Welchen Film habt ihr als letztes gesehen?

Burning (2018)
von Lee Chang-dong

Im Grunde bräuchte es nur genau zwei Worte um Burning zu beschreiben: "mysteriös" und "faszinierend". Denn ich fand praktisch jede einzelne Szene des Films zugleich unendlich mysteriös und unfassbar faszinierend. Immer ist irgendetwas an den Geschehnissen, den Verhaltensweisen, den Aussagen oder den Reaktionen der Figuren oder der Welt, die uns gezeigt wird, leicht "off"—mal subtil, mal klar und deutlich. Lee Chang-dong (bzw. Haruki Murakami, auf dessen Kurzgeschichte Burning beruht) versteht es, einem irgendwie immer das Gefühl zu geben, dem großen Ganzen des Mysteriums wieder einen Schritt näher gekommen zu sein und zugleich immer durch eine kleine mal bewusst, mal nur unbewusst spürbare Widersprüchlichkeit, Zweifel zu sähen, ob man wirklich auf der richtigen Spur ist. Und das Schlimmste (read: Beste) ist: das geht nach dem Film noch so weiter!

Ich hatte zwar am Ende das Gefühl, das große Ganze für mich zu einem logischen Bild zusammengefügt zu haben (wenn ich auch glaube, dass selbst da eine gewisse Ambivalenz beabsichtigt ist), jedoch hat der Film so viele kleine Abzweigungen und Ebenen, die ihre ganz eigenen Frage aufwerfen, Widersprüche & Geheimnisse in sich zu tragen scheinen, dass der Film nicht nur stark zum erneuten Sehen anregt, sondern auch währenddessen eine unglaubliche Dichte an Themen & Dingen, die offen oder verdeckt angesprochen werden, zu haben scheint. Daraus entsteht dann auch die meiner Meinung nach größte Stärke des Films, diese unglaublich geheimnisvolle und zum permanenten Mitdenken anregende Atmosphäre. Für diese besondere Atmosphäre besitzt er auch den perfekten Score, der wahnsinnig gut eingesetzt wird und Lee Chang-dongs Inszenierung ist ebenfalls der Hammer. Bin sehr gespannt auf seine anderen Filme.

Noch ein paar mehr oder weniger lose Gedanken, als Ansatzpunkt für Diskussionen über verschiedene Theorien oder als Ausgangspunkt für Theorien, die ich in einem Rewatch mal näher verfolgen möchte (einigermaßen sortiert von ‘viele/mehrere Details im Film unterstützen diese Theorie’ hin zu ‘mehr Gehirnfurz als Theorie, nur wenige Punkte im Film unterfüttern diese Idee’):

Zunächst die Hauptstoryline des Films: Was ist mit Hae-mi geschehen? Erste (deutlich realistischere Theorie mMn): Ben ist ein Serienmörder und hat sie ermordet. Sein "Hobby" "Burning Greenhouses" ist eine Metapher für das Töten seiner Bekanntschaften. Er redet von "alle 1-2 Monate" und dass er ein "Greenhouse" "in Jong-sus Nähe" am Tag nachdem er mit Hae-mi weggefahren ist, "abgebrannt" hat. Alle wörtlichen Greenhouses sind allerdings noch da. Seine Motivation: vermutlich wenn er ihrer überdrüssig wird (sein mehrmaliges Gähnen), im Falle von Hae-mi mglw. zusätzlich Eifersucht (erwähnt er gegenüber Jong-su) und vor allem der "Thrill"/Adrenalin-Rausch (er spricht mehrmals vom "bass" in seinem Herzen, den er spüren muss). Weiterer deutlicher Hinweis: Die rosa Uhr in seiner "Trophäensammlung" im Bad nachdem Hae-mi verschwunden ist. Außerdem: Schminken seiner späteren Bekanntschaft gehört mglw. zu einem Ritual, bevor er sie jeweils umbringt. Weitere Hinweise: ihre Katze; aufgeräumtes Zimmer = Spurenbeseitigung?)

