[Bücher, Comics, Mangas ect.] Was lest ihr gerade

Die Dornen von Ycena
(Von Boris Koch)

Diese Dilogie (bestehend aus Teil 1 „Dornenthron“ und Teil 2 „Narrenkrone“) hat als Grundlage das Dornröschen-Märchen. Die Kaisertochter wurde durch einen bösen Fluch in tiefen Schlaf versetzt. Das Land wird von einem tyrannischen Herrscher und seinem Sohn regiert, welche das Volk einfach nur wie den letzten Dreck behandeln. Rund um das Schloss des Kaisers hat sich im Laufe der Jahrhunderte eine Dornenranke gebildet, welche jedoch immer schwächer und schwächer zu werden scheint. So machen sich unzählige Menschen auf, um derjenige zu sein, der die Kaisertochter mit einem Kuss aus ihrem Schlaf erweckt und so ein Anrecht auf den Kaiserthron hat. Wir begleiten verschiedene Charaktere bei genau diesem Vorhaben. Ein Geschwister-Paar (an Hänsel und Gretel angelehnt), den unehelichen Sohn des Königs, welcher die Hinrichtung seiner Freundin rächen will, eine Frau, die den Tod ihres Bruders rächen will, etc. Währenddessen werden alle möglichen anderen bekannten Märchen angerissen, jedoch nie wirklich dauerhaft. Wer wird am Ende derjenige sein, der den Kaiserthron besteigt und wie werden sich die Wege der einzelnen Charaktere auf dem Weg dahin überschneiden…?

Ich bin generell ein Fan von Märchen-Adaptionen. Erst Recht, wenn verschiedene Märchen eingewoben werden. So haben mich die Idee und die verschiedenen Handlungsstränge im Vorfeld dazu gebracht, dass ich mir diese Dilogie zugelegt habe. Und ein guter Autor hätte diese Geschichte auch definitiv toll umgesetzt…! Leider leider leider wurde sie von DIESEM Autor geschrieben, der anscheinend keine einzige Seite über sich bringt, ohne dass eine unglaublich vulgäre Ausdrucksweise, brutalste Gewalt und/oder die deprimierendsten Begebenheiten vorkommen. Ich habe mich durch diese beiden Bücher echt durchgequält und hätte mich so sehr gewünscht, dass sie von einem anderen Autor geschrieben worden wäre, der nicht so einen dermaßen abstoßenden Schreibstil hat. Nähme man nämlich das von mir erwähnte weg und ließe die Handlungsstränge und die Auflösung am Ende nach wie vor da, DANN wäre diese Reihe toll. Aber leider hat mir die Schreibweise des Autors diese Reihe dermaßen kaputt gemacht, dass ich ihr daher nur einen Stern geben kann und sie somit direkt wieder bei mir ausgezogen ist. Schade drum. Und wieder mal ein Paradebeispiel für „Das WAS ist top, aber das WIE ist eine Zumutung!“

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Magie aus Gift und Silber
Magie aus Tod und Kupfer
(Von Lisa Rosenbecker)

In Teil 1 dieser Dilogie geht es um Rya, eine Statue, die eines Tages zum Leben erweckt wird. Zunächst noch völlig überfordert mit der Situation, wird sie schnell Teil einer Gruppe (Gorgonen), die ausschließlich aus Frauen besteht, die alle über übersinnliche Fähigkeiten verfügen. Auch Rya soll nun zu einer Gorgone ausgebildet werden und findet schnell Anschluss. Das „Feindbild“ der Frauen besteht aus einer Gruppe Männern, die sie bis aufs Blut bekämpfen. Während Ryas Ausbildung und ihrem Aufstieg innerhalb der Gorgonen, stellt sich immer mehr und mehr heraus, dass auch die Götter (griechische Mythologie) eine nicht gerade kleine Rolle bei dem Ganzen spielen und sie durchaus mehrmals ihre Finger im Spiel haben um die Geschicke dieses ewigen Kampfes zu lenken…!

