[Bücher, Comics, Mangas ect.] Was lest ihr gerade

Da hätte ich mal eine Frage an dich: Da ich das Buch „Wind“ nicht gelesen habe (ich war Ende 2012 mit der Reihe fertig und hatte erstmal keine Lust, ein weiteres Dunkle Turm Buch zu lesen) würde mich deine Meinung dazu interessieren. Lohnt es sich das Buch zu lesen?

Wind ist im Grunde ziemlicher Fan-Service und „more of the same“ :grinning_face_with_smiling_eyes: also wenn du die Welt und die Geschichten mochtest, wird dir Wind glaube ich sehr gefallen.

Zur großen Story oder dem Ka-Tet gibt’s keine großartigen neuen Infos aber die Geschichte ist wirklich cool und interessant, man erfährt mehr über die Welt und Roland’s, ich nenne es mal Azubi-Jahre, nachdem er aus Mejis zurück kam.

Ich mochte es sehr, auch, weils kein so riesiger Wälzer ist wie die letzten Teile und man auch einen alten Bekannten wieder trifft und sogar einer Sagengestalt aus den Erzählungen :grinning_face_with_smiling_eyes:

Mein persönlicher Antrieb, die Bücher zu lesen, war primär die Frage: Was ist im Dunklen Turm und was passiert, wenn Roland da hin kommt? (falls er dort überhaupt ankommt :wink:).

Wenn ich so drüber nachdenke, fand ich auch diese zwar hochtechnisierte, aber bereits untergegangene Welt auch sehr spannend.

Danke schon mal für dein Feadback, damit ist Wind auf meiner potentiellen Leseliste ein deutliches Stück nach oben gewandert.

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Schrexen stehen immer zwischen Birken :slightly_smiling_face:.

Mit @realbrainlessdude hatte ich da auch mal so eine Debatte drüber. :beanjoy: Drang aber nicht zu ihm durch.
Ich sehe es so: Hervorhebungen und Marginalien sind immer auch persönliche Entscheidungen für etwas. Vielleicht bin ich beim Lesen an etwas „hängen“ geblieben, oder hatte einen Einfall, egal was: Selbst wenn ich ein Fragezeichen an die Zeile setze oder einfach nur etwas interessantes oder im wahrsten Sinne merkwürdiges unterstreiche wirkt sich das auf mein Erleben und Verarbeiten der Info aus. Ich nehme etwas im Text wahr (warum auch immer), entscheide ob es mir die Makierung wert ist und werfe mit dieser da einen gedanklichen Anker. Durch die Interaktion wird die Verknüpfung mit der Information bewusster, besser; eine allgemeine, kleine Gewöhnlichkeit wird durch meine Auswahl zu etwas Persönlichem, Besonderem.

So ähnlich mache ich das mittlerweile auch.

Sowohl zum Thema „Notizen, Marginalien und Hervorhebungen“ als auch zum Thread:
Ich lese zur Zeit unter anderem (im zweiten Anlauf, wie ich zugeben muss) S. - Das Schiff des Theseus von Doug Dorst, nach einem Konzept von JJ Abrams (den ich ja eigentlich nicht so mag).
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Dieses Buch läuft auf mehreren Ebenen: Neben dem eigentlichen Romantext wird der Text durch verschiedene Leser zu verschiedenen Zeiten in Form von Marginalien kommentiert (in unterschiedlichen Schriftarten und -Farben). Diese Kommentare beziehen sich auf den Text selbst, auf andere Kommentare und auf diverse ins Buch gelegte Hinweise (wie kopierte Briefe oder Zeitungsartikel). Es ist etwas Materiallastig und manchmal auch etwas nervig neben der Handlung des Romans auch noch die Handlungen in den Kommentaren zu verfolgen (und dabei zu verhindern, dass das feinsäuberlich auf bestimmte Seiten eingeordnete Geklöter aus dem Buch fällt). Aber es lohnt sich dran zu bleiben.
Zum einen erfährt man nach und nach nämlich auch etwas über die Verfasser der Kommentare, über deren Zugang zum vorliegenden Roman und dem größeren Werk des fiktiven Autors, sowie über eine noch weiter ausufernde Handlung drumherum.
Das hätte man natürlich auch alles einfach klassisch als Roman beschreiben können, doch es hat eben durch die Marginalien schon eine ganz andere Wirkung, wenn man Romaninhalt, Fußnoten und Hervorhebungen zusammensetzt, dann noch einem Pfeil quer über die Seite zu einem anderen Kommentar folgt, auf den dann auf der nächsten Seite geantwortet wird usw.

