World Challenge 2020

Ich würde sagen es zählen auch die Filme, die du bisher gesehen hast. Wäre ja ansonsten nicht ganz fair. Kann mir nicht vorstellen, dass @FireSmoke und die Anderen was dagegen haben.
Kannst sie ja mal oben ins Dokument eintragen und hier posten.

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Sehe ich auch so. Die Challenge läuft ja über das ganze Jahr und ein Neuzugang ist immer begrüßenswert :beanjoy:

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Es zählen alle Filme, die du seit 1.1.2020 gesehen hast. :slightly_smiling_face:

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Im Dokument fehlt Frankreich, oder bin ich blind? Ich hab es mal eingefügt.

Land: Frankreich
Film: The Mansion
gesehen auf: Netflix

Man möchte hier eine Horrorkomödie zeigen, aber ich musste weder einmal auch nur schmunzeln, noch habe ich irgendeinen Horror erkennen können.
9 Mittzwanziger wollen in einem abgelegenen Herrenhaus Silvester feiern, es gibt dort weder Netz noch Internet. Plötzlich beginnt irgendjemand aber die Gruppe zu verkleinern.

Das hört sich nicht nur nicht besonders originell an, der Film ist es auch einfach nicht. Man will irgendwie einen lustigen Ton finden, aber nichts bringt mich zum lachen. Auch die Morde sind nicht besonders witzig und man sieht auch gar nichts.

Fazit: Film war wirklich schlecht.

1/2 von 5

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Land: Irland
Film: The Secret Scripture
gesehen auf: Netflix

Eine alte Frau befindet sich seit über 40 Jahren in einer Nervenheilanstalt, die nun abgerissen werden soll. Ein externer Psychiater soll nun entscheiden, wie nun mit der Dame verfahren wird.
Sie hat in all den Jahren heimlich auf den Seiten der Bibel (schöne Mission Impossible Anspielung als sie aus Book of Job Book of Rose macht) Tagebuch geführt. Als der Doktor dies entdeckt, wirft es einige Fragen auf, denn ihre Aufzeichnungen und die der Ärzte unterscheiden sich doch krass.
Nun wird alles in Erinnerungen erzählt. Rooney Mara spielt eine Frau, in die sich jeder Mann auf den ersten Blick verliebt, weshalb das ganze Städtchen hinter ihr her ist. Der Pfarrer ist ihr ebenfalls verfallen. Sie rettet den von Jack Reynor dargestellten Soldaten nach einem Fallschirmsprung aus einem Baum und pflegt ihn gesund. Es entwickelt sich eine Romanze und beide heiraten.
Da dies aber allen Verehrern ein Dorn im Auge ist wird der Soldat gejagt und sie hat ihn nie wieder gesehen. Der Pfarrer und ihre Tante als letzte lebende Angehörige sorgen dafür, dass sie eingewiesen wird. Als sie hochschwanger flüchten möchte und ihr Kind dabei in einer Höhle zur Welt bringt, erzählen die Polizisten, sie hätte es umgebracht. Hier gibt es aber Ungereimtheiten.
Fortan wird sie mit Elektroschocks und anderen harten Therapien ruhig gestellt. Bis heute.

Vanessa Redgrave ist einfach eine fantastische Frau und herausragende Darstellerin. Rooney Mara spielt ihre jüngere Version sehr glaubwürdig und auch ihre Verehrer Theo James, Aidan Turner und Jack Reynor können überzeugen. Ich freue mich auch immer Eric Bana zu sehen.

Ein Film der einem mal wieder bewusst macht, wie in diesen Einrichtungen damals mit manchen Menschen umgegangen wurde. Teilweise wirklich schockierend. Der Film hatte einen guten Spannungsbogen und man wollte unbedingt die Wahrheit erfahren. Das Ende war für mich leider zu vorhersehbar, aber nicht uninteressant.