In Teil 2 wechselt die Perspektive zu Ilena, die ebenfalls eine Gorgone ist. Es gibt äußerst brutale Überfälle auf (scheinbar) wahllose Männer in der Menschenwelt, welche die Gorgonen nun vereiteln sollen. Ilena und ihre Freunde müssen also herausfinden, wer diese Angreifer sind und wie man sie aufhalten kann. Dabei wird mehr und mehr klar, dass Ilena eine Aufgabe zu teil wird (bzw. zu Teil werden SOLL), die ihr alles andere als geheuer ist…!

Bei dieser Reihe fand ich es sehr bezeichnend, wie sehr die Autorin wohl Angst hatte, bei Teil 1 die gleiche Kritik wie bei Teil 2 zu bekommen…! Teil 1 empfand ich als unglaublich zäh und in die Länge gezogen. Ja, Rya soll eine Gorgone werden. Ja, deshalb muss sie ausgebildet werden. Aber das hätte man auch ohne Probleme auf 100 Seiten erzählen können und es nicht auf 400 Seiten auswalzen brauchen. Ich mag es absolut nicht, wenn ein Showdown in einer Geschichte bis ins Unendliche hinausgezögert und aufgebauscht wird, nur um dann innerhalb von ein paar Seiten abgefrühstückt zu werden…

In Teil 2 dann überschlägt sich die Autorin nahezu in derber Ausdrucksweise der Protagonisten, brutalen Beschreibungen und einer absolut düsteren Grundstimmung. GANZ GROSSES TENNIS…NICHT! Das Gegenteil einer LANGWEILIGEN Handlung ist keine BRUTALE VULGÄRE Handlung, sondern schlicht und ergreifend einfach eine TOLLE GESCHICHTE! Mal ganz davon abgesehen, dass sich „das Pärchen“ in diesem Band einfach nur anzickt und beleidigt am laufenden Band und man einfach null eine Verbindung oder ein „Verliebtsein“ zwischen den beiden wahrnimmt. Um es kurz zu machen - Ein „Geht so“- Erster Teil wurde zu einem „Geht GAR NICHT“- Zweiten Teil. Schade. Die Idee mit dem Einflechten der griechischen Mythologie war echt gut, aber nicht wenn man sie so verpackt!


Du scheinst kein Glück gehabt zu haben mit deinem Lesestoff in letzter Zeit. Das tut mir echt leid für dich. Aber bewundernswert, dass du trotzdem immer die ganze Reihe durchziehst um dem Ganzen eine Chance zu geben.

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Fabula Magicae
(Von Aurelia Night)

In dieser Trilogie geht es um Mia, die, nach dem Tod ihres Opas ein Buch von ihm erbt, welches ihr ermöglicht in die Buchwelt zu reisen. Dort will sie ihren Großvater wieder zum Leben erwecken. Auf ihrer Reise stolpert sie über Liam, welcher fortan auf sie aufpasst und ihr Begleiter wird. Nach und nach findet sich Mia immer besser in dieser komplett fremden Welt zurecht und es wird immer merkwürdiger, was es mit Liam auf sich hat. Ist er der, der er vorgibt zu sein…?

Bei dieser Trilogie haben wir wieder einmal den klassischen Fall von "Protagonisten ist strohdumm, permanent zickig und kindisch und trotzdem verliebt sich der erstbeste Typ dem sie vor die Füße fällt natürlich uuuuuunsterblich in sie. Gefühlte 100 000 x schon so oder so ähnlich gelesen,
und gefühlt eben so oft nervig gefunden…

Im dritten Teil wechselt die Perspektive zu einem unerwarteten Charakter und, wiedererwartend, hat mir DIESER Teil recht gut gefallen. Da kann man wirklich sehen, was ein sympatischer Protagonist ausmacht und das ein UNSYMPATISCHER Protagonist einem eine komplette Geschichte kaputtmachen kann…

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Nein, leider hatte ich seit Ende November echt durchgängig nur Enttäuschungen im Lese-Bereich. Aber ich lese grundsätzlich Reihen immer komplett wenn ich sie einmal angefangen habe. Zum einen weil ich, wie du auch sagst, jeder Reihe die Chance gebe im Laufe der Zeit BESSER zu werden (Hatte ich so bei „Artemis Fowl“, wo ich die ersten beiden Bände einfach nur furchtbar schlecht fand und dann ab Band 3 die Kehrtwende kam und ich sämtliche Bände bis zum letzten (achten) Band dann toll fand), zum anderen weil ich grundsätzlich immer wissen will wie Reihen „aufgelöst“ werden bzw. wie das Ende ist. Hatte Gott sei Dank noch nie den Fall dass mir eine Reihe, die mehr als drei Teile hat, KOMPLETT nicht gefallen hat. Toi toi toi :innocent:

Ich finde es interessant, dass ich im Fantasy Bereich mittlerweile am Cover des Buches erkenne, ob es mir gefällt. :beanthinking:

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Wie wäre es dann mit diesem Cover?

