Ist für mich aber auch nochmal ein Unterschied, ob man nun über Politik oder Fußballvereine redet und sich etwas an den Kopf wirft. Sollte man sich so über die Hautfarbe oder Körpergewicht äußern oder denken, auch noch direkt in das Gesicht, sagen naja, dann ist man halt irgendwie ein A… oder interessiert ggf. nicht für andere Gefühle und man sollte die Person nochmal mit einem anderen Auge sehen. Aber gut, kann auch jeder anders machen oder sehen.
Naja gut, das mag sein. Dann dürfte ich diese Person, aber auch halt rassistisch nennen.
Weil es in den Thread besser reinpasst: (@TheWalle )
Ich glaube nicht, dass dabei die Kinder das Problem sind. Es sind eher die Erwachsenen, die das schwarz anmalen für notwendig betrachten, weil „man das ja so macht“.
(ach, und Kinder sind manchmal die Schlimmsten überhaupt! )
Joa, das muss vielleicht sind sein. Aber die Statuen, die jetzt abgeräumt wurden, waren auf jeden Fall kein Verlust.
Statuen von Verbrechern™ sollten, wie @Truchsess schon sagt, lieber ins Museum. Bei Statuen von anderen Leuten sollte wenigstens ein Schild angebracht werden im Sinne von „Einerseits mega cooler Dude der die Bibel übersetzt hat“ und „andererseits war er halt auch Antisemit“ (nur ein Beispiel).
Eine ähnliche Diskussion gibt es ja beim afrikanischen Viertel in Berlin. Da fordert ein Verein an, dass drei der Straßennamen geändert werden und das Straßennamen wie „Kamerunerstraße“ oder „Togostraße“ in den richtigen Kontext gesetzt werden (keine Ehrung der jetzigen Länder, sondern der ehem. Kolonien).
Ich habe jetzt öfter mal die Bezeichnung “XY gelesene Menschen…” in Artikeln gelesen oder in Podcast gehört. Also im Sinne von “asiatisch gelesene Menschen” zum Beispiel. Was soll das genau ausdrücken? Dass der Mensch zwar asiatisch aussieht, ich aber nicht weiß ob er auch Asiate ist oder z.B. Deutscher?
Es geht darum gesellschaftliche Erfahrung die mit dem Äußeren einhergehen zu beschreiben ohne zu wissen woher diese Person gegebenenfalls kommt oder wie ihre Lebensweise aussieht.
Es gibt z.B. sehr viele Menschen die Deutschland die als Muslime “gelesen” werden es aber eigentlich gar nicht sind. Diese Menschen erleben aber trotzdem die ähnliche/gleiche Diskriminierung wie wirklich gläubige Muslime mit ihrem Aussehen. Ähnliches gibt es auch bei Homosexualität. In unserer Gesellschaft wird Homosexualität immer noch mit einer gewissen Erscheinung von Männern und Frauen verbunden.
Im Klartext heißt das einfach, dass du als Hetero Mann z.B. mit einem “femininerem” Look trotzdem auf der Straße Diskriminierung erleben kannst die sich auf Homophobie zurückführen lässt.
Deshalb nutz man dann oft diese Formulierung, dass lässt sich dann natürlich auf alle Personen Gruppen ausweiten.
Hör mal Leuten zu, die das Wort “Schwul” immer noch als Schimpfwort nutzen. Und auch so hör ich immer mal wieder abfällige Bemerkungen über Homosexuelle oder “homosexuell wirkende” Menschen.
Ich lese im Internet häufig davon, dass irgendjemand irgendwo irgendwelche homophoben Äußerungen vernimmt.
Im echten Leben kenne ich sowas aber einfach nicht. 🤷
Selbst meine wirklich furchtbar konservative (fast schon proletische) Familienhälfte mütterlicherseits ist frei von solchen Tendenzen
Es macht ja auch jeder andere Erfahrungen, was ja okay ist. Besonders wenn man selbst nicht davon betroffen ist, bekommt man auch nicht alles mit. In meinem unmittelbaren Umfeld nehme ich so etwas auch nicht war. Im erweiterten Bekanntenkreis, den man sich nicht immer aussuchen kann, dann schon eher.