4/5

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Land: Bulgarien
Film: Western von Valeska Grisebach
Wo gesehen: Mubi

Western folgt einer Gruppe deutscher Arbeiter auf einer bulgarischen Baustelle und ihren Interaktionen mit der heimischen Bevölkerung. Dabei werden sowohl kulturelle Unterschiede sowie damit verbundene Vorurteile als auch das Männlichkeitsbild betrachtet.

Der Film ist eher ein “Slowburner” und mir an einigen Stellen etwas zu dröge sowie zu sprunghaft in der Handlung. Gleichzeitig bietet er dann aber auch ein paar tief berührende Szenen und interessante Einblicke. Auch spielt der gesamte Cast überzeugend, der wahrscheinlich größtenteils sich selbst verkörpert. Besonders hervorzuheben sind dabei Meinhard Neumann und Syuleyman Alilov Letifo mit ihrer physischen Präsenz und zugleich verletzlichen Seite.

3/5

Land: Frankreich
Film: Grand Illusion von Jean Renoir
Wo gesehen: Mubi

Grand Illusion zeigt das Leben ein paar französischer Offiziere in deutscher Kriegsgefangenschaft während des Ersten Weltkriegs. Hierbei liegt der Fokus auf dem Miteinander der Figuren sowie dem Entstehen ungewöhnlicher Freundschaften und Solidarisierungen, auch mit deutschen Soldaten/Aufsehern.

Im Gegensatz zu vielen Knastfilmen fehlt hier ein klassischer Antagonismus sowie wirkliche Gewaltszenen und er ist mehr ein glühender Appell für Menschlichkeit und Völkerverständigung. Kurz vor Beginn des Zweiten Weltkriegs erschienen erhält der Film somit noch eine weitere Ebene und einiges mehr an Tragik. Die Figuren und das Spiel mit den unterschiedlichen Sprachen haben mir sehr gut gefallen. Auch ist der Film über weite Strecken sehr unterhaltsam sowie in ein paar Szenen tief berührend.

4/5

Land: Albanien
Film: Alive! von Artan Minarolli
Wo gesehen: Amazon Prime Video

Der Student Koli kehrt für die Beerdigung seines Vaters aus Tirana in die ländliche Heimat zurück, wo er bald Ziel einer alten Blutfehde wird.

Alive! ist ein typischer Film über einen Charakter/ein Land, gefangen in Tradition und der Vergangenheit. Als Thriller mit Sozialkommentar ist er solide umgesetzt, hat mir aber auch nichts Besonderes geboten. Einzig den Score möchte ich hervorheben, der hat mir doch gut gefallen.

2,5/5

Land: Australien
Film: Mad Max: Fury Road von George Miller
Wo gesehen: Netflix

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Fantastischer Film auch heute noch. Kann man wirklich jedem, der sich irgendwie für solche Filme interessiert ans Herz legen.

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Land: Südkorea
Film: Parasite von Bong Joon-ho

Ich denke mittlerweile haben die meisten Parasite gesehen, ansonsten empfehle ich jetzt noch die Gelegenheit zu nutzen. Meine zweite Sichtung gestern hat den fantastischen Ersteindruck bestätigt, aber auch das Gefühl, dass er (zumindest noch) nicht in die Riege meiner Lieblingsfilme aufsteigt.

Am meisten beeindruckt mich der unfassbare Flow, den der Film durch den äußerst effizienten Schnitt entwickelt, und wie dabei mühelos das Genre passend zur jeweiligen Situation gewechselt wird. Dazu kommen die fantastische Leistung des gesamten Casts und ein überragendes audiovisuelles Erlebnis. Besonders sticht dabei der Aufbau des Hauses der Parks hervor.
Der sozialkritische Kommentar und die ein oder andere Metapher mag einem etwas zu sehr mit dem Holzhammer aufgedrückt werden, doch sind mir jetzt bei der zweiten Sichtung einige kleine Details aufgefallen, die noch zum weiteren Nachdenken einladen.