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Gerade beendet. In 16 Wege, eine befestigte Stadt zu verteidigen folgen wir Orhan, seines Zeichens Oberst im Ingenieurskorps des Imperiums, Milchhaut, ehemaliger Sklave und so ziemlich der höchste Vertreter eben des Imperiums selbst, dessen Hauptstadt dummerweise gerade belagert wird. Während sich die Oberschicht dieser an das Römische Reich angelegten Fantasywelt größtenteils aus dem Staub gemacht hat, bleibt nur der Rest der Bevölkerung zurück, ein paar Adlige und wohlhabende, sowie eben der ganze Rest und da der Feind vor den Toren sich aus den Menschen zusammensetzt, die das Imperium die letzten Jahrhunderte erobert und auch unterdrückt hat, sieht es nicht sonderlich gut für die Bewohner aus.

Oberst Orhan erinnert mich in seiner Art und Weise sehr an Moist von Lipwig aus Terry Pratchetts Discworld, denn Orhan macht, was gemacht werden muss um den Job zu erledigen und das schließt dann auch Lug, Betrug, Amtsanmaßung und eine manchmal allzu große Klappe mit ein. Aber so ist das halt während einer Belagerung, da nimmt man, was man bekommen kann. Den ganzen Roman durchziehen so leichte Discworld-Vibes, ohne das jetzt zu kopieren.

Endlich mal wieder ein Roman, der richtig viel Spass gemacht hat und bei dem ich auch ein paar Mal laut Lachen musste. Gab es jetzt auch schon eine ganze Weile nicht mehr.

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Ich frag mich ohnehin immer, wer sich diese Cover ausdenkt.
Der Großteil der Fantasy und Science-Fiction Literatur hat so üble Cover.
Wann das mit diesen Covern begonnen hat?

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Seit es immer mehr von romantischen Fantasybüchern gibt, was wohl nach Twilight passiert sein muss.

Geh mir bloß weg damit.
In der örtlichen Buchhandlung meines Vertrauens ist, seit dem es diesen Müll gibt, die Hälfte der Scifi/Fantasyecke mit dem Schrott vollgestopft.

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Ach ich red garnicht nur von igendwelchen romantisch angehauchten Covern, mit ätherisch in die Ferne schmachtenden Portaits, die auf sowas wie Twilight vermuten lassen.
Ich finds schon schwierig wenn irgendwelche Zahnräder, Kompasse, Schwerter oder Ornamente in Metalloptik, die dann Wölfe, Adler oder Drachen formen, über irgendwelchen blau, türkis oder rot gefärbten Hintergründen - meistens auch noch irgendwo Berge zu sehen, über der dann der Titel, in einer möglichst arabesk geschwungenen und gold glänzenden Schrift im Reliefdruck steht.
Fantasy und auch Science-Fictionliteratur sieht meiner meinung nach großteils wahnsinnig billig aus und ist von irgendwelchen Groschenromanen eigentlich kaum zu unterscheiden.

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Genauso wie jedes mal, wenn eine Fantasy-Buchreihe verfilmt wird, die Bücher „Re“-Covered herausgebracht werden und diese Cover einfach immer so unfassbar generisch und hässlich sind im Vergleich zu den ursprünglichen Covern. Ich kann da immer nur den Kopf schütteln.
Ich habe gerade den ersten Teil von „Das Rad der Zeit“ beendet. Den ersten Teil habe ich schon seit 2 Jahren im Bücherschrank stehen gehabt, aber kürzlich erst angefangen zu lesen. Jetzt bekommt man die Folgebände nur noch mit diesen ultrahässlichen Covern mit bibeldünnem Papier. Ähnliches war beim Witcher der Fall (da habe ich zum Glück noch alle Bände in der Urversion ergattert).
Gerade Fantasyfans wissen doch eigentlich handgezeichnete, raffinierte und entweder verspieltere oder auch minimalistischere Cover besonders zu schätzen und dann wird immer mit diesen generischen Covern um sich geschmissen, die aussehen wie Varianten von den ganzen 08/15-Thriller-Covern.