Und da wäre dann noch ein Punkt, den ich anbringen wollen würde: Es kann absolut faszinierend sein mit etwas zeitlichem Abstand in ein durchgelesenes und kommentiertes Buch zu gucken und sich zu wundern, zu erinnern, zu freuen wie man damals gedacht hat, was einem damals aufgefallen ist, usw.
Ich finde auch interessant in gebrauchten Büchern Kommentare, Marginalien usw. zu finden. In meiner Ausgabe von We Were Soldiers Once… And Young hat sich z.B. ein Vorbesitzer die Mühe gemacht für jeden der Soldaten in der Gefallenenliste am Ende des Buches eine Notiz einzufügen, auf welcher Seite derjenige fällt.


Allgemein lese ich gerade ziemlich viel querbeet. Unter anderem sind gerade dran

Designing Disorder von Richard Sennett und Pablo Sendra
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über die Möglichkeit und Notwendigkeit offener, flexibler Räume der städtischen Entwicklung statt „zu Tode geplanter“ Stadtkerne ohne Entwicklungsmöglichkeiten. Gebe zu, mir geht es hier hauptsächlich um den soziologischen Teil von Sennett und nicht so sehr die stadtplanerische/architektonische Komponente, aber mal schauen. Von Sennett habe ich vor einer ganzen Weile „Der flexible Mensch“ (orig. „The Corrosion of Character“) gelesen, das mir sehr gefallen hat.

Anam Cara und Eternal Echoes von John O’Donohue, einem irischen Dichter und Philosophen. Inhaltlich nenne ich es mal etwas salopp „Seelenbalsam-Keltenkram aus den Spät-Neunzigern“.
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Auf den ersten Blick kann man sich häufig an den großen Karl Ender (:kappa:) erinnert fühlen. Meine Befürchtung, dass das ganze schwurbelig-esoterisch sei, hat sich aber bisher zum Glück nicht bestätigt. Da ist O’Donohue zum Glück doch mehr distanzierter Erzähler; spirituell ist es aber definitiv. Das ist mir dann auch immer wieder schnell zuviel, weil ich sowas eigentlich gar nicht lese. Ist nun mal ein Versuch, ob ich trotz (oder vielleicht gerade wegen) meiner inneren Distanz da etwas rausziehen kann. Das Format ist mit den 2-4 seitigen Abschnitten zum Glück leicht verdaulich und die Sprache interessant genug, dass sie in ihren Formulierungen und Bildern zum Nachdenken anregt.

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Absolut eins.

Absolut zwei.

Wow. Spannend. Das hat schon beinahe was Manisch-Zwanghaftes.

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Für mich persönlich gilt immer „Ich kaufe mir ein Buch nicht AUFGRUND seines Covers, aber ich freu mich, wenn ein Buch was mich OHNEHIN interessiert, durch ein schönes Cover noch AUFGEWERTET wird“ :slight_smile:

In einem Buch herumzukritzeln ist für mich dagegen, genauso wie Eselsohren oder Leserillen, ein absolutes No-Go. Würde ich niemals machen und habe ich auch noch nie gemacht. Aber scheinen ja einige hier anders zu sehen und das ist auch voll in Ordnung :slight_smile:

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„Das Schiff des Theseus“ wurde sogar mal hier auf dem Sender besprochen (wenn ich nicht irre von Simon in einem seiner MoinMoins oder aber in einem Buchclub :slight_smile: )

Mach ich schon. Nur in meine Bücher natürlich und auch da kommt auf das Buch und die Ausgabe drauf an.

Zu den Eselsohren von Isaac Newton gibts übrigens ein ganz nettes kleines Video.

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Nein, das ist doch völlig unpraktisch.

Man will so ein Buch ja auch lesen und so ein Buch kann man eben nicht bequem auf dem Sofa lesen.

Deswegen bin ich Team Taschenbuch und englische Verlage zeigen das es da echt schöne Cover gibt, Penguin Books zb. Deutsche Verlage können in der Hinsicht nichts und 90% der Bücher sehen hässlich aus.

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Hexen :point_up: :nerd_face:

Ja irgendwo hast du recht, aber ich meine eben schöne cover oder so.

So ein riesen teil ist wohl etwas schwierig :wink:

Ist natürlich jedem selbt überlassen, wie er mit seinen Büchern umgeht, aber mir würde es einfach in der Seele weh tun :slight_smile:

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Bücher sind halt für mich auch mehr Werkzeuge und Gebrauchsgegenstände, nicht nur Unterhaltung.
Und ich betone es nochmals, es kommt schon stark aufs Buch an, wie ich das verwende und lese.

