Gestern noch
Unbreakable
gesehen.
Hatte einiges um die Ohren, und kam erst jetzt dazu mir den richtig zu geben.
Woah.
Auf jeden Fall besser als Split und Glass, wie ich finde.
Filmisch, top. Schöne Einstellungen, symmetrische Frames, angenehme Farben, kreative Farbwahl (ich sag nur: Die Szene im letzten Drittel in der Bahnhofshalle, wie Shyamalan mit dem grün-grauen Farbmischmasch und den roten, grünen und orangenen Jacken arbeitet…
Gefällt mir)
(Man kann kritisieren, dass v.a. der letzte Typ im orangenen Overall richtig durchgeknallt ist und eigentlich total unrealistisch ist, aber dennoch hat so eine Verrücktheit irgendwie reingepasst und mich jedenfalls nicht gestört )
Shyamalan arbeitet kreativ mit Spiegeln, um so Szenen mit Dialogen zu sehr langen Takes ohne Cuts zu machen. Aufwändig, ja, aber man merkt die Arbeit, die er investiert und dadurch ergibt sich ein angenehm ruhiges Erzähltempo.
Insgesamt gibt es auch einige längere Takes, wenig hektische Schnitte, langsame Kamerafahrten und Bewegungen. Lässt den Film insgesamt natürlich erzählt wirken.
(bis auf die Szenen in denen Dinge bewusst auf den Kopf gestellt gefilmt werden, um eine Sache noch bewusst unklar zu halten. Da hatte der Shyamalan sicher Spaß das Publikum zu foppen )
Wie z.B. hier, wo man das Comic mit Absicht lange nicht richtig, und erst am Ende sehen kann:
(am Anfang des Videos wird der dialog zwischen Elijah und seiner Mutter reflektiert im Fernseher gefilmt, wie in einem Spiegel)
Bzw. gerade der anfang ist sehr stark und kreativ gemacht.
Zuerst David Dunn im Zug, wo fast kein Cut stattfindet.
Und dann der Moment nach der Geburt von Elijah, der mit vielen Leuten im Raum die sich gegenüberstehen, mit Hilfe eines Spiegels auch als longtake gefilmt ist.
Gegen das Ende fand ich den Kampf zwischen David Dunn und dem Psychotypen im Haus angenehm „subversiv“, die grösden Haider würden sagen „uninteressant“. David Dunn ist unbreakable, wird gegen Wände geklatscht und es macht ihm nichts aus, während der den Psycho langsam erwürgt. Simpel, effektiv, aber auch irgendwie logisch. Statt einer mords Prügelei, bei der das halbe Haus zerlegt hätte werden können(und wie es in vielen Action-filmen der Fall ist), werden nur 2-3 Wände etwas demoliert. David Dunn-style eben.
Sowas passt in die Welt von Unbreakable, bei der es zwar „superkräfte“ gibt, die aber immernoch „real“ sind.
Insgesamt ein echt cooler Film, der nicht nur handwerklich filmisch gut gemacht ist, sondern auch insgesamt überzeugt. Die Filmmusik hat bei mir immernoch nen leichten Ohrwurm hinterlassen.
Einziges „Manko“: Diese Szene hätten sie im Film lassen können, die hätte nen gewissen humorigen Unterton gegeben, was den Film etwas aufgelockerter, lebhafter hätte wirken lassen können.
Achja. Und der moment, in dem David Dunn im Stadion steht und Leute an ihm vorbeigehen.
Und eine etwas molligere Frau mit ihrem kleinem Sohn vorbeigeht, der Sohn David berührt und David dann die Vision von schreienden Kinderstimmen hat BÄM
Mind = blown, das war schon Kevin Wendell Crumb
Dass Elijah sich am Ende beim Handschlag als der „Antagonist“ entpuppt… Diesen Shyamalan-Twist hab ich ein wenig gespürt.
Aber dann die Verknüpfung mit dem Kind… Dass David Dunn mehrere Kinderstimmen schreien hört! Da hat der Shyamalan mich dann doch bamboozled, aber richtig
Achja, und natürlich: Ist n cooles Kostüm für ne Superhelden-mottoparty.
Dunkelgrüner Poncho mit weiß/gelben Klebeband „Security“ hinten drauf, fertig