Die schönen Terry pratchett Bücher haben im deutschen mittlerweile auch fürchterliche Cover. Die hätte ich nicht gerne im Regal stehen

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Habe von sämtlichen Scheibenwelt-Büchern (meine absolute Lieblings-Reihe) die alten Cover im Regal stehen. Einfach ein Träumchen :heart_eyes: :slightly_smiling_face:

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Josh Kirby und dann Paul Kidby haben das Bild (oder zumindest mein Bild) der Scheibenwelt schon sehr geprägt. Die Bücher würde ich schon deswegen nur ungerne eintauschen. Immerhin, die englische Library Edition hat ebenfalls schöne Cover.

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Immun: Alles über das faszinierende System, das uns am Leben hält von Philip Dettmer ist ein toll erzähltes Sachbuch über mag jetzt wenig überraschend sein das Immunsystem des Menschen. Dettmer selbst ist Gründer des YouTube-Kanals Kurzgesagt - In a Nutshell und selbst kein Wissenschaftler, dafür Informationsdesigner und an die Qualität der Videos knüpft auch das Buch an. Dabei geht es weniger um einen extrem tiefen Einblick in die Welt des Immunsystems als eher um einen möglicht verständlichen Überblick über die wichtigsten Abläufe, über die Zusammenhänge unter denen das Immunsystem arbeitet. Dettmer greift dabei durchaus auf bunte Metaphern zurück.

Du hältst Schleimhäute sicherlich für etwas Inneres. Doch das stimmt so nicht, denn Schleimhäute sind im Grunde Außenwände. Wenn wir mal ganz ehrlich sind, bist du eigentlich nur eine komplizierte, wenn auch an beiden Enden verschließbare Röhre. Und die ist sehr feucht, schleimig und irgendwie ekelig.

Wenn eine durchschnittliche Zelle so groß wie ein Mensch wäre, wäre ein Bakterium etwa so groß wie ein Kaninchen. Stellen wir sie uns deshalb einfach als kleine Kaninchen vor, was weniger gruselig ist.

Dabei sind viele der Umschreibungen der Prozesse durchaus brutal. Wenn man so will, kann man sich (jetzt benutze ich einfach selbst eine Metapher) sich das Buch wie eine Folge von „Es war einmal… Das Leben“ nur inszeniert von John Carpenter zur besten „The Thing“ Zeit. Also quasi „John Carpenters The Life“ und dann geht das Gemetzel zwischen den verschiedenen Zellen des Immunsystems und den Eindringlingen los.

Zwischendurch wird das Buch noch mit tollen Grafiken des Kurzsgesagt-Teams aufgelockert.

Ich kann das Sachbuch jedenfalls nur wärmstens empfehlen, zumindest wenn man sich für das Thema interessiert, wie das Immunsystem (zumindest in groben Zusammenhängen) funktioniert und dass das Buch auch noch höchst unterhaltsam ist, hilft an der Stelle ebenfalls.

Und in einem Gramm deines Zahnbelags gibt es in die­sem Moment mehr Bakterien als Menschen auf der Erde. (Erzähl das mal deinen Kindern, damit sie sich die Zähne putzen. Oder Albträume kriegen.)

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Klingt super interessant und ich mag auch den Kanal. Werd ich mir mal anschauen. Danke für den Tipp!

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klang von deiner Beschreibung her interessant und gekauft,.

Hab es in 2 Tagen verschlungen.

Sehr spaßiges Buch, der Verglich des Hauptcharakters mit Lipwig aus der Scheibenwelt passt sehr gut.

