The Legend of Zelda - The Sealed Palace:
Normalerweise habe ich nicht sehr viel mit Rom Hacks am Hut.
Aber meine Güte, dieses Ding ist gelungen!
Das Spiel ist ein Rom Hack von „Ocarina of Time“. Aber normalerweise denke ich bei „Rom Hack“ an Variationen, die kleine Details ändern, etwas einfacher oder schwieriger machen, Texturen ändern, etc…
Nicht so hier. Dieses Ding ist praktisch ein völlig neues Spiel. Es braucht meistens Assets aus „Ocarina of Time“, aber verpackt sie so neu, dass sie oft kaum wieder zu erkennen sind.
Ich denke, der schwächste Punkt an diesem Spiel ist die Story. Man hat versucht eine neue Geschichte zu erzählen, war aber limitiert was man bezüglich Texten und Zwischensequenzen ändern wollte oder konnte… und darum kriegt man hier zum Schluss eine Story die oft nicht wirklich Sinn macht und die zum Teil sehr zusammen geknüppelt wirkt. Vor allem zum Ende hin, da fällt es dann irgendwie schon recht auseinander.
Aber abgesehen davon habe ich an dem Spiel eigentlich fast nichts auszusetzen. Das Ding ist der Hammer!
Die Level sind einsame Klasse! Die Dungeons sind unglaublich gut designt und konstruiert und die Rätsel könne recht knifflig sein, ohne aber jemals wirklich unfair zu werden. Und die Dinger haben auch unglaublich tolle Atmosphäre! Wie die Macher hier die gegebenen Assets einsetzen um völlig neue Umgebungen zu kreieren ist unfassbar genial. Dass die Bosse dann halt alles die sind, die man schon kennt ist dann schlussendlich gar nicht so schlimm, und die Dinger sind dank neuer Arenen dann doch immer ein Spürchen neuer als einfach im Original. Und ist auch klar, dass die nicht einfach so ein Dutzend neuer Bosse programmieren konnten.
Auch ausserhalb des Tempels macht das Spiel eine Menge Spass! Das liegt vor allem daran, dass die Welt in der man sich bewegt wunderschön und detailiert gestalten ist. Es ist nicht einfach eine Kopie von Hyrule in „OoT“. Die Gebiete sind alle ganz eigen, und geben der ganzen Welt ein richtig tolles, eingelebtes Gefühl.
Ausserdem ist das Spiel auch richtig toll strukturiert. Man kann überall eine Menge entdecken, wenn man mal nicht weiss wohin man als nächstes soll, oder wenn man einfach mal Lust hat in irgend eine Richtung zu gehen. Das Spiel hat zwar eine Lineare Progression, aber man kann eine ganze Menge auch ausserhalb der vorgesehenen Reihenfolge machen. Und die Reihenfolge ist nicht einfach ein Abklatsch der alten Zelda Spiele. Ja, natürlich hat es ein Limit, wie weit man sich vom ursprünglichen Spiel entfernen konnte. Aber dennoch gibt es immer wieder so richtig coole Momente, zum Beispiel ein Moment wo man merkt, dass man im Prinzip als Kind einen halben Erwachsenen-Dungeon lösen musste, weil der Eingang des nächsten Tempels nur durch einen Seitenausgang dieses Erwachsenen Tempels zu erreichen ist…
Solche Dinge sind einfach verdammt genial und kreativ!
Wenn ich dem Gameplay etwas vorwerfen würde, dann die Tatsache, dass die Macher etwas zu oft auf fummelige Plattform-Spielerei in engen Räumen gesetzt haben. Dafür ist diese Steuerung einfach nicht gemacht und es gab ab und zu etwas Frust Momente.
Aber ehrlich gesagt, nicht mehr als es bei professionell gemachten Spielen auch immer wieder gibt. Und ehrlich, so fühlt sich das Spiel über weite Strecken an: Fast wie ein offizieller N64-Zelda-Ableger. Und nein, ich übertreibe hier nicht.
In manchen Dingen ist dieser Teil sogar besser als „OoT“ oder „Majoras Mask“. Was dieser Hack richtig macht sind all die kleinen, geheimen Grotten und Höhlen, die es überall zu finden gibt. In den offiziellen Spielen sind das in der Regel einfach kleine, repetitive Löcher, wo es nichts gross zu tun gibt ausser einer Schatztruhe zu finden.
In diesem Spiel ist praktisch jedes gefundene Geheimniss mit einem neuen Rätsel, Herausforderung, oder sogar einem völlig neu gestalteten Mini-Gebiet verbunden!
Ich konnte oft nicht glauben, wie viel Aufwand in einen einzelnen Raum gesteckt wurde, wo es nur eine Optionale Skulptulla und ein Herzteil zu finden gab!
Und der letzte Dungeon… meine Güte, was man da für eine neue Variation zum Original gebracht hat, wo es darum geht die acht Siegel in Ganons Turm zu brechen… wie das in diesem Spiel inszeniert und umgesetzt ist ist einfach grossartig!
Ok, genug Loblieder gesungen! Ich glaube mein Verdikt sollte klar sein.
Wer „OoT“ und „MM“ mag und immer mal wieder gerne spielt, sich aber wünschte, er/sie könnte diese Spiele nochmals aufs neue ohne Vorwissen erleben und die Welt aufs neue Erkunden… nun, hier ist die Möglichkeit! Dieses Spiel ist praktisch ein dritter Teil in der N64-Zelda-Reihe.
Fazit: Toll, toll, toll. Ganz hervorragend designt!
Ach, und noch was, das ich fast vergessen habe!
Sie haben sogar neue Musikstücke geschrieben! Ein Grossteil der Musik in dem Spiel sind neue Lieder. Meist Variationen von den Klassikern, aber dennoch neu!