Freelancer vs. Avorion?
Ich spiele beides mit großem Vergnügen. Freelancer Disco und div. andere waren bei mir bereits drauf.
Avorion ist mit Kleinigkeiten an Mods auf meinem Rechner im Beta-Update.
Punkt 1:
Flugphysik
Freelancer ist alt, und deren Flugphysik war sehr direkt, das Schiff dreht, neigt und schwenkt schnell. Schub=Geschwindigkeit.
Die Waffen folgen der Maus direkt und die Turmansicht mit H macht auch das Kämpfen in Großkampfschiffen gut möglich.
Avorion ist aktueller, beinhaltet Draft, und um Geschwindigkeit raus zu bekommen muss man ein wenig mit Gegenschub testen, dieser funktioniert aber auch automatisch und bremst gegen die Flugrichtung.
Man kann manuell mit dem Booster gerade bei großen Schiffen zusätzlich Gegen halten. Tatsächlich ist es anfangs recht schwer, sich an die Trägheit zu gewöhnen, aber wie üblich: Gekonnte Flieger mit Engine-Shutdown und etc. können auch hier sich sehr weit trainieren.
So lassen sich Kämpfe auch mit wenig Schild bestreiten, wenn man dafür flink und wendig ist.
Die Waffen folgen auch hier der Maus sehr schnell, haben aber auch eine maximale Turmdrehgeschwindigkeit und brauchen manchmal ein kleines bisschen.
Durch umherfliegende Objekte ist es manchmal schwer das richtige Ziel zu treffen, funktioniert im allgemeinen Spielfluss aber wunderbar.
Punkt 2:
Handel
Während man in Freelancer feste Stationspreise hat, durch die man sich Handelsrouten aufbauen kann und eine vielseitige Auswahl an Waren hat, die sich überall Verkaufen aber nicht überall kaufen lassen ergeben sich hier recht monotone Trading-Zeiten um an das begehrte Schiff (Liberty Heavy Assault Carrier o. Rheinland Kreuzer o. o. o.) zu kommen.
Der Gewinn ist dabei durch fixe Preise immer gleich, ein Handelslimit wird nur durch den Frachtraum gesetzt.
Avorion bietet Stationen die Sachen spezialisiert Herstellen und auch spezielle Sachen zur Herstellung benötigen. Leiterfabriken benötigen beispielsweise Kupfer und ähnliches.
Zusätzlich haben die Stationen einen max. Vorrat an Waren und maximale Kapazität. So kann man sich schnell mal ver- Kaufen und zu viel im Frachtraum haben, und sucht einige Zeit bis zur nächsten Verkaufsmöglichkeit.
Denn nicht alle Stationen wollen alles haben! Die Reihenfolge der Materialien und deren Prozesse sind sehr nachvollziehbar und detailliert.
Um aber nicht in völliger Ahnungslosigkeit zu Enden gibt es Upgrades die dir die besten möglichen Handelsrouten die sich rentieren anzeigen. Je nach Stufe des Upgrades bis zu 12 Systeme (Bei Legendär) zurück die man besucht hat. (Bedenke: Leere Systeme gelten auch).
Punkt 3:
Schiffe
Freelancer bietet feste Schiffsdesigns die durch Mods erweitert werden und auch Großkampfschiffe vom Spieler zum Fliegen bereitmachen. Das Basisspiel lässt nur bis zu Sehr schwere Jäger (Adler) zu. Die Schiffe sind mit verschiedenen Waffen ausrüstbar, welche selbst verschiedene Stufen haben und dadurch manchmal ein: „Gnnnnnhhh! Ich brauch ein besseres Schiff!“ verlauten lassen. Es gibt Minen, Raketen, Torpedos und Waffen wie Projektil Waffen, Plasmawaffen (Lavablade) und Strahlenwaffen (Finsterklinge).
Zusätzlich Reiseflugunterbrecher und Gegenmaßnahmenwerfer.
Aufgrund der Größe der Schiffe sind keine Eskort-Jäger machbar, nur mit Mods wenn.
Avorion bietet frei änderbare und wählbare Schiffsdesigns, was zu Problemen wie: „Ich hab keine Ahnung wie es aussehen soll“ und „Ich brauch mehr Energie, aber wohin den Generator“ führt.
Dafür kann man, wenn man es ein wenig raus hat, sein Schiff auf jede Situation schnell anpassen. Braucht mal viel Schild baut man was dazu, wenn man viel reisen will baut man Generatoren und Hyperraumkerne.
Auch die Schilde lassen sich Erweitern und sind ab einem bestimmten Materialgrad verfügbar (Naonit).
Die Schiffsgröße wird durch maximales Material begrenzt. Man muss Material an Asteroiden farmen, an Stationen kaufen oder durch abwracken bekommen. Ein großes Schiff kostete dabei sehr viel Material versteht sich.
