Horizon II: Forbidden West
Nach ungefähr 70 Stunden Spielzeit habe ich vor ein paar Tagen den Nachfolger zu „Zero Dawn“ auf der PS4 beendet.
Da ich bisher noch immer keine PS5 kaufen konnte, war ich „gezwungen“ auf der Last-Gen zu spielen.
Die Performance auf Sony’s alter Konsole hat mich dabei wirklich überrascht: Ich hatte keine Abstürze, keine Grafikbugs (Clippingfehler, Pop-Ups etc.) und auch keine Framerate-Einbrüche.
Einen direkten Vergleich zur PS5-Version habe ich zwar nicht, aber Guerilla Games (GG) hat bei der Umsetzung für die PS4 ganze Arbeit geleistet. Da habe ich schon viel schlechtere Ports von Spielen gezockt, die auf „zwei Generationen“ erschienen sind (Stichwort: Rise of the Tomb Raider).
Auch das Design der Open World ist absolut hervorragend gelungen; Die Maschinen, das Wasser, die Vegetation, die Ruinen… alles wirkt stimmig und ist unglaublich kreativ umgesetzt worden. Ebenfalls sehr gelungen ist die Vertikalität. Es ist nun möglich zu schwimmen und zu fliegen.
Das einzige, was ich vermisst habe (oder verpasst / nicht entdeckt) ist die Golden Gate Bridge… Aus Spoilergründen gehe ich auf den Punkt nicht weiter ein.
Aus Spoilergründen werde ich ebenfalls nicht auf die Main-Quest eingehen. Nur so viel: Um die perfekte Immersion zu haben, sollte man den Vorgänger kennen und mMn auch gespielt haben. Das Recap-Video zu Beginn von Forbidden West ist zwar eine gute Sache, doch nicht wirklich hilfreich, bzw. können nur Kenner von Teil 1 davon profitieren.
Es werden während der Spielzeit sehr viele Bezüge zum Vorgänger genommen, z. B. in Gesprächen oder bei Figuren, auf die man trifft und die im ersten Teil schon vorhanden sind.
Zudem wird die Geschichte phasenweise sehr „verkopft“ und umständlich erzählt, obwohl sie erneute in sich stimmig und logisch präsentiert wird; hier hilft ebenfalls das Kennen des Vorgängers.
Was mir als Kenner des ersten Teils positiv aufgefallen ist, ist die Tatsache, dass es möglich ist nach dem Beenden der Hauptquest weiter die Welt zu erkunden: Und zwar unter den aktuellen Umständen.
Im ersten Teil war dies nicht möglich, bzw. wurde man nach dem Abspann zu dem letzten Spielstand vor (!) dem Finale zurückgesetzt. - Eine Designentscheidung, die mir auch schon bei Cyberpunk 2077 oder auch bei Mad Max ziemlich übel aufgestoßen ist.
Apropos „übel aufstoßen“: Das Klettern ist einfach nur eine Qual. War dies im ersten Teil schon nicht so gut umgesetzt, so kam ich mir hier stellenweise wie bei Assassin’s Creed vor. Ich denke mit diesem Vergleich sollte klar sein, was ich meine…
Ebenfalls wirklich mies umgesetzt ist die deutsche Sprachausgabe. Diese ist grundsätzlich so leise abgemischt, dass es Pflicht ist mir Untertiteln zu spielen.
„Halb-Schlecht“ wird mir die Steuerung und das UI im Gedächtnis bleiben. Beides ist so überladen und erschlägt einen zunächst, dass man sich da erst reinfuchsen muss. Selbst dann, wenn man bedenkt, dass beide Punkte auch im Vorgänger schon nicht optimal waren.
In diesem Sinne habe ich Forbidden West sehr gerne gespielt und bin froh, dass die Last-Gen-Umsetzung so gut geworden ist. Sowohl technisch, als auch inhaltlich ist GG hier erneut ein großer Wurf gelungen. - Dieser kann mMn aber nur dann zünden, wenn man Teil 1 kennt.
Spoiler-P.S.: Der Cliffhanger am Ende hat mir ebenfalls nicht gefallen. Wird der Kampf gegen Nemesis per DLC nachgereicht, oder ganz einfach die Problematik von Teil 3 sein? Gibt es da schon Infos zu?