Über die Feiertage ein bisschen Zeit gehabt, um entspannt zu lesen.
Moonshine vol.4
Der vierte Band der Mafia-trifft-Werwolf-Reihe von Brian Azzarello und Eduardo Risso ist endlich wieder ein richtiges Brett von einem Comic. Weiterhin sind wir auf dem Höhepunkt der Prohibition in den USA, Lou Pirlo hat es nach seinem Abenteuer im Sumpf von New Orleans nach Cleveland verschlagen, wo der Torso-Killer und Elliot Ness sich ein Katz-und-Maus-Spiel liefern. Da ist es nicht gerade praktisch, wenn man als ehemaliger Gangster und aktueller Teilzeit-Werwolf Aussetzer hat und dann verstümmelte Leichen findet. Und am anderen Ende in New York versucht sich Tempest Holt bei Masseria einzuschmeicheln, um Ihren verschwundenen Vater wiederzufinden, der als Schwarzbrenner zwangsweise für Masseria arbeiten muss. Und eigentlich wie immer, wenn Azzarello und Risso zusammenarbeiten, gibt das ein unglaublich stimmungsvolles Ergebnis und der vierte Band ist auch wieder deutlich besser als der etwas schwache dritte Band.
Conquest Band 5
Die Prämisse war eigentlich interessant, 5 Comics von 5 Teams über Menschen, die aufgrund der Zerstörung der Erde weit entfernte Exoplaneten besiedeln sollen. 5 Flotten von 5 Völkern. Leider waren die Ergebnisse in den ersten vier Bänden recht formelhaft und klischeebehaftet. Der fünfte Band bricht aber dann tatsächlich etwas damit, denn als die kanadische Exilanten-Flotte an deren Ziel ankommt, hat sich die Umwelt auf deren Planeten so massiv gewandelt, dass eine Besiedelung nicht mehr in Frage kommt. Und weil die Ressourcen ohne Reserven eingeplant wurden, haben die Kanadier keine Möglichkeit, den nächsten Planeten anzusteuern. Dummerweise (oder praktischerweise, je nach Blickwinkel) kommt „relativ“ nah die koreanische Flotte vorbei und denen könnte man ja die Ressourcen abnehmen. Daraus entspinnt sich endlich mal eine Geschichte, die sich von den anderen Bänden deutlich abhebt und eine eigene Richtung einschlägt.
Keine Kompromisse
Schon Band 20 der Reihe von Lee Child über Jack Reacher, den ehemaligen Militärpolizisten. Und so formelhaft wie das mittlerweile ist, es macht einfach Spass so entspannt dem Reacher dabei „zuzuschauen“, wie er die Bösen auseinandernimmt. Es ist einfach so, dass Lee Child einen unglaublich guten Erzählfluss hinbekommt, so dass man fast nicht bemerkt, wie die Zeit vergeht und man schon wieder einen Band fertig hat. Genau das Richtige, um Abwechslung reinzubekommen, wenn man sonst fast nur Sci-Fi oder Fantasy liest.
Persepolis erhebt sich
Für den immerhin schon siebten Band der Expanse-Reihe habe ich allerdings eine ganze Weile gebraucht. Immer wieder angefangen, immer wieder beiseite gelegt, jetzt einfach mal die Zeit genommen und die letzten paar Kapitel abgeschlossen. Und das ist einerseits nicht gerade der stärkste Band der Reihe und andererseits gefällt mir auch der massive Zeitsprung nicht wirklich. Klar, das ist irgendwo persönlicher Geschmack und klar, der Crew der Rosinante kann nicht alle paar Monate was großes passieren. Und klar, ich werde die Reihe zu Ende lesen, aber nach dem siebten Band habe ich da nicht unbedingt wirklich Bock drauf.