Ich mag den Satz: „Für den Mainstream/das Kino ganz sicher nicht zu gebrauchen.“ Er setzt nämlich immer vorraus, dass die Masse dumm und denkfaul ist und blinkende Bilder braucht, um nicht vorzeitig aus dem Kino zu gehen. Wenn man das Verstanden hat, hat man modernes Kino verstanden.
Ja, plakativ formuliert, aber am Ende ist es so.^^
Nachdem ich deine Meinung anfänglich komisch fand, bin ich mittlerweile ganz bei dir
Ich finde auch nicht, dass Inception ein besonders Anspruchsvoller Film ist, er ist eben ein wenig verschachtelt und fordert etwas anderes vom Zuschauer ein, als ein reines Actionspektakel wie Transformers.
Am Ende ist Inception aber nicht wegen der guten Story so geil, sondern wegen der geilen Kombination aus Bildern und Musik.
Ich weiß aber auch nicht, warum man die Konsumenten dieser Filme immer gegeneinander stellen muss.
Ich schaue sowohl gerne mal einen Transformers Film, wenn ich Bock auf stumpfe Action habe, ich schau gerne so etwas wie Inception, weil dort die Komposition von Bild und Ton für mich einfach um ein vielfaches besser ist als bei Transformers und genau so gerne gehe ich ab und an in die Gilde-Kinos in Düsseldorf und schaue mir einen artsyfartsy Film an. Absolute Highlight war da für mich immer noch „A Girl that walks home alone at night“.
Man ist halt nicht immer in der Stimmung für „die eine Art“ von Film und daher ist es doch toll, dass es Filme gibt, die sich an unterschiedliches Publikum richten und eben auch andere Anforderungen an ihr Publikum richten.
Es ist halt nur immer schade, dass mangels Werbung, PR etc. die (subjektiv, wegen Beispielen die mir da im Kopf rumgeistern) guten Indie Filme gar nicht die Chance haben ein breites Publikum und somit die verwöhnten Blockbusties zu erreichen.
P.S.: NETFLIX zum Beispiel befeuert ja nun auch den eigenen Filmgeschmack. Jemanden da aus seiner Bubble zu holen geht auch nur via Mundpropaganda.
Die Gefahr, pseudo-intellektuell zu sein, ist auch erst dann gegeben, wenn man sich selbst als intellektuell bezeichnet, bzw. versucht, intellektuell zu wirken. Sprich: sich auf irgendeinem Themengebiet besonders gut auszukennen. Kann man manchmal daran erkennen, dass besonders viele Fremdwörter benutzt werden, um die eigene Aussage wertiger erscheinen zu lassen.
So ganz verstehe ich nicht, wieso gerade Raum intellektuell sein soll, meine aber ausgemacht zu haben, dass das (wie von Bladerunner angedeutet) an der unterschiedlichen Definition des Wortes liegt.
Ich denke, hier haben wir den Knackpunkt erreicht und streifen sogar wieder die alte Debatte, ob es Anti-Kriegsfilme gibt. Was möchten die Filmemacher denn in einem bestimmten Fall bringen? Woher weiß der Zuschauer, was die Filmemacher bringen möchten? Geben die Filmemacher die Interpretation ihres Werkes komplett aus der Hand, sobald es veröffentlich wird? Oder liegt es an den Filmemachern selbst, wie ein Werk aufgenommen wird?
Nolan zeigt dadurch, dass er historisch wirklichkeitsgetreuer filmt, als dies z.B. in Wonder Woman getan wurde, dass er einen gewissen Anspruch an den Tag legt. Ob dieser so weit ging, dass er indische oder afrikanische Hauptdarsteller gesucht, bzw. explizit nicht gesucht hat, können wir ohne weitere Informationen nicht wissen. Deswegen bin ich erstmal bei dir, dass eine Diskussion ohne diese zusätzlichen Informationen nicht allzu viel Sinn macht (aber welche Diskussion legt darauf schon wert?)
Was mich jetzt noch interessiert, ist die Antwort, warum du den Zuschauern von Nolan-Filmen unterstellst, dass sie sich gerne ein bisschen besser fühlen wollen, als jemand, der crashende Autos bejohlt? Wer aus diesem Thread hat das denn von sich behauptet (gerne auch unterbewusst), dass er durch seinen Filmgeschmack anderen Zuschauern überlegen sei?
Wo es hier gerade so oft um Nolan und dessen Erzählweise geht.
Imho gibt es 2 Wege eine Geschichte verständlich und gleichzeitig spannend zu erzählen. Der erste Weg wäre, man hat eine recht einfache Grundgeschichte, die man, durch die Art wie man sie erzählt, spannend und abwechslungsreich macht. Nolan Filme sind hier perfekte Beispiele. Inception wurde ja schon genannt, aber Memento ist da noch um einiges krasser.
