The Legend of Zelda
Jeder Gamer hat wohl seine Lücken in der persönlichen Gaming-Historie. Einige davon nimmt man hin, weil man merkt, dass ohnehin niemals alles gespielt werden kann, was es verdient hat, andere will man definitiv nachholen. Als großer Zelda-Fan habe ich es immer bereut, dass mir die NES-Teile fehlen (altersbedingt an mir vorbeigegangen damals, hab auch den SNES nur gerade so noch miterlebt). Bei den Multiplayer- und CDi-Spielen kann ich guten Gewissens damit leben, dass mir diese fehlen, aber alles andere will ich gespielt haben und so hole ich endlich mal die NES-Teile nach.
Werde den Teil wohl nicht noch mal spielen, aber war eine interessante Reise durch ein Spiel, was ja als Wegbereiter eines ganzen Genres gilt. War interessant zu sehen, wie viele Elemente und Schemata dort angefangen haben und sich bis in heutige Zeldas ziehen, wo aber auch überraschende Unterschiede liegen.
Warum ich es dennoch nicht noch mal spielen würde: Man merkt schon, dass es 30 Jahre alt. Ich habe 3 Anläufe gebraucht, um mich an das Kämpfen irgendwie zu gewöhnen, denn es fühlt sich schon arg klobig an, dass man nur mit einer sehr kurzen Stichattacke mit dem Schwert angreifen kann. Immerhin war Nintendo damals schon sehr clever, hat das wohl gemerkt und konnte ausgeglichen werden mit der Strahlenattacke, die man diesmal von Anfang an verfügbar hat bei vollen Herzen.
Rätsel beschränken sich fast ausschließlich auf Wände, die mit Bomben freigelegt werden, die man NICHT erkennen kann. Keine Ahnung, ob richtige Rätsel technisch damals nicht möglich gewesen wären oder ob es sie in der bekannten Zelda-Qualität einfach noch nicht gab. Da man selbst nach 2 Upgrades maximal 16 Bomben mitführen kann, ist das gerade in Dungeons, wo man solche Wege finden MUSS, um weiterzukommen, nicht allzu schön.
Die Abstinenz von Rätseln führt dazu, dass eben mehr das Kämpfen im Vordergrund steht und so ab Dungeon 6 wurde es stellenweise echt ein ziemlicher Abfuck. Teilweise durch einzelne Gegner, vor allem aber durch die Masse, hier und da gekrönt durch dunkle Räume mit Hindernissen, die man nicht sieht. Und gerade die nervigsten Gegner können nur mit dem Schwert bzw. der Strahlenattacke besiegt werden, also darf man in der Hektik nicht getroffen werden. Gegen Ende sind aber auch immer wieder 2-3 ‘Energiebälle’(?) in Räumen, die keinen Schaden anrichten, aber den Einsatz des Schwertes kurz blockieren und die einen ziemlich gnadenlos verfolgen. Hat bei mir stellenweise für Panik wie bei Bullet Hell-Spielen gesorgt. (Und ich hasse Bullet Hell-Spiele, weil ich brutal schlecht bin. xD)
Die ersten 5 Dungeons und diese zu finden war, als ich drin war, echt kein Problem. Ab Dungeon 6 habe ich sporadisch dann doch zum Speichern des Wii U-Emulators gegriffen und für den letzten Dungeon habe ich direkt nen Guide benutzt, weil bis dahin der Punkt erreicht war, wo ich gesagt habe: Jetzt ist der Punkt erreicht!
Ich dachte mir halt: ‘‘Okay, es passiert nichts außer Kämpfen, es gibt keine interessanten Rätsel, ich müsste die ganze Zeit nur Wände mit Bomben prüfen und eben immer wieder kämpfen. Ich verpasse absolut nichts, wenn ich jetzt mit Guide direkt zum Endkampf gehe und mir einige Qualen weniger antue.’’
Aus historischer Sicht ein sicher auch heute noch interessantes Spiel, aber wenn man damit nicht aufgewachsen ist, muss man schon eine gewisse Hürde überwinden bei der Spielbarkeit* und dass es eben gegen Ende schwerer wird als alles, was man aus anderen Zelda-Spielen kennt. Gut, mir fehlt noch Zelda 2, was ich mir dieses Jahr definitiv auch noch vorknöpfe und sackschwer sein soll. Wohoo? ^^’’
*Umso bemerkenswerter: A Link to the Past ist rund 20 Jahre später praktisch noch genauso gut spielbar wie damals und in nahezu allen Belangen zeitlos. Der Schritt von Zelda 1 zu ALttP ist auf jedenfalls immens, wo ich Nintendo nachträglich nur Respekt zollen kann, die richtigen Schlüsse aus Zelda 1 und 2 gezogen zu haben, um dann zweifelsohne ein Meisterwerk abzuliefern.