt wurde, dass das Buch zu einem Film wird. Finde es auch ein wenig schade, dass man es so stark mit der HP Backstory verknüpft. Hätte da auch getrennte Filme bevorzugt.

2 „Gefällt mir“

Deepwater horizon

Überraschend guter Katastrophenfilm. Coole Typen hauen einen coolen Spruch nach dem nächsten raus und man sieht das milliardenschwere Unternehmen immer an den falschen Enden sparen. Ach und irgendwie hat mich die Evakuierung irgendwie an den Untergang der Titanic erinnert. Nur ohne das Liebespaar :grinning:

6/10

1 „Gefällt mir“

Ich nehme an, du hast ihn auch gestern gesehen? :smile: Für mich fühlte sich das Ende irgendwie so abrupt an. So als müsste der Film eigentlich jetzt erst starten. Aber ist halt kein Drama, sondern Action-und Katastrophenfilm. :sweat_smile:

2 „Gefällt mir“

Airplane! (1980)
von David Zucker, Jim Abrahams & Jerry Zucker

Pretty much like other “Zucker-Abrahams-Zucker” movies: about 3 jokes per second, 50 percent stupid & bad and 50 percent stupid & hilarious. Well…that’s actually quite a lot of good ones for a single movie. So I liked it quite it bit.

7/10

2 „Gefällt mir“

Ja hatte ihn eh noch auf der Liste und da er im TV kam, dachte ich warum nicht^^ Also Drama war es auf keinen Fall. Konnten sie wahrscheinlich wegen der wahren Begebenheit so nennen.^^

Ja, das kann sehr gut sein. :wink:

1 „Gefällt mir“

Fantastic Beasts – The Crimes of Grindelwald:

Ums mal auf gut Neudeutsch zu sagen… „What a Clusterfuck!!!“
Dies dürfte wohl einer der schlechtest strukturierten Filme sein, die ich seit langem gesehen habe… und ich habe erst vor kurzem „Valerian and the City of a Thousand Planets“ gesehen.
Wirklich faszinierend, wie sehr man einen Film derart unübersichtlich zusammenstellen und pacen kann. Und es ist auch schwierig zu sagen, wem man hierfür die Schuld geben kann. Dem Regisseur? Dem Drehbuchautor? Dem Editor? Als Drehbuchautor ist Rowling selber in den Credits, keine Ahnung… vielleicht versteht sie einfach nicht, wo die Unterschiede zwischen Büchern und Drehbüchern liegen. Oder vielleicht hats jemand anders vergeigt.
Der Film hat etwa eine Million verschiede Plots, welche alle irgendwie wild durcheinander gewürfelt sind. Im ersten „Fantastic Beasts“ waren es zwei Plots, welche kaum verknüpft zu sein schienen, aber immerhin konnte man den einzelnen Strängen gut folgen. In diesem Film springt man so oft hin- und her, von Location zu Location, von Charakter zu Charakter, das ich oft den Überblick verlor, wer jetzt genau wo ist, und was genau das Ziel von wem ist… nicht zu erwähnen, dass ich zum Schluss kaum mehr zusammenkriegen konnte, wer jetzt genau was wusste.

