[Bücher, Comics, Mangas ect.] Was lest ihr gerade

Ein Weihnachtsgeschenk für Walter

(Von Barbara Wersba)

In dieser Erzählung geht es um Walter, eine (im wahrsten Sinne des Wortes) Lese-RATTE, die sich bei einer Autorin eingenistet hat und nun nach und nach Kontakt zu ihr aufnimmt. Da dieses Buch nur 60 Seiten hat, wäre jedes weitere Wort gespoilert!

Ihr wundert euch vielleicht, warum ich ein derart kurzes Buch hier empehle, da zum einen die LÄNGE als auch das THEMA doch sehr nach „Kleinkind-Alter“ als Zielgruppe klingen. Aber das täuscht! Zum einen würde ich diese Erzählung eben gerade für KINDER NICHT empfehlen, da sie sehr philosophisch und ernst daherkommt und zum anderen werden Unmengen von „Erwachsenen-Literatur“-Titeln eingeflochten, die den meisten Kindern wohl kaum was sagen dürften und dieser Aspekt daher „Perlen vor die Säue“ wäre bei Kindern. Zudem suggeriert der Titel des Buches, dass es sich um ein WEIHNACHTS-Buch handelt, doch auch DA kann ich „beschwichtigen“. Die Geschichte passt genauso gut in jede andere Zeit des Jahres. Wer gerne Geschichten mit Tieren als Protagonisten liest und zudem Roman-Länge bei Büchern scheut, dem möchte ich diese kleine Erzählung gerne ans Herz legen, denn sie ist knuffig und stimmt nachdenklich gleichermaßen, was ich eine sehr schöne Mischung finde!

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Gerade abgeschlossen:

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Ein super spannendes Buch. Es ist natürlich keine Überraschung, dass die AfD tief in der neurechten Szene verankert ist, aber es ist schön, die Verflechtungen nochmal schwarz auf weiß vor sich zu haben. Besonders wenn es um Thinktanks, Geldgeber und Vernetzungen im Ausland (besonders Russland) geht. Hilft auch, um etwaige Argumentationsstrukturen zu verstehen und ihren Ursprung zu erkennen.
Auch schön zu sehen, dass man da immer wieder auf die gleichen Leute trifft, die es jedoch leider schaffen, sich viel zu sehr aufzuplustern und Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Wobei man auch (mal wieder) erkennt, dass die Leute hinter den Kulissen, meistens die wirklich gefährlichen sind.

Kann ich nur sehr empfehlen. Genau wie das hier (weiß nicht, ob ichs hier schonmal verlinkt hatte):

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Das Gespenst von Canterville

(Von Oscar Wilde)

Diesmal habe ich mich einem Sammelband klassicher Literatur gewidmet, genauer gesagt 5 Erzählungen von Oscar Wilde. Diese Sammlung umfasst „Das Gespent von Canterville“, „Der glückliche Prinz“, „Die Nachtigall und die Rose“, „Der selbstsüchtige Riese“ und „Lord Arthur Saviles Verbrechen“. Da ich mal davon ausgehe, dass vielen die Geschichten bekannt sein dürften, nur jeweils ein Satz als Inhaltsangabe im Folgenden:

Das Gespenst von Canterville

Ein Gespenst verzweifelt daran, dass es es nicht schafft, wie sonnst, die Bewohner eines Anwesens in Angst und Schrecken zu versetzen.

Der glückliche Prinz

Die Statue eines Prinzen leidet wegen der Armut in der Stadt und bittet einen Vogel um seine Mithilfe dagegen etwas zu tun

Die Nachtigall und die Rose

Eine Nachtigall bekommt den Liebeskummer eines Mannes mit und beschließt auf selbstlose Art und Weise ihn davon zu befreien

Der selbstsüchtige Riese

Ein Riese, der einen wunderschönen Garten besitzt, vertreibt spielende Kinder aus eben diesem, was für ihn jedoch auch schwere Folgen hat

Lord Arthur Saviles Verbrechen

Bei einer Feierlichkeit wird ein anwesender Hellseher gebeten, seine „Gabe“ an den Gästen zu verdeutlichen, was für EINEN dieser Gäste schwerwiegende Folgen hat

Nun mein Fazit zu den Erzählungen an sich…Kann Spuren von Spoilern enthalten…

Das Gespenst von Canterville

Diese Geschichte hat mir sehr gut gefallen, da sie für mich etwas sehr anrührendes hatte und ich mit dem Gespenst, vor dem sich keiner fürchtet, total „mitgelitten habe“.