Zweite Theorie dazu: Sie ist weggelaufen/hat sich umgebracht. In der Vergangenheit nennt Jong-su sie "ugly" -> später Schönheitsoperation. Letzte Konversation vor ihrem Verschwinden, er nennt sie "Schlampe" (er ist der einzige "dem sie traut" (laut Ben), Enttäuschung über sein Verhalten, auch dass er sich nicht an sie erinnert) + mgwl. Schulden, schonmal weggelaufen (Aussage der Mutter) -> erneutes Verschwinden/Untertauchen/Selbstmord? Wenn diese Theorie stimmt, dann würde aus Jong-su eher ein Typ mit "Anger-Management"-Problemen (wie sein Vater) werden, der aufgrund von falschen Vermutungen letztendlich zum Mörder wird. Hätte eine gewisse Tragik. Aber: Anruf impliziert Gewaltverbrechen.

Ich vermute, es gibt entweder eine “Geschichte innerhalb der Geschichte” (geschrieben von Jong-su = Writer) oder eine Art “surreales bzw. magischer Realismus” - Element, bei dem wir den Entstehungsprozess von Jong-sus Geschichte praktisch “live” von innerhalb der Geschichte miterleben, während er sie schreibt. Beides würde im Endeffekt auf ein sehr ähnliches Filmerlebnis hinauslaufen. Hinweise für beide Theorien: Beide anderen Charaktere, Hae-mi & Ben, mit kurzer (vielleicht noch unfertiger Backstory; Bens Backstory aus “The Great Gatsby” = Einfluss der literarischen Vorliebe des Autoren Jong-su?), beide wirken stark wie Fantasien oder Projektionsflächen der Wünsche oder Ängste Jong-sus als wie vollkommen eigenständige Figuren, extremer Kontrast in vielen Dingen zwischen Ben und Jong-su; interessante Ähnlichkeit zweier Shots: relativ zu Beginn: Hae-mis Apartment, Jong-su von hinten gefilmt, masturbierend, Blick Richtung Fenster, dann Blick auf Hae-mis Bild. Gegen Ende: Erneut Hae-mis Apartment, wieder Jong-su von hinten gefilmt, Blick Richtung Fenster, diesmal allerdings schreibend, Hände am Laptop (an der “Geschichte in der Geschichte”?, möglicherweise in der “Realität” eigentlich sein Apartment?) -> mglw. Schreiben gleichgesetzt mit Fantasieren Jong-sus. Außerdem: gefühlt findet eine kurze Tonveränderung in der Geschichte statt, als Jong-su den Joint raucht, Sonnenuntergangssequenz (Jong-sus Bewusstseinszustand in direkter Verbindung mit dem Ton der Geschichte?). Auch Hae-mis Backstory scheint wie vieles eine Summe aus Jong-su Realität (seine Mutter sagt: Brunnen ja, reingefallen: keine Ahnung) und seinen Wünschen / Fantasien (Brunnen: ja, reingefallen: ja -> Er rettet Hae-mi -> später “Liebesgeschichte” zw. beiden Charakteren) zu sein.

Zwei Dinge sind auffällig, die möglicherweise zusammenhängen, auf die ich mir aber nur so halb einen Reim machen kann. Erstens, der starke Kontrast zwischen Jong-su & Ben und teilweise auch zw. Hae-mi & Ben (neben den offensichtlichen Dingen z.B. auch Tränen (Emotionen) <-> niemals Tränen): Es wirkt oft, als würde er hier noch auf eine andere Ebene führen wollen, als diesen Gegensatz nur die für Hauptstory mit dem "Liebesdreieck" und dem Kontrast zw. "Arm und Reich" zu dienen. Zweitens, gleich zweimal wird die Idee des "little hunger & great hunger" angesprochen (für das unterschiedliche (vorrangige?) Bedürfnis mancher Menschen nur nach z.B. Essen(absolut notwendige Dinge) und dann nach zusätzlichen Dingen, wie Fragen nach dem "Sinn des Lebens"; mglw. ähnlich zur "Maslowsche Bedürfnishierarchie" oder den unterschiedlichen Zuständigkeiten der versch. Gehirnregionen -> Verkörpern die Charaktere in Jong-sus Geschichte unterschiedliche Bedürfnisse in seinem Leben?). Auch hier wirkt es als würde eine weitere thematische Ebene aufgemacht. Es passt aber nur so halb auf den Unterschied zwischen Hae-mi & Jong-su einerseits (z.B. 2x Einschlafen und Tränen bei Hae-mi) und Ben andererseits (nie Tränen, Szene in der Kirche (Glauben = Fragen nach dem Sinn des Lebens?, Essen nicht als Notwendigkeit, sondern er "bereitet sich selbst ein Opfer"). Wären dann Hae-mi & Jong-su als eine Einheit (Unterschicht?) zu sehen oder als noch mal getrennte Repräsentanten mit unterschiedlichen Bedürfnissen (Unterschicht & Mittelschicht)? Vielleicht passt es deshalb nicht richtig zusammen, weil es zwei unabhängige Aspekte des Films sind, die nur einen ähnlich klingenden Kontrast durch die sonstige Verwendung von Metaphern wie ein Gleichnis wirken lassen.