4,5/5

So, hab die letzte Zeit wieder mal ein paar Länder abgearbeitet. Bin jetzt bei 40 Filmen aus 40 Ländern. Dafür das erst der erste März ist ganz in Ordnung. So langsam kommen aber auch die Länder, bei denen man nicht so leicht etwas findet.

Land: Australien
Film: Adore
gesehen auf: Netflix

Wären Robin Wright oder Naomie Watts die Mütter meines besten Freundes wäre ich auch zum Milfhunter geworden. Sie leben am vielleicht schönsten Strand der Welt in riesigen Traumvillen und machen den ganzen Tag nichts anderes als schwimmen, Wein trinken und in der Sonne liegen.
Da sie die einzigen 4 Personen weit und breit sind, war es ja nur eine Frage der Zeit, bis da zwischen zwei Personen etwas passiert. Dann wird es etwas wirr und verkopft, aber durch die beiden starken Hauptdarstellerinnen, die die beiden mit nicht allzu viel Talent gesegneten Eye-Candys durchziehen wird man schon abgeholt. Aber ein paar fragwürdige Dinge passieren halt doch.

Trotzdem sehenswert, ein bisschen mehr Erotik hätte dem Film gut getan, hier passiert doch zu wenig, wenn man bedenkt wie viele Sexszenen es eigentlich gibt. Da hätte es mehr Knistern können.

3/5

Land: Schweiz
Film: Mario
gesehen auf: Netflix

Ich spiele ja selbst seit 30 Jahren Fußball und kann mir auch nicht vorstellen, wie ich reagieren würde, wenn sich ein Mitspieler plötzlich outen würde. Es würde sicherlich keinen Hass oder Ausgrenzung geben, aber irgendwie würde ich mich irgendwie in der Dusche und Kabine nackt neben ihm wohl unwohl fühlen. Wenn dann irgendwie “Keine Angst, bist nicht mein Typ” oder so wie im Film kommt,dann wäre das Ganze noch weirder.

Inszenatorisch ist der Film leider eher SF-Eigenproduktion als Kinomaterial. Das Thema Homosexualität im Fußball wird aber wirklich glaubwürdig und einfühlsam behandelt. An einigen Stellen vielleicht ein wenig übertrieben, aber dieses Tabu-Thema hat hier tatsächlich eine gute Stimme gefunden.

3/5

Land: Italien
Film: Auf meiner Haut
gesehen auf: Netflix

Erschütternd das es auf wahren Begebenheiten beruht. Stefano Cucci wurde wegen eines kleinen Drogendelikts verhaftet, wird in Untersuchungshaft brutalst von den Polizisten verprügelt - eine Woche später wird er tot in der Zelle aufgefunden.

So schnell ist die Geschichte erzählt und mehr sollte man auch nicht wissen, denn stellenweise lassen die Bilder einen fassungslos kopfschüttelnd zurück.
Ist auf italiano und so sollte man ihn auch sehen.

3/5

Ich hatte die zwei Päpste schon bei Italien, den habe ich jetzt für die USA eingetragen. Ich sollte vorher immer mal gucken was ich schon habe.

Land: Schweden
Film: Der Hundertjährige der aus dem Fenster stieg und verschwand
gesehen auf: Netflix

Seichte Unterhaltung, ein paar ganz lustige Szenen. Sonntagnachmittag auf der Couch kann man den mal machen. Werde leider nicht ganz warm mit dem Film, hatte auch das Buch abgebrochen. Kann aber verstehen, wenn man den gerne mag.

