Karmela Krimm Band 1 Ramadan Blues
Ex-Polizistin Karmela Krimm schlägt sich in Marseille als Detektivin durch. Als der Präsident des Fussballvereins Olympique Marseille ermordet wird, engagiert dessen Witwe Karmela, um den Fall aufzuklären. Sie tut sich mit dem Bodyguard Tadj zusammen und folgt den Spuren.
Echt solider Krimi, nach einer Idee und gezeichnet von Franck Biancarelli, mit Szenarion von Lewis Trondheim, der hier nach „Maggy Garrison“ quasi die nächste Krimireihe startet. Das ist eine wirklich rundum gelungene Arbeit, kommt aber in der Rotzigkeit nicht an den Vorgänger „Maggy Garrison“ ran. Dafür liegt der Fokus auch mehr auf dem Leben an sich in Marseille, und den Beziehungen und Konflikten der Einwohner untereinander. Macht Spass, aber hat auch noch Luft nach Oben für den nächsten Band.
Gun Crazy Band 1 Videodrone
Das ist der WTF der Woche. Ich weiss gar nicht so genau, wie ich diese Video Comic Production am besten beschreiben soll (so beschreiben die Macher, Steve D und Jef den Comic) und die beiden wühlen abwechselnd im Fundus der späten 1970er/frühen 1980er, sowohl bei den Comics als auch bei den Filmen der Periode. Der Comic eröffnet erst einmal mit einem alten Fernseh-Testbild. Dann sieht man, wie zuerst Dolly Sanchez ins Auto einsteigt, dann diesen riesigen Ansaug-Dings der aus der Motorhaube schaut und dann Lanoya O’Brien auf der Beifahrerseite. Hatte ich auch schon lange nicht mehr, dass man Bilder regelrecht hören kann.
Als die beiden zur Eröffnung bei einem Truckstop ankommen, wir es schon klar, dass das aber nicht in den 80ern spielt, sondern im Hier und Jetzt und während sich die beiden zu Stripperinnen schminken und dann noch ordentlich Drogen einwerfen, bekommt man auch schon ein Gefühl für die Rassisten-Menge, die auf den Auftritt der beiden wartet. Aber nicht unbedingt, wie gedacht. Steve D und Jef lassen es jedenfalls nicht gerade ruhig angehen, die Gewalt hält locker mit einem Garth-Ennis-Comic mit, aber der Humor hat es nicht mit an Bord geschafft, dafür eine ordentliche Prise Sex, Drogen. Und Gewalt. Die beiden Ladies sind auch beileibe nicht die einzigen Figuren und der Band macht es schon relativ klar, worauf es im zweiten hinausläuft. Und ja, die Macher ziehen das schon auf wie einen Film, den man auf einem alten Fernseher schaut, sogar mit kurzer Werbeunterbrechung, dabei haben sich Dolly und Lanoya beim Einsatz in Afghanistan 2008 kennengelernt.
Es ist halt etwas schräg, wenn eine eigentlich aktuelle Geschichte mit Zeug der 80er durchsetzt ist. Und ich habe absolut keine Ahnung, wie ich das besser beschreiben sollte. Der Comic ist jedenfalls nicht gerade sonderlich subtil, sagen wir mal so.
Was man jetzt dem Zeichner Jef vorwerfen könnte, ein paar Mal sehen die Gesichter (vor allem das von dem Hund, der hier drin vorkommt) eher aus wie Karikaturen. Das zieht ein bisschen raus.
Ich bin Harrow
Der zweite Roman von Tamsyn Muir über die Space-Nekromanten. Nach Gideon übernimmt hier Harrowhark Nonagesimus (oder kurz Harrow) die Hauptrolle, als neue Lyctorin (so eine Art Supernekromantin) soll Sie an der Seite des Imperators stehen, der hat aber ganz andere Probleme. Ich muss aber gestehen, den ersten Band fand ich deutlich besser, ich bin in den hier einfach nicht reingekommen. Und das obwohl ich relativ schnell begriffen hatte, wie Harrows Rückblicke auf die Geschehnisse des ersten Bandes (die sich mit der Story des ersten Bandes nicht decken) hier reinpassen. Aber vor allem die „Auflösung“ am Ende war dann doch eher enttäuschend. Und mir fehlt Gideons lockere, flapsige Art.