Ich kann dir nur sagen, in meinem ECHTEN Leben hör ich das immer wieder, vielleicht nicht jeden Tag, aber 1-2x die Woche hör ich das schon. Du magst vielleicht Glück haben, dass es bei dir wirklich kein Thema ist, oder es einfach nicht mitbekommen (was kein Vorwurf sein soll). Aber glaub mir, sowas passiert leider immer noch viel zu oft und auch ich selbst wurde schon oft genug mit homophoben Äußerungen konfrontiert.
Es ist das, was jeder Mensch sowieso schon macht, nämlich Annahmen treffen aufgrund von Vorurteilen, Äußerlichkeiten, Schubladen, Mustern, Erfahrungen.
Die Hoffnung habe ich manchmal mehr, manchmal weniger. Entscheidend ist dabei aber, dass wir diese Vorurteile nicht mehr an die nächsten Generationen weitergeben. Dann kann sowas aussterben. Noch sehe ich (mit Blick auf meine mir anvertrauten Teenies) allerdings nicht, dass homophobe Vorurteile wegsterben.
Das kann ich nachvollziehen. Das verwendet man aber wahrscheinlich weniger dafür, wenn man eine bestimmte Person meint, sondern eher eine Personengruppe, oder?
Also nicht “Der asiatisch gelesene Mann dort drüben…” (als andere Form von “Der sieht aus wie ein Asiate/Der sieht asiatisch aus.”)
sondern eher “Asiatisch gelesene Menschen werden häufig…”
Ich bin mir da nicht so sicher, ob DAS der Grund dafür ist, aber das lässt sich aus der Ferne schwer beurteilen. Ich selbst wurde auch öfter mal für schwul gehalten. Liegt bei mir wohl vermutlich daran, dass ich nicht der Machomanoptik entspreche, mich für Kunst interessiere, keine Probleme mit der Farbe Rosa habe und (dank Corona dazugekommen) nen Haarreifen trage.
Schwiegervater früher offener Mittlerweile weniger, funfact - der Cousin meines Freundes ist Schwul und sie leben zusammen in einem Haus mit zwei Haushalten.
Ansonsten gibt es ein paar Homosexuelle Youtuber die auch mal über ihre negativen Erfahrungen sprechen. Es gibt sie immer noch mal mehr mal weniger offen.
Ach, ich denke das funktioniert ganz gut.
Restlos stirbt sowas vermutlich nie aus aber ich denke der allgemeine Konsens wird sich deutlich ändern.
Wie gesagt, Beispiel meine Oma.
Die findet Homosexualität befremdlich und benutzt noch Wörter die unschicklig sind.
Meinem dad ist Sexualität dann schonmal völlig egal, würde ihn auch nicht jucken wenn mein Bruder oder ich schwul wären.
Mein dad wiederum lebte in der DDR unter der Schirmherrschaft der Sowjetunion und er ist Ressentiments gegenüber Osteuropa oder Russland nie ganz los geworden.
Ich als sein Sohn wiederum finde den slawischen Kulturraum faszinierend und auch die Sowjetgeschichte.
Und ich kriege da aus meinem dad auch endlich Mal neutrale Gespräche abgerungen.
Mal schaun, ich bin da aktuell leider weniger hoffnungsvoll. Aber vl ist diese reaktionäre Welle grad nur in meiner Gegend populärer (was ich mir ehrlich gesagt leider gut vorstellen kann)
Natürlich wäre das zielführend! Gerade bei Kindern muss man ansetzen, und denen schon direkt vermitteln dass das einfach nicht vertretbar ist.
Wie willst du das denn Erwachsenen vermitteln das es einfach nicht geht, wenn du nicht bei den Kindern anfängst?