Allgemeiner Thread zu Diskriminierung - (Teil 3)

Zur praktischen Veranschaulichung, warum Prostitution kein Job wie andere ist:
Als ich mich das letzte mal mit zwei Prostituierten unterhalten habe, verrieten sie mir, dass sie für die Ausübung ihrer Arbeit Koks nehmen. Und das waren keine Bordsteinschwalben.

Leelo hat es ja schon angedeutet, dass eine gewisse Regulation und damit auch ein Arbeitsschutz erforderlich ist. Nur kriegst du das Ausbeuterische nicht komplett aus dieser Industrie raus, das geht immer damit einher.

Also kein Job wie jeder andere, aber wie im Finanzministerium.

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Warum antwortest du dann modulaire und mir, dass ein Verbot keine Lösung sei, obwohl keiner von uns beiden das hier geschrieben hat und ich es sogar explizit abgelehnt habe? Wenn du eine differenzierte Debatte willst, lass dann bitte auch deine Strohmänner Zuhause und gehe auf das ein, was tatsächlich geschrieben wurde.
Außerdem greift mir dieses „Aber Menschenhandel ist doch schon verboten“ Argument zu kurz. Zum einen, weil zu viele Zwänge gibt, die eine Person in die Prostitution bringen, ohne dass diese illegal sind. Und Menschenhandel auch nicht immer wie im Film beinhaltet, dass Frauen in einen LKW über die Grenze geschmuggelt werden. Das ist wahrscheinlich sogar die unwahrscheinlichste Form.
So gibt es zum Beispiel die Form, bei der erst eine Beziehung zum Opfer aufgebaut wird. Und sobald man es dazu überredet hat in ein anderes Land zu kommen, die Person zur Prostitution gezwungen. Über physische oder psychische Gewalt aber genauso über emotionale oder finanziell Erpressung. Darüber dass man der Person Pass wegnimmt und den Kontakt zu Familie und Freunden verbietet.
Wie soll da ein einfaches Verbot wirksam sein? Kontrollieren wir dann jede Beziehung in Deutschland, ob sie wirklich einvernehmlich ist? Denn das Opfer hat in diesem Fall ja zu niemanden außer den Freiern Kontakt und wie wahrscheinlich ist es, dass denen auffällt, dass die Person gezwungen wird und es sie auch interessiert?
Wie hat eine weitere Legalisierung oder wie im Video gefordert Entkriminalisierung einen positiven Effekt auf solche Fälle oder verhindert sie? Denn ich sehe keinen. Nur weil es legal Prostitution gibt verschwindet illegale nicht einfach. Dafür ist das ein viel zu lukratives Geschäft. Und bisher habe ich von den Befürwortern legaler Prostitution noch keine Antwort darauf gelesen.
Das kann auch damit zusammenhängen, dass die Befürworter meist aus dem privilegierten Spektrum der Prostitution kommen. Und für die würde eine weitere Normalisierung sicher sehr viel besser machen. Aber für jene, die am meisten von Gewalt betroffen, bringt das alles eher wenig.

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Das habe ich in meiner ersten Antwort bereits festgestellt, dass es dir offenbar gar nicht um ein Verbot an sich geht.
Modulaire hat nach meiner Antwort auf ihn seinen Post dahingehend editiert, dass er sowohl Gründen für und wider einem generellen Verbot folgen kann. Als ich das feststellte, war die Diskussion schon fortgeschritten. Das ist das Problem, wenn man seine Posts inhaltlich noch ändert, wenn andere schon darauf geantwortet haben.

Allgemein gesehen würde ich vielleicht nicht jeden Post als Gegenrede oder Kritik lesen, wenn er auch schlicht ein Kommentar sein kann.

Insofern ist meine Überlegung darüber, was womöglich die tatsächlichen kritikwürdigen Umstände sind, nämlich Machtungleichgewichte, Menschenhandel etc. kein Strohmann-Argument, denn ich werfe es dir ja gar nicht vor, das unberücksichtigt zu lassen - im Gegenteil.

Schade finde ich allerdings, dass du nun in deinen Ausführungen am Ende doch wieder nur auf eine generelle Verbots- / Legalisierungsdichotomie zurückfällst.
Und ich glaube, ‚Aber Menschenhandel ist doch schon verboten‘ wurde von niemandem in dieser Diskussion als Argument vorgetragen.

Abschließend vielleicht noch mal ausformuliert meine Überlegung:
Wenn das Ziel sein soll, Sexarbeiter:innen eine sichere, eigenverantwortliche, menschenwürdige (und womöglich sogar möglichst stigmafreie) Ausübung ihrer Arbeit zu gewährleisten - darüber scheint ja Konsens zu herrschen - , dann sollten wir Lösungsvorschläge dahingehend untersuchen, ob sie in der Lage sind, dieses Ziel zu erreichen.
Und dieses Ziel scheint weder ein generelles Verbot noch eine generelle Legalisierung erreichen zu können.
Deshalb brauchen wir wohl eine andere Debatte als eine Diskussion über ein generelles Verbot oder eine generelle Legalisierung von Prostitution.

