Welchen Film habt ihr als letztes gesehen?

Guardians of the galaxy 1&2

Fand beide ganz lustig. Manchmal war mir der Humor etwas zu viel und auch etwas platt, aber im großen und ganzen war ich bei beiden Teilen gut unterhalten. Der Soundtrack ist natürlich bei beiden Filmen top. Den großen Hype den die Teile unter unseren Freunden hat, verstehe ich aber nun auch nicht so ganz.
7/10

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Nach dem Kino+ Spezial habe ich mit gestern Carpenter’s The Thing (1982) mal wieder angeschaut. Der Film überzeugt einfach nur durch seine herrlich handgemachten “Schöpfungen” und seine beklemmende und dichte Atmosphäre.
Den muss man mal gesehen haben.
8/10

Gibt es übrigens auf derzeit auf Netflix.

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Ich sage ja nicht, dass ich bei “First Man” nichts gefühlt habe. Aber der Film versucht eben deutlich weniger als Apollo 13 Emotionen zu erzeugen. Schau dir nur mal die Szene an: https://www.youtube.com/watch?v=s_7PfocHTmc

Die Musik, die Schnitte, der in Jubel ausbrechende Mission Control - Raum. Ich liebe auch Apollo 13, aber der Film versucht doch viel “billiger” Emotionen zu erzeugen.

Mein emotionaler Höhepunkt in First Man ist, als Gosling auf dem Mond uns selbst dort seine Emotionen versperrt, als er sein Sonnenschutz-Visier herunter klappt, weil er Tränen vergießt. Er verschließt sich sogar dem Zuschauer. Das ist der geniale - ich nenne ihn mal - Chazel-Moment. Weil dort oben sieht in dem Moment ja eigentlich keiner zu außer wir.

Bei Apollo 13 leidet und fühlt man mit den Charakteren mit. Das ist sicher auch dem geschuldet, dass die Mission einfach schief geht, aber eben auch, weil ich in diesem Film die Charaktere so liebe. In First Man, kann ich weder zu Armstrong noch zu seiner Crew tiefe Emotionen aufbauen. Am ehesten noch zu seiner Frau.

Ich glaube, dass viele der schlechten Rezensionen und des schlechten Feedbacks darauf zurückzuführen sind, dass viele ein neues Apollo 13 erwartet haben. Apollo 13 war auch authentisch, aber eben doch gedreht wie ein Abenteuerfilm. Das gibt einem First Man nicht.

Nun. Ich fand halt irgendwann, dass ich es begriffen habe, dass er sich von seiner Familie abkapselt. Der Film wiederholt das immer und immer wieder. Das fand ich irgendwann redundant.

Suzzanna buried alive auf Netflix ist eigentlich ne einzige Frechheit, über 2 Stunden mehr als verschwendete Lebenszeit :sweat_smile:

Gestern Morgen noch:

The Swordmaster (1993) von Sammo Hung und mit Jet Li in der Hauptrolle.

Das coole am Film: Ich kannte den noch nicht.
Cool inszenierte Kämpfe (mit Waffen), ab und zu ein paar typische Sammo Hung Gags und Slapstick Einlagen. Allein der Darsteller für den “König der grünen Fledermaus” (kennt man aus der Winners&Sinners Reihe). Pure Comedy xD
Dabei will der Film eigentlich ziemlich ernst sein.
Die Story wirkt (sehr ungewöhnlich) fast wie ein Fantasy-Märchen. Neben den ganzen Kung-Fu Skills können Charaktere innerhalb von Sekunden und von 0 auf 100 Kung Fu lernen und verlieren. Die “Helden” können ähnlich wie in Dragonball Energiekugeln schießen und es gibt Zauberschwerter. Klingt echt zu abgefahren, macht aber durchaus noch Spaß anzusehen, auch wenn er heute extrem trashig wirkt.

Einziger wirklicher Schwachpunkt: Der Film endet quasi mittendrin. Klar, kündigt ein Sequell an, nur konnte ich (google und wikipedia) keins finden. Schade.

Der Himmel über Berlin

Ich hatte mal wieder Lust auf einen richtigen Arthouse-Brocken und da viel die Wahl, da Bruno Ganz kürzlich verstorben ist, auf dieses Werk von Wim Wenders. Bei den Kritikern hat der Film ja fast einen Heiligenstatus und auch für viele Filmfans hat er Kultstatus.

