Final Fantasy 7 Remake (PC)
mein erstes Final Fantasy \o/
ja schwierig, das Spiel macht ganz schön viel falsch. Find es aber interessant, weil die Entwickler eindeutig sehr kompetent waren aber die Entscheidungsträger blöde Entscheidungen getroffen haben, was dann zu viel zu langer Spiellänge und wirrer Story geführt hat.
Technisch lief es bei mir supergut, bis auf einem Bereich im Spiel bei dem es etwas geruckelt und gezuckelt hat, aber war nicht so schlimm. Abseits davon liefs durchweg flüssig auch in Kämpfen bei vielen Animationen.
Die Animationen sehen auch alle toll aus, gerade in den Kämpfen die Fähigkeiten sind wuchtig und toll anzuschauen.
Grafik ist top und durch die kleineren Areale gibt es oft beeindruckende Skyboxen. Aus technischer Sicht sehen auch die Figuren alle super aus.
Die Stadt Midgar ist auch eine sehr coole Location über die ich gerne mehr erfahren hätte.
Nicht so gut hingegen ist das Gameplay. Hier kommt das Problem mit der Spiellänge zum tragen denn das Spiel streckt seinen Content so krass in die Länge das es mich wahnsinnig gemacht hat.
Man kommt in einen neuen Bereich wie zB eine Kanalisation und ist erstmal cool und man läuft darum für ne halbe Stunde und kämpft gegen Variationen der selben Monster und denkt sich „ja das war doch ganz cool, auf zum nächsten Bereich“…und dann hängt man noch weitere anderthalb Stunden in der Kanalisation ohne jegliche Abwechslung.
Und das hat man immer und immer wieder, hab jetzt keine Zeit gestoppt aber das Spiel hat insgesamt knapp über 40 Stunden gedauert und mindestens(!) 20 davon kann man einfach rausstreichen und das Spiel wäre besser.
Sogar kurz vorm Finale kommt noch so ein ganzes Kapitel das nichts bietet. Keine coole Story, keine coolen Kämpfe, keine Lore. Einfach nur Langeweile.
Es gibt auch Passagen in denen man nicht kämpft und nur rumläuft und Zeitverschwenderrätsel lösen muss, die nicht schwer sind sondern nur lange dauern und das ist dann das andere Extrem von Spielzeitstreckung.
Ich versteh schon, dass man aus Storygründen auch ruhige Momente haben möchte aber weniger ist mehr.
Ein gigantisches Problem ist auch das Kampfsystem und das ist ein großes Problem denn im Prinzip ist das Kampfsystem auch das komplette Gameplay. Das bietet viele gute Ansätze aber am Ende ist es ein komischer Mischmasch aus rundenbasiert und Actionkampfsystem und es ist alles ganz furchtbar.
Ich bin im Spiel vllt 2-3 mal gestorben weil ich ungeduldig war aber generell ohne Probleme durchgekommen…was ja darauf hindeutet das ich nicht komplett falsch gespielt habe, dennoch habe ich gerade zu Beginn immer wieder gegoogelt wie das Kampfsystem überhaupt gedacht ist und ob ich etwas grundlegendes nicht verstehe. Und bis zum Ende ging das Gefühl nicht wirklich weg.
Es funktioniert einigermaßen wenn man Barret im Team hat weil der kann tanken und dann kann man die anderen offensiver spielen lassen aber das wirkte auch mehr als würde ich das Problem umgehen.
Letztendlich würd ich das aber als mittelschwere Katastrophe betiteln die für mich nur dadurch gerettet wurde das man AutoKampf einstellen konnte so das die Figur die Actioneingaben von alleine macht und so konnte ich dann belustigt zuschauen wie das Spiel selbst 15 mal hintereinander um 8 Giftpfützen in einem 5 Quadratmeter großen Raumherumrollt und 20 Sekunden am Stück Angriffe blockt um dann einmal angreifen zu können.
Ich könnt dazu noch so viel schreiben aber letztendlich hoffe ich für den nächsten Teil das die entweder mehr Richtung Action oder mehr Richtung rundenbasiert und Teamstrategie gehen. Die müssen sich entscheiden. Dieser Mittelweg ist zu verkorkst.
