Konnte jetzt auch mal was zu Polar schreiben.
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Der titel hat mich zuerst ein wenig mit seinem anderen Film „Arctic“ verwirrt.
Aber man hat dann recht schnell gemerkt, dass Polar wohl doch kein Arctic-survival-film ist
Also, was mir an Polar nicht so gefallen hat:
Zwischendrin hat sichs so angefühlt als hätte der Regisseur Akerlund versucht so viel nackte Haut und Sex in einen Film zu packen, um zu testen, ob Netflix ihn dann noch rausbringt.
Gerade am Anfang waren die Farben echt krass grell überdreht aufgedreht. Klar, das macht Sinn in dem „Genre“ und mit der entfernen Comic-book-vorlage. Aber im Laufe des films wird der Farbton ja immer düsterer, „angenehmer“ zu schauen, auch wenns dann immernoch starke Kontraste und farbenfrohe Momente gibt.
Und natürlich könnte man jetzt drauf einhacken wie unlogisch der Film ist, wo es Logiklöcher gibt, und und und. Ich finde aber, das ist „relativ“ egal, denn sowas tut nichts zur Sache für das, was der Film sein will.
Am Anfang war bei mir erstmal große Verwirrung, gerade weil der erste Kill am Anfang etwas ernst aufgebaut war. Aber als dann die ersten Dialoge liefen und die Auftragskillerin aus dem Pool stieg, hab ich schon gerochen, wo die Reise hingeht.
Es ist eine Art Comic-verfilmung, wobei das comic-material nur in groben Zügen umgesetzt ist, wie ich im Nachhinein erfahren habe. Man liest im Internet öfter „Netflix und Mikkelsen antworten auf John Wick“ oder sowas in der Art. Da dachte ich mir dann: Halt stopp, den Comic gibts ja schon länger… Aber so wie’s aussieht ist die Vorlage des Comics einerseits auch noch nicht so alt, und andererseits hat der Regisseur sich auch seine Freiheiten erlaubt beim Dreh.
Insgesamt ist der Film ja schon relativ brutal und „graphic“, was jetzt aber nicht schlecht wirkt, sondern irgendwie den Film als Ganzes unterstreicht. Die Story ist relativ straightforward und „typisch“.
Die Action ist angenehm gemacht, natürlich wäre weniger hektisches Gecutte schön gewesen (ist es das nicht immer?)
Aber es wurde sich hier und da um längere Takes bemüht, hatte ich den Eindruck. Und das finde ich toll.
Sets waren im großen und ganzen immer recht stilisiert dargestellt und oft auch gut ausgeschmückt, das hat getaugt.
Mich hat am meisten gefreut, dass Mads Mikkelsen ne gute Figur macht, auch wenn’s um Action- und gewisse Prügel-/Martial-Arts-szenen geht. Da kenne ich zwar schon ein wenig was von ihm aus Hannibal und The Salvation, aber den Mikkelsen hatte ich sonst eher so aus „Die Jagd“ im Kopf, wo es mal um so gut wie 0% Action und dafür eine sehr dichte Story geht. Schön, dass der Mikkelsen da also gut mitmischt.
(Übrigens: Die Jagd ist auch auf Netflix, und sollte man, wie ich finde, unbedingst gesehen haben. Eine harte Story, sehr sehr schön erzählt, der Mikkelsen trägt den Film super.)