Und ich muss sagen, dass er seine Erwartungen erfüllt hat. Wie bei jedem Arthouse-Film
muss man sich jedoch darauf einlassen können und ein Herz für “Artsy Fartsy” haben. Die Dialoge und Monologe z.B. sind nicht natürlich. Sie sind wie im Theater gesprochene Poetik und Lyrik. Der Film spielt mit einer Mischung aus melancholischem schwarz/weiß Bildern und hoffnungsvoller Farbe. Szenen werden oft minutenlang ohne Schnitt ausgespielt.

Das ist ungewohnt für ein heutiges Seherlebnis und man bezeichnet solche Filme gerne als sperrig, Für mich war er umso wirkungsvoller. Die Stimmung ist durchgehend intensiv und es entwickelt sich ein unfassbarer Sog. Man wird in einen existenzialistischen Strudel geworfen.

Bereits in der ersten Szene bekam ich unvermittelt Gänsehaut. Das habe ich nur sehr selten. Da sitzt der eigentlich unsichtbare Engel Damiel (Bruno Ganz) auf der Gedächtniskirche. Alles unter ihm fließt, ein Bach aus Leben. Nur ein Kind sticht heraus, dass auf der Straße steht und ihn direkt ansieht. In “Der Himmel über Berlin” werden die Engel von niemanden wahr genommen, außer von Kindern, die in ihrer Unschuld selbst noch Engel sind…

Ja, auf sowas muss man stehen. Wenn man es tut, ist der Film wirklich eine Bereicherung.

Ich bin, wenn mich ein Film wirklich komplett reinzieht, keiner der dann noch extra nach Fehlern sucht. Deswegen gebe ich dem 5 von 5 Sternen.

Am Samstag „Der Nebel“ auf Blu-Ray.

Ich habe damals die Kurzgeschichte gelesen, und den Film bisher vor einigen Jahren mal im Fernsehen gesehen. Wie es manchmal so ist, fand ich den Film jetzt beim erneuten gucken sogar nochmal besser als beim ersten gucken! Er hat zwar teilweise ein wenig die Anmutung eines TV Films, ist alles in allem aber eine tolle Umsetzung des Stoffes, und das Ende ist natürlich einfach heftig. Gute Verfilmung!

Und gestern Abend dann mal wieder „The Green Mile“ auf Blu-Ray! Eigentlich wollte ich nur mit dem Film anfangen, vielleicht die erste Hälfte gucken und dann heute weiter, dauert ja immerhin über drei Stunden, hab ihn im Endeffekt dann aber doch komplett geguckt. Einfach immer wieder richtig gut, und für mich eine der besten King Verfilmungen! :slight_smile:

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Bone Tomahawk

In der kleinen Wild-West Stadt Bright Hope werden über Nacht ein fremder Häftling, eine Krankenschwester und ein Hilfsdeputy entführt. Hinweise lassen bei den Entführern auf einen besonders gefährlichen Stamm von indigenen Amerikanern schließen. Also macht sich ein Rettungstrupp auf die Reise, um die Entführten zu retten.

Was für ein belangloser Film. Während der ganzen elend langen Laufzeit von 2 Stunden ist absolut keine Atmosphäre aufgekommen. Für ein Western-Setting waren die Schauplätze alle viel zu sauber (sogar der Schauplatz des Finales sah aus wie stündlich durchgefegt). Die Charaktere hätten einem kaum egaler sein können und mit den wirklich wenigen und meiner Meinung nach plump inszenierten Gewaltspitzen kann man mich sowieso nur selten überzeugen. Nicht empfehlenswert. (gesehen auf Netflix)

4/10

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Nur ein kleiner Gefallen

Ne. Dat war nix. Ich mag Anna Kendrick und sie ist so ziemlich der einzige Grund, warum ich mir den angesehen habe. Die Aussicht darauf, sie mal in einer etwas anderen Rolle als der quirky Nerdtraum zu sehen hat mich gereizt.

Aber das hat dann doch nicht gereicht. Die Figuren sind allesamt unsympathisch und unglaubwürdig, alles wirkt konstruiert, prätentiös und versucht cool zu sein… die Betonung liegt auf versuchen .

