Arbeite derzeit ein paar liegengebliebene Spiele ab. Nun war Ghost of Tsushima dran. Hatte es zum Release nur ein paar Stunden gespielt.
Was das Spiel richtig gut machst ist die Geschichte. Die ist erstklassig erzählt mit vielen tollen und interessanten Charakteren, die auch Persönlichkeit haben und mehrschichtig sind. Hier machen die Haupquests und die Haupt-Nebenquests (die mehrteiligen mit den Gefährten) richtig viel Spaß. Und es geht auch nicht grade zimperlich um. Die kleineren Nebenquests sind auch nett, halten Storytechnisch aber nicht mit.
Das kämpfen macht auch richtig Spaß. Was die Schwächen des Spiels angeht bin ich da eindeutig beim Gamedesign, bzw. der Spielmechanik. Das Klettern z.B. hätte mehr feinschliff vertragen können. Das ist teils sehr hakelisch. Man springt oft vorbei, Jin hält sich nichts fest, oder wenn man auch nur ein bisschen schräg auf eine Leiter zuläuft weiß Jin damit nichts anzufangen und läuft das vorbei.
In Kämpfen ist es sehr schade, dass man nicht auf Gegner aufschalten kann. Ist das mit 2-3 Gegnern noch händelbar, wird es in den häufigen Massenschlachten schnell unübersichtlich und es ist mehr Glück, für welchen Gegner sich das Spiel entschieden hat, anzugreifen. Was besonders ärgerlich ist, weil jeder Gegnertyp eine eigene Taktik verlangt und wenn ich nun mal den Schwertkämpfer angreifen wollte und das Spiel nun den Schildträger angreift, läuft ein Angriff ins leere.
Außerdem ist das Design mancher Quests zum Haare raufen. Bei einer Quest musste ich in ein Lager schleichen, durfte niemanden töten (außer den drei Zielen) und durfte nicht entdeckt werden. Blöd nur, dass mir das Spiel die drei Ziele nicht gezeigt hat. Ich musste in einer Komplettlösung nachschauen, wo sich die drei befinden, damit ich nicht versehentlich einen falschen töte und die Quest von vorne begann.
Bei einer anderen Quest musste ich durch ein vollbesetztes Lager schleichen. Durfte nicht entdeckt werden. Blöd nur, dass es abgesehen von einem Busch am Anfang und in der Mitte es keinerlei Versteckmöglichkeiten gab. Das hatte leider keinen Spaß gemacht.
Aber die Story war fantastisch und es sah großartig aus. Wenn sie die Gameplay-Macken noch ausbügeln, könnte ein Nachfolger richtig geil werden.
PS: Was ich auch absolut nicht verstehe, ist die (böse gesagt) „Animations-Faulheit“. Das Spiel sieht unfassbar genial aus. Warum wird also, wenn Jin ein Tor öffnet, ein Feuer anzündet, etwas losschneidet etc. eine Schwarzblende gemacht, man hört 2 Sekunden irgendwelche Geräusche und als das Bild wieder auftaucht, ist das Akt getan. Warum ist das nicht animiert ? Finde ich sehr ungalant und hätte ich bei so einem prunkvollen Spiel nicht erwartet, wo es jedes andere Open-World-Spiel ja auch hinbekommt. Nur Abzüge in der B-Note, da diese Szenen aber öfters vorkommen, ist es mir einfach negativ aufgefallen.