Ein Film für Leute, die auf sich langsam entwickelnde sehr atmosphärische Mystery-Thriller stehen, wo vielleicht das Rätseln & Fragenstellen selbst mehr im Mittelpunkt steht als eine möglichst spektakuläre Auflösung am Ende. Ganz großartiger Film!

9/10

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Rebuild of Evangelion / Evangelion 1.0, Evangelion 2.0, Evangelion 3.0

von Hideaki Anno (Shin Godzilla, Neon Genesis Evangelion)

Für alle, die die Serie nicht gesehen haben: Seht euch die Serie an. Wenn ihr dann nicht genug habt, seht euch The End of Evangelion an. Wenn ihr dann immer noch nicht genug habt, wiederholt Schritt 1 und 2 (so wie ich :simonhahaa:) Und wenn ihr dann immer noch nicht genug habt, seht euch Rebuild of Evangelion an.

Worum geht es: Die Filme fangen im Grunde als eine Neuinterpretation der Serie an und driften dann immer weiter von der Serie ab. Kann man schon mal machen, obwohl es schon ein alternatives Ende gibt :upside_down_face: . Dabei wird jedoch die Core-Essenz der Handlung beibehalten. Also ich versuche das ganze mal grafisch abzubilden.


Wie Sie in dieser durchaus gelungenen Grafik sehen können, gibt es zunächst eine hohe Überlappung zwischen der Serie und den Filmen. Ein Umstand, welcher sich im weiteren Verlauf abrupt ändert. Diese Abweichung ist gemeinhin auch als Evangelion 3.0 bekannt. :face_with_monocle:

In 3.0 gibt es eine lange Sequenz in der der Zuschauer schon längst die richtigen Schlüsse gezogen hat, während der Protagonist noch meilenweit hinterher hängt. Sowas empfinde ich immer als sehr unangenehm. Die Auflösung wurde dann, nicht nur von einem, nein von gleich zwei Erklärbären vollzogen :roll_eyes: . Als würde jemand der die Serie nicht gesehen hat mit der Handlung in irgendeiner Weise mitkommen. Auch deshalb, zuerst die Handlung der Serie verstehen, die schafft das sogar ohne Erklärbär.

Was haben die Filme noch zu bieten?

  • neue Effekte (wow 3D, damit sieht alles viel besser aus … not)
  • eine neue Nebenfigur, jetzt auch mit Boob-Physics :confused: (hätte man sich echt sparen können, die ist 100% Fanservice und trägt absolut fast nichts zur eigentlichen Handlung bei).
  • keine „langweiligen“ Parts mehr, die imho die Serie erst zu etwas besonderen machten. Da ging es nämlich vorwiegend um die Depression von Hideaki Anno.
  • keine epilepsieauslösenden Parts (:schade: schade)

Zugegeben, es gibt viele epische Momente, aber es fehlen halt auch einige (:colinmcrage: HALLELUJA). Der Soundtrack gibt auch alles um den Epicnessregler auf Maximale Realität zu stellen. Und ja den Soundtrack find ich richtig gut, der hat mich eigentlich erst dazu gebracht mir auch noch die Filme reinzuziehen.