Da geb ich 2 1/2 Sterne.

Der letzte Lude

Meine Freundin hat mich gedrängt den zu gucken. Was soll ich sagen…ich musste öfter schmunzeln als gedacht. Hat mich besser unterhalten als so manch anderer Film aus diesem Land.

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Stullenandi :slight_smile:

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Marvel’s Avengers:

Immer noch wirklich verdammt gut! In meinen Augen nach all den Jahren und all den Filmen im Marvel Universum, ist und bleibt dieser Film einer der besten.
Ich glaube, man darf wirklich nicht unterschätzen, wie stark dieser Film von den Charakteren und den Schauspielern getragen wird. Und das geht weit, weit über die “lustigen” Sprüche oder den “Coolness”-Faktor hinweg.
Denn obwohl dieser Film so viele Charaktere enthält hat jeder der Protagonisten Tiefe und Komplexität. Das wir bei diesen Filmen gerne etwas übersehen, aber man darf das nicht vergessen und nicht unterschätzen.

Nehmen wir Captain America als Beispiel. Das erste Mal wo man ihn sieht ist er am Trainieren, aber er wirkt völlig aufgewühlt und emotional geladen. Als Fury reinkommt um ihn für die Arbeit mit den Avengers zu rekrutieren hört man im Dialog von Steve Rogers den ersten Anhaltspunkt, was ihn so beschäftigt. Er redet davon, dass sie den Krieg den sie vor seiner Einfrierung gekämpft hatten zwar gewonnen hatten… aber auch eine Menge verloren.
In seiner nächsten Szene mit dem Captain wird er auf seine Uniform angesprochen, die “Stars and Stripes”… und an Rogers Reaktion merkt man, dass der Captain, der grosse Patriot seiner Zeit, plötzlich nicht mehr ganz so gewillt ist, das Banner seines Landes zu tragen.
Das sind seine ersten beiden Szenen, und der Film hat noch nicht richtig angefangen. Und trotzdem hat man diesem Charakter bereits neue interne Konflikte gegeben. Ohne dass man es direkt anspricht merkt man bereits, dass sich Steve Rogers damit auseinander setzen muss, dass die USA für die er damals gekämpft hat, nicht mehr das gleiche Land ist, das er damals idealisiert hat. Es wird nicht direkt angesprochen, aber es kommt rüber, dass er Dinge über sein Land gelernt hat, welche seinen treuen Patriotismus aus einer Zeit wo die USA noch heldenhaft gegen eine diskussionslose bösartige Macht gekämpft hatte hinterfragen muss.
Und das ist etwas, was in späteren Filmen wieder aufgenommen wird (und was die Marvel-Filme als Kontinuität so stark macht), aber es macht Steve Rogers auch schon in diesem Film zu einem vielschichtigen, interessanten Charakter, ausserhalb seiner Superkräfte.
Und diese Aspekte, diese zusätzlichen internen Konflikte und Motivationen, sind in jedem einzelnen der Hauptcharaktere dieses Filmes zu spüren. Das Drehbuch (im Bezug auf die Charaktere) ist unglaublich stark und intelligent geschrieben, und ich glaube viele Leute unterschätzen, wie viel Nuance man in diesem Drehbuch finden kann!

Und die Schauspieler tragen da auch ihren Teil dazu bei, dass diese Charaktere so gut funktionieren.
Denn sie müssen all diese Vielschichtigkeiten auch auf die Leinwand bringen. Es würde nichts bringen, wenn das Drehbuch diese subtilen Nuancen hätte, die Schauspieler aber alle ihre Rollen flach und uninteressant spielen würden.
Tony Stark ist der Sprücheklopfer und das Grossmaul, aber es braucht die Momente zwischen den Sprüchen, in welchen Robert Downey Jr. die Fassade bröckeln lässt, wo Angst oder Nervosität oder Trauer oder Hilflosigkeit durchsickern. Und das macht er fantastisch… und wie gesagt, das machen ALLE fantastisch. Und darum sind auch all die Interaktionen zwischen den Charakteren die Highlights dieses Filmes. Du kannst all diese Charaktere in eine Szene werfen und es kommt etwas interessantes dabei raus.

