Spiro und Fantasio Spezial - Spirou und das Comic-Syndrom von Jul und Libon.
Fantasio ist verschwunden. Er hat zuletzt in Angouleme an einer Reportage über Menschen gearbeitet, die sich für Comic-Figuren halten. So macht sich Spirou auf nach Angouleme um seinen Freund wiederzufinden. Der sich mittlerweile für Captain Haddock ausgibt und in eine Anstalt hat einweisen lassen, wo sich Menschen mit dem Comic-Syndrom behandeln lassen. Und wie kommt Spirou ebenfalls in diese Anstalt? Als rasender Reporter Tim!
Alleine die Idee, dass sich Figuren in einem Comic für Figuren aus einem anderen Comic halten, ist schon klasse. Insgesamt ergibt das einen wirklich gelungenen Beitrag zur „Spezial“-Reihe bei Spirou und Fantasio.
Asterix Band 40 - Die weisse Iris von Fabcaro und Didier Conrad.
Eine Sache vorweg. Die letzten paar Bände davor wurden ja von Jean-Yves Ferri getextet und die waren durchaus gut bis solide. Allerdings stimmt der Hype tatsächlich, Fabcaro als Texter knüpft fast nahtlos gut an die Geschichten von René Goscinny an, was Albert Uderzo, als er sich als Autor probiert hat, nie geschafft hat. Mit Grausen denkt man dabei an solche Geschichten wie „Gallien in Gefahr“, der Band der seinen schlechten Ruf absolut zu Recht hat.
Hier verschlägt es den Römer Visusversus auf Geheiß von Cäsar in das Dorf der Unbeugsamen Gallier und er bringt Ihnen Achtsamkeit und gesunde Ernährung nahe. Was vor allem damit zu tun hat, dass man gefälligst Fische selbst fischt, wenn man schon direkt an der Küste lebt. Der Band hat ein paar echt gute Ideen und Lacher zu bieten, auch wenn der letztendlich nur an der Moderne kratzt. Asterix war schon früher ein Spiegel der jeweiligen Zeit und hat aktuelle Sachen auf die Schippe genommen, aber letztendlich läuft es am Ende immer auf das Festmahl hinaus. Unbeugsam heißt ja auch, dass man Trends am Ende eben nicht mitmacht. Dabei sind Themen wie Achtsamkeit ja nicht per se falsch, nur neigen Menschen dazu, es in eine Richtung zu übertreiben.
Also ja, für Asterix an sich ist der Hype gerechtfertigt. Wer aber etwas weniger konservative Kost will, ist hier falsch.
Allerdings muss man auch feststellen, dass Didier Conrad mittlerweile den Asterix-Pinselstrich bis ins absolute Detail beherrscht. Würde da nicht sein Name draufstehen, die Bilder hätten auch genau so von Uderzo stammen können.
The Forged vol.1 Operation Black Box von Greg Rucka, Eric Trautmann und Mike Henderson.
Das Imperium der Menschen wird von einer Imperatorin beherrscht. Lange ist es her, dass die Menschen in den Weiten des Weltalls auf anderes, intelligentes Leben getroffen sind. Jetzt macht sich ein riesiges Kriegsschiff der Imperatorin auf, einen Planeten aufzusuchen, auf dem das Terraforming fehlgeschlagen und ein anderen Schiff abgestürzt ist. An Bord: fünf Forged. Genetisch herangezüchtete Supersoldatinnen in Motorrüstung.
Und da beginnt eigentlich das erste Problem. Das ist lediglich Warhammer 40k nur mit komplett weiblicher Besetzung. Gibt sogar weibliche Pregocs, anstelle von Warp gibt es T-Space, der neue Gegner lebt auch im T-Space und… ach. Der Comic ist per se nicht schlecht, nur eben auch nicht originell.
Und, der Preis ist ziemlich happig mit fast 20 Dollar für drei Hefte im Sammelband, auch wenn die im Überformat daherkommen, das zwischen dem normalen US-TPB und frankobelgischen Alben liegt.
Und Punkt Nummer drei, auch wenn ich seine Arbeiten mag, in den letzten Jahren hat Greg Rucka bei den Indie-Comics eigentlich nichts abgeschlossen. Stumptown kann man da etwas außen vor lassen, weil das immer in sich abgeschlossene Geschichten sind, aber „Lazarus“, „The Old Guard“ und „Black Magick“ sind bis heute nicht fertig. Und ich vermute, dass sich „The Forged“ da auch wieder einreiht.
Gerade US-Comics verkommen immer mehr zu einer reinen Pitch-Plattform. Sobald man die Recht an Netflix/Amazon/Insert-Streamer-Here verkauft hat, muss man anscheinend die Sachen nicht mehr abschließen. Das Geld ist ja da.
Ich schweife allerdings gerade etwas ab.
Die Augen der Galaxis ist dann der zweite Teil der „Scherben der Erde“ Romanreihe von Adrian Tchaikovsky.
Und leider hat der das typische Mittelteil-Einer-Trilogie-Problem. Der ist nicht wirklich spannend. Die Grupper um Idris wird etwas auseinandergerissen, verschiedene Player machen sich bereit, weil die Architekten ja wieder da sind und viele, viele Sachen werden für das Finale in Position gebracht, aber das macht die Lektüre des zweiten Bands erstaunlich zäh. Und dabei hatte ich mit dem ersten so viel Spass. Bin echt ein bisschen enttäuscht.