So.
Konnte mir jetzt auch
First Man
anschauen. Ein danke geht hier raus an @UnclePhil, durch dessen review ich mich „aufgerafft“ habe, mir den film noch zu geben, bevor er nicht mehr im Kino läuft.
Joa.
Gleich vorneweg:
Kein schlechter Film, aber vom Hocker hat er mich insgesamt auch nicht gerissen.
Ich konnte die bisherigen Filme von Chazelle nicht sehen, auch LaLaLand hab ich nicht gesehen.
Aber es schein, dass Gosling und Chazelle da gut harmonieren.
Kann mich @Moedi & @UnclePhil bei manchen anschließen, bei manchen hab ich aber auch andere Meinungen.
Also.
Fuck ja.
Die Weltraumszenen in und um die Atmosphäre sind wirklich gut gemacht, hut ab.
Auch die enge, das klaustrophobische der Kapseln, wie die Astronauten in ihren Sitzen förmlich liegen und eingesperrt sind.
Es ist wirklich wie mit einer Seifenkiste durchs All zu fliegen.
Es „ange-eckt“ sind bei mir immer die Figuren Neil/Gosling und Buzz/Corey Stoll. Buzz hat aber „im Film“ ange-eckt und das hat auch gepasst, aber Goslings Charakter ist sowohl im film manchmal eckig rübergekommen, als auch außerhalb des Films. Das kann ich zum einen nicht so gut finden. Zum anderen ist mir das aber auch schon bei Drive, Only God Forvives und The Place beyond the Pines aufgefallen.
Im Film selbst gabs ein paar dieser Momente, etwa beispielsweise, als Neil’s Kumpel ihm beim Nachhausegehen etwas persönliches erzählt und Neil dann kommentarlos in sein Haus verschwindet, etc. Dies wird dann wieder etwas ausgeglichen, indem er z.B. seine verstorbene Tochter indirekt erwähnt, indem er sagt, die Schaukel hätte ihr gefallen. Man hat das Gefühl, seine Emotionen sind manchmal etwas „subverted“. Das kommt etwas eckig rüber, aber im Sinne des Charakters fast schon wieder rund. Dieser Stil steht ihm irgendwie, und ich rechne es ihm mal positiv an.
Mir persönlich war der build-up etwas zu lang, mit ein wenig zu viel Geschwurbel „auf der Erde“.
Come on. „First Man“. „Weltall“. Ich will space sehen
Es gab schon „genug“ Flug-szenen in der Luft, im All, Andocken, Landen, starten, etc.
Aber gerade wie das Ende abgehandelt wurde, war es mir persönlich etwas zu knapp.
Sie landen, und nach der Landung werden vielleicht 3 Minuten auf dem Mond gezeigt, bevor „cut“, die steigen vom Mond nach oben und sind auf der Erde gelandet. Bitte was?
Gerade da hätte man noch wunderbar zeigen können, wie sie Proben nehmen, wieder einsteigen, sich anschnallen, starten, wieder andocken, zurückfliegen und den Wiedereinstieg in die Atmo beginnen.
Zur Verteidigung des Films:
Im Grunde hat der Chazelle ja auch in nem Statement gesagt, dass der Film kein „politischer Film“ von ihm ist, und eben die Geschichte hinter und um Neil erzählen möchte. Und da fällt dann leider der Teil „Weltraumfilm“ auch ein wenig raus(so sehr ich es mir gewünscht hätte), wenns hauptsächlich um Neil gehen soll.
Tl;dr:
Insgesamt hätte man den aufenthalt auf dem Mond etwas länger auskosten können. Noch 1-2 weitere Totalen von der Mondoberfläche. Ich meine, der Mond ist das Ziel, sowohl von der Nasa, als auch von Neil. Da hätte man sich noch bisschen mehr gönnen können.
Hat auf mich ganz leicht den Eindruck gemacht, wie als ob der film chronologisch gedreht worden wäre, und dann auf dem Mond fällt auf „Hey, guys, the budget is running low. Pack up your things, let’s roll it up.“
Aber naja.
Aber das, was letztendlich im Weltall zu sehen war, war wunderbar gehandhabt.
Mir haben sich vor allem die Bilder in Gehirn eingebrannt, bei dem Neil und sein Kumpel in der Kaspel im Dunkeln sitzen, und man nur die Armaturen leuchten und das All durch die Fenster sieht. Und das andere Bild, was ich behalten habe, ist einfach nur die eine zentrale lange Aufnahme vom Mond.
edit: Ich muss auch noch ne Lanze für die musik des films brechen.
Normalerweise bin ich da etwas pingelig, und stehe eher auf „spaghetti-western-artige Filmmusik“, bei der charaktere ihre (sehr sehr eigenen) motive haben (wie z.B. bei Good, Bad & Ugly das Cojoten-motiv für Tuco, die Maultrommel für Sentenza/Angel Eyes und eben die Eastwood-flöte).
Eben kein ganzes orchester, das einem um die ohren gehauen wird, und eher etwas reduziert, gern auch mal schräg. Eben eher Morricone-artig, und weniger Hans-Zimmer/John Williams-artig (wobei die auch nicht schlecht sind!)
Aber bei dem Film hat das schon alles recht gut zusammengepasst und war sehr stimmig, muss ich sagen.
@Moedi hat ein Musikstück gepostet, welches ich nicht schlecht finde.
(Grob gesagt das „motiv“ von Neil und seiner Family)
Aber bei der Mondlandung selbst dann dieses hier, bei der das motiv nochmal ein wenig „ge-pimpt“ wurde:
Sorry, da kann ich nicht anders, und auch wenn ich sonst nicht so der Fan von „voller“ Filmmusik bin, aber:
Das hat irgendwie wie arsch auf eimer gepasst, wie die faust aufs auge. Das Motiv verwendet, angenehme „reduziert“ am Anfang durch die Streicher, und erst mit der Zeit wird einem ein halbes Orchester um die Ohren gehauen mit Percussion und Blechbläsern.