Immerhin, ich hänge Steven Gätjen etwas hinterher, bin aber auch beim 22. Jack Reacher Roman angekommen. Reacher findet in einem Pfandhaus einen West Point Ring und fängt an, den Ring zurückzuverfolgen. Und damit stellen sich nach den immerhin 22. Romanen auch die ersten Abnutzungserscheinungen ein. Vieles am Plot ist arg vorhersehbar und wie Lee Child die Opiodkrise in den USA aufgreift, ist auch nicht gerade allzu berauschend, aber Reacher kann schlecht gegen Pharmakonzerne kämpfen, das würde überhaupt nicht zur Figur passen. Insofern muss man die Story kleiner aufziehen und da klappert Child die üblichen Beats ab. Man kann den Roman noch ok weglesen, aber zu den Highlights der Reihe gehört der definitiv nicht.
Und noch kurz ein paar Comics angeschnitten:
Hitman von Garth Ennis Band 3
Der dritte Band eröffnet gleich mit der Geschichte, für die Ennis damals den Eisner Award gewonnen hatte. In dieser trifft Tommy auf Superman, der einen Menschen nicht retten konnte. Die folgenden Storyline sind, bis auf „Fresh Meat“ (über Zeitreisen und Dinosaurier), leider alle eher auf der traurigen Seite so trifft Tommy auf seine Schwester und erfährt (zu)viel über seine Mutter und seinen Vater und wir müssen noch Abschied nehmen von Ringo Chen und Sean Noonan. Also alles in allem kein Feelgood-Comic.
Der Kurier Band 2
Im zweiten Band erfahren wir am Ende mit einem richtig guten Twist (den ich so habe auch nicht kommen sehen) viel mehr über die Ursprünge des Kuriers. Und das es vielleicht gar nicht um den Kurier geht. Der Rest der Endzeit ist solide, wenn man so will Postman, aber nicht so cheesy.
Die Kinder der Resistance Band 4
Hier erleben die Kids zum ersten Mal die Judenverfolgung der Nazis mit, während gleichzeitig ein Spitzel im Dorf ist und die Nazis den Kontaktmann der Kids zum Widerstand erwischen. Und dann fängt man auch noch langsam mit der Pubertät an. Das ist aber auch der erste Band der Reihe, der irgendwie ein bisschen schwächelt. Es passiert eigentlich eine ganze Menge, gleichzeitig wirkt der Band wie eine Vorbereitung auf etwas noch Größeres, das noch kommt.
Karmela Krimm Band 2
Das ist weiterhin ein echt guter Krimi, in diesem Band stolpert Karmela zufällig über eine Diebesbande, die Kunstwerke mit Drohnen aus einem Wohnhaus ausfliegt. Während Marseille zum ersten Mal seit 10 Jahren mit Schnee zu kämpfen hat und die Polizei völlig überfordert ist. So hängt sich Karmela mit Tadj an die Fersen der Diebe und zwischen Alltagsrassismus und dem Schnee kämpfen sich die zwei bis zum Showdown durch. Das ist alles sehr solide, sehr gut lesbar. Dummerweise vergleiche ich das immer mit Trondheims anderer Krimireihe, Maggy Garrison, und da zieht Karmela immer noch den Kürzeren.