Nagut das Ende von 3.0 hat mich irgendwie doch mit den Filmen versöhnt.
Wegen der epischen Momente und den coolen 3D Effekten?
Nein, sondern weil hier die 3 Kids endlich wieder vereint sind, irgendwie … zumindest fast vereint … oder so :ugly:


Werde ich die nächsten 10 Jahre auf Evangelion 4.0 warten? Ja!
Werde ich die nächsten 10 Jahre ununterbrochen darauf hinweisen, dass Hideaki Anno endlich mal seinen faulen Arsch heben soll, um den Film fertig zu stellen? Vielleicht.
Werde ich mir den Film in 10 Jahren ansehen? Wahrscheinlich, falls er dann schon fertig ist.
Werde ich mir die ganze Zeit über denken, dass es besser wäre wenn Hideaki Anno wieder eine Depression durchleben würde, damit der letzte Film zumindest wieder so gut wird wie das Ende der originalen Serie? Ich werde mich dafür hassen, aber ja :gunnar:

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Und wer dann noch nicht genug hat, kann sch die Mangas von Evangelion reinziehen, die sich auch wieder von den Filmen und der Serie unterscheiden soll.

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:simonhahaa: stimmt. Mal sehen ob ich mich überwinden kann. Vielleicht seh ich mir davor noch mal die Serie an.

Me and Earl and the Dying Girl

“Me and Earl and the Dying Girl” ist ein Genre-Mix bestehend aus Comedy, Drama, Romance und Coming of Age. Mit Thomas Mann, RJ Cyler und Olivia Cooke hat sich Regisseur Alfonso Gomez-Rejon zudem sehr fähige Schauspieler ins Boot geholt. Des Weiteren ist dieser Film eine indirekte, kleine Liebeserklärung an das Medium Film, denn Greg und Earl liebes es, Filmklassiker zu persiflieren, sodass wir als Zuschauer immer wieder sehr unterhaltsame Schnipsel aus dem Schaffensprozess der beiden Protagonisten zu sehen kriegen.

Und trotzdem bin ich mit “Me and Earl and the Dying Girl” nicht warm geworden. Die Dialoge sind furchtbar edgy und stellenweise fremdschämig. Aber auch insgesamt kommt die Geschichte vorhersehbar und fast schon seicht daher.

Außerdem verstehe ich nicht, warum der Filmtitel auf Earl verweist, denn der Charakter von RJ Cyler kommt nur am Rande vor. Die eigentliche Geschichte dreht sich nur um Greg und Rachel.

Ach, ich weiß nicht. Ich habe das Gefühl, dass Alfonso Gomez-Rejon eine Menge Potenzial hat liegen lassen. “Me and Earl and the Dying Girl” ist unter’m Strich ein sehr durchschnittlicher Film mit einem schönen Anfang, einem holprigen Mittelteil und einem konstruierten Ende. Ich habe mir wirklich mehr versprochen.

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Drachenzähmen leicht gemacht 3

So, der erste Film von vielen auf die ich mich 2019 freue ist nun erschienen und ich wurde nicht enttäuscht. Dennoch muss ich sagen, dass mir in Nuancen die beiden Vorgänger etwas besser gefallen haben. Das ist aber wirklich meckern auf hohem Niveau, denn Teil 1 und 2 sind für mich schon an gut gelaunten Tagen 10/10 Punkte Filme.

Was hat mir an Teil 3 etwas weniger (gewichtet das meckern nicht zu sehr) gefallen? Nun, teilweise gibt es sehr starke Parallelen zur Handlung des zweiten Teiles, allen voran beim Plot mit dem Bösewicht, welcher auch einer der Schwachpunkte des Filmes ist. Zudem hatte der zweite Teil so ein bis zwei Momente mehr, die mich persönlich emotional gepackt haben. Was nicht bedeutet, dass diese im dritten Teil fehlen, denn Drachenzähmen 3 ist ein wunderbarer Abschluss der Trilogie, welche nicht nur optisch wieder wunderbar aussieht und tolle Musikstücke bietet, sondern auch inhaltlich die Geschichte der Drachen und Wikinger zu einem runden und natürlich auch emotionalen Finale führt. Ich gebe 9/10