3/5

Land: Neuseeland
Film: Belief
gesehen auf: Netflix

Dokumentarisch wird in Belief die wahre Geschichte eines Maori-Mädchens erzählt, deren Familie dachten sie sei vom Teufel besessen und sie 4 Tage lang exerzieren, woran sie schlussendlich elendig verendet.
Harter Tobak, dachte erst mich erwartet irgendwas in Richtung Emily Rose, erhoffte mir etwas von der herausragenden Qualität des deutschen Requiem, bekam aber etwas völlig Anderes. Gerade weil man es hier durch Interviews, Bildmaterial und Rückblicke dokumentarisch nacherzählt und nicht versucht irgendeine Geschichte drumherum zu konstruieren spürt man die komplette Wucht der Geschehnisse. Unglaublich das so etwas heute noch möglich ist.

4/5

Land: Norwegen
Film: Battle
gesehen auf: Netflix

Am Anfang ein bisschen Center Stage, dann sehr viel Save the Last Dance und am Ende wurde es dann doch Step Up. Finde ihn aber tatsächlich besser als alle von mir oben genannten.

3.5/5

Land: Belgien
Film: This was Tomorrow
gesehen auf: Netflix

Ist leider mehr Werbefilm als Dokumentation. Ich war im letzten Jahr beim Tomorrowland-Festival obwohl ich mit elektronischer Musik gar nichts anfangen kann und es war fantastisch. Der Spirit kommt hier leider so überhaupt nicht rüber, außerdem hab ich über die ganze Spielzeit niemandem MDMA nehmen sehen, sie müssen auf einem anderen Festival gefilmt haben.
Schaut euch lieber Schröcks MoinMoin zum Tomorrowland an, das ist ehrlicher als dieser Werbespot.

Land: Niederlande
Film: Riphagen
gesehen auf: Netflix

Hatte noch nie etwas von Andries Riphagen gehört, wundert mich im Nachhinein. Riphagen verfolgte, erpresste und massakrierte im zweiten Weltkrieg Juden, die untergetaucht sind.

Harter Tobak dieses Biopic, aber ganz starke Darsteller und ungeschönte Bilder fesseln einen über die ganze Spielzeit.

4/5

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Land: United Kingdom
Film: Shame
gesehen auf: Netflix

Ein sexsüchtiger Yuppie zwischen Depression und Midlife-Crisis vögelt sich durch die Betten New Yorks.
Als seine Schwester ihn besucht, wird sein Leben noch mehr auf den Kopf gestellt als ohnehin schon.

Michael Fassbender ist hier wie eigentlich immer großartig, selten hat mich eine schauspielerische Leistung so überzeugt.
Carey Mulligan ist wie immer blass. Wie diese Dame an so große Rollen kommen kann wird mir immer ein Rätsel bleiben.

Packendes Drama mit überragendem Hauptdarsteller, der sich hier sogar nicht zu fein war, sein Gemächt in die Kamera zu halten.

Die Sexszenen sind unglaublich realistisch. Gerade bei dem Dreier kann man sich eigentlich kaum vorstellen, dass da nicht wirklich was gelaufen ist.

4/5

Land: Kanada
Film: Mostly Sunny
gesehen auf: Netflix

Ein ganz netter Einblick ins Leben von Sunny Leone.

Sie ist einer der größten Pornostars aller Zeiten. Obwohl sie 2012 aus der Branche ausgestiegen ist, ist sie auf pornhub immer noch eines der meistgeklickten Mädchen.
Mittlerweile zählt sie zu den größten Bollywoodstars überhaupt.

3/5

Land: Südkorea
Film: Parasite
gesehen: Kino

Das erste Mal jetzt auf deutsch gesehen, die letzten beiden Male im Original. Ich habe ja an sich keine Probleme mit Untertiteln, aber mich hat die synchronisierte Fassung nun doch interessiert. Die Synchro ist wirklich top.

Zum Film muss man denke ich nicht mehr viel sagen. Hat ein gutes Pacing, einen sehr guten Cast, ein paar schöne Twists und von jedem Genre ein bisschen was.
Wieder einmal fiel mir auch die fantastische Musikuntermalung auf.

Für mich leider nicht ganz oben im Regal, aber trotzdem spitze.