Und darum, weil man die Charaktere so mag, weil die Charaktere für etwas kämpfen, was an sie persönlich geknüpft ist, darum funktioniert dieser Film so gut.
Und darum funktioniert auch das ganze Zeugs rund herum so gut.
Darum funktioniert die lange Finale Actionsszene, darum funktionieren all die Kämpfe und Explosionen dazwischen. Weil man Kontext hat im Bezug auf die Charaktere.
Und das ist auch der Grund, warum das ganze Filmuniversum so gut funktioniert. Weil das ganze Spektakel immer um die Charaktere gebaut wird, und nicht die Charaktere in irgendwelche spektakulären Szenen geworfen werden.

Ich könnte Szene für Szene durch den Film durchgehen und praktisch in jedem Moment etwas ansprechen, das ich gelungen und intelligent gemacht finde, aber ich glaube ich lasse es einfach mal dabei, dass ich den Film jedes Mal wieder neu entdecke, wenn ich ihn mir anschaue. Es ist kein Zufall, dass man auf diesen Charakteren eine derart ausgedehnte Kontinuität machen konnte, und es hat seinen Grund warum der bald anlaufende “End Games”-Film wohl das Filmische Ereigniss einer Generation darstellen wird. Auf diesen Punkt ist mit viel Leidenschaft und Sorgfallt hingearbeitet worden, und der erste Avengers-Film zeigt deutlich, wie man schon von Anfang an die Weichen sauber gestellt hatte.

Fazit: Einer der besten Filme des MCU. Charakter-getrieben und so viel besser geschrieben (vor allem die Charaktere) als man ihm heute oft anerkennt.

5 „Gefällt mir“

Gestern den Horror-Kurzfilm Latched geschaut. Ich glaube, den hatte Schroeck mal erwähnt. Verfügbar auf dem YouTube-Kanal von ALTER. Der ist 18 Minuten lang und echt gut. Gut geschrieben, toll gefilmt, stark gespielt, und der Score sorgt für die Gänsehaut. Die Tanz-Szenen hatten einen gewissen Suspiria Vibe :smiley:

Der Kanal hat generell einiges zu bieten, werde da wohl mal ein bisschen stöbern.

Shazam
Der für mich bisher beste Film DCU.
Der 14 jährige Billi Batson wird zum auserwählten um die Erde zu retten wenn er das Wort Shazam spricht. Der Film bietet viel Humor ,aber auch traurige und ernste Momente. Das einzige was nicht so toll ist ist der Endkampf der zu lang ist. Der Film hat sogar brutale Momente für einen Film der teilweise eine Leichtigkeit an den Tag legt . Der Film ist deutlich besser als der Konkurrent Captain Marvel, der einfach ein typischer Held ohne Tiefgang und Schwächen ist. Ich hoffe der Film findet seine Zuschauer den ich finde ihn besser als vieles was Marvel in letzter Zeit raus gehauen hat ( Black Panther, Captain Marvel)

Für mich sogar der stärkste Film im MCU, da nahezu alles stimmt.

Deine Argumente kann ich alle so unterschreiben.
Ich würde noch ergänzen, dass man außerdem mit Loki einen tollen Antagonisten in den Film eingebaut hat (der von Tom Hiddleston herausragend verkörpert wird).

Oh, richtig!
Für ihn zählt im Prinzip das gleiche was ich für die Protagonisten geschrieben habe. Tolle schauspielerische Leistung von Hiddleston, und ein wirklich hervorragend geschriebener, vielschichtiger Antagonist.

The Diary of a Teenage Girl

San Francisco in den 70ern: Ein 15-jähriges Mädchen verliebt sich in den wesentlich älteren Freund der Mutter. Was zu einem Betroffenheitsdrama werden könnte, wird zur quicklebendigen und bunten Charakterstudie eines Mädchens, das zur Frau wird.

Der Film verurteilt NICHTS und schafft es dennoch alle Konsequenzen aufzuzeigen.

