Wir müssen reden, lustig machen über tote Soldaten

ach verdammt, schon lange her als ich den gehört hatte, war mir auch nicht sicher, aber danke für die korrektur :smiley:

Ich war Soldat und auch im Einsatz. Und diese “Anmerkung”, ‘es könnte ja einer der g’rad im Einsatz ist, Pause machen, von töten von Zivilisten’, hat mich abschalten lassen (ab 01m20s):

Freunde, das geht garnicht! Ich war 6 Monate im Einsatz (vor knapp 19 Jahren). Soll ich euch sagen, was der primäre Auftrag war? Schulen aufbauen, Dörfer schützen, Material und Lebensmittel für Zivilisten ankarren (Geleitschutz für das Rote Kreuz/ähnliche Hilfswerke) und Brunnen graben.

Ich habe kein Problem mit Witze über die Bundeswehr o.ä., wir machten uns auch Lustig über Zivildienstleistende. Aber DAS, is einfach nur propagandistisches Geschwätz.

!FU

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Ja schön. Es wurde jetzt schon 140 Posts lang diskutiert ob man das lustig finden kann oder nicht. Du gehörst zu den betroffenen, findest es nicht lustig und hast abgeschaltet. Find ich gut so. Und auch das du beim Bund warst finde ich gut und respektiere deinen Einsatz. Aber der von dir zitierte Satz war doch genau so provozierender Blödsinn wie alles andere. Das hat doch mit Propaganda nichts zu tun.:confused:

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Du bist halt auch nur sauer, weil DU Ziel des Witzes bist. Die Bundeswehr macht sicher mehr als “Zivilisten abschießen” und das weiß auch jeder. Es war einfach nur ein Witz, welcher bei WMR völlig normal ist.

Aber die Bundeswehr ist halt auch nicht ausschließlich für Sachen da, die dort erlebt hast. Hab Arbeitskollegen die mal nicht nur 6 Monate insgesamt dort waren und die Kämpfen heute noch mit sich selbst. Das hat nichts mit Propaganda zu tun. Die laufen da nicht nur zum Selbstschutz mit ner Knarre rum!

Also komm runter und erhol dich von deinem Afghanistan Flashback.

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Ich respektiere vollkommen was da an Aufbau Leistung und Hilfe getan wird, aber was ich mich Frage ist, ob man zum Brunnen Graben oder Schulen bauen eine militärische Ausbildung und Waffentraining braucht…

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Leider scheint es ja so, das alles was den Anschein hat „nicht Mitte/Links“ zu stehen, aus der politischen Sicht der (meisten) RBTV-Mitarbeiter, wird als Schlecht, Faschistisch, Rechtsradikal oder Unwürdig dargestellt. Ich war beim Bund und bin kein „Nazi“. Ich habe bisher zu vielen Themen nichts geschrieben, die echt weit unter die Gürtellinie vieler ging, weil sehr viel "über einen Kamm geschoren wird. Selber propagandieren sie, „Es sind nich alle gleich, alles ist doch toll, u.s.w.“, Hauptsache sehr weit „Links“ orientiert und alles andere is der böse kleine Nazi, der Zivilisten tötet.

Sagte Gunnar nich’ auch, er hätte sich sogar vor dem Zivildienst gedrückt? Ja, das ist natürlich Super-Sozial! Vorbildliches Verhalten in einem (mehr oder weniger) gut funktionierenden Sozialstaat.

Naja. Das gesamte System von Wehrpflicht oder Zivildienst als Ersatz, hatte jetzt nicht wirklich was mit Sozial zu tun meiner Meinung nach. Männern die Entscheidung aufzudrücken entweder zur Waffe zu greifen oder fast 1 Jahr ihres Lebens zwangsweise in einer sozialen Einrichtung zu verbringen halte ich ebenso für fragwürdig. Gibt ja auch Gründe, dass es das mittlerweile nicht mehr gibt. Ich hätte zwar gerne meinen Wehrdienst abgeleistet und war auch noch bei der Musterung, war aber auch nicht traurig als ich dann eben nicht mehr musst. Und ob und wie viel seiner Lebenszeit man darauf verwenden möchte sich wie auch immer um andere Menschen zu kümmern, sollte man auch einfach selber entscheiden. Aber das ist ja jetzt auch wieder eine ganz andere Diskussion.

