Blackkklansman
Diese politisch aufgeladenen Filme sind nichts für mich. Die sowieso schon dünne Story wird zugunsten der Message zerdehnt, jedes bisschen aufkommende Atmosphäre oder Spannung wird sofort durch politisches Phrasengerede erstickt, dass sich anfühlt als wäre es stumpf von einer “Dieses Statement muss in den Film!”-Liste abgearbeitet. Außerdem funktioniert die Mischung aus realitätsnahem Anspruch und schmerzhaft überzeichneten Charakteren für mich einfach null.
Und dann kommt auch noch das Ende. Nicht nur dass das, Achtung Spoiler, Happy End so dermaßen überzogen ist, dass ich zunächst dachte es ist eine dieser typischen Hollywood-Happy-Ending Traumsequenzen, bevor der große Hammer kommt. Nein, das ist ernst gemeint und wird an Peinlichkeit danach nur noch von den angehängten realen Fernsehbildern getoppt, die natürlich schockierend sind, für mich an dieser Stelle aber einfach nur dreiste, an Plumpheit nicht zu überbietende Manipulation des Zuschauers sind.
Neben vereinzelten unterhaltsamen Szenen einer der wenigen Lichtblicke: Adam Driver. Seine Präsens und ausgestrahlte Gelassenheit haben mir wirklich gefallen.
4/10 Zipfelmützen
Creed II - Rocky’s Legacy
Der erste Teil hatte mich damals echt umgehauen. Die Mischung aus Underdog-Story und dem Vermächtnis der Rocky-Reihe gepaart mit starken schauspielerischen Leistungen hatte mich einfach gepackt. Der zweite Teil kann davon sehr viel mitnehmen und setzt die Geschickte um Adonis Creed packend und Glaubwürdig fort. Es ist eine wahre Freude zu sehen, wie behutsam und mit wie viel Respekt in diesem Film “Rocky’s Legacy” behandelt, geradezu in Ehren gehalten wird. Seine Vergangenheit, die Geschichten um ihn, Ivan und Apollo werden so emotional und glaubwürdig vermittelt, dass ich im Film manchmal fast vergessen hatte, dass es eben nur Geschichten in einem Filmuniversum sind.
Leider ist aber Creed II insgesamt nicht so hervorragend wie der erste Teil. Dazu haben sich zu viele kleine Schwächen eingeschlichen, die gerade eines der Kernelemente betreffen: die Charakterentwicklung. Zu oft bleiben die Dialoge auf dem Niveau von Plattitüden und verpassen es, Adonis’ “Sinnseswandel” für mich nachvollziehbar zu vermitteln. So muss ich zugeben, dass ich bei Rockys Ratschlag an Adonis vor dem Kampf, doch bitte an seine Gründe für den Kampf zu denken, nicht genau wusste worauf er abzielt.
Das ist aber Nörgeln auf hohem Niveau, denn schließlich geht es hier vor allem um den Kampf. Spätestens beim überragend inszenierten, krachenden und schmerzhaften Endkampf sind alle kleinen Schwächen vergessen.
8/10 Tiefschläge