Dazu kommt noch das bizarrste Missverständnis, wer jetzt genau der Protagonist der ganzen Show sein sollte. Auf dem Papier müsste es eigentlich Newt sein, oder? Aber nachdem man den Film gesehen kann kommt man nicht darum festzustellen, dass seine Rolle absolut minimal war. Ihn könnte man fast ganz aus dem Film rausschneiden und es würde sich kaum was ändern. Und nicht, weil er zu wenige Szenen hat, der ZEITLICHE Fokus liegt durchaus auf ihm… aber er hat einfach keinen Einfluss auf den Plot. Himmel Herrgott, zum Schluss hatten seine Haustiere mehr Einfluss auf den Plot, und ich WÜNSCHTE, dass das seine Übertreibung wäre… ist es aber wirklich nicht.
Stattdessen gehen alle Charakterentwicklungen und relevanten Plotpunkte von kleinen Nebenrollen aus. Und ich nenne sie „kleine Nebenrollen“, weil sie das sind, wenn man sich anschaut wie viel Zeit der Plot mit ihnen verbringt. Der bekloppteste Moment kommt Anfangs dritten Aktes, mit einer verwirrend schlecht geplanten Szene. Dort kriegt man nämlich einen langen Expositions-Monolog serviert, von einem Charakter, über seine eigene Familie, und irgendwie sollte das dramatisch sein, und schockierend, weil man jetzt endlich Hintergründe erfährt… und alles was ich denken konnte während dieser Szene war: „WER BIST DU!?! Wir haben bisher kaum Zeit mit dir verbracht, warum zum Teufel kümmert uns das!?“
Ach, und dann kommt ein ZWEITER Nebencharakter ins Geschehen, und die fängt dann AUCH an einen Monolog über IHREN Stammbaum zu halten, und das Ganze sind etwa 10 Minuten in welchen Stammbäume und Eltern hingeworfen werden und Twists freigelegt werden über Charaktere und Familien welche völlig Wurst sind und mit der Story soweit praktisch nichts zu tun hatten. Diese Szene wirkt als hätten zwei Charaktere (oder drei, denn das ganze knüpft dann noch zur Backstory eines DRITTEN Nebencharakters…) den Schlüsselpunkt ihrer Story erreicht… welche aber in einem ganz anderen Film etabliert wurde. Als seien sie von einer anderen Geschichte durch ein Portal in diesen Film gestolpert und wollten jetzt im dritten Akt das Geschehen übernehmen.

Ach, und ein weiterer Nebencharakter hat die bescheuertste Eskalation IHRES Plotes. Und ich versuche hier darum herum zu reden, aber es dürfte doch ein bisschen ein Spoiler sein, da man wohl herauslesen kann, um wen es sich handelt aber: Ihr ganzer Charakter drehte sich um ihre Beziehung zu jemandem und das Drama, dass die Gesellschaft gegen sie ist. Und der Antagonist der Geschichte erzählt ihr im Prinzip, dass er AUCH gegen diese Beziehung ist. Und sie schliesst daraus… dass sie sich ihm anschliessen sollten, weil er ihr helfen kann gegen die Vorurteile der Gesellschaft anzukommen, da er auf… ihrer Seite ist?

Ehrlich, wenn ihr denkt was ich hier schreibe macht keinen Sinn, dann gratuliere. Ihr seid genau da wo ich vor ein Paar Stunden im Kino war. Das dürfte wohl die bekloppteste Art sein eine Charakterentwicklung abzuschliessen. Ist ein bisschen so als hätte sich Anakin zum Schluss von „Star Wars Episode III“ entschieden sich Palpatin anzuschliessen, weil er ihm verspricht Padme umzubringen… Keine Ahnung wie sowas passieren kann :dizzy_face:

Wie gesagt, der Film ist ein völliges durcheinander und wenn man sich mal hinsetzen und versuchen würde das ganze Chaos Schritt für Schritt zu analysieren, dann würde man schnell merken, dass man einen Film einfach nicht so strukturieren kann.
Das Problem mit der mangelnden Übersicht im Bezug auf Locations zieht sich auch in die einzelnen Szenen. Im ganzen Film wirken viele Charaktere auf offener Strasse immer wieder extrem auffällige Magie (welche in diesem Film übrigens absolut keine Regeln mehr zu haben scheint), und ich war permanent verwirrt, weil ich nie sicher war, ob die das jetzt in einer Zauberer-Strasse a la Winkelgasse machen, oder ob es in der Muggelwelt ist, und die Leute reagieren sollten…
Wie gesagt, der Film war unnötig verwirrend. Nicht wie ein „Inception“ oder so, wo Teil des Plotes damit zusammenhängt, wie sehr man die Orientierung in einer mehrstufigen Traumwelt verlieren kann, sondern verwirrend wie… nun, wie in einem Film, der versucht hunderte verschiedene Plots und Charaktere zu mischen ohne ein gutes Gespür für Tempo oder Struktur zu haben.