4/5

Bolivien fehlte übrigens auch. Hab ich eingefügt.

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Ich habe noch Hongkong zur Liste hinzugefügt, weil es nochmal eine ganz eigene Riege an Filmen bietet und es gefehlt hat, wenn ich es nicht übersehen habe. Generell möchte ich noch fragen, ob jemand (kann ich gerne machen) mal die Liste zwecks Übersichtlichkeit überarbeiten soll, also dass die Länder einheitlich auf Deutsch oder Englisch aufgeführt sind?

Land: Hongkong
Film: A Touch of Zen von King Hu
Wo gesehen: Mubi

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Ist mir auch schon aufgefallen, wenn ich mal Zeit finde, kann ich das auch machen. Ist momentan bisschen schlecht.

Mach dir keinen Stress, dann übernehme ich das. Eher einheitlich die deutschen oder englischen Namen? Persönlich wäre ich für Deutsch.

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So wie du es machst, übernehmen wir es dann einfach :smiley:

Aber ich habe ja auch wenn vorhanden die deutschen Titel rein geschrieben, also kann man ruhig deutsch machen, denke ich.

Bei letterbox hab ich in der Liste die englischen Länder.

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So habe die Liste überarbeitet und nach der hier schon mal geposteten Liste um die Staaten ergänzt, die auf der neuen Letterboxd-Weltkarte gekennzeichnet sind. Werde allerdings noch die Staaten entfernen, die nicht einmal einen registrierten Film haben. Wie wir mit den anderen Zwergstaaten verfahren, können wir ja noch gegen Ende des Jahres absehen.

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Land: Malawi
Film: The Boy Who Harnessed the Wind von Chiwetel Ejiofor
Wo gesehen: Netflix

Der Film wurde ja schon von @Morissa besprochen und auch wenn ich ihm im Großen und Ganzen beipflichten möchte, konnte er mich nicht so wirklich mitreißen. Zwar werden erfrischenderweise die üblichen Hollywood-Tropes größtenteils umschifft, aber dabei entstand für mich auch eine seltsame Distanz zum Geschehen. Zudem wirkte mir der Konflikt zwischen Vater und Sohn gegen Ende etwas zu forciert. Trotzdem ist der Film solide inszeniert und die meisten Darsteller liefern einen überzeugende Leistung ab.

3/5

Land: Monaco
Film: The Swallows of Kabul von Zabou Breitman und Eléa Gobbé-Mévellec
Wo gesehen: Mubi

Dieser Animationsfilm würde zwar besser zu Afghanistan passen, wurde aber in Monaco, Luxemburg, Frankreich und der Schweiz produziert.
Sommer 1998 - Kabul unter der Herrschaft der Taliban. In Folge einer unachtsamen Tat mit schwerwiegenden Konsequenzen kreuzen sich die Wege eines jungen Paares mit einem zweifelnden Anhänger der Taliban und seiner schwerkranken Frau.

Ich war von Anfang an fasziniert von dem wunderschönen Aquarell-Look des Films, der aber in keinster Weise die gezeigten Grausamkeiten schmälert. Eher wurde dadurch meine emotionale Anteilnahme noch verstärkt und ich konnte über kleine erzählerische Schwächen hinwegsehen. Auch kommt der Film nicht ganz an den thematisch ähnlich gelagerten The Breadwinner heran, der insbesondere in seiner Protagonistin einen prägnanteren Charakter bietet.