Mein einziger Kritikpunkt am Buch ist dass der Author etwas zu gerne mit Begriffen/Namen um sich wirft die er nicht erklärt, zumindest in Bezug auf die „Rassen“ (wobei es keine fantasyrassen sind, sondern eben verschiedene Menschen, wie eben bei uns asiaten, schwarze, kaukasier etc)

Hab mir das mit „purple“ (hab es auf englisch gelesen) dann eben so vorgestellt wie bei Apartheid und co, aber 1-2 Seiten wo das ganze etwas sauberer ausgearbeitet wird, wäre nett gewesen-

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Das ist ja an das römische Imperium angelehnt und da auch an deren Version der Sklaverei (also Sklaven können sich theoretisch frei arbeiten) und ja, Plus einen Schuss Apartheid/Rassentrennung (die Szene am Brunnen z.B.).

Interessant fand ich ja auch das Ende, als sich Orhan entweder als unzuverlässiger Erzähler entpuppt oder doch noch „Purple“ an der Macht sind und seine Geschichte mit der Einschätzung in Misskredit bringen wollen. A la „eine Milchhaut kann nicht so und so gewesen sein“.

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Ich weiss eigentlich nicht, wie ich bei einem reread von Planetary, der Comicserie von Warren Ellis und John Cassaday eigentlich den Einstieg hinbekommen sollte.

Ich habe mir jedenfalls mal die vier Sammelbände und die drei dünnen Crossover-Comics aus dem Regal gefischt (mittlerweile gibt es auch eine schicke Sammelausgabe, aber was solls, alleine ein Bild des alten Covers zu finden, war schon nicht ganz einfach) und mich am letzten Sonntag Abend aufgemacht, nochmal in die Welt von Planetary einzutauchen. Gut, den letzten Band habe ich mir gestern Abend gegeben, aber irgendwas ist ja immer.

Unsere drei Hauptfiguren, die wir hier kennenlernen sind Jakita Wagner, superstark, superschnell und Anführerin des „Außenteams“ wenn man so will, von Planetary, The Drummer (Vorname: The, Nachname: Drummer) der alle Arten von Information und Energie lesen kann wie du und ich dieses Forum und der „neuste“ Rekrut, Elijah Snow, der Temperaturen manipulieren kann. In erster Linie nach unten.

Die drei bilden das Rückgrat dieser Organisation, die sich dazu gefunden hat, die versteckte Geschichte dieser Welt zu erkunden, über Quantencomputer, die 1950 gebaut wurden, Kaiju-Monsterinseln oder Geister-Cops in Hong Kong. Warren Ellis springt dabei durch die Genres wie es im passt und gleichzeitig schafft er es dabei, eine konsistente, dynamische Welt aufzubauen, bei der alles ineinander passt. Auch wenn sich die Serie dann im Verlauf von dem episodenhaften Action-X-Files Tonfall wegentwickelt und es sich dann um Elijah dreht und seinen Kampf gegen vier Bösewichte (die frappierend an die Fantastic Four erinnern :wink: ). Die The Four genannten machen etwas, das Elijah gegen den Strich geht. Er will die Geheimnisse der Welt entdecken, festhalten und allen bereitstellen, während The Four nur an Machtausbau interessiert sind.

Die gesamte Comicreihe ist dabei sowas wie eine manchmal nostalgische Meta-Fiktion über unseren eigenen Umgang mit Geschichten, denn viele der vorkommenden Figuren sind an andere Popkultur-Ikonen der letzten 170 Jahre angelehnt, allen voran eine der erste Figuren, auf die unser Trio trifft, Doctor Brass, der an Doc Savage, the Man of Bronze angelehnt ist. Ellis nutzt diese Archäologen des Unglaublichen, als die drei sich sehen, um einen als Leser mit der eigenen, popkulturellen Geschichte der Menschheit zu konfrontieren. Und indem er viele Elemente wie bei einem Remix benutzt, schafft er in einem Genre der Superhelden-Fiktion, das vor Tropes nur so wimmelt, auch etwas neues, da er altbekannten Sachen neue Ansichten abringt.

Das dürfte auch eines der interessantesten Aspekte sein, dass Planetary nach so vielen Jahren (die Serie lief von 1999 bis 2009, hatte aber zwischendurch auch lange Pausen und brachte es am Ende auf 27 Hefte und drei Crossover) immer noch modern und frisch wirkt und nicht wie vieles einfach nur von Nostalgie lebt, sondern der Nostalgie tatsächlich etwas neues abgewinnen kann.

Oder wie die Figuren hier sagen: „It’s a strange world. Let’s keep it that way.“