Punkt 4:
Gemeinsamkeiten
Beide Spiele besitzen eine Story, in Freelancer wird diese durch die Kampagne in mehreren Missionen unterbrochen von „du brauchst X Credits für die nächste Stufe“ dargestellt. Die Story ist sehr fesselnd und unglaublich gut durchentwickelt. Beispielsweise ist während des Kriegs zwischen Rheinland und Kusari in ganz Rheinland überall alles mit Schlachtschiffen, Kreuzern, Gunboats etc. voll, und man kommt quasi nicht durch wenn man verfeindet ist. Der Ablauf ist sehr logisch, aber es fehlen manchmal alternative Möglichkeiten. Auch hier ist aber zu bedenken, dass das Spiel aus dem Jahre 2000 ist und alternative Enden noch nicht entwickelt wurden. Äquivalent dazu hat Avorion eine Story die man eher suchen muss, aber auch findet. Man kann mit umherfliegenden Händlern reden und bekommt eine Ahnung, wie das Universum aufgebaut ist. Es gibt eine verfolgbare Story, die sehr gut zum Open-World und prozedural generierten Universum passt. Es gibt immer wieder große Überraschungen. Es gibt keinen richtigen Anfang der Geschichte, dieser Beruht bei irgendeinem Vorfall, der zu Raum-Zeit-Rissen im Universum führte und die Xsotan hervorbrachten. Zusätzlich gibt es eine große Barriere um das Zentrum der Galaxie, die es irgendwie zu überwinden gilt.
Dies geht nur durch kleine Tricks mit NPC-Völkern oder durch die Story.
Beide Spiele bieten eine sehr gut gemachte Atmosphäre. Freelancer hat Skyboxen die Logisch folgend für die Universums-Karte aufgebaut ist, diese fehlen in Avorion. Avorion hat trotz prozeduraler Generation einiges zu bieten an merkwürdigen Orten, welche teilweise erst durch Massenscanner-Upgrades gefunden werden können. Beide Spiele haben gute Musik, welche bei Avorion allerdings noch relativ knapp ist, und schnell wiederholend wird. Die Entwickler haben aber auch jem. dazu geholt der sich um weitere Musik kümmern kann. Freelancer bietet da vollentwickelt natürlich mehr an, zumal das Geld da war für große Musikalische Effekte.
Punkt 5:
Unterschiede
Freelancer ist nun mal schlicht sehr alt, ist aber bis heute ein sehr gutes Spiel das quasi keine Konkurrenz hat (Aus meinen Augen). Star Citizen ist auch in Entwicklung, NMS braucht man nicht erwähnen und das X-Universum habe ich bis hierhin nicht richtig Spielen können, weil nirgendwo die Steuerung erklärt wurde. (Gab kein Handbuch und im Internet stand auch zu dem Zeitpunkt nichts)
Trotzdem ist Freelancer bis heute ein fesselndes Spiel mit guter Story, Atmosphäre und vielen Überraschungen, Detailliert und gut gestaltet. Dafür Technisch nicht mehr auf heutigem Stand, aber wie auch.
Avorion ist noch in Entwicklung, ist technisch deutlich fortgeschrittener und kann sich definitiv mit Freelancer messen. Es fehlen jedoch noch musikalische Abwechslungen und die Steuerung muss gut geübt werden, dass Bausystem ist prinzipiell extrem gut gemacht, hat aber an der einen oder anderen Stelle auch noch seine Haken. Dafür bietet Avorion eigene Stationen, freie Designs, ein großes, aber nicht übertrieben großes (Es ist machbar zu erkunden) Universum und gute Fraktionen.
Zusätzlich bietet Avorion an eigene „Reiche“ aufzubauen, Stationsbau, Vernichtung anderer Völker, und weitere Sachen.
Fazit:
Freelancer und Avorion sind in ihren jeweiligen Zuständen heute (Feb. 2017) unglaublich gute Spiele. Beide haben große Anreize und gewisse Suchtfaktoren. Beide Spiele können hunderte Stunden gespielt werden und werden nicht langweilig.
Gegenüber einander haben beide natürlich Vor und Nachteile, welche aber sich Gegenseitig gut abgrenzen ohne dabei als negativer Punkt des anderen Spiels anzumerken sei.
Ich habe in Freelancer weit über 100h, vlt. 400-500, Avorion knackt bei mir gerade die 100h.
Avorion ist für andere Vergleiche (Star Citizen/Space Engineers vor allem) ein bis hierhin fast Bugfreies und gut Programmiertes Spiel, welches durch gute Performance (I5-3370, GTX 770 bzw. seit 3 Tagen 1060, 16GB Ram) und extrem schnelle Ladezeiten beeindruckt. Die drei Entwickler haben viel Mühe in Ihr Projekt gegeben und verdienen meiner Meinung nach auch einen höheren Preis als 17-18€. NMS stinkt einfach in allen Belangen gegen Avorion ab. Avorion mag (Noch!!) keine Planeten haben auf denen man Landen kann, aber was nicht ist, kann noch werden. Zusätzlich ist trotz Early-Access ein quasi Bugfreies spielen möglich. Mit Mehrspieler-Server und Freundes-Einladung. Die einzigen Bugs die ich bisher finden konnte, ist ein Tor eines NPC-Volkes das durch die Barriere führte und somit das Spiel deutlich vereinfachte um zur Mitte zu kommen, und man kann große Asteroiden einnehmen um dessen Material aus dem sie gebaut sind, im Bau Modus zu entfernen und daraus alles an Material bekommt, statt 50% bei Bergbaulasern.
Avorion bietet auch Forschung und Entwicklung an im Spiel, was auch nochmal einiges hermacht.
Wenn du möchtest, aktuell streame ich sehr sehr viel Avorion auf meinem Twitch-Kanal und dort können gerne Fragen zum Spiel gestellt werden. Selber Name wie hier und überall anders auch
Mit freundlichen Grüßen,
[Tec]Admiral Magiehammer
Admiral der Trader Emergency Koalition