3,5/5

Land: Japan
Film: My Neighbors the Yamadas von Isao Takahata
Wo gesehen: Netflix

Ich hole gerade die letzten Ghibli-Filme nach, die mir noch fehlen. Bei diesem handelt es sich mehr um eine Sammlung von Kurzgeschichten aus dem Leben der fünfköpfigen Familie Yamada. Wie es bei Filmen dieser Art häufig der Fall ist, zünden manche Episoden mehr als andere, insgesamt war es mir aber etwas zu chaotisch. Der minimalistische Zeichenstil ist dabei charmant und mal eine Abwechslung zu anderen Ghibli-Filmen. Mit Only Yesterday ist Isao Takahata für meinen Geschmack allerdings schon ein emotional packenderer Einblick ins Familienleben gelungen. Ich kann mir aber vorstellen, dass My Neighbors the Yamadas durch mehrere Sichtungen über einen längeren Zeitraum noch dazu gewinnen kann, da äußerst viele Facetten einer Familie mit all ihren Widersprüchlichkeiten dargestellt werden.

3/5

Land: Costa Rica
Film: Hormigas (The Awakening of the Ants) von Antonella Sudasassi
Wo gesehen: Mubi

Isa lebt mit ihrem Ehemann und ihren zwei Töchtern in einer costa-ricanischen Kleinstadt. Als ihr der Druck, eine gute Mutter zu sein, und äußere Zwänge wie ihr Mann und dessen Familie, die ein drittes Kind wollen, zu viel werden, beginnt ihr stiller Weg zur Emanzipation.

Ein paar Szenen sind wirklich stark und vermitteln intensiv den Stress, dem Isa in ihrem alltäglichen Leben ausgesetzt ist und wie schwer es ihr fällt, bei all ihrer Liebe zu ihrer Familie sich selbst nicht zu vernachlässigen. Insgesamt mäandert der Film dann jedoch eher vor sich hin und endet in einem antiklimaktischen Finale, bei dem ich mir noch nicht ganz sicher bin, wie es mir gefällt. Auch hat sich mir die Metapher der titelgebenden Ameisen nicht so ganz erschlossen.

3/5

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Land: Sudan
Film: Talking About Trees von Suhaib Gasmelbari
Wo gesehen: Mubi

Mal etwas zu langsam, mal etwas unfokussiert erzählt gibt dieser Dokumentarfilm einen Einblick in die sudanesische Filmkultur, die aufgrund der politischen Lage und des Einflusses von Bürokratie sowie Zensur zum Erliegen gekommen ist. Dabei folgt man vier sudanesischen Filmemachern, die auf ihre Vergangenheit zurückblicken und zugleich versuchen, ein altes Kino wiederzuöffnen, um mit kostenlosen Vorstellungen die Liebe für die Filmkunst in der Bevölkerung zu entfachen. Getragen wird dieser Film von den sympathischen Protagonisten, bei manchen Aspekten hätte ich mir allerdings eine tiefergehende Betrachtung gewünscht.

3/5

Land: Syrien
Film: For Sama von Waad al-Kateab und Edward Watts
Wo gesehen: Kino

Vorweg möchte ich definitiv eine Empfehlung für alle aussprechen, die die Möglichkeit haben, dieses Zeitdokument im Kino zu sehen. Allerdings muss man sich bewusst sein, einige sehr explizite, verstörende Aufnahmen zu sehen. Eine herkömmliche Bewertung fällt hier schwer, da es sich um sehr persönliche Aufnahmen handelt, wie die Regisseurin und Kamerafrau mit ihrem Mann Hamza, einem Arzt, und ihrer neugeborenen Tochter Sama während der Belagerung in Aleppo gelebt und ein Krankenhaus geführt hat.

Es werden auch die Anfänge in Form friedlicher Proteste an der Universität von Aleppo gezeigt, aber insgesamt fokussiert sich der Film durch die persönliche Perspektive auf das (Über-)leben, ohne differenziert auf die Hintergründe einzugehen. Dabei entstehen eindringliche Aufnahmen, wie Menschen es schaffen inmitten der Grausamkeiten ein Leben zu führen und dabei nicht ihren Humor verlieren. Über allem schwebt die Frage, warum man bleibt, was immer wieder eindrucksvoll thematisiert wird.