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Lucky

Man begleitet den 90 jährigen aber noch fitten Lucky bei seinem Alltag. Morgenwäsche, Yoga, rauchen, durch die Stadt schlendern, Bekannte treffen usw. Er ist allein aber nicht einsam und kommt gut klar bis er eines Tages einfach umkippt und ihm seine Sterblichkeit bewusst wird…
Ein wunderbarer kleiner und leiser Film über Vergänglichkeit. Eine der letzten Rollen von Harry Dean Stanton. Absolute Empfehlung

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Die Schattenmacher (1989)
Regie: Roland Joffé
Paul Newman, Dwight Schulz, John Cusack, Laura Dern, Bonnie Bedelia, Natasha Richardson, John C. McGinley,

Inhalt:
1942 beginnen die Amerikaner mit den Deutschen den Wettlauf um die Atombombe, denn möglicherweise wird derjenige den Zweiten Weltkrieg gewinnen, der zuerst fertig ist. Die Amerikaner beauftragen einen patriotischen General mit der Betreuung, der wiederum Dr. J.R. Oppenheimer an die Spitze der Wissenschaftler stellt. In einer eigens dafür aufgebauten Wüstenstadt in New Mexico beginnt der Countdown…

Fazit:
Solides kühles Drama über die Unterwerfung der Wissenschaft unter die Interessen des Militärs.
Die Stimmung des Wettlaufs um die erste einsatzfähige Atombombe der Welt wird in schönen Bildern eingefangen und erinnert in Ansätzen an ebenso vergleichsweise gut gelungene Zeitstudien wie z.B. „Der Stoff, aus dem die Helden sind“.

Unnötig fand ich die ganze Geschichte um die Ehe und Affäre von J.R. Oppenheimer. Genau dort verliert der Film an Tempo und schleppt sich mehr schlecht als recht dahin.
Den Fakten nicht ganz treu ist der Film trotzdem für mich eine ganz nette Hollywood Geschichtsstunde.
Meine Highlights sind Paul Newman, die Kamera von Vilmos Zsigmond und die Musik von Ennio Morricone.

Die Musik: :heart:

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Die Firma (1993)

Gibt’s nen Grund, warum du die Handlung vom Wiki-Artikel hier reinkopiert hast? Oo

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Lemmy
War mir mal wieder nach. RIP you magnificent bastard.

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So ist weg…besser ? Hatte nicht bedacht das dich das stören könnte. ^^

Die Unglaublichen (2004).

Etliche Jahre nicht gesehen. Ich glaub zuletzt sah ich den noch in SD. Auf Netflix in HD ist das ein gewaltiger Unterschied.
Toller Film. Wie früher auch bereits. Jetzt bin ich auf Teil 2 gespannt und wie sich nach 14 Jahren die Animationstechnik für dieses Setting entwickelt hat.

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The Lego Movie 2

So, auch gleich diesen Film mitgenommen und wirklich sehr positiv überrascht aus dem Kino gekommen.

Teil 2 wiederholt nicht einfach nur den ersten Teil, denn was im ersten noch der große Twist war, wird hier sehr clever in die Geschichte eingebaut. Es ist wieder ein sehr buntes und abgefahrenes Feuerwerk an kreativen Ideen, was aber auch sehr gekonnt mit den Erwartungen des Zuschauers spielt. Ich will hier auch gar nicht zu viel Schreiben, denn weniger ist hier mehr.

Trotzdem habe ich auch etwas zu meckern. Nicht jeder Gag zündet (aber viele) und teilweise sind es schon ein paar Songs zu viel, obwohl es im Kontext der Handlung schon Sinn macht. Zumindest hätten die neuen Songs etwas besser sein können. Generell war ich doch sehr überrascht davon, wie kreativ die Geschichte war.