Aber gut, mochte ich den Film also wirklich nicht?
Naja, das kann ich auch nicht wirklich sagen. Es ist ein bisschen wie mit „Star Wars – The Last Jedi“ (und fragt mich nicht, warum all meine Referenzen im Moment Star-Wars-basierend sind…:sweat_smile:), wo ich finde, dass ein wirklich guter Film irgendwo in diesem überlangen, überladenen Durcheinander DRIN steckt.
Zum einen ist die Grundidee hinter dieser Filmreihe extrem interessant. Die Geschichte von Dumbledore und Grindelwald ist etwas sehr faszinierendes, und ich weiss dass viele Fans der Bücher diesen Teil der Harry-Potter-Hintergrundgeschichte gerne sehen würden. Die Geschichte eines jüngeren Dumbledores, zu einer Zeit wo er als Charakter stark geprägt wurde von Persönlichen Traumas, die Beziehung zu einem guten Freund, welcher zu einem der schlimmsten Gestalten der Zauberei-Geschichte gehört… Coole Idee!
Auch die Idee, das ganze durch die Augen einer Drittperson zu zeigen wäre super, wenn die Drittperson denn passt.
Und ja, die Drittperson WÜRDE passen! Newt ist für mich einer der interessantesten Protagonisten der Neuzeit. Seine sensible, aber scheue Art und wie er sich gibt, aber kombiniert mit einer dennoch selbstsicheren Überzeugung von seiner Sicht auf die Welt, welche ihn nicht als Opfer seiner eher antisozialen Persönlichkeit rüberkommen lässt, sondern wirklich wie eine Person, die mit sich selber im Reinen ist… Da ist Substanz dran, das ist eine hervorragende Basis für einen etwas anderen Protagonisten!
Dann kommt noch die Tatsache, dass man mit Jude Law den Perfekten Schauspieler für den jüngeren Dumbledore gefunden hat! Keine Frage, als ich ihn im Trailer gesehen hatte dachte ich bereits: „Perfekt“, und der Film hat Nichts an dieser Überzeugung geändert. Ideales Casting!
Johnny Depp als Grindelwald ist… nun, leider nicht so brilliant. Ich habe kein Problem mit seiner Darstellung für sich, aber er macht einfach nichts wirklich Kreatives oder spezielles damit. Das ist keine Performance, an die man sich noch lange erinnern wird. Und sein Design ist einfach falsch. Das kann ich nicht anders sagen, er sieht einfach lächerlich aus.

Aber das Material wäre da! Und so viele Szenen in diesem Film sind wirklich gut! Newt ist nach wie vor ein genialer Hauptcharakter, aber er hat hier einfach nichts zu tun!
Dumbledore ist hervorragend gespielt und geschrieben und seine Szenen zeigen ihn als charismatisch, gebildet und fähig. Aber auch arrogant und als jemanden, der Leute manipuliert und ihnen wichtige Informationen vorenthält, weil er das Gefühl hat, er wisse alles besser. Dazu kommen noch seine permanenten Reibereien mit allen Autoritätsfiguren, womit er offenbar nicht umgehen kann, ohne seine Überlegenheit zeigen zu müssen.
Ausserdem hat man mit Grindelwald einen Charakter, welcher als so übermächtig dargestellt wird, dass man im Bezug auf Effekt-Spektakel so richtig vom Leder lassen kann! Ich würde mir zwar ein bisschen mehr Bodenständigkeit für seine Kräfte wünschen, aber wenn man den Charakter selber schon nicht so interessant umsetzen kann, wie er es sein sollte, dann kann man ihn wenigstens zu einer beängstigenden Naturgewalt machen.

