Scheinbar hat die Mehrheit aller Twitter-User dieses Jahr auf der Bingo-Liste „Mindestens ein Mal auf Twitter darüber heulen, dass ich mir vor zwei Jahren keine Bitcoins gekauft habe“ stehen.
Mich nervt dieses blöde Lechzen nach dem Bitcoin-Erfolg. Geht es den Leuten etwa so schlecht, oder woher kommt dieser Neid? Man kauft sich neue Smartphones, Games, Konsolen, etc. und hat trotzdem nicht genug. Schnelles Geld ist halt geil, wa? Aber wie wäre es denn, wenn man mit dem zufrieden ist, was man hat? Oder vor allem: wen man um sich hat.
Ja, hörrt sich ja alles nett an was du schreibst, aber gerade durch die extreme Explosion der Bitcoins bei vorher geringem Wert, und das es viele gar nicht mehr auf dem Schirm hatten und irgendwo noch ein paar bitcoins hatten,hat eben sehr viele Leute reich gemacht, bei denen nie damit zu rechnen war.
Sowas führt eben sehr schnell zu Neid und Missgunst.
Wenn derjenige der den ganzen Tag arbeitet, am Wochenende Fortbildungen macht etc etc, da ist es für die Leute normaler das der Mehr Geld hat, als man selbst.
Wenn aber irgendwelche Leute die aus Ihrer Drogenzeit etc noch ein paar Bitcoins hatten, jetzt auf einmal ein Haus davon kaufen können, ja das weckt eben Neid.
Kumpel hatte auch noch ca 6 Bitcoins weil er vor Urzeiten aus Paranoia sich mal eine Offshore Emailadresse geholt hat, welche man mit Bitcoin bezahlen musste.
Jetzt hat er diese Woche verkauft und eine Eigentumswohnung im Blick.
Wenn man selbst in Miete feststeckt und dann so ein Langzeitstudent eben auf einmal die Eigentumswohnung in den Schoss fällt, ja da ist man mehr als Neidisch, gebe ich unumwunden zu.
Ich weiß nicht. Für mich fühlt es sich besser als, wenn ich weiß, ich habe mir die neue Wohnung selbst erarbeitet. Da steckt Fleiß und Energie drin und nicht ein paar Klicks und zwei Bank-Transaktionen. Dann weiß man es auch mehr zu schätzen, was nicht gerade schlecht für den eigenen Charakter ist.
Gleichzeitig muss man auch bedenken, dass dieser Bitcoin-Hype gerade bei vielen Leuten für Irrsinn sorgt. Leute leihen sich Geld, investieren richtig Kohle hinein, merken, dass der Kurs fällt, verkaufen panisch, weichen auf andere Krypto-Währungen aus, etc.
Ob man so etwas wertschätzen kann oder nicht hängt mehr vom Charakter ab als von der Arbeit die man investiert hat, beziehungsweise wie hart oder nicht man das Geld verdient hat.
Ich muss sagen ich beiß mir nicht deshalb in den Arsch weil andere nun “einfach” viel Geld verdient haben, sondern viel mehr, dass ich es vor Jahren als “Eintagsfliege” abgetan habe. zusätzlich liegt das aber auch an meiner konservativen Einstellungen was den Umgang mit Geld angeht.
Gerade wegen dem Thema welches @Angrist angesprochen hat, die Grundstückspreise und Immobilienpreise sind jenseits aller Glaubwürdigkeit gelandet und da wäre so eine etwas dickere Leistung in Sachen “Eigenkapital” durchaus ganz angenehm.
Wenn man hier im Süden bauen möchte, bist du mittlerweile bei einem normalen Einfamilienhaus schnell im Bereich einer halben Million, erst recht wenn du das Grundstück auch noch kaufen musst. Eine Eigentumswohnung, so dass Sie für eine kleine Familie ausreichend Platz bietet bekommst du auch meistens nicht günstiger wie 300.000.