Die Bilder, die hier gezeigt werden sind dennoch für das US-Amerikanische Kino radikal. Auch wenn die (großartige) Schauspielerin natürlich volljährig ist, verkörpert sie dennoch - physisch und in ihrem Verhalten - sehr glaubwürdig eine Teenagerin. Es gibt zahlreiche Sex- und Nacktszenen, sie raucht Gras und zieht auch schon mal eine Line. Das ist wirklich gewöhnungsbedürftig und schockt erst einmal. Aber der Film schafft es, dass das nicht unangenehm ist.

Außerdem gibt es immer wieder fast surreale Einschübe, in denen ihre Comics, die sie gerne zeichnet, zum Leben erweckt werden.

Der Cast ist auch abseits der Hauptdarstellerin mit Alexander Skarsgard, Kristen Wiig und Christopher Meloni hervorragend besetzt.

Echt toller Film. 4 von 5 Sternen.

2 „Gefällt mir“

Iron Man 3:

Ja, ich versuche alle Filme nochmals durchzuschauen, bevor “End Game” rauskommt.
Als “Iron Man 3” damals ins Kino kam war ich recht enttäuscht. Fand Tony Starks Trilogie ein typischer Fall von: Schlechter mit jedem Film.
Ich weiss, dass der zweite Teil als Schwarzes Schaf gilt und die meisten Zuschauer 3 besser mochten als 2, aber ich finde Teil 2 ganz in Ordnung (hat so seine Probleme, aber ist immer noch ein guter Film innerhalb des MCU), 3 fand ich aber wirklich nicht gut.
Nachdem ich ihn jetzt nochmals gesehen habe muss ich aber sagen: Doch etwas besser als ich ihn in Erinnerung hatte.

Dennoch verstehe ich immer noch, warum er mir nicht gefallen hat.
Der Film ist einfach völlig chaotisch. Er schwingt von Plotpunkt zu Plotpunkt hin- und her und irgendwie scheint nichts so richtig zusammen zu hängen.
Und der ursprüngliche Hook der Geschichte, Tony Starks PTSD von den Ereignissen aus dem ersten Avengers-Film (eine Idee, welche ich eigentlich brilliant finde) verschwindet nach ca. der Hälfte des Filmes plötzlich. Einfach nicht mehr wirklich vorhanden.
Ausserdem fehlt dem Film jegliche Subtilität. Ich meine, schon der Anfang zeigt in dem Bereich, was Sache ist. Guy Pearces Charakter in der Anfangsszene ist einfach sooooooo lächerlich. So überrissen dargestellt, der würde besser in einen “Scott Pilgrim”-Film passen als in einen Iron Man Film… und auch da bin ich nicht ganz sicher ob Scott-Pilgrim-Charaktere nicht etwas subtiler sind.

Ein Punkt über den ich immer wieder lachen muss, ist die Sache mit Tony Starks Adresse…

Als der Film rauskam diskutierten viele meiner Bekannten darüber, wie blöd doch Stark sein muss, seine Adresse vor laufender Kamera Preis zu geben… wo ich einfach nur dachte: “Ach komm! Ich wette, man kann Tony Starks Adresse googeln! Er lebt in einem riesigen Haus auf einer Klippe, nicht gerade Top-Secret… und er hatte in der Vergangenheit Parties dort und nahm One-Night-Stands mit dahin! Das ist sowas von Public Knowledge!”
Was ich da aber irgendwie etwas dumm finde ist die Tatsache, dass die Filmemacher diesen Aspekt offenbar nicht bedacht hatten, denn tatsächlich nachdem Tony seine Adresse veröffentlichte wird er angegriffen… müssen wir also wirklich davon ausgehen, dass seine Adresse bis zu dem Zeitpunkt unbekannt gewesen war? Irgendwie schwer vorstellbar. Vielleicht ist die Idee einfach, dass der Manderin bereits wusste, wo er wohnte, aber einfach die “Herausforderung” welche Stark rausgibt annehmen wollte… aber wenn das die Idee war, dann kam es nicht wirklich gut rüber.