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Weiß nicht. Ich könnte mir schon vorstellen, dass auch der Freier an sich eher ungern mit zwielichtigen Zuhältern verkehrt und auch ein reineres Gewissen hätte, wenn ihm bekannt ist, dass die Frauen/Männer dies freiwillig machen, volljährig sind, keine Geschlechtskrankheiten haben.
So ein bisschen wie Netflix dann die Raubkopie als gesellschaftliche Norm abgelöst hat.
Sehe das Problem in D eher darin, dass man Prostitution zwar erlaubt hat, aber eigentlich auch neue Strukturen schaffen müsste, wo Frauen nicht auf teils gewalttätige Zuhälter angewiesen sind. Man könnte ja theoretisch auch legale Räume schaffen mit der Polizei als Wachdienst, die dann durch Steuern auf die Dienste bezahlt werden. So lange man da die Anonymität gewährleistet, sehe ich das auch für die Freier als das bessere Angebot an.
Die 10% mit Straßenstrich, Gewalttaten und Menschenhandel kann man dann auch besser bekämpfen, weil es dann klar ist, dass die an einer legalen Alternative gar nicht interessiert sind und dann können sich auch die Freier nicht raus reden.

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Ich zitiere mich mal selbst:

Ich glaube immer noch, dass das ein gangbarer Weg wäre.

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Um es mal auf die Spitze zu treiben

Ein „normaler Job“ würde ich so klassifizieren, dass es etwas ist, wo das Arbeitsamt jemand reinvermitteln würde zu versuchen, weil man qualifiziert ist und STellen offen sind.

Prostitution IST DAS NICHT.

Na, aber da hat die Logik doch schon ein Loch.
Das AA, kann ja gar nicht vermitteln, weil es keine offenen Stellen gibt.
Würde ein Bordell offiziell ausschreiben würde das AA auch vermitteln, bin ich mir ziemlich sicher. :sweat_smile:

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Sind die 10% Straßestrich, dass was dann sein würde oder das was aktuell ist? Weil letzteres möchte ich dann doch stark anzweifeln. Auch dass Freier per se die legalen Optionen bevorzugen würden. Denn im legalen gibt es ja dann immer noch Regeln, die manche Freier nicht einhalten wollen. Gerade Minderjährigkeit dürfe da für eine relevante Anzahl an Menschen kein Gegenargument sein, sondern das Gegenteil.

@Slice sieh dir zu deinem Vorschlag das oben verlinkte Video an. Da wird zum Teil drauf eingegangen. Dass die Polizei illegale oder Hintertürprostitution einfach aufdecken könnte halte ich für höchst zweifelhaft.

Wobei das Thema hast du ja quasi bei allem.

Es gibt legale Rennstrecken, genauso wie es auch high end Bordelle gibt bzw high end escort services und co.

Warum gibt es dann trotzdem illegale Straßenrennen?

Kosten Kosten Kosten.

Hans Günther und Mehment Yergan, mit ihren getunten Polos, haben nicht die Kohle für eine Clubsport Rennserie auf dem Hockenheimring etc, wollen aber Rennen fahren.
Also machen sie es illegal irgendwo auf LAndstraßen.

Bei Prostitution genauso (vom Thema underage, GEwaltfantasien und co ganz abgesehen)

Selbst wenn es in jeder großen Stadt perfekte, „ethisch korrekt geführte“ Bordelle gäbe, wären dort die Preise nunmal entsprechend hoch.
Schon alleine weil angemeldetes Putzpersonal und richtige SEcurity mehr kostet als Schwarzarbeit und paar Hells Angels die per Bargeld auf KRalle, Security machen.

Sprich nur weil es ein teures legales Angebot gibt, ist ja trotzdem die Nachfrage nach etwas günstigerem da was früher oder später unweigerlich zu STraßenstrich, illegalen Bordellen, Zwangsprostitution und co führt.

Ja, aber das wäre ja dann illegal und dann kann keiner mit „Ich habs ja nicht gewusst“ kommen. Es gäbe dann keinen Graubereich.

Aber ich würde mich auch sicherer fühlen, wenn es da ordentliche Security gibt und nicht irgendwelche Halbkriminellen. Gibt ja auch genug Beispiele, wo Freier ausgenommen wurden.

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Das ist doch jetzt auch schon der Fall. In Deutschland zumindest. Und die wirklich gravierenden Probleme bekommst du damit nicht in den Griff.

Ich bleibe bei meiner Aussage, ist es jetzt nicht. Mit der Zeit würde es sich normalisieren wenn es endlich auf die Stufe anderer Jobs gehoben würde.

Vor 100+ Jahren war es genau so obskure dass Frauen wählen dürfen, Hosen tragen oder Männer jobs machen

Es müsste allerdings viel geschehen, bis das Rotlichtmilieu normiert, geregelt oder kontrolliert worden ist. Polizei und Justiz schafft es ja Stand jetzt so gar nicht, die organisierte Kriminalität unter Kontrolle zu bringen. Und die ziehen im Rotlicht die Strippen. Wäre natürlich gut, wenn es durchgehend verbesserte Arbeitsbedingungen für Prostis gäbe, sind wir uns ja alle einig. Sind wir aber auch weit von entfernt.

Bei olympia ist zZ ein totaler clusterfuck, bezüglich boxen. Was auf dutzenden falsch meldung bassiert… volksverpetzer hat das gut aufgearbeitet

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Die Gegnerin hat sich inzwischen zumindest entschuldigt.

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:beanlurk:

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Ich würde warscheinlich an einem magendurchbruch drauf gehen, so oft wie ich auf scurrows kotzen will. Kann froh sein das er sein Profil eingeschränkt hat, sonst würde ich ihn in grund und boden Beleidigen

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Ich finde es tragisch, wie schnell Dinge in dieser medialen Welt ein Eigenleben entwickeln. Die Betroffenen gehen in der Flut ungehört unter, aber irgendwelche Unbeteiligten schreien ihre Meinung in die Welt hinaus, von allen Seiten.

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Welche Seiten gibt es denn hier alle?