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Land: Polen
Film: The coldest Game

Ein Agentenfilm der alten Schule. Ganz ohne Action, ohne Spezialeffekte und schnelle Schnitte.
Er erinnert stellenweise wirklich an die alten Romane von Ian Fleming, oder gar eine Adaption eines Jack London-Thrillers.

Über Allem schwebt hier aber die real existierende Geschichte, die sich im Hintergrund abspielt. Denn alle wichtigen Geschehnisse und Aktionen während des Films spielen sich während des Beginns der Kubakrise ab.

Warschau ist gut dargestellt, auch Kostüme, Gebäude, Autos usw. sind passend.

Als geschichtlich interessierter Mensch weiß man natürlich, dass ein solches Schachspiel nie wirklich einen so großen Einfluss haben könnte. Aber trotzdem spinnt man hier eine Storyline, die einen packt.

Obwohl ich ja gerne mal solche Thriller mit sehr langsamer Erzählweise sehe und Bill Pullman und Lotte Verbeek ihre Sache hervorragend machen, hätte ich mir an der ein oder anderen Stelle schon ein bisschen mehr Tempo gewünscht.

Aber ein ganz guter Thriller zu Zeiten des kalten Krieges.

3/5

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Das ist doch der mit dem berühmten Zitat…:grin:

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Land: Bhutan
Film: The Red Phallus von Tashi Gyeltshen
Wo gesehen: Mubi

Die Teenagerin Sangai lebt mit ihrem Vater, welcher religiöse Phallen herstellt, in einem kleinen Dorf im buddhistischen Königreich Bhutan. Dabei hat sie mit der männerdominierten Gesellschaft zu kämpfen, so erträgt sie beispielsweise die Erniedrigungen ihrer Klassenkameraden mit stoischer Ruhe.

Ihr Weg zur Emanzipation bleibt jedoch sehr auf ihr Leiden beschränkt und wirkt etwas frustrierend, da sie eine eher passive Protagonistin ist. Da hat mir z.B. der subtile, ebenfalls ruhige Protest im hier vorgestellten Hormigas deutlich besser gefallen. Allerdings werden teilweise atmosphärisch sehr dichte Bilder der wunderschönen Landschaft kreiert, die dem Film eine mystische Qualität verleihen.

2,5/5

Land: Spanien
Film: Summer 1993 von Carla Simón
Wo gesehen: Mubi

In diesem Film verarbeitet Carla Simón ihre eigene Kindheit, als sie nach dem Tod ihrer Eltern im Alter von 6 Jahren von Barcelona aufs Land zog, um dort bei ihrem Onkel und dessen Familie aufzuwachsen.

Teilweise ergeht sich der Film etwas zu viel in repetitiven Szenen aus dem Alltag, aber insgesamt erschafft er ein bewegendes Bild dieser schwierigen Situation für alle Beteiligten und liefert dabei keine einfachen Antworten. Außerdem hat er mich in der Intensität seiner Kinderdarsteller und in vielen kleinen Momenten an den großartigen The Florida Project (ebenfalls gerade bei Mubi verfügbar) erinnert.

4/5

Land: Südafrika
Film: Tsotsi von Gavin Hood
Wo gesehen: Mubi

Der Kleinkriminelle Tsotsi lebt in einem süafrikanischen Slum und sieht sich plötzlich mit einem Baby konfrontiert, als er dessen Mutter anschießt und ihr Auto samt Baby klaut.

Bei diesem Film bin ich etwas zwiegespalten, da er insbesondere in der ersten Hälfte mit viel Energie inszeniert ist und interessante Einblicke in sein Millieu bietet. Leider mehren sich dann gewisse Tropes und der Weg vom knallharten, teilweise schon psychopathischen Kriminellen zur Erlösung mittels des Babys geschieht sehr sprunghaft und ist für mich nicht ganz nachvollziehbar. Auch hat in der zweite Hälfte der inszenatorisch aufdringliche Stil für mich verhindert, dass sich tiefergehende Emotionen entwickeln.

2,5/5

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