Der glückliche Prinz

Diese Geschichte hat im Grunde genommen eine wirklich sehr sehr schöne Botschaft, aber sie ist gleichzeitig auch wahnsinnig traurig. Von daher bin ich unschlüssig ob ich sie mag oder nicht

Die Nachtigall und die Rose

An dieser Geschichte merkt man meiner Meinung nach, wie ungerecht und undankbar die Welt ist. Diese Geschichte strotzt (was das Ende angeht) nur so vor Zynismus und zwar nicht, weil man ihn LIEST, sondern weil man ihn selbst empfindet aufgrund des Endes

Der selbstsüchtige Riese

Eine schöne Geschichte und ich empfand die „Auflösung“ wer sich hinter dem Kind, welches den Frühling zurückbringt verbirgt, echt rührend

Lord Arthur Saviles Verbrechen

Diese Geschichte hat sich, meiner Meinung nach, ein wenig gezogen. Gut, es ist ganz klar, dass der Autor mit der Dauer, die der Protagonist benötigt um sein „Vorhaben“ in die Tat umzusetzen, verdeutlichen wollte, wie schwer es ihm gemacht wird obwohl er sich nach Kräften bemüht, jedoch wäre das ebenfalls gelungen, wenn er die Geschichte ein Drittel gekürzt hätte. Der Aha-Effekt am Ende war zwar vorhanden, auch wenn ICH die ganze Zeit einen anderen erwartet hatte.

Alles in allem ließen sich alle 5 Erzähungen wirklich sehr schnell lesen und waren recht kurzweilig. Für jemanden der sich, so wie ich, auch gerne mal einen Klassiker der Literatur vorknöpft ist diese Sammlung auf jeden Fall kein Fehlgriff und ihr Geld wert.

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Diesen Monat war die Ausbeute nicht so groß, war einiges nicht lieferbar, entsprechend dick dürfte der Stapel dann nächsten Monat werden. :beansweat:

Dafür gab es einige Hefte, 2x X-Men, 2x Strange Academy und, ganz klassisch, Horrorschocker #59.

Hab ich mir auch geholt (hat viel zu lang auf meiner BuchwunschListe gehangen) und gerade gelesen. Und meine Güte, ist das grossartig. :heart_eyes:
Es ist superwitzig geschrieben, die Illustrationen sind so unglaublich hübsch und die Figuren sind einfach so Nett gemacht.

Der Wortschatz

(Von Elias Vorpahl)

In diesem Buch geht es um „Das Wort“, welches urplötzlich aus seiner gewohnten Umgebung herausgerissen wird und daraufhin nicht mehr weiß, wer und was es ist. So beginnt eine Reise durch die Welt der Worte, auf denen „dem Wort“ die abstrusesten Wesenheiten begegnen, die ihm, mal mehr mal weniger, bei seiner Suche helfen.

Dieses Buch lebt! Und zwar von seinen Charakteren und seiner Welt, die der Autor mit geradezu überbordender Kreativität geschaffen hat. Mich haben die Ausdrucksweise und die phantastischen Ideen wirklich sehr an die Bücher von Walter Moers erinnert. Es kommt einem so vor, als hätte man „Die Stadt der träumenden Bücher“ und „Die unendliche Geschichte“ zu einem neuen Werk verwoben, dass sich vor seinen Vorbildern nicht verstecken muss. Man fiebert die gesamte Zeit mit was es mit „Dem Wort“ den nun auf sich hat und welches Wort es ist und man fragt sich gleichzeitig, wohin es „Das Wort“ wohl als nächstes verschlägt auf seiner Reise. Hinzu kommt, dass das Ende einen wundervollen Kniff hat, der einen das Buch lächelnd zuklappen lässt. Diese Geschichte hat wirklich nur einen einzigen Fehler - Dass sie so kurz ist und nicht viel viel viel länger dem Leser das Abtauchen in eine wundervolle Welt ermöglicht, die ihm einerseits so vertraut, andererseits aber so neu ist!

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Ich hab als letztes Mr Mercedes von Stephen King gelesen. In dem Buch geht es um einen Killer, der mit einem Mercedes (Überraschung!) in eine Menschenmenge gefahren ist, ein pensionierter Polizist versucht auf eigene Faust den Fall wieder aufzurollen, nachdem er eine Nachricht von dem Mercedes Killer bekommen hat.
Keins von Kings Horror Büchern, war aber gut wegzulesen.

