aus der Halo: The Master Chief Collection.
Tja was soll ich sagen. Von der Kampagne hab ich mir ein bisschen mehr erwartet. Die Geschichte um die Verteidigung des Planeten Reach war nicht mehr als ganz nett. Die Charaktere waren ziemlich blass und die Handlung hat keine wirklichen Überraschungen parat. Das Ende war zwar ziemlich interessant, doch da Reach mein erster Halo-Teil war, konnte dieses nicht seine volle Wirkung erzielen (denke ich zumindest).
Was das Gameplay angeht hatte dieses seine Stärken und Schwächen. Ziemlich cool war auf jeden Fall die Abwechslung, da das Spiel neben klassischen Ego-Shooter Passagen auch regelmäßig Fahrzeug-Abschnitte einwirft, in denen man unter anderem Autos, Panzer und sogar Raumjäger kontrolliert. Die Steuerung dieser Fahrzeuge ist mit Maus und Tastur allerdings ziemlich naja… Also wer auf die Idee kam, dass ein Fahrzeug in die Richtung fährt in die die Kamera zeigt, sollte besser keine Rennspiele entwickeln. Für die Feuergefechte bringen die vielen unterschiedlichen Waffen die nötige Abwechslung. Während die Waffen der Menschen so ziemlich das Standardzeugs aller Shooter bedient (Sturmgewehr, Schrotflinte etc.), bringen besonders die Alien-Waffen interessante Features in Spiel. Das beste Beispiel ist da für mich der Needler, dessen Kristallprojektile bei Treffern nach kurzer Zeit in die Luft gehen und ziemlich viel Schaden machen. Die Aliens selbst stellen gute Gegner dar, da es verschiedene Typen von ihnen gibt und man je nach Art anders agieren muss, um nicht durchlöchert zu werden. Zudem agieren die Alien selbst auf dem normalen Schwierigkeitsgrad halbwegs intelligent, wodurch die Kämpfe nicht zu solchen Schießständen werden, wie man sie in anderen Shooter-Kampagnen vorfinden kann.
Das Gameplay hat jedoch auch einige Macken. Neben der bereits angesprochenen Fahrzeugsteuerung ist meiner Meinung nach die größte Schwäche das Trefferfeedback. Jeder Shooter sagt dem Spieler eigentlich in irgendeiner Form, ob er getroffen hat. Das kann ein Hitmarker, eine Verfärbung der Fadenkreuz oder manchmal auch ein Geräusch sein. Im Falle von Halo Reach verfärbt sich das Fadenkreuz rot bei einem Treffer. Doch das scheint nicht immer zu funktionieren. Mir ist es schon früh in der Kampagne passiert, dass ich auf Gegner in etwas größerer Entfernung geschossen habe und sich das Fadenkreuz nicht verändert hat. Ein intelligenter Mensch würde jetzt natürlich denken, dass die Gegner wahrscheinlich einfach zu weit weg sind und meine Schüsse nicht ankommen. Das ist aber nicht der Fall, denn meine Gegner sind irgendwann umgefallen. Das heißt also, dass meine Schüsse getroffen haben, ich jedoch nicht dasselbe Feedback bekommen habe wie bei Treffern aus kürzerer Distanz. Das hat bei mir eine gewisse “Unsicherheit” ausgelöst, da ich in vielen Situationen nicht wusste, ob ich nun Gegner treffe oder nicht. Zudem fehlt mir ein gewisser Rückstoß bei den Waffen. Das erzeugt den Effekt, dass sich die Waffen ziemlich schwach anfühlen.
Ein weiteres Problem sind die Maps. Diese sind teilweise einfach viel zu groß und leer für das Spiel. Ich bin jemand der gerne ale Ecken einer Karte erkundet, um versteckte Geheimnisse o.ä. zu finden. Doch bei Halo Reach ging für mich die Motivation flöten, als ich mehrfach abseits des Pfads gesucht und einfach nichts gefunden habe, außer einiger großer, leerstehender Häuser. Ich schätze mal, dass das mit den Schwierigkeitsgraden zu tun hat und das ich an vielen dieser Orte auf den höheren Stufen dort auf Gegner getroffen wäre. Auf dem normeln Schwierigkeitsgrad sind viele Bereiche der Karten aber einfach leer.
Grafisch reißt das Spiel keine Bäume aus, doch für die niedrigen Systemvoraussetzungen ist das in Ordnung. Den Multiplayer konnte ich bisher kaum Spielen, da ich einfach keine Spieler finde. Doch was ich bisher gesehen habe hat mir recht gut gefallen.
Insgesamt schwanke ich so zwischen einer 6 oder 7 von 10 Punkten für Halo Reach. Das Spiel ist in Ordnung, hat mich aber nicht sonderlich beeindruckt.