Der andere Weg ist, eine extrem komplexe Geschichte in ein einfaches Korsett zu stopfen und so sich voll auf die Charaktere oder die moralischen Fragen konzentrieren zu können. Bestes Beispiel wäre aktuell wohl Game of Thrones. Die Erzählweise kommt ohne größere Kniffe oder zeitliche Verwobenheiten aus, da sie sich voll auf die unzähligen Charaktere und deren Motivationen konzentriert.
Würde man Memento linear erzählen, würde er massiv an Spannung verlieren und wenn man in GoT auch noch Zeitsprünge oder andere modernere Erzählelemente anhängen würde, würde da bald niemand mehr durchsteigen.
Ich will nicht sagen, dass dies die einzigen Wege sind, aber sie fallen mir sehr häufig auf und machen auch durchaus Sinn, da Film ja durch seine visuelle Ebene ganz andere Bedingungen schafft.
Wichtig ist für mich am Ende ob ich mit dem Film/Serie Spaß hatte, er mich zum Nachdenken angeregt hat oder anderweitig erstrebenswerte Emotionen in mir ausgelöst hatte.
Habe hier und da bei Diskussionen gemerkt, dass es am Ende nur um die Bedeutung eines Wortes ging, dass von beiden Seiten unterschiedlich ausgelegt wurde. Im Endeffekt haben sie sich aber ellenlang über ganz andere Dinge gestritten.
Besonders bei Fremdwörtern, die in einem bestimmten Zusammenhang gerne genannt werden (hier: Nolan und Pseudo-Intellektuell), sehe ich die Gefahr, dass nur der Begriff genannt / wiederholt wird, ohne genauer auf die Bedeutung einzugehen.
Mh diese Regeln, die sich auf das klassische Continuity-Editing beziehen, sind aber auch seit den 50ern nicht mehr unumstößlich. Kann man mögen oder nicht, ich würde nur davon absehen, das als klare Defizite seiner Regie-Arbeit zu betrachten, ihm ist das vermutlich einfach nur nicht wichtig.
Was du machst ist folgendes
Du setzt etwas voraus ( in diesem Fall das bestimmte Filme pseudo intellektuell sind )
, um es danach zu entlarven , das wäre so als ob ich sage freakenstein ist ein pseudo Komiker und ich dich direkt danach aufliegen lasse und sage; ’ der freakenstein versucht in seinen Post lustig zu sein , ist der aber gar nicht ,alles nur heisse Luft.
Dann würdest du doch zu mir sagen , ,;’ was ich da für einen mist erzähle ,und du nie vor hattest witzig zu sein …oder?
Wer das Beispiel versteht ist mega intellektuell und kein bisschen pseudo
Ok noch ein Beispiel .
Woody Allen Filme werden von vielen als Pseudo intellektueller mist beschrieben ,und für total unlustig…(was ich nicht verstehen kann weil ich seine Filme für genial halte ,und total lustig,aber darum geht es in dem Beispiel nicht ), ich glaube nicht das Woody Allen total intellektuell rüber kommen will ,sondern ich glaube er kann nicht anders ,das ist seine eigenwillige Art zu schreiben, die Menschen und ihre Eigenarten zu hinterfragen …So wie Nolan seine Art hat Filme zu Inszenieren .
Man kann das kritisieren oder mögen oder auch nicht.
Aber die phrase ‚pseudo intellektuell‘ ist ja schon sehr pseudo Bedeutend
Das wirklich witzige ist das ich deine Ausführungen sogar zum Teil auch so empfinde nur die Unterstellungen was pseudo ist und was nicht find ich schwierig.
den Intellekt betreffend; verstandesmäßig, geistig (wobei Intellekt als Fähigkeit, Vermögen, unter Einsatz des Denkens Erkenntnisse, Einsichten zu gewinnen; Denk-, Erkenntnisvermögen; Verstand verstanden wird)
einseitig, betont verstandesmäßig, auf den Intellekt ausgerichtet
die Intellektuellen betreffend, zu ihnen gehörend (wobei ein Intellektueller jemand ist, der wissenschaftlich [oder künstlerisch] gebildet ist und geistig arbeitet; eine Verstandesmensch)
Auf Filme umgemünzt könnte das also bedeuten, dass der Film bewusst den Verstand des Zuschauers anspricht, bzw. diesen fordert. Er soll sich Gedanken machen, bzw. sein Hirn anstrengen, um eine Erkenntnis zu gewinnen.