Ich mag Vieles an dem Film. Aber die Gewichtung ist einfach falsch. Die interessanten Charaktere haben kaum was zu tun obwohl sie genug Zeit und Szenen erhalten, die Nebencharaktere haben den ganzen thematischen Fokus des Plotes auf sich, obwohl man kaum Zeit mit ihnen verbringt und der Film lässt jegliches Gefühl fürs saubere Geschichtenerzählen vermissen, sodass man zum Schluss zwar eine ganze Menge gesehen hat, aber nichts so wirklich absorbieren konnte.
Ich wünschte mir wirklich, dass all die zentralen Charaktere in einer besseren Story drin wären.

Fazit: Ein unstrukturiertes Chaos, das den Fokus immer auf den ganz falschen Aspekten hat. Hat vieles das unterhält, aber auch vieles das einfach nur verwirrt.

1 „Gefällt mir“

ich zieh mir auf prime jetzt alle potter filme rein.
ich sag mal teil 1-4 ist eher für kinder … und ab 5 wirds erwachsener.
war weder beim hype noch beim antihype dabei … find die einfach gut. ich geniesse auch diese ganze schöne fantasie in allen bereichen. aber bin jetzt nicht der mega fan.
kann man gut kucken , wenn man was harmloses kucken will.

1 „Gefällt mir“

A Star is Born (2018)
Regie: Bradley Cooper
Bradley Cooper, Lady Gaga, Sam Elliott, Dave Chappelle, Anthony Ramos, Bonnie Somerville, Andrew Dice Clay

Fazit:

Schon die 4 Verfilmung der bekannten Story „vom Tellerwäscher zum Millionär“ mit einer genauso herzlichen und tragischen Romanze und mit eingängigen Songs ( die vermutlich für den Oscar nominiert werden ).
Ganz ehrlich ich war skeptisch doch der Film hat mir gefallen. Lady Gaga macht ihre Sache sehr gut und auch Bradley Cooper beweist bei seinem Regiedebüt viel Gespür und Talent um der tragischen Geschichte gerecht zu werden.
Die Chemie stimmt, Lady Gaga und Cooper geben sowohl in den intimeren, beiläufigen Szenen wie auch bei den großen gemeinsamen Auftritten ein glaubwürdiges Paar ab, denen man gerne zusieht.
Der Film ist durch und durch US-Kino, der gerne dicker aufträgt als nötig und dem eigenen Pathos erliegt. Manchmal brauch ich aber genau das.

5 „Gefällt mir“

Ging mir genau so, hatte letzendlich aber doch viel Spaß mit dem Film. Manchmal reißt einen halt auch ein mittelmäßig erzählter Film mit. Ich bin aber auch mit keinen großen Erwartungen in den Film gegangen außer das ich bock auf den 20er Jahre + Magie Look hatte und mehr von Newt sehen wollte weil ich den Charakter super finde. Das habe ich bekommen (obwohl Newt noch mehr Screentime bekommen könnte) also war ich zufrieden.

Also Kontrastprogramm war ich gestern nochmal im Kino, diesmal habe ich mir Suspiria angeschaut und war sehr begeistert. Der Film natürlich nicht besonders zugänglich und müht sich auch gar nicht viel damit ab dem Zuschauer alles zu erklären (die Szenen in denen er das macht sind fühlen sich auch ein wenig deplaziert an und gehören zu den schlechteren Szenen des Films) aber das ist meiner Meinung nach das tolle an dem Film. Man braucht nicht die ganzen Details zu wissen, wie was passiert oder funktioniert um vom Film mitgezogen zu werden und die Gesamthandlung zu verstehen es reicht den Chrakteren und deren handlungen zu folgen.
Visuell hat der Film ein paar sehr berauschende Szenen die gleichzeitig brutal und abstoßend sowie schön und hypnotisierend sind.
Etwas cringy waren aber die vielen deutschsprechenden amerikanischen Schauspieler (inklusive Tilda Swinton) was deren Schauspielerische Leistung auf Dauer geschmälert hat.