Ansonsten habe ich eigentlich nicht das Gefühl, dass bei RBTV großartig über alles was nicht links steht gerichtet wird.

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[quote=“Tagtraum, post:146, topic:3681”][…]
aber was ich mich Frage ist, ob man zum Brunnen Graben oder Schulen bauen eine militärische Ausbildung und Waffentraining braucht…
[/quote]

Die Frage ist doch eher, welcher Zivilist, OHNE Ausbildung an der Waffe, würde ohne Schutz, in ein kriegsgetriebenes Land gehen, um zu helfen? Klar, es gibt VIELE zivile Organisationen, aber was meinst du, von wem die (im Regelfall) geschütz werden? 90% dieser Organisationen bekommen Unterstützung von militärischen Einrichten (sei es die Bundeswehr oder anderen Streitmächten).

Aber sobald du die Waffe in die Hand nimmst erklärst du doch damit, jemanden töten zu würden, wenn es drauf an käme. Und mit dem Gedanken kann ich mich nicht anfreunden, dann ist man kein bisschen besser als die anderen armen Schafe die für geldgeile Lobbyisten oder fanatsche Religiöse ihr Leben, und das von Anderen, in kauf nehmen.

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damit wäre alles gesagt, denke ich.

Die Bundeswehr hat in Deutschland halt einfach kein gutes Image, und damit meine ich nicht das Deutschland drüber lacht das nur 5 von über 40 Kampfhubschraubern funktionieren.

Überhaupt ist in Deutschland der Soldatenberuf negativ angesehen und das sollte jedem, der sich für den Bund entscheidet, klar sein.

Wir sind nun mal nicht in den USA, wo Soldaten als Helden gefeiert werden.

@Rauschi Auch ich hätte mich, hätte ich noch Wehr-/Zivildienst leisten müssen für den Bund entschieden, aber auch nur weils glaub 3 Monate weniger gewesen wären. Bin aber froh das der Grundwehrdienst noch rechtzeitig abgeschafft wurde.

Grundsätzlich kann ich die Kritik irgendwo verstehen auch wenn mir Gunnars und Flo’s Aussagen wayne sind, ich hoffe aber das diese Leute dann auch nicht über den Witz von Niels Ruf bezüglich Roger Cicero gelacht haben.

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Wir müssen reden ist ehrlich gesagt schon sehr lange unten durch bei mir, weil sie sich mal darüber lustig gemacht haben wie ein Kumpel eines Anrufers seine Freundin vergewaltigt hat.
Man muss aber auch zugestehen, dass viele Leute das halt irgendwie witzig finden und das dann auch seine Berechtigung hat… versteh ich auch nicht immer, aber mit dem Bewertungsfinger auf andere zeigen ist nie cool.
Lass es uns einfach gemeinsam boykottieren :wink:

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Das ist korrekt, wenn auch leider traurig! Jedoch haben die Zivilisten, die dort leben müssen, von irgendeinem Regime unterdrückt (welche Form auch immer), sich überhaupt nicht wehren können und für diese Art der Unterstützung dankbar sind. Die Frage ist doch nun, hat jemand die Eier dazu (Du?), sich dieser Gefahr auszusetzten und zu helfen?

Ich war glücklicherweise in der Situation, das ich nur in eine Gefechtshandlung gekommen zu sein, mit einer kleinen paramilitärischen Gruppe, die ein Angriff auf ein Dorf gestartet haben, bei der Rückfahrt einer Hilflieferung. Was nun machen? Zuschauen, wie diese handvoll Kämpfer das Dorf niedermacht, oder Eingreifen? Zum Glück gab’ es in dieser Situation keine Tote, weder bei der Zivilbevölkerung, noch bei uns oder den anderen Kämpfern.