Der Buchspazierer
(Von Carsten Henn)

In diesem Buch geht es um Carl, einen älteren Herrn, der für einen Buchladen Bücher austrägt. Dies tut er aus Liebe zur Sache und voller Herzblut, den er sucht für jeden einzelnen seiner Kunden nur Bücher aus, die auch wirklich zu ihm passen. Darüber hinaus gibt er jedem Kunden einen Spitznamen, der wiederum ein Charakter aus einem Buch ist. Eines Tages gesellt sich das kleine Mädchen Schascha zu ihm, was ihn fortan auf seiner täglichen Tour begleitet und sein Leben gehörig auf den Kopf stellt…!

Dies ist keine Geschichte in der ein actiongeladener Moment den nächsten jagt, sondern eine ruhige, menschliche, bei der einem die einzelnen Charaktere sehr schnell ans Herz wachsen. Die Freundschaft zwischen Carl und Schascha wird sehr behutsam aufgebaut und man freut sich einfach, wie die beiden mehr und mehr ein eingespieltes Team werden. Die Anspielungen auf bekannte Bücher sind ein weiterer Pluspunkt, der einem ein Lächeln aufs Gesicht zaubert. Kurzum - Ein Wohlfühlbuch, bei dem man, auch wenn man es aus der Hand gelegt hat, noch oft an die ein oder andere Situation zurückdenkt.

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Gideon Falls vol.6

So, endlich Schluss bei der Horrorserie von Jeff Lemire und Andrea Sorrentino. Das wurde mir nach hinten raus einfach zu verschwurbelt und zu kompliziert, wie die Schwarze Scheune und das Böse darin über verschiedenste Welten interagiert. Äh.

Dann gab es aber noch was richtig gutes:

Der zweite Band von Atom Agency taucht noch tiefer in die Geschichte von Tigran Vercorian, dem Vater von Atom ein. Atom soll hier zusammen mit Joseph und Mimi, den anderen Mitarbeiten der Detektei Atom Agency, den titelgebenden Kleinen Maikäfer wiederfinden. Nur ist der kleine Maikäfer eine ehemalige Sanitäterin der französischen Streitkräfte, die im zweiten Weltkrieg in Gefangenschaft der Deutschen geraten war und dann verschwunden ist. Rund 5 Jahre nach dem Ende des Krieges stellt sich das aber als gar nicht so leichte Aufgabe dar, vor allem da Atoms Vater anderweitig beschäftigt ist und seine Vergangenheit in der Resistance da mit reinspielt.

Auch der zweite Band ist wieder sehr rasant inszeniert und das Duo aus Yann und Olivier Schwartz liefert einen Comic ab, der einen tollen Spagat hinlegt, mit einem Nachkriegs-Noir-Szenario, dass aber gleichzeitig sehr modern herüberkommt, was nicht zuletzt an den wirklich guten Zeichnungen von Schwartz liegt.

Der vierte Hommage-Band zu Lucky Luke und der zweite in dieser Reihe von Matthieu Bonhomme ist wieder sehr, sehr gut geworden. Luke wird hier wegen Mordes gesucht und trifft dabei auf drei Schwestern, die einerseits seine Hilfe brauchen, um eine Rinderherde in den nächsten Ort zu scheuchen, aber sich dann auch romantisch für Lucky Luke interessieren, schließlich ist er ja Junggeselle. Und so kommt es zwischen Frauen, Kopfgeldjägern und Apachen zum großen Showdown.

Matthieu Bonhomme hat nach „Der Mann, der Lucky Luke erschoss“ mit „Lucky Luke Wanted“ wieder einen echt tollen Comic abgeliefert, bei dem alles passt, tolle Bilder, tolles Pacing und ein echt guter Western im Kern der Geschichte.

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Ah, yann hat glaube ich auch schon gute Spirou und Fantasio Geschichten geschrieben. Dann muss ich mir das Mal ansehen.

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Yann hat zumindest mit Olivier Schwartz drei Spirou Spezial hingelegt. Die hatte ich nach der Lektüre des ersten Atom Agency auf meine to-do-Liste gesetzt. :smiley:

Ich muss Mal zu Hause nachschauen ob er nicht auch n paar reguläre Bände gemacht hat. So zwei Stück. Ich weiß nur das sie mir ganz gut gefallen haben

Edit: ah ja die haben Spezial Bände gemacht, ich hab den Meister der schwarzen Hostien hier. Habe aber yann mit yoann verwechselt, dass die auch so ähnliche Nachnamen haben müssen

Das schöne an den Spezial ist ja, dass man die auch so ziemlich querbeet lesen kann.