Ginge es danach, dann würde ich vor allen Dingen südkoreanische Filme an vorderster Front sehen, die sich wie z.B. Memories of a Murder häufig dadurch auszeichnen, dass nicht viel Zeit dafür aufgebracht wird, um Dinge zu erklären. Das nur als Beispiel. Nolan selbst spricht zwar das Hirn seiner Zuschauer an, gibt ihnen aber Hilfen in Form von Dialogen an die Hand. Fragt sich, ob das dann noch zählt, denn Verstehen muss der Zuschauer nach wie vor selbst.
Eine eindeutige Definition sieht anders aus. Es wird auch nichts darüber ausgesagt, ob es bei einem intellektuellen Film auf die Machart ankommt, den Inhalt, oder darauf, was der Regisseur bezwecken wollte. Matrix z.B. hat spricht viele philosophische Themen an, bietet aber auf einer zweiten Ebene auch ohne Nachdenken konsumierbare Action. Bleibt er trotzdem intellektuell, oder verliert er diese Eigenschaft dadurch?
Schaut man sich die zweite Definition an, dann sehen wir, dass intellektuell sogar ohne den Zusatz pseudo negativ verstanden werden kann. Einseitig nur auf den Verstand gerichtet. Überträgt man das auf Filme, dann stellt sich die Frage, ob das Konzept von Unterhaltung hier überhaupt dazugehören kann? Schaut man weg vom Film, dann sieht man im Fernsehen Sendungen wie Wissen macht Ah! oder Leschs Kosmos, die Unterhaltung mit Intellekt zu koppeln versuchen. Ich sehe hier grundsätzlich keinen Widerspruch, weswegen ich diese Definition nicht verwenden möchte. Dann müsste man auch wirklich Filme wie Matrix und Interstellar aus der Gleichung herausnehmen.
Die dritte Definition geht von der Seite heran, dass das Adjektiv intellektuell einem bestimmten Personenkreis zugeschrieben wird. Auf Filme übertragen könnte das bedeuten, dass der Regisseur intellektuell ist, das der Inhalt des Filmes intellektuell ist, oder dass die Zielgruppe intellektuell ist. Intellektuell selbst bezieht sich dann wieder auf die erste Definition: den Verstand betreffend, zum Denken anregend. Bei Filmen sehe ich persönlich das Endprodukt in der Pflicht, intellektuell zu sein. Also den Zuschauer zum (Mit-)denken anzuregen. Fragen aufzuwerfen, die entweder nicht beantwortet werden, oder so, dass man auch anderer Meinung sein kann.
Der Intellekt (von lateinisch intellectus ‚Erkenntnisvermögen‘, ‚Einsicht‘, ‚Verstand‘) ist ein philosophischer Begriff. Er bezeichnet die Fähigkeit, etwas geistig zu erfassen, und die Instanz im Menschen, die für das Erkennen und Denken zuständig ist.
Das entspricht in etwa der ersten Duden-Definition. Auf Filme übertragen wird aber nicht direkt klar, wie stark, bzw. tiefergehend diese Erkenntnis ausgestaltet sein muss. Lassen wir in Transformers zwei Roboter gegeneinanderkämpfen, gilt es auch hier, geistig zu erfassen, wer auf welcher Seite steht und wer welche Motivation hat. Inwiefern das von einem Erzähler o.Ä. angeleitet werden darf, darüber haben wir bis hierhin keine Aussage.
Hier geht es eher darum, dass sich ein Intellektueller auf mindestens einem Themengebiet besonders gut auskennt und dazu weiterhin gerne Wissen anhäuft.
Auf Filme übertragen würde ich anhand dieser Hernagehensweise z.B. auch Moneyball als intellektuellen Film sehen, der sehr tief in die Baseball-Materie eindringt. Für einen unwissenden Zuschauer kann dies sogar sehr schwer zu verfolgen und verstehen sein.
An dieser Stelle überlasse ich es erst einmal jedem selbst (sofern er denn möchte), sich darüber Gedanken zu machen, wann ein Film denn intellektuell ist, bzw. für Intellektuelle gemacht.
Und im Gegenzug, wann ein Film als pseudo-intellektuell bezeichnet werden kann (pseudo = nicht echt, nur nachgemacht, nachgeahmt).
Und mit dieser Erkenntnis ist es dann hoffentlich einfacher, Nolans bisherigen Werken einen der beiden Stempel aufzudrücken.
Ich finde es positiv das du erstmal versuchst die Begrfflichkeiten an sich zu ergründen …weil das erstmal die Grundlage zur Verständnis ist .
Aber genau deshalb habe ich meine Probleme mit der Aussage pseudo intellektuell …weil das alles ,oder eben auch nichts bedeuten kann .