Aber wir kommen vom Thema ab. Ich wollte ansich nur darauf hinweisen, das die Soldaten der Bundeswehr keine Zivilisten 'mal so nebenbei töten und dann ‘ne Kaffeepause machen um bei WMR anzurufen’ und das kein Soldat wirklich gerne seinen Kopf in irgendeine Schusslinie hält. Man sollte einfach manchmal vorher überlegen, was man sagt und ob man das auch “lustig rüberbringt”, oder einfach nur mal schnell tausende von Personen als Mörder darstellt, deren Aufgabe es ansich ist, zu helfen. Und nochmal, mich stören keine Bundeswehr-Witze, oder andere generallisierende Witze über Frauen, Linke, Rechte, Behinderte oder wen/was auch immer. Aber irgendwo ist die Grenze erreicht, die man einhalten sollte. Insbesondere dann, wenn man von der Materie keinen blassen Schimmer hat.

Erstmal zum Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan:

Dort gehört/e auch die Beratung, Ausbildung, und Unterstützung der afghanischen nationalen Verteidigungs- und Sicherheitskräfte, um im Land nationale Sicherheitskräfte zu haben, die dann auch wiederum humanitäre Hilfe jetzt und in Zukunft unterstützen können. Natürlich braucht man keine militärische Ausbildung, um Brunnen zu bohren oder Schulen zu bauen. Nur dann erklär mir bitte, wie in manchen Regionen der Welt das ohne Schutz und Sicherheit möglich ist? Bin ich gespannt.

Ja, die Bundeswehr übernimmt auch zivil-militärische Zusammenarbeit einschließlich humanitärer Hilfs- und Unterstützungsdienste in den Ländern. Genauso wie man im Inland Säcke bei Flutkatastrophen geholfen hat. Wer tut es denn sonst oder soll in Afghanistan diese Aufgaben übernehmen. Mache ich es? Tust du es? Nein, es sind Hilfsorganisationen, GIZ, KfW, die Ministerien und auch Polizei und Bundeswehr.

Im Übrigen arbeiten auch deutsche Unternehmen nicht schutzlos in solchen Ländern, sonder greifen auf private Sicherheitskräfte bzw. -unternehmen zurück - oder erfreuen sich auch auf Hilfe von nationalen Sicherheitskräften. Es nicht so, dass Rebellen, Terroristen, Regierungsfeinde oder wer in Regionen noch die Vorherschafft hat, freundlich gesinnt ist.

Ein weiter Punkt: Es ist auch die Pflicht eines Arbeitgebers seine Arbeitnehmer im Ausland angemessen zu schützen. Gerade, wenn ich sie in Krisengebieten einsetze.

Kann ich nicht verstehen. Die Meinung zu Schusswaffen, Tötung oder Krieg will ich niemand absprechen, aber wie kann es mit religiösen Fanatiker vergleichen. Die Bundeswehr ist immer noch einer der größten öffentlichen Arbeitgeber in Deutschland und übernimmt eben die Aufgaben.

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Also bist du auch einer von denen, die Leute, die aus welchem Grund auch immer nicht zur Waffe greifen möchten, für Weicheier halten und verurteilen? Das ist natürlich eine viel bessere Einstellung. [quote=„Sven1, post:154, topic:3681“]
Ich wollte ansich nur darauf hinweisen, das die Soldaten der Bundeswehr keine Zivilisten 'mal so nebenbei töten und dann ‚ne Kaffeepause machen um bei WMR anzurufen‘ und das kein Soldat wirklich gerne seinen Kopf in irgendeine Schusslinie hält. Man sollte einfach manchmal vorher überlegen, was man sagt und ob man das auch „lustig rüberbringt“, oder einfach nur mal schnell tausende von Personen als Mörder darstellt, deren Aufgabe es ansich ist, zu helfen.
[/quote]

Leider hört man aber auch immer wieder von Soldaten, die dann doch mal jemanden Foltern, Vergewaltigen oder Erniedrigen und das teilweise sogar in den eigenen Reihen. Also ganz so romantisch und toll geht es beim Bund auch nicht immer zu.