Ich gebe 8/10

The Favourite:
"Favourite" ist wohl richtig… ist sehr zu favorisieren bei diesen Oskars, das muss ich ganz klar sagen, jetzt nachdem ich ihn gesehen habe.
Dabei hatte es der Film bei mir schwierig. Ich ging mit so hoher Erwartungen ins Kino, dass ich fast nur enttäuscht werden konnte.
Glücklicherweise war dies so rein gar nicht der Fall!
Der Film ist absolut brilliant gemacht! Von den Schauspielern, der Kamera, dem Schnitt, der Kulisse, den Kostümen, dem Skript, der Regie… einfach verdammt stark, durch und durch.

All diese positiven Elemente fügen sich zu einem Gesammtbild zusammen, das unglaublich schwer zu beschreiben ist. Die Atmosphäre des Filmes ist permanent sehr, sehr bedrückend und ungemütlich, wie es bei Lanthimos Filmen gerne der Fall ist.
Praktisch der ganze Film spielt in einem riesigen Anwesen, welches so voller Details ist, und so überwältigend geschossen ist, dass es zu einem eigenen Charakter im Stück ist, welcher die Schauspieler je nach Situation unterstützt oder dominiert, verschluckt oder herausstechen lässt.
Das gleiche gilt für die Kameraarbeit. Die Farben und das Licht und die Schatten in jedem Bild sind ein Vergnügen anzuschauen, und die wilden Winkel und der Gebrauch von einer Vielzahl unterschiedlicher Linsen und Perspektiven sorgen dafür, dass es nicht nur die Dialoge und Charaktere sind, welche eine Geschichte erzählen.

Die drei Hauptdarstellerinen sind auch alle hervorragend, aber hier zeigt sich mal wieder die unpraktische Realität der Oskars…
Die Königin ist also die “Hauptdarstellerin”? Wirklich? Wäre ich nie darauf gekommen!
Schlicht und ergreifend, weil der Film keine Hauptfigur hat, sondern ein Ensemble aus drei genau gleich wichtigen Charakteren. Du könntest alle drei als “Hauptfigur” bezeichnen und eine Rechtfertigung dafür finden.
Und alle drei machen auch eine hervorragende Arbeit. Die Dynamik zwischen den Charakteren kommt durch die Chemie zwischen den Schauspielerinen hervorragend zur Geltung.

Ich könnte hier noch viel zu dem Film sagen, jeder Aspekt vom Drehbuch bis hin zu den Kostümen hätte einen Abschnitt verdient um ins Detail zu gehen, aber erstens will ich gar nicht zu viel zum Film verraten und kann daher nicht zu sehr in die Tiefe gehen, und zum anderen will ich auch gar nicht mehr darüber reden. Diesen Film sollte man gesehen haben, da kann ich gar nicht mehr dazu sagen.
Und ich bin froh, dass “Roma” doch noch ebenbürdige Konkurenz erhalten hat, auch wenn ich jetzt fast etwas befürchte, dass jetzt “The Favourite” ihm die meisten Auszeichungen wegschnappen wird.

Fazit: Fantastischer Film! Geniale Bilder, super Schauspieler, tolle Ausstattung, brilliante Regie… Superlative, Superlative, Superlative.

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Big Hero 6
Was ein toller Film. Der hat echt superviel Spaß gemacht. Sehr rührend, sehr schöne Geschichte, toller Baymax :heart_eyes:

Bolt
Joa war ganz gut. Der Look der Menschen hat mir zwar gar nich gefallen, aber Bolt, Mittens und Rhino waren schon echt witzig. Kann man gut gucken, ist jetzt aber kein Meisterwerk.

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The Ballad of Buster Scruggs
Puh, nee, da bin ich echt gar nicht so richtig rein gekommen. Die erste Episode hat mich noch echt gekriegt, aber schon die zweite hat mich dann wieder verloren. Das is auch bis zur letzten nicht mehr besser geworden. Die letzte fand ich dann allerdings wieder richtig gut.

Aber insgesamt fand ichs leider ziemlich langweilig und langatmig.

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Zum Gedenken an Albert Finney der vorgestern verstorben ist, hab ich mir wieder einmal seinen ersten großen Film mit dem er international bekannt wurde angeschaut.