Und zu guter Letzt muss ich auch noch sagen, dass dieser Film halt doch zum ersten Mal bestimmte Schwächen im MCU aufzeichnete.
Zum einen finde ich es nicht sonderlich glaubwürdig, dass sich keiner der “Avengers”, oder nicht einmal “Shield” einschaltete, wenn man bedenkt, was Tony Stark in dieser Story alles zustösst.
Und zweitens verliert das Ende halt jeglichen Emotionalen Impact. Man weiss einfach, dass das Ende nur symbolisch ist, denn man weiss, dass weitere Filme mit Iron Man und Tony Stark und seinen Anzügen in der Pipeline stehen. Dass er all seine Anzüge zerstört und so… das hat null Bedeutung. Es wäre ein grandioser Abschluss für eine “Iron Man” Trilogie gewesen, aber als Stück des grösseren MCU-Konstruktes ist es einfach ziemlich platt und nichtssagend.

Trotzdem, wie gesagt, ich mochte den Film etwas besser als ich ihn in Erinnerung hatte.
Denn er ist ganz einfach sehr unterhaltsam, da kann man nichts wegdiskutieren. Die hunderten Plotpunkte die abgehandelt werden haben alle ihren eigenen kreativen Flair, der Film ist nicht wirklich vorhersehbar (gewisse Twists mögen vorhersehbar sein, aber man weiss trotzdem nie genau, was jetzt in den nächsten 20 Minuten kommen wird) und Robert Downey Jr. macht als Iron Man einmal mehr eine fantastische Falle! Sein Charakter ist einer der komplexeren im MCU, und jeder seiner Filme behandelt neue Aspekte und dienen dazu ihn als Charakter weiterzuentwickeln.
Dennoch halte ich diesen Teil für den Schwächsten der Iron-Man-Trilogie, auch schwächer als den zweiten Teil, einfach weil er so über-konstruiert im Bezug auf seinen Plot ist und ich ihm eine Menge verschenktes Potential vorwerfe.

Fazit: Besser als ich ihn im Kopf hatte, mit unterhaltsamen Protagonist, aber einem Mangel an Subtilität und vernünftiger Plot-Progression.

Touch Me Not

Der Berlinale-Gewinner (Hauptpreis: Goldener Bär) des Jahres 2018. Er wurde vom Feuilleton zu einem Skandalfilm stilisiert und es kamen diese typischen Festival-Meldungen á la Cannes: “Menschen haben empört den Saal verlassen”.

Persönlich kann ich diesen Ruf als Skandalfilm absolut nicht nachvollziehen. Der Film ist sicherlich experimentell; er beschäftigt sich mit Menschen, die emotional und vor allem körperlich keine Nähe zulassen wollen. Und da geht es natürlich auch um Sex, also sozusagen die ultimative Nähe.
Er besteht zum größten Teil aus Dialogen, in denen Menschen versuchen auszudrücken, wie sie einander empfinden. Dazu gibt es noch eine Meta-Ebene in der die Regisseurin selber als Protagonistin auftritt. Es entsteht ein Film im Film.
Er ist bewusst gegen Schönheitsideale gerichtet und versucht einen Bruch mit Sehgewohnheiten zu provozieren. Einer der Protagonisten, der auch beim Sex gezeigt wird, ist beispielsweise schwerstbehindert.

Wo nun diese schlimmen Szenen waren, die Menschen dazu veranlasst haben aus dem Saal zu rennen? Keine Ahnung. In einer Szene in einem Swingerclub wird es teilweise pornografisch, aber das ist doch gerade im europäischen Arthaus keine Neuigkeit. Ansonsten geht es in Szenen, die nackt gespielt werden eher um Zärtlichkeit.

Ich finde es ist ein ziemlich gelungenes Experiment, aber kein Film für Jedermann.

4 von 5 Sternen.

The Ballad of Buster Scruggs

Der Film kam ja doch relativ gut weg, deshalb habe ich ihn mir mal angesehen. Die Cohen Brüder sowie der Cast versprachen einiges.

Nach der ersten Geschichte war ich angefixt, diese war nämlich äußerst witzig und unterhaltsam. Danach wurde es aber immer schlechter. Die restlichen Geschichten wurden überwiegend total schlecht geschrieben, waren vorhersehbar und hatten keinerlei Andrang zur Dramaturgie. Einfache Storywriting-Elemente hätten ausgereicht, um gewisse Episoden zu retten oder aber an den Spannungsbögen zu arbeiten.
Fande diesen Film maßgeblich schlecht. Er wäre an Filmhochschulen ein gutes Negativbeispiel für Storytelling, wie man es nicht betreiben sollte!

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