Und in einer Diskussion erstmal zu ergründen ,was der jenige damit meint ,und was intellektuell ist und was nicht ,ist mir zu müßig…
Ich auch nicht das Bedürfnis verspüre einen Film oder sonst Kunst
als intellektuell oder eben als Pseudo intellektuell zu betiteln…da ich die Begrifflichkeiten an sich ,in Zusammenhang mit Kunst …mehr als unpassend empfinde .
Also könnte man gemeinhin sagen, dass intellektuelle Filme ein gewisses Maß an Bildung (allgemein oder speziell) erfordern um den Kern der Sache vollends zu erfassen und zu verstehen.
Also filmische Themen, die sich um Geistes- und/oder Allgemein-wissenschaftliche Themen dreht.
Das ist/wäre aber zu einfach.
Am Beispiel Zeitreise: Synchronicity deutlich anspruchsvoller als Zurück in die Zukunft
Das Thema an sich macht also noch keinen intellektuellen Anspruch.
Wenn man weiß, worüber man eigentlich diskutiert, dann hat die Diskussion in meinen Augen wenigstens die Chance, gehaltvoll zu sein.
Als kleines Beispiel sei folgender Thread genannt, in dem es um Product Placement geht:
Wenn dort von Anfang an ganz klar definiert worden wäre, was eigentlich Product Placement ist und von was es sich abgrenzt, und zusätzlich gezeigt worden wäre, was denn die rechtlichen Hintergründe sind, dann wäre viel Zeit, Platz und Nerven gespart worden.
Wenn man gerne diskutiert, um zu diskutieren, dann klingt mein Ansatz auf den ersten Blick nicht förderlich, aber dann könnte endlich über Dinge diskutiert werden, die tatsächlich strittig sind und einer Diskussion bedürfen.
In meinen Augen ist nämlich vor allen Dingen Interstellar ein intellektueller Film. Selbst wenn vieles versucht wird, zu erklären, um auch in der breiten Masse nicht unterzugehen. Denn hier werden viele Theorien von (Astro-)Physikern in Filmform umgesetzt.
Bei der Grundaussage stimme ich dir zu, wobei du zusätzlich noch den Begriff “Anspruch” hinzunimmst. Der taucht besonders dann auf, wenn man bei Google nach “intellektueller Film” sucht. Dort ist häufig auch von Filmen mit Anspruch zu lesen.
Ich persönlich würde sie nicht unbedingt bedeutungsgleich benutzen. Intellektuell kann für mich auch sein, wenn etwas erklärt wird, als wäre man sechs Jahre alt (Sendung mit der Maus). Um das verständlich zu tun, benötigt der Erklärende sehr viel Intellekt, beim Ankommenden ist aber kein großer Anspruch von Nöten. Das wäre dann in etwa Zurück in die Zukunft.
Primer hingegen (Synchronicity kenne ich noch nicht) hat ebenfalls Zeitreisen als Thematik, aber fordert viel mehr eigenständige Denke vom Zuschauer. Von dem her hast du einen sehr guten Vergleich gewählt, wenn es darum geht, dass der eine Film mehr Intellekt vom Zuschauer fordert als der andere.
Die Frage ist, ob das den Film gleichzeitig intellektueller macht.
Immerhin steckt hinter Zurück in die Zukunft sehr viel an Denk- und Detailarbeit, die aber nicht direkt auf den Zuschauer übertragen, sondern für ihn angenehmer aufbereitet wird. Dem Zuschauer bleibt es im Nachgang selbst überlassen, sich Gedanken über das wie und warum zu machen.
Das mit dem Anspruch finde ich einen sehr guten Gedanken.
Meinem Verständnis nach sind Filme dann anspruchsvoll, wenn sie dem Zuschauer ein hohes Maß an Eigenleistung abverlangen bzw. an Belastung zumuten. Das könnte man entsprechend auf Denkleistung oder emotionales Investment beziehen. Für letzteres ist nicht in jedem Fall auch ein hohes Maß an Intellekt erforderlich, von daher würde ich die Begriffe auch nicht synonym verwenden.
emotionales investment würde ich da komplett rauslassen, splatter verlangen manchen leuten ja sowas ab oder vergewaltigungsszenen. sowas macht einen film sicher nicht intellektuell.
antichrist würde ich als intellektuellenfilm sehen und dokus fallen da viele drunter.
bei pseudo denke ich an sowas wie interstelar, arrival oder die letzte sherlock folge.
da wird was draufgestülpt was keinen sinn ergibt also von der vorherigen logik abweicht um als besonders clever zu erscheinen, was eben der punkt ist das erscheinen. etwas unnötig kompliziert zu machen so das man nicht mehr folgen kann was den eindruckt erweckt das ist zu clever dafür reicht mein hirn nicht aber meist dann einfach nur bullshit ist.