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Samstagnacht bis Sonntagmorgen (1960)
Regie: Karel Reisz
Albert Finney, Rachel Roberts, Shirley Anne Field, Hylda Baker, Norman Rossington, Bryan Pringle

Zur Story:
Das Wochenende ist die schönste Zeit für den etwas großspurigen Fabrikarbeiter Arthur Seaton. Das mühsam erarbeitete Geld gibt er für Bier und Kino aus. Mit Brenda, der Frau seines Arbeitskollegen, hat er ein Verhältnis. Auch die hübsche Doreen würde er gern ins Bett kriegen, aber die will eine ernsthafte Beziehung, kein flüchtiges Abenteuer. Als Brenda schwanger wird, kommt nur eine Abtreibung infrage. Doch dann erfährt Brendas Mann von der Affäre.

Saturday Night and Sunday Morning beruhte auf dem erfolgreichen Roman von Alan Sillitoe.
In Frankreich entstand Anfang der 60er Jahre die Nouvelle Vague aber auch in England kam durch junge Regisseure wie Tony Richardson, Lindsay Anderson, Richard Lester, Jack Cardiff, Jack Clayton, John Schlesinger und Karel Reisz eine Erneuerung des einheimischen Filmschaffens . Nach biederen Komödien und verstaubten Kammerspielen des britischen Nachkriegskinos hielten diese jungen Regisseure das kompromisslos realistische Free Cinema entgegen: Dokumentarisch anmutende Stilmittel und die inhaltliche Konzentration auf das Schicksal der unteren Gesellschaftsschichten kennzeichneten den rebellischen neuen britischen Film der 1960er-Jahre.

In der Top 100 Liste des British Film Institute über die besten britischen Filme aller Zeiten belegt der Film den 14. Platz. Im Jahr seiner Entstehung war der Film überaus erfolgreich an der Kinokasse und erhielt zahlreiche Auszeichnung, darunter den BAFTA Award als bester Britischer Film 1961.

Der Film besticht durch eine genaue Milieuzeichnung und glaubwürdigen Darstellern eine erlesene Kameraführung die von Freddie Francis stammt.
Was mir auch gefällt ist diese ganz spezielle Melancholie und diese scheinbar ziellose Tristesse der man nicht entkommen kann. Großes Kino.

Ein weiterer Film wo Albert Finney toll aufgespielt hat ist dieser Film.

Ein ungleiches Paar (1983)
Regie: Peter Yates
Albert Finney, Tom Courtenay, Edward Fox, Eileen Atkins, Michael Gough

Inhalt:
Großbritannien 1940: Angeführt vom grantigen „Sir“ (Albert Finney) tingelt eine Theatertruppe durch das kriegs-gebeutelte Land. Vor dem 227. Auftritt als König Lear stürzt „Sir“ in eine Krise.
Halt gibt ihm nur Garderobier Norman (Tom Courtenay), „Sirs“ Busenfreund, Beichtvater und Sklave…

Ein ungleiches Paar kommt als Tragik -Komödie daher, der ganz auf die Kraft seiner Schauspieler zugeschnitten ist. Finney und Courtenay wurden beide für den Oscar nominiert, Finney erhielt darüber hinaus auf der Berlinale 1984 den Silbernen Bären.
Die Dialoge sind scharf geschliffen, die Bilder trist und von dunklen Brauntönen dominiert. Mit seiner strammen Inszenierung ist Yates ein wirkliches Kunststück gelungen, ein profundes Drama über menschliche Unzulänglichkeiten und die unerschütterliche Liebe zum Theater.

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Eben gerade “Ich seh Ich seh” auf 3Sat!

Ziemlich finster!

Aber gut gemacht, mit einer ziemlich dichten Atmosphäre und teils sehr gelungenen Bildkompositionen!

Allerdings alles andere als ein gute Laune Film! ^^

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Da ich den Film sowieso mal Posten wollte nutze ich die Chance und füge diesen noch hinzu …

Looker (1981)

Mit Albert Finney von Michael Crichton

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Ich mag Crichton als Regisseur sehr,
Und Finney sowieso…
Nach Westworld, Coma und Der große Eisenbahnraub drehte er diesen heutzutage eher unbekannteren Sci Fi Thriller …



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