Herstellung und Verkauf von Waffen ist auch eine große Quelle für Einnahmen von Deutschland. Muss man trotzdem nicht toll finden.

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Naja, wenn man - wie ich - Raucher ist, ist man zu einem gewissen Grad auch selbst Schuld, wenn man mal Lungenkrebs bekommt. Dennoch mache ich mich persönlich jetzt nicht stundenlang über Leute lustig, die daran sterben. Mal eine Line droppen kann man auch zu Themen, die im schwarzen Humor angesiedelt sind. Das aber eine ganze Sendung lang durchzuziehen muss nicht sein.

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Ja, muss man auch nicht. Dann gehe bitte auf meine anderen Antworten ein. Wer übernimmt die Aufgaben in Krisengebieten? Wer geht in die Länder ohne Sicherheitsapparat? Wer tut es freiwillig ohne auch finanziell davon zu profitieren?

Ich bin gespannt.

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Also mal eben ganz kurz, es gibt keine uneingeschränkte Meinungsfreiheit, bzw die Freiheit sich über alles lustig zu machen (Art. 5 Abs. 2 GG). Und gerade deswegen wird sowas ja auch strafrechtlich verfolgt, jüngstes Beispiel dafür ist juliensblog. Und auch die Aussagen gestern bei WMR würden von so manchem Richter sicherlich unter den 189 StGB subsumiert werden.
Das Problem was ich mit der Eröffnung des Threads ansprechen wollte wurde glaube ich von vielen nicht verstanden. Ich kann sehr gut über sehr schwarzen Humor lachen, auch vielleicht ein guter Witz über einen toten Soldaten. Auch wenn Anrufer fertig gemacht werden kann ich das nicht verurteilen, denn sie rufen ja schließlich selber an.
Jedoch sind die Aussagen von gestern wie oben schon geschrieben strafrechtlich äußerst relevant (aber ich denke niemand von uns wird Gunnar anzeigen :D:D) und vor allem sind sie einfach fernab von jeglichem Humor.
Die beans regen sich sooooo oft über dumme Kritik, Sexismus, Beleidigungen oder schlicht über Kritik an ihrem Spielstil auf aber selber hauen sie dann sowas raus. Und ich denke wir alle lachen herzlich über Hannes Witze etc, aber mir kann doch niemand hier ernsthaft sagen, dass er das von gestern absolut okay findet?
Und ich finde auch die Beans sollten politische Meinungen wenn es in sowas endet wie dem gestern lieber für sich behalten.

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Niemand. Das ist schon klar. Aber die eigentliche Frage sollte doch sein: “Gäbe es überhaupt so viele Krisengebiete und Zivilisten die Schutz brauchen, wenn die Industrieländer eben nicht fröhlich ihre Waffen in eben jene Länder exportieren würden?”

Edit: Und klar ist das unrealistisch und verträumt, aber es ist auch nicht von der Hand zu weisen.

Ich muss Rauschi in gewisser Weise recht geben. Viele dieser Probleme gäbe es ohne das zutun der Industrieländer sicher nicht. Aber das ist eine politische Frage, keine militärische. Der einzelne Soldat kann nichts dafür was “die dort oben entscheiden” und in Deutschland haben die allermeisten Soldaten wirklich idealistische Ziele und wollen helfen und nicht töten. Und so sehen die Auslandseinsätze der Deutschen ja auch größtenteils aus.
Aber wie gesagt, um Soldatenwitze ging es mir gar nicht. Sondern eher, dass einzelne Tote verarscht werden. Ich hätte mich genau so über einen toten Polizisten, Feuerwehrmann oder Krankenpfleger echauffiert.