mit einem wort: Unvorstellbar.
Das überraschende am Film selbst: Er kam mir vor wie eine dreiviertel Stunde, dabei wars knapp eindreiviertel Stunden.
kleiner einblick in den film:
um kurz zu erklären wie der Film abläuft:
Veteranen erzählen ihre Geschichte und währenddessen wird Material gezeigt.
dabei reicht die geschichte der veteranen von anfang bis ende. Damalige situation in england, wie der krieg ausbrach, warum sich alle eingeschrieben haben, der gesellschaftliche druck, die propaganda, die verdichtete ausbildungszeit, die drills, das übersetzen nach frankreich, die zeit in den gräben, das beharken durch artillerie, granaten, stacheldraht, winter, krankheiten, schlachten, anstürme, panzer, die situation mit gefangenen deutschen, der friedensschluss, heimkehr und dann aufnahme bzw. eher abstoßung aus der gesellschaft und arbeitslosigkeit.
Es gibt keine “Handlung”, kein Drama, keine Charaktere und der Regisseur, Peter Jackson, sagt auch nichts. Es ist eine Dokumentation die einen einfach nur plättet.
Das Filmmaterial ist oftmals farblich aufbereitet und von der Laufgeschwindigkeit her auch angepasst.
Ich selbst interessiere mich für den ersten Weltkrieg, allen voran das Podcast von Dan Carlin mit 5 oder 6 teilen zu je 4 Stunden habe ich verschlungen, an der uni war ich schon in seminaren dazu, und und und. Und ich habe dennoch vieles dazugelernt, erfahren.
Und ich habe noch immer Gänsehaut bekommen im Kino.
Was mich besonders mitgenommen hat waren die persönlichen Einblicke der Veteranen, ihre Gefühle, denkweisen und eben die geistige Haltung bezüglich “Krieg”. Einige einstellungen hätte ich so nicht erwartet, aber man kann niemandem vorschreiben wie er zu fühlen hat.
Was ich noch besonders respektiere ist, dass der Film vielen Beschreibungen wie “No man’s Land”, “barbed wire”, den Gräben und vielen anderen Konzepten Bilder gibt. Man sieht die Kraterlandschaften, baumstümpfe, verwundete Soldaten und Körperteile, und eben auch viele Leichen, sowohl von Mensch, als auch von Tier.
Definitiv ein harter Film der durch seine direktheit einfach berührt.
Was ich noch besser finde: Obwohl zu vielen “Konzepten” Bewegtbilder gezeigt werden, reicht es dennoch nicht aus, um sich gewisse andere konzepte vorzustellen. Wie z.B. den ständigen Artilleriebeschuss der stunden- und tagelang anhielt. Man sieht nur einzelne Kanonen feuern, aber nie die Batterie an sich. So erhält man grob gesagt nur einen einzigen kleinen Baustein aus einem Turm von unvorstellbarkeit. Das fand ich sehr gut gelöst von peter jackson.
Wenn man ihn in einem kino in der nähe sehen kann, sollte man es tun.