Menüführung. Charaktere leveln und Skills equippen und so fand ich auch eher nervig. Waffen upgraden ist mit einem Ladescreen verbunden(da freut man sich beim Fehlklick) und weil Skills zwischen charakteren tauschbar sind muss man eigentlich jedes Mal wenn sich die Party verändert, was gerade im ersten Drittel häufig passiert, konstant an den „Materias“ rumfummeln.
Gut fand ich das man durch verschiedene Waffen schnell einen Charakter zwischen verschiedenen Rollen wechseln lassen kann.
Aber da hätt ich mir weniger Flexibiltät und klarere Rollen für Charaktere gewünscht damit man sich nicht immer wieder durch so lange Listen kämpfen muss.
Heilung der Charaktere im normalen Modus ist auch irgendwie witzlos, wofür gab es überhaupt Items, hab ich nie benötigt. Hab dann hin und wieder mal absichtlich viel Mana verbraten oder Tränke benutzt weil sich mein Inventar immer weiter gefüllt hat.
Im Kampf brauchen Items die selbe Energie wie normale Angriffe daher ich die nie genutzt.
Ein weiteres Problem ist für mich die Story. Der Storyaufhänger ist eigentlich supergut. Die Shinra Electric Company die der Stadt Wohlstand bringt aber dabei den Planeten ausblutet und man selber als Öko Terrorist/Söldner zieht gegen die in den Kampf. Die Story leidet allerdings darunter, dass das Spiel selbst sie nicht ernst nimmt. Immer wieder hat man komplett deplatzierten Humor der einen aus der vermeintlich ernsten Geschichte rausreisst. Es hilft auch nicht, dass die Bösewichte komplett albern sind und die Hauptfiguren die Gefahrensituationen alle nicht ernst nehmen und nur Sprüche klopfen. Auch hier hätte ich mir gewünscht das man sich für eine Schiene entscheidet.
Leider driftet die Story dann in irgendwas anderes ab und zum Ende hin passieren einfach nur noch Dinge die ich nicht verstanden habe und die auch nicht erklärt wurden. Der Plot wird einfach zur Seite gewischt und durch irgendein super Fantasy Wischiwaschi ersetzt in dem blöde vermeintliche tiefe Sprüche ausgetauscht werden.
Von Anfang an taucht im Spiel auch immer mal wieder Sephiroth auf wobei ich den Eindruck hatte der ist jetzt auch nur da weil der so eine beliebte Figur aus, der wirkte deplatziert und hinterlässt bisher nur Fragezeichen.
Die Charaktere fand ich größtenteils recht sympathisch aber man muss damit zurechtkommen, dass Cloud als krasser self insert geschrieben wurde auf den alle Figuren in der Welt total abfahren. Ob Mann ob Frau alle finden ihn toll und faszinierend und können nicht genug von ihm bekommen worauf er sich cool wegdreht und genervt „eugh“ stöhnt.
Und die verhalten sich in Videos oft sehr dumm damit die Bösen doch nochmal entwischen können was sehr frustrierend ist.
Nebenquests sind alle Schrott. Hab alle gemacht weil die Questbelohnungen gut sind aber die Quests an sich hätte man sich sparen können. Töte x, sammle y, finde z.
Soundtrack empfand ich als sehr blass. Ein paar Tracks fand ich cool, ein paar Tracks fand ich nervig, ist nichts im Ohr geblieben
Fazit
Man bekommt jetzt den Eindruck ich hätte es gehasst aber ganz so schlimm war es nicht. In manchen Momenten und in bestimmten 1v1 Situationen, hat das Kampfsystem dann doch mal gut funktioniert oder andere Story Momente haben einen richtig schönen Aufbau. Und es hilft natürlich das der Production Value so hoch ist
Auch ist die Welt an sich interessant und ich würde gern mehr wissen.
Aber das Spiel hat extrem viele Probleme, das größte in Form des Kampfsystems das nicht weiß was es sein will und der Spielzeitstreckung
Insgesamt ist es dann doch etwas mehr als die Summe seiner Teile, wäre aber schön wenn ich im Finale dann mehr hätte mitfühlen können als Resignation weil einfach random Dinge passieren.
aber meine Meinung das das ganze RPG Genre komplett verkorkst ist verfestigt sich mit jedem RPG das ich spiele immer mehr. Den Spielern und Kritikern ist bei rpgs das Gameplay offenbar komplett egal solange man eine Party mit muskelbepackten/dickbusigen Begleitern hat die einen anschmachten und das Spiel 30+ Stunden dauert…