Ne, ich meinte nicht dich. Ich mein z.B. die Leute auf Twitter, die einander Tipps geben, warum jetzt dann doch Kryptowährung Y besser als Kryptowährung X ist. Gerne wird dann eine Grafik geteilt, auf der Kryptowährungen verglichen werden, es wird sich dafür bedankt und alle sind totalen Hypes. Wenn ich mir dann die Grafik anschaue und auf der Dinge genannt werden, die meiner Meinung nach zumindest merkwürdig bis falsch sind, niemand aber das anspricht [klar, ich kann mich auch vertun], gleichzeitig aber total sebstbewusst Aussagen über Kryptowährungen getroffen werden, dann geht das für mich schwer zusammen. Mag auch am Medium Twitter liegen, aber mir scheint halt, dass viele wenige Ahnung haben, aber viel selbstbewusst darüber reden. Das geht ja auch mit dem Bitcoin Almost-Daily einher. Super viel drüber geredet und kein einziges Mal richtig erklärt, wie Bitcoin im Ansatz funktioniert. Einiges war so merkwürdig veranschaulicht, dass ich mich frage, ob Bitcoin überhaupt grundsätzlich verstanden wurde. Und - meine Vermutung - Leute schauen dann diese Videos und glauben, sie wüssten Bescheid.
Das revolutionäre schein mir zu sein, dass man überhaupt prinzipiell online ein Zahlungssystem hat, das (unter gewissen Annahmen) funktioniert (man z.B. kein Geld doppelt ausgeben kann) und zwar ohne, dass zentrale Institutionen dafür sorgen tragen müssen. Theoretisch hat das z.B. für Leute in Ländern Vorteile, die kein Bankkonto eröffnen dürfen (z.B. wegen fehlender Frauenrechte). Die bräuchten nur ein internetfähiges Gerät, um am Zahlungsverkehr teilnehmen zu können. Blöd, dass Bitcoin nicht (mehr) so, sonden als Spekulationsobjekt genutzt wird. Aber ich maße mir auch nicht an zu sagen, dass Bitocin als Währungssystem besser oder schlechter als irgendwie ein durch Zentralbanken reguliertes System ist, weil ich überhaupt keinen wirtschaftswissenschaftlichen Hintergrund habe.
Als langfristige Anlage sind Kryptos sicher absolutes Glücksspiel und da würde ich niemals riesige Summen investieren. Aber gerade für kurzfristige Gewinne lohnen sich diese Schwankungen doch perfekt. Und so viel Glücksspiel ist es da nicht, wenn man die Nachrichten verfolgt. Wenn IOTA von Bosch unterstützt wird, geht der Kurs hoch - Fakt. Wenn Bitcoin Cash zu Coinbase kommt, geht der Kurs hoch - Fakt.
Letztendlich muss das jeder für sich entscheiden wie viel Risiko er eingehen möchte. Sich dafür zu verschulden wäre mir auch viel zu gefährlich, aber hey - vielleicht haben die Leute die richtige Entscheidung getroffen, weil sie 3 Tage später das 8fache wieder drin hatten. Who knows…
Bei manchen Kryptocoins ist die Technik dahinter interessant (Tangle z.B.) und ich hoffe, dass aus dem ganzen Hype und Wust auch wirklich ein paar tolle Ideen entstehen.
Wir haben mittlerweile mehrere Threads, in denen man sich parallel mit Bitcoins & Co beschäftigt (selbst bei Sparen, Geld anlegen, reich werden). Und hier wird auch immer weniger konkret auf das Almost Daily Bezug genommen.
Bitte schaut mal, dass ihr solche Diskussionen dann eher in diesen Thread verlagert, damit wir das alles zusammenkriegen:
Das ist meiner Meinung nach das größte Problem: man kann schnell gscheit reden und so tun, als hätte man Ahnung von dem ganzen, wenn man einfach nur “Blockchain” sagt, aber wie das ganze genau “die Währung revolutionieren” soll, ist mir immer noch schleierhaft. Wie soll etwas, das keinen Gegenwert besitzt, eine wodurch auch immer gestützte Währung mit Gegenwert X stürzen? Es wird ja auch nicht jeder dahergelaufene Typ Nationaltrainer und revolutioniert den Fußball einfach mal so.
Na ja, nach der Ankündigung ging er ja hoch. Runtergerissen wurde er jetzt wie die anderen Kryptos wohl von Panikverkäufen bzw. von den Leuten die jetzt zum Jahresende ihre Gewinne reinholen (spekuliere ich mal).