The Trial (1962)
von Orson Welles

Welles’ Adaption von Kafkas Der Prozess über einen Mann, der eines Tages aufwacht, während die Polizei in seinem Schlafzimmer steht und ihn “verhaftet”, ihn aber während seines Prozesses erstmal auf freiem Fuß lässt. Auf die Frage, was ihm denn vorgeworfen wird, erhält er zunächst keine Antwort. Er macht sich also auf in die Mühlen eines surrealen, bürokratischen Rechtssystems, unter anderem um darauf eine Antwort zu erhalten…

Dabei ist das Interessante, dass wir nicht so sehr eine “objektive” Beschreibung dieser bürokratischen Welt durch den Filmemacher erhalten, sondern die gezeigte Welt die Gefühlswelt der Hauptfigur (,die wiederum wahrscheinlich zu gewissen Teilen in Kafkas eigenen beruflichen Erfahrungen ihren Ursprung hat), ihre Wahrnehmung dieses Rechtssystems und die als unberechtigt empfundenen Beschuldigung ganz extrem widerspiegelt.
Und hier kommt Orson Welles ins Spiel—denn wie der Film es schafft, durch seine unglaubliche visuelle Qualität, das permanente Spiel mit Schatten, das Spiel mit Räumen in diesen riesigen fantastischen Schauplätzen eine permanent bedrückende, teilweise paranoide und ständig bizarre Atmosphäre zu erzeugen, ist einfach nur sensationell.

The Trial folgt dabei nur sehr bedingt einer konventionellen Narrative, sondern mehr einer absurden, kafkaesken (duh!) und surrealen (Alb-)Traumlogik (worauf man kurioserweise auch zu Beginn des Films in einer Texteinblendung hingewiesen wird). Der Film hat einen fantastischen, wie die Faust aufs Auge passenden Anthony Perkins, einen wie immer spielfreudigen Orson Welles, tolle Dialoge, die oftmals ihrer ganz eigenen absurden Logik zu folgen scheinen, eine die Stimmung perfekt unterstützende Musikuntermalung und nicht zuletzt in Kafka und Welles zwei Künstler, die es vermögen, zugleich durchgängiges Unwohlsein und eingestreuten absurden & schwarzen Humor gleichzeitig zu erzeugen, ohne ihn dabei aber auch nur eine Sekunde als Fremdkörper wirken zu lassen.

Alles in allem, einfach ein rundum toller Film. Orson Welles soll zur Veröffentlichung des Films gesagt haben, dass es sein bisher bester sei—ich hab zwar noch nicht alle Filme von ihm gesehen, aber bisher mag ich ihm zumindest nicht widersprechen.

10/10

5 „Gefällt mir“

:eyes: Hui, der kommt aber sowas von auf die Liste. Hoffentlich findet man den irgendwo.

2 „Gefällt mir“

Ja hoffe ich auch, hatte ihn nur ausgeliehen und werd ihn mir wohl auf BluRay holen. Hab aber beim ersten kurzen gucken schon gesehen, dass da wohl auch ganz ranzige Editionen im Umlauf sind. Zum Beispiel steht bei einer Version, dass es wohl ne ganz schlechte 4:3-TV-Version ist. Also erst mal in Ruhe gucken.

2 „Gefällt mir“

Kann man sich über iTunes “ausleihen” als Stream für 3,99€

1 „Gefällt mir“

Grade nachgeguckt. Die örtliche Bibliothek hier hat die Blu-ray von StudioCanal. :beangasm: Das sollte passen.
Kann übrigens jedem nur empfehlen, bei Bibliotheken nach Filmen zu schauen. Da gibt’s öfter mal seltene Sachen, und meist sogar ohne Leihgebühr. Videotheken sind ja nur noch rar gesät.

5 „Gefällt mir“

Als Bibliothekar kann ich diese Aufforderung nur begrüßen!

6 „Gefällt mir“