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Ich empfehle dir, auch die beiden anderen Bücher der Reihe zu lesen. :wink:
Sind dann vielleicht nicht mehr ganz so gut wie der Auftakt, aber gut lesbar.

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Als ich deine Beschreibung gehört habe, war mein erster Gedanke, endlich mal was originelles, so wie Walter Moers ^^. Jetzt die Gredchenfrage, wie ähnlich ist es den Büchern von Moers? Ich habe ein wenig Angst wieder aufgewärmte Fantasy zu lesen, weil sie mich in den meisten Fällen entäuscht.

Wir hatten uns die Lovecraft Sammlung von Festa gegönnt.

Und weil ich damit rechnete das das ganze ein drei/vier Jahres Lese Projekt wird, kannte bisher nur die Lovecraft Sachen von Suhrkamp, hab ich mir einfach mal Band Eins geschnappt und wollte mal eine Kurzgeschichte anlesen.

Schon am ersten Satz merkte ich das etwas anderes und als ich dann im Rekord tempo mit 10 Seiten durch war, war mir klar das das eine andere Übersetzung sein muss. Heute hab ich es dann mal verglichen und tatsächlich es sind zwei Unterschiedliche Übersetzungen.
Zuerst hat mich das geärgert und ich verfluchte mich das ich das nicht vorher recherchiert hatte. Auch weil diese Sammlung nicht Vollständig ist :beanmad:

Aber … plottwist … nach dem ich etwas in Netz eingelesen habe, stelle ich fest das ich nun eine der besseren Übersetzungen habe und die Suhrkamp sogar als schlechtere Übersetzung gilt, unnötig kompliziert, Dinge dazu Gedichtet und sogar wegelassen.

Ja Festa liest sich modernen/gefälliger, Lovecraft zu lesen ist weniger ‚Arbeit‘ als noch bei Suhrkamp der Fall war. Es wird aber nicht einfacher, man muss sich stellenweise weiter durch halbseitenlange Satzmonster arbeiten.

Nach 5 Geschichten gefällt mir nun Festa besser, man kommt einfach leichter in einen Lesefluss und wird weniger rausgerissen, weil man Sätzen mehrmals anfangen muss.

Wer Lovecraft also immer mal lesen wollte, Suhrkamp aber zu schwer/nervig/kompliziert fand, der sollte man bei Festa schauen.

Zu Vollständigkeiten wäre noch zusagen das die beste Übersetzung von Edition Phantasia sein soll, diese Bücher bekommt man aber nur noch gebraucht und zu hohen Preisen.

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Haha, gut dass du das sagst. Mir war nicht bewusst, dass das eine Reihe ist

Die Festa Bücher habe ich auch.
Irgendwann habe ich mir mal das hier gegönnt:


Die Bemerkungen vor und während jeder Geschichte sind echt interessant.
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Du kannst das Buch bedenkenlos lesen. Ich kenne alle Bücher von Walter Moers und der Autor DIESES Buches hat zu 100% eigene Ideen eingebracht :slight_smile:

Manga-Zeit! (na gut, fast)

Wobei ich schon feststellen muss, dass ich im Gegensatz zu früher kaum noch Manga lesen, da mich die meisten davon thematisch nicht so ansprechen oder ich schlicht nicht die Zielgruppe bin. Aber zum einen haben ich noch „Vinland Saga“ und (wenn es denn mal erscheint) „Yotsuba&!“ und dann wird natürlich jeder Taniguchi mitgenommen, der den Weg nach Deutschland findet.


„Benkei in New York“ lag dabei schon länger auf dem Lesestapel, dazu hat sich noch „K“ gesellt, also habe ich mir einfach den restlichen Nachmittag gestern genommen und die beiden durchgelesen. Und bildgewaltig sind beide Werke, „Benkei“ in seinem Noir-Gangster-Thema, „K“ an den großen Bergen des Himalaya. Man kann sagen, was man will, aber Taniguchi liefert einfach beeindruckende Bilder ab. Was man von den beiden Szenarien jetzt leider nur bedingt sagen kann. Bei beiden Figuren, also Benkei dem Killer und K dem Bergsteiger, fällt es mir schwer die Motiovation zu verstehen, gleichzeitig bieten beide Bände mehrere kurze Episoden anstelle einer längeren Geschichte, was es nicht gerade verbessert und dann ist „Benkei“ sehr in den ganzen Noir-Klischees gefangen und „K“ wirkt ein bisschen wie ein Prototyp zum Magnum Opus „Gipfel der Götter“ (und hat dazu auch einige echt merkwürdige Passagen). Uneingeschränkt empfehlen kann man also beide Bände nicht, die sind dann eher was für Taniguchi-Enthusiasten.

Bei „Search and Destroy“ muss ich vielleicht ein bisschen weiter aufholen, denn der Manga ist eine Neuinterpretation von Osamu Tezukas „Dororo“, wobei ich die Vorlage nicht kenne. Jedenfalls habe ich schon Naoki Urasawas Neuinterpretation von „Astro Boy“, „Pluto“, sehr gerne gelesen. Ohne die Vorlage „Astro Boy“ wirklich zu kennen. Insofern hat mich auch interessiert, was Atsushi Kaneko daraus macht und ich muss sagen, der erste Band ist ein echtes Brett.

Nach einem nicht näher definierten Krieg leben Cyborgs, die sogenannten Kreas neben den Menschen in einer Stadt. Das ganze Szenario wird vom tiefen Misstrauen der beiden Gruppen untereinander angetrieben. Und mittendrin sind Hyaku und Dororo. Dororo ist ein kleines Waisenmädchen, dass nach dem Krieg nur überleben will, Hyaku wird aber von einer unbändigen Wut angetrieben, ihre 48 Körperteile wiederzubekommen, die Ihr von verschiedenen Cyborgs abgenommen wurden, damit diese fühlen können, was Menschen fühlen. Diese zwei treffen jetzt aufeinander und daraus entwickelt sich eine sehr gute Dynamik. Den Manga kann man schon als waschechten Sci-Fi-Thriller bezeichnen.

Und zum Abschluß dann noch der nicht-Manga, mit „Sentient“ von Multitalent Jeff Lemire und Gabriel Walta. Nach einem Vorfall an Bord eines Raumschiffes, dass mit Migranten von der Erde zu einer neuen Kolonie unterwegs ist, sind alle Erwachsenen tot und die Schiffs-KI muss sich um die verbleibenden Kinder kümmern und diese anleiten. Der Comic ist fast schon gewohnt routiniert gut von Lemire geschrieben und von Walta in Szene gesetzt worden. Allerdings hätte der Comic ruhig ein, zwei Hefte bzw. Kapitel länger sein können, um auszuarbeiten, wie sich die Beziehung zwischen der zu Anfang völlig überforderten KI und der ebenso überforderten und dazu noch traumatisierten Kindern entwickelt. Stattdessen muss es eine Actionszene geben und schon ist der Comic vorbei. Schade, eigentlich.

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Ich finde auch, dass Mr Mercedes ein fantastisches King Buch ist. Das ist auch neben Shining und Doktor Sleep meine Empfehlung für Leute, die bisher nicht viel King gelesen haben.
Empfehlung für dich: die beiden direkten Nachfolger (Finderlohn und Mind Control) sowie der Outsider sind noch sehr lesenswert.

Das Ding sieht auch ganz wunderbar im Bücherregal aus :smile:

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Hab mir beide Nachfolger heute als Taschenbuch bestellt, nachdem meine Bücherei das nicht im Repertoire hat :slightly_smiling_face:

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Gantz perfect Edition Band 10

Bin immer wieder erstaunt was Oku aus der Serie gemacht hat.
Die Story nähert sich langsam , dem Finale zu und ich habe nicht den blossesten Schimmer wie dieses wohl aussehen soll - und gerade das macht die Serie ja aus. Kenne kaum eine Manga Serie die bis zum bitteren Ende so undurchschaubar ist. Und dafür lieb ich sie!

Vielen Dank für diesen Beitrag! Hab das Buch jetzt durch und liebe es!
Meine Gefühle beim Lesen:

Am Anfang hatte ich ein schlechtes Gewissen, dass ich dieses Buch gerade vorlese, später konnte ich mich dann freuen, dass ich helfen kann, Worte im Sprachfluss oben zu halten. So eine schöne Welt.

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Lese aktuell ein Quellenbuch fürs RPG Numenera, das Entdecker-Handbuch mit der Region aus dem Videospiel. Eigentlich warte ich auf die deutsche Ausgabe vom neuen Eberron-Band für D&D, aber der verzögert sich immer wieder. :frowning: Vorher wars der Gottkaiser aus der Dune-Reihe, aber nach vier Dune-Büchern in den letzten Monaten reicht